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Debatte GauckFreut euch auf Gauck

Kommentar von Klaus Hillenbrand

Der designierte Staatschef verkörpert eine Tugend, die in einer Demokratie gar nicht hoch genug geschätzt werden kann. Joachim Gauck kann streiten.

Gauck sagt, was er denkt. Und das ist auch gut so. Bild: reuters

E s geht ein Gespenst um in Deutschland - das Gespenst eines ostdeutschen Pfarrers, der gewagt hat zu sagen, was er denkt. Und das waren Ungeheuerlichkeiten: Joachim Gauck findet, dass ein Bahnhofsneubau möglicherweise eine gute Idee ist. Zwar hat er an anderer Stelle die Bewegung gegen Stuttgart 21 auch gelobt, aber das ist irgendwie verloren gegangen. Deshalb: Stuttgarter, demonstriert gegen Gauck!

Gauck hat die Frechheit besessen, die Occupy-Bewegung als "albern" zu bezeichnen. Zwar meinte er damit in Wahrheit die Antikapitalismus-Debatte, aber was soll's: Attac-Freunde, das könnt ihr euch nicht bieten lassen!

Gauck sagte weiterhin, die Montagsdemos gegen Sozialkürzungen seien nicht mit der Freiheitsbewegung in der DDR zu vergleichen. Hartz-IVler, jetzt erst recht auf die Straße! Gauck bezeichnete gar Thilo Sarrazins Bestseller als "mutig". Allerdings hat er sich auch von dessen rassistischen Thesen deutlich distanziert. Dennoch: Antirassistische Initiativen, protestiert!

taz
KLAUS HILLENBRAND

ist Leiter des Ressorts taz.eins, das für die Titelseite und Schwerpunkte dieser Zeitung zuständig ist. Er ist seit über 20 Jahren bei der taz. Zudem hat Hillenbrand Bücher über den Judenmord der Nazis veröffentlicht.

Kaum also ist Joachim Gauck für das höchste Staatsamt gekürt, tut die linke Szene das, was sie am besten kann: Sie ist beleidigt. Wie kann ein Mann es nur wagen, ihre menschheitsbeglückenden Pläne infrage zu stellen? Das muss doch ein gefährlicher Reaktionär sein!

Gauck ist kein Sprechautomat

Ja, Joachim Gauck hat gewagt zu sagen, was er gerade denkt. Und zweifellos sind dabei seinem Kopf dabei auch einige Gedanken entsprungen, die man überhaupt nicht teilen muss. Joachim Gauck hat übrigens noch vieles andere gesagt, aber darüber mag man sich nicht recht aufregen, und deshalb muss man sich darüber auch keinen Gedanken machen.

Wünschen Sie sich lieber einen dieser angepassten Politjunkies mit 15-jähriger Erfahrung als Unterbezirksvorsitzender? Einen Sprechautomaten, der garantiert nicht aneckt, weil er gar nichts sagt, was anecken könnte, weil er nämlich überhaupt nichts sagen kann, was in irgendeiner Form auch nur anecken könnte, weil sein Schädel von jedwedem krummen Gedanken befreit ist? So ein richtig schöner angepasster Langweiler vom Schlage Wulff, nur ohne Freundschaftsdienste?

Der Autor dieser Zeilen ist weit davon entfernt, Stuttgarter Bahnhofsneubauten zu begrüßen, Hartz IV zu lieben oder gar an Sarrazins wirren Thesen irgendetwas Positives zu entdecken. Aber darum geht es gar nicht. Das Amt des Bundespräsidenten beinhaltet nämlich keine Entscheidungsbefugnisse über Bahnhofsneubauten. Der Amtsinhaber hat überhaupt keine Entscheidungsbefugnisse. Seine einzige Aufgabe besteht darin, in diesem Land die Demokratie zu fördern.

Und dazu gehört vor allen Dingen eins: Streit.

Unterentwickelte Tugend

Mit Joachim Gauck kommt da ein Mann, der genau für diese, in Deutschland leider stark unterentwickelte Tugend steht. Er stellt vermeintliche Wahrheiten in Frage. Er redet nicht um den heißen Brei herum, beglückt nicht jeden und keinen mit nichtssagenden Allerweltsweisheiten, auf dass niemand aus den Reden irgendwelche Konsequenzen zu ziehen glauben muss. Gauck provoziert.

Nun ist der kommende Bundespräsident zweifellos ein Konservativer, der von manchen Dingen keine Ahnung haben mag, aber dennoch seine Meinung gerne zum Besten gibt (es soll Linke geben, die ganz ähnlich veranlagt sind). Einer, der, geprägt von der Diktatur in der DDR, individuelle Freiheiten besonders wertschätzt, dafür aber im Gegenteil eher selten von Solidarität und alltäglicher Armut in diesem Land gesprochen hat. Auch kann ihm keine besondere Affinität zu Migranten nachgesagt werden, ebenso wenig wie tiefere Kenntnisse in Fragen der Atommüllendlagerung. Und schließlich ist Gauck eine gewisse Eitelkeit nicht abzusprechen.

Aber die Reaktion mancher Kritiker, Gauck aufgrund seiner persönlichen Geschichte vom Bürgerrechtler zu einem Antidemokraten umzudefinieren, ist nicht nur falsch - sie wirft auch ein bezeichnendes Licht auf die Urheber dieser Behauptung. Ein Mann, der gegen den Spießer-Sozialismus angekämpft hat, dessen Leben von der Stasi ausgehorcht wurde und dem man seinen Berufswunsch vereitelt hat, der wird nicht zum Freund linksautoritärer Staatsgläubiger.

Wenn seine Kritiker nun unzusammenhängende Schnipsel seiner Ansichten aufsammeln, ist es offenbar ihr Ziel, Gauck zum platten Antikommunisten und Wendehals zu dämonisieren. Der Verdacht liegt nahe, dass dies auch deshalb geschieht, weil er ein ostdeutscher Pfarrer war. Eine intellektuelle Auseinandersetzung sieht jedenfalls anders aus. Oder haben diese Kritiker etwa Angst davor, diese Auseinandersetzung zu verlieren?

Salz in der Harmoniesoße

Gauck kann streiten. Das sollte man nicht mit Spalten verwechseln. Anstatt den Mann zu fürchten und ihn schon vor seiner Amtseinführung zum Beelzebub im Priesterrock zu erklären, sollten wir uns auf diesen Streit freuen. Gauck ist befähigt, etwas weniger schnarchsackschlafmützige Reden zu halten als diverse seiner Vorgänger. Das wäre schon ein großer Fortschritt in einem Land, das am liebsten in Harmoniesoße kocht. Vielleicht ist er nicht ganz so langweilig wie erschreckend viele Vertreter der Berufspolitikerkaste.

Das könnten wahrlich interessante Zeiten werden. Und möglicherweise werden sich schon bald manche konservative Politiker, denen Gauck scheinbar so ans Herz gewachsen ist, zu wundern beginnen. Denn Gauck, so viel ist sicher, redet keinem nach dem Mund. Übrigens ist es auch nicht völlig auszuschließen, dass er seine Meinung zur Occupy-Bewegung gelegentlich ändern könnte.

Nein, Joachim Gauck ist kein Heilsbringer, wie manche seiner Fans zu glauben scheinen, aber genauso wenig ist er ein furchteinflößender Gottseibeiuns. Das kann er auch gar nicht werden, einfach deshalb, weil das Amt des Bundespräsidenten ziemlich unwichtig ist. Es geht um zwei, höchstens drei Reden im Jahr, von denen wir erwarten dürfen, dass sie den intellektuellen Diskurs befördern, statt gestanzte Lehren zu verbreiten.

Im Übrigen wäre die Wahl einer vernünftigen Frau zur nächsten Bundespräsidentin natürlich viel besser.

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taz-Autor
Jahrgang 1957, ist Mitarbeiter der taz und Buchautor. Seine Themenschwerpunkte sind Zeitgeschichte und der Nahe Osten. Hillenbrand ist Autor mehrerer Bücher zur NS-Geschichte und Judenverfolgung. Zuletzt erschien von ihm: "Die geschützte Insel. Das jüdische Auerbach'sche Waisenhaus in Berlin", Hentrich & Hentrich 2024
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82 Kommentare

 / 
  • G
    gonzo

    Eine intellektuelle Auseinandersetzung mit den Positionen Gaucks wäre wirklich zu begrüßen und es stellt sich die Frage, wieso diese Auseiandersetzung nicht stattfindet. Betrachtet man die Äußerungen Gaucks so fällt auf, dass er zwar einige Schlagworte benutzt, diese aber an keiner Stelle definiert. Was bedeutet Freiheit für ihn? Ist es die Freiheit der Andersdenkenden? Religionsfreiheit? Und wen genau meint Gauck, wenn er von Wir spricht? Offenbar vor allem sich und seine Bekannten aus Rostock-Elvershagen. Denn vor jemanden der irgendwie anders ist, hat Gauck Angst. Anders sind nicht nur Ausländer, von denen Überfremdung droht, sondern auch westdeutsche 68er und ostdeutsche Dissidenten. Und eines kann man mit diesen Anderen laut Gauck nicht: sich auf Augenhöhe begegnen: Den Muslimen fehlt in ihrer Rückständigkeit die europäische Aufklärung (wieso trotz dieser Aufklärung Nationalsozialismus und Realsozialismus möglih waren, erklärt Gauck nicht), den 68er fehlt die Erfahrung einer sozialistischen Diktatur und den ostdeutschen Dissidenten Verständnis für das Pragmatische und Vernünftige. Letzendlich werden wir Gauck nicht an seinen Worten sondern Taten messen müssen. Da Gaucks Lebensthema Freiheit ist, wäre es schön, wenn er Herrn Kurnaz zu einem Gespräch über Freiheit einladen würde.

  • KN
    K. Neumann

    Das, was Herr Gauck zu Stuttgart 21 hat verlauten lassen, steht für seine grosse Klappe, die er auch da aufmacht, wo er sie mangels Kenntnissen der sachlichen Umstände besser hielte: "Stuttgart - Der designierte Bundespräsident Joachim Gauck war mal als möglicher Stuttgart-21-Schlichter im Gespräch und fiel dabei durch seine Urteilsfreude auf. In der heißen Phase des Streits um das Bahnprojekt sorgte er im September 2010 mit einem Interview für Aufsehen, in dem er den Weiterbau des Tiefbahnhofs forderte: In jahrelangen Prozessen seien für das Projekt Entscheidungen gefallen. „Und diese Entscheidungen jetzt nicht zu vollziehen, das wäre ja fast eine Straftat“, sagte Gauck in der ARD-Sendung „Beckmann“.

     

    „Die Politiker, die jetzt sagen, ich baue einfach nicht weiter, die dürfen das gar nicht tun, wenn sie sich selbst ernst nehmen“, sagte Gauck."

     

    Bei Gauck ist demnach auch der demokratisch und rechtlich lügetemierte Betrug unter allen Umständen durchzusetzen. Alles andere wäre ein Vergehen gegen den Rechtsstaat. Mehr passt nicht in diese einfachen Gehirnwindungen.

     

    Ein einfältig rechtsstaatsgläubiger Kandidat in einer Zeit, in der sich der von den Parteien repräsentierte Volkswillen von seinen Bürgern so weit entfernt hat, dass der Widerspruch nicht nur in Stuttgart aufbricht.

     

    Na ja, dann wird Herr Gauck folgerichtig als BP bald über die Notwendigkeit des Einsatzes der Bundeswehr im Inneren zur Durchsetzung des Rechtsstaates, den sich die Lobby und Parteien zur Beute gemacht haben, und damit zur Wahrung des inneren Friedens reden, weil es eben anders nicht geht. Der richtige Kandidat zur richtigen Zeit, sog i emal. Auch für Merkel, die von Gauck jetzt schon weit rechts überholt wird und sich dann als der volksnähere Bundespräsident darstellen kann. Weiterer Punkt dann für Merkel: D E N habe ich nie gewollt!

     

    Nach dem Wulff-Akt jetzt die Gauck-Posse. Und Herr Gauck träumt auch von ganz grossem. Jedenfalls verkehrt er bereits in den richtigen Kreisen http://b-event.com/details.php?image_id=39013&gallery_id=1035&site=1&filter=Veronica%20Ferres&limit=15

     

    Ein weiterer Bundespräsident, der für die seinen redet und von denen ausgehalten wird, denen er in den Hintern tritt.

  • S
    Staatsbürger

    Ich habe nie zur linken Szene gehört, aber ich freue mich ebensowenig auf den von der 'Jungen Freiheit' bejubelten Bundespräsident Gauck wie ich mich über Erika Steinbach (übrigens eine Frau!) in diesem Amt freuen würde.

     

    Gaucks Weltsicht ist die der 50er Jahre. Man fühlt ich moralisch überlegen, obwohl die Eltern frühe Nazis waren, man hat Probleme mit der polnischen Westgrenze, man ist fromm, schätzt das ethnisch, ideologisch und sozial Andere nicht so besonders und jubelt denjenigen zu, die ohnehin schon mächtig sind. Das ist heute anachronistisch. Aber nicht alles, was anachronistisch ist, ist auch originell. Vor allem hilft es nicht, die Anforderungen der Zukunft zu bewältigen...

  • SG
    Sven Gormsen

    Lieber Klaus Hillenbrand, vielen Dank für diese wunderbaren kleinen Gemeinheiten gegen die "linke" Kritik an Gauck (gefolgt vom erwartbaren allseitigen Aufjaulen, die Reflexe funktionieren ja noch). Nach dem Yücel-Desaster hab ich jetzt meine taz wieder, in der es eben beides gibt. Oder was sonst iss Dialektik?

  • KK
    Karl K

    VORWEG:

    Bin ich weiterhin der Meinung, daß Gauck ein ungeigneter Kandidat ist, weil er, wie seine mir bekannten  (Aus)sprüche im einzelnen wie in ihrer wirren Gesamtheit, aber auch sein ganzer altbackener Habitus mir zeigen,

    daß er noch nicht in der Republik angekommen ist.

     

    UND jetzt Ihr Kommentar nach der Melodie: " Kinderchens, 'patt,patt', nu rähcht euich nu mal nich so uff newahr, Onkel Klaus is ja da, patt,patt, geht ihr mal spielen"!"

     

    IM EINZELNEN

     

    "Es geht ein Gespenst um in Deutschland - das Gespenst eines ostdeutschen Pfarrers, der gewagt hat zu sagen, was er denkt."

     

    und als sei das nicht genug zu Murx verklepperter  Kalle Marx:

     

    "Gauck bezeichnete gar Thilo Sarrazins Bestseller als "mutig". Allerdings hat er sich auch von dessen rassistischen Thesen deutlich distanziert. "

     

    Letzteres ist ja wohl das mindeste!Odr?

    But - Herr Hillenbrand, was bitteschön ist daran " mutig", wie Herr Sarrazin - 

    ( und sorry, Sie wie ich ) - im Trocknen zu sitzen und so einen gerührten Quark unter die Leute zu bringen?

     

    Mit Schiller, Mut und Mameluck brauch ich Ihnen ja sicher nicht zu kommen.

    Aber " mutig" , das ist ein 14jâhriger, der seinem neuen Lateinlehrer erklârt:

    " Ich weiß, daß sie schlagen. Aber wenn Sie mich einmal anfassen, müssen Sie damit rechnen, daß Sie eine wiederkriegen!"

     

    Anders gefragt, wieviel leeres Stroh muß man im Kopf haben, um das Veröffentlichen von so einem Schmarrn als " mutig" zu bezeichnen?

    Paßt da nicht vielmehr der gute Satz von Wolfgang " ik setz mir mal bei Richie, wa" Neuss: " Es reicht nicht keine Gedanken zu haben, man muß auch unfähig sein, sie auszusprechen"

    ( geklaut bei Karl Kraus? egal).

    Und worin zeigt sich denn die "Fähigkeit zu streiten," nur weil man sich wie Gauck von rassistischen Thesen abgegrenzt.

     

    Zeigt sich darin nicht vielmehr - wie bei Herrn Sarrazin und neuerdings Herrn Dieter E. Zimmer - auch bei Gauck, daß man schlicht keine Ahnung hat?

    Es ist ja auch nicht so sehr verwunderlich, daß einem als Banker, Literaturkritiker und - Paster

    (nddt.)naturwissenschaftliches Denken eher fremd ist. Aber dennoch mit breiter Brust bei Genen et al. meint mitquatschen zu können.

    ( Neuerdings hat Herr Sarrazin ja, ich sach mal so " Bamkertgen " entdeckt, was bei Bankerkindern verstärkt als Behinderung in Erscheinung tritt! Vermutlich vom vielen Geldzählen.

    ER muß es ja wissen und deswegen ja auch wieder - " schwer mutig!"

     

    Mit Verlaub mit "streiten" hat das  ganze aber auch gar nichts zu tun.

    Man zeigt damit nur, daß man " den Schuß nicht gehört hat," man schlicht wissensmäßig und intellektuell, ganz platt, überfordert ist?

    Die taz hat dazu häufiger zum Schmunzeln so eine schöne Rubrik.

     

    Beispiel; schon aus meiner Jugendzeit:

    Helmut Schmidt, - der (Schnauze! ) den Rand ja immer noch zu all und jedem nicht halten kann!

    Er schwadronierte immer laut und oberflächlich über Sir Karl Poppers Ein- und Ansichten als dessen Theoriegebäude schon längst von seinem Schüler Thomas Kuhn und - entsprechend frech-dreist Paul Feyerabend zum Einsturz gebracht war.

     

    Leider reihen Sie sich - wieso auch immer und bei Ihren wahrlich lesenswerten Büchern und Beiträgen im Umfeld der Judenvernichtung mir unverständlich - ganz locker und platt in diesen Reigen ein:

     

    "Der Amtsinhaber hat überhaupt keine Entscheidungsbefugnisse. Seine einzige Aufgabe besteht darin, in diesem Land die Demokratie zu fördern."

     

    Sie sind Journalist und haben offensichtlich nicht Jura studiert. Ok.

    Aber das entschuldigt bei uns

    " Melatenblonden " nun wahrlich nicht alles!

    Als Sie 1957 geboren wurden, blieb ich schon das erste mal - in der Quarta(8.)- backen.

    Aber dennoch - bis heute müßte Ihnen anhand verschiedener politischer Turbulenzen aufgefallen sein, daß ein Bundespräsident Gesetze vor Ausfertigung auf ihre Vereinbarkeit mit der Verfassung zu überprüfen hat. Nicht so lala, sondern inhaltlich. 

    Ja, daß er Gesetze " anhalten" kann.

    Er mit dieser Befugnis sehr wohl und gegebenenfalls einschneidend Politik machen kann.

    Oder warum hat sich eine im Verfassungsrecht als ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsgerichts ja insoweit fitte Kappe wie Roman Herzog einen ehemaligen Mitarbeiter dieses Gerichts

    " Scheitel-Ulf" D. ins Bellevue geholt?

     

    And by the way: mit was für einem

    " Entscheidungsbegriff" laufen Sie eigentlich rum?

    Sowas trägt man doch seit der französischen Revolution nicht mehr.

    " Graue Eminenz" und Richelieu brauch ich Ihnen ja wohl nicht zu buchstabieren. 

    Und die Kubikmeter an Büchern in allen politischen Theorien über Macht, Einfluß und Steuerungsfunktion solcher vermeintlicher  " Machtloser" können Sie sich selber googlen.

     

    Mit dem Stiftekopp Reichsprâsident

    v. Hindenburg und dem steinalten Witz über das Blumeneinwickelpapier " Um Gottes Willen, lassen Sie doch nichts rumliegen . Er unterschreibt alles." - will ich Ihnen nicht kommen. Eine solche

    " Baustelle" haben wir heute aus gutem Grund nicht mehr.

     

    Es nützt aber auch nichts "Entscheidung " in einer Republik immer nur vom Modell

    "  Schönwetterdokratie" zu denken.

    Beispiel? gern: Als die Zwei-Vier-Gespräche liefen, dachte unser Dr. Saumagen: " isch telefonier lieber den Tach vier Stunde - Verfassungsbruch hin oder her - in mei Bimbessystem durch die BRD.( Jürgen Leinemann). Des sitz isch aaus!

     

    Das blieb überzeugten Patrioten nicht verborgen und zwei davon waren politikerfahren genug, die unwiederholbare Chance zur Wiedervereinigung schwerst gefährdet zu sehen.

    Willy und Richie demontierten konzertiert in zwei Reden vor passendem Publikum den später in eitler Selbstbespiegelung auf patriotischen Wiedervereiner machenden Aussitzer, ohne Ihn zu nennen, natürlich.

     

    Ja, 3.Strophe Deutschlandlied, the best version ever heard, verdanken wir diesen beiden.

    Dass es ihnen nicht gelang, die Formel des Einigungsvertrages " Rückgabe vor Entschädigung" in ihr Gegenteil zu kehren, zeigt die Grenzen ihrer Macht.

    Und hat uns die von Dr. Helmut Kohl vorausgesagten " blühenden Landschaften " in Dunkeldeutschland beschert.

     

    All das kann man natürlich wissen und lernen. Empfehlenswert ist die Entwurf gebliebene " Staatslehre" von Hermann Heller. Dem " Kronjuristen" der SPD und dem intellektuellen Gegenspieler des charakterfreien " Kronjuristen " der Nazis, Carl Schmitt.

    Zur Einführung vorweg: Konrad Hesse. " Grundzüge des Verfassungsrechts!"

     

    Weil - es nervt unendlich, immer wieder feststellen zu müssen, daß Journalisten die Stirn haben - kaum ist die eine Sau durchs Dorf - 3 Millimeter tiefer zu graben als Otto Normalvebraucher und schwupp ihren Senf  zur nächsten abzusondern.

     

    Danke. "Danichfür" - wie man in einer

    Stadt am Rhein sagt, die anders als diese Ansammlung von Bundesdörfern neben einer Streusandbüchse auf eine mehr als 2000jährige Immigeschichte zurückblickt.

    Und deren Bürger bei Einvernahme durch Preussen nicht nur anmerkten:

    " Ja wat schieße di denn, sähn di dann nit, dat hier Lück stonn!?"

    Nein, sehr klarsichtig auch: " Na, da han mir ever inne arme Famillich injeheirot!"

    Und das war und ist nicht nur materiell gemeint!

     

    UND , daß Ihr Kommentar angesichts der wahrlich erfreulich - sieht man von einigen schwer reaktionären ab - vielseitigen Kommentierungen eine überhebliche

    antidemokratische Haltung signalisiert, sollte nicht unerwähnt bleiben!

  • S
    Seltsam...

    ...ist es schon, wie dieser selbstgerechte Pfaffe als vermeintlich moralische Instanz aufgebaut wird. Die angebliche Fähigkeit zum Streit, die bei Herrn Gauck doch angezweifelt werden darf, ist sicher auch keine Notwendigkeit für das Amt des Bundespräsidenten. Der sollte doch eher integrativ und gleichzeitig kritisch sein. Schließlich sitzt er wohl dann kaum noch in einer Talkshow...

     

    Zur angeblichen Oppositionsrolle in der DDR noch ein - wenn auch stilistisch holpriger - dennoch inhaltlich interessanter, älterer Beitrag aus dem Freitag.

     

    http://www.freitag.de/politik/0018-wiedersehen-herr-gauck

     

    Klingt eher nach Opportunist, was ja bis heute passt. Wäre ja noch mal ein Thema für eine journalitische Recherche anstatt unreflektierter Lobhudelei...

  • F
    FrankM

    Hillenbrand:

     

    1. "Streitkultur ist erstrebenswert"

    2. "Die Linke soll aufhören zu streiten"

     

    Noch offensichtlicher kann man sich im eigenen Artikel selbst nicht widersprechen. Aber wahrscheinlich ist in der Gedankenwelt von Herrn Hillenbrand eh alles, was an Kritik aus der linken Ecke kommt, Diffamie und Propaganda.

  • KL
    Klaus Linke

    Ne, beleidigt bin ich nicht - noch nicht einmal entsetzt! Gauck passt in die Republik, stramm rechts, emporgekommener Stasigünstling, in der DDR Bürgerrechtsbewegung erst nach 1989 aktiv...

     

    Ausserdem seine Ablehnung von Bürgerprotesten gegen seine neuen Führer (Merkel, Rössler, Gabriel, Özdemir - halt die ganze bürgerliche Mischpoke). Nein, Gauck passt zu dieser "Republik" - sogar besser wie Wulff, der war ja - igitt - für Migranten!

    Ach war das noch schön, als die Grünen noch grün waren und die TAZ eine kritische Zeitung!

  • BL
    beleidigte leberwurst

    irgendwie kann ich herrn hillebrand nicht folgen: er freut sich darüber, dass mit gauck jemand das amt des bundespräsidenten übernehmen wird, der gerne streitet und seiner ansicht nach den harmoniebedürftigen deutschen endlich mal den marsch blasen wird, aber gleichzeitig stempelt er jeden kritiker, der es wagt gaucks äußerungen zu hinterfragen (zugegebenermaßen teilweise etwas histerisch und überspitzt, aber es gibt ja auch differenziertere kritiker), als "linksautoritäre Staatsgläubiger" ab...

    was ist das denn bitte für eine streitkultur? für mich sieht das jedenfalls nicht nach der "intellektuellen Auseinandersetzung" aus, die er bei den linken kritiker (sind es denn eigentlich nur linke, die ihn kritisieren? müsste man mal in erfahrung bringen) so schmerzlich vermisst.

    Richtig ist zwar, dass man von der politischen funktion des bundespräsident ausgehend nicht zuviel von diesem amt, bzw. der person, die es kleidet, erwarten darf (wobei er immerhin gesetze unterzeichnen muss...). allerdings sollte man die repräsentative funktion bzw. die funktion als überparteilicher mahner auch nicht unterbewerten. hillebrand sagt: "Es geht um zwei, höchstens drei Reden im Jahr, von denen wir erwarten dürfen, dass sie den intellektuellen Diskurs befördern, statt gestanzte Lehren zu verbreiten." nach allem was ich bisher von gauck gelesen habe, befürchte ich allerdings genau das gegenteil: gaucks positionen reihen sich ja ganz vortrefflich in das bürgerlich konservative milieu ein, das vor nichts mehr angst zu haben scheint, als vor notwendigen umbrüchen und überfälligem überdenken von 'altbewährtem'. insofern wird gerade dieser mann vermutlich nur gestanzte lehren verbreiten. aber man sollte den teufel nicht an die wand malen, erstma muss der gute mann gewählt werden und dann wird man sehen ob er die 'würde des amtes' vertritt oder nicht. dass er sie nicht so in die tonne tritt, wie sein vorgänger, dürfte nicht so schwer sein...

  • WI
    wer ist hier beleidigt?

    ach gottchen, die bösen linken und anti-rassisten wieder! gauck hat sarrazins buch doch bloß "mutig" genannnt und (der s.z.) gesagt, davon gehe deutschland nicht unter. (tut es auch nicht: es rettet damit dessen völkischen glauben gegen die multikulturalistische bedrohung durch "kopftuchmädchen".)

     

    er hat doch bloß gefragt, "ob Solidarität und Fürsorglichkeit nicht auch dazu beitragen, uns erschlaffen zu lassen" und ein bisschen den "wohlfahrtsstaat" wg. alimentiererei kritisiert. er ist halt für freiheit, und das ist manchmal auch die freiheit zum schlechten gebiss, oder?

     

    klar, linke, die deshalb gegen den grün-rot-gelb-schwarz-block-kandidaten aufmüpfen, wollen nicht streiten und sind, selbtsredend, dogmatisch.

     

    hillenbrand und die weit über 1000 kommentatoren, die sich über die gauck-kritik echauffieren: klar, die sind nicht beleidigt. böse sind immer die andern.

  • J
    Jogi

    Ich finde es immer wieder spannend zu lesen, dass die Nomierung eines konservativen Kandidaten zum Bundespräsidenten durch Sozialdemokraten und Grüne damit begründet wird, dass man sich dann endlich mal wieder streiten und intellektuell auseinandersetzen kann. Aber es sind ja nur zwei oder drei Reden....

  • S
    Sikarus

    Nach Yuezel und Bax nun süsse Sahne a la Hillebrand. Ist der Chef vom taz-Ressort eins nicht auch für Yuezel und Bax verantwortlich?

  • S
    stromboli

    Streiten über was?? Über seine Vorstellung von Freiheiten hier und heute in unserer neokapitalistischen Grundordnung?

    Da ist doch seine Position längst bekannt und unumstößlich..

    Streiten darüber, wie weit der Bürger sich aus dem Fenster legen darf, wenn ihm die Gesellschaftsform nicht passt? Na, weit hat sich der Herr in seiner Vergangenheit nicht aus dem Fenster gelehnt.. eher nachträglich seine blinden Scheiben aufgehübscht und so sich zum widerständler angedient.Man muss einfach nur mal die Interviews durchackern, die der fleißige Freiheitsdeuter während und über seine/r ddr -tätigkeiten uns mitzuteilen hat.

    Stiller Mitläufer des alten Systems, schneller Profiteur des neuen.. ich denke, dies umschreibt am besten seine fähigkeit der "Streitkultur".

    Da wird der bock zum gärtner gemacht!

  • S
    stromboli

    Streiten über was?? Über seine Vorstellung von Freiheiten hier und heute in unserer neokapitalistischen Grundordnung?

    Da ist doch seine Position längst bekannt und unumstößlich..

    Streiten darüber, wie weit der Bürger sich aus dem Fenster legen darf, wenn ihm die Gesellschaftsform nicht passt? Na, weit hat sich der Herr in seiner Vergangenheit nicht aus dem Fenster gelehnt.. eher nachträglich seine blinden Scheiben aufgehübscht und so sich zum widerständler angedient.Man muss einfach nur mal die Interviews durchackern, die der fleißige Freiheitsdeuter während und über seine/r ddr -tätigkeiten uns mitzuteilen hat.

    Stiller Mitläufer des alten Systems, schneller Profiteur des neuen.. ich denke, dies umschreibt am besten seine fähigkeit der "Streitkultur".

    Da wird der bock zum gärtner gemacht!

  • T
    Thomas

    Wer diesen Artikel und die Kommentare dazu liest, bekommt das Gefühl, dass es der taz und ihren Lesern wie den Grünen geht - man ist alt, reaktionär und selbstgefällig geworden.

     

    Immerhin, in einer Hinsicht muss man diese klare Positionierung ausdrücklich loben - ein Abonement der taz ist damit vollkommen überflüssig. Springers Blätter, die ja dieselbe Klientel bedienen, sind schon deutlich billiger zu haben.

  • T
    Tomate

    Nix für ungut, Herr Hillenbrand, aber mit den meisten ihrer Argumente könnten Sie uns ebensogut nahelegen, dass wir uns auf das nächste Buch Sarrazins freuen dürfen. Das ändert aber nichts daran, dass es immer auch auf die Inhalte ankommt.

     

    Und wenn Sie übrigens mal einen Blick auf die Kommentarseiten zu Herrn Yücels oder Herrn Bax' Meinungsartikeln werfen, dann werden Sie angesichts all der Selbstaussagen von Gauck-Fans feststellen, dass der Gedanke an Sarrazin gar nicht mal so weit hergeholt ist.

     

    Klar brauchen wir Meinungsvielfalt, aber deshalb muss man einen hinterfotzigen Pseudo-Bürgerrechtler und Schwadroneur wie Gauck ja nicht gleich ins erste Amt des Staates wählen.

     

    Oder gefällt es Ihnen etwa, wie erfolgreich Ihre Kollegen von der BILD-Zeitung diesen Amtswechsel eingefädelt haben? "Respekt, Kollegen - muss man anerkennen" - ?

  • JB
    Jan B.

    Typisch dummdeutscher Kommentar und typisch dummdeutsch sind auch diejenigen, die das für guten Journalismus halten (im Gegensatz zu dem bösen, bösen Yücel, der es ja tatsächlich gewagt hat, seine Kritik polemisch und zugespitzt zu formulieren). Manchmal glaube ich echt in diesem Land nur von Idioten umgeben zu sein.

     

    Warum untertsützt Hildebrandt nicht gleich einen BP Sarrazin, Steinbach oder Holger Apfel? An denen kann er sicher auch schön "reiben".

  • D
    Dirk

    Hochinteressant hinsichtlich der Vorwürfe, Gauck sei angeblich nur ein Trittbrettfahrer gewesen (nicht nur Überschrift lesen!):

     

    http://www.jungewelt.de/2012/02-22/107.php

  • WL
    Wohlfeil links

    Die "intellektuelle Auseinandersetzung", das Niveau, das hier angemahnt wird, unterbietet der Artikel um Lichtjahre: Pro Gauck spricht demnach zuerst, dass die Linke gegen ihn ist.

     

    Ja, das könnte sogar gegen ihn sprechen, weil die Linke tatsächlich auffällig um das herum redet, was sie wirklich gegen Gauck hat - dass der Behördenleiter die Karrieren einiger PDSler aufgeklärt bzw. dann geknickt, wenn auch selten beendet hat.

    Die Linke jedoch ist vollkommen zu vernachlässigen. Intellektuelles Niveau zu Gauck hatte beispielsweise der Bürgerrechtler (nicht Ex-, nicht DDR-, wirklich ein: Bürgerrechtler) Jürgen Fuchs zu bieten. Der schrieb über "Landschaften der Lüge", über "VEB Horch & Gauck" - und hatte viele gute Gründe. Fuchs sagte übrigens auch den Bundespräsidenten voraus. 1998, in "Magdalena".

  • H
    Hatem

    Danke für diesen Artikel!

     

    Insbesondere angesichts der bösartigen, falschen und peinlichen Verunglimpfung Gaucks durch Deniz Yücel.

  • OS
    Otto Suhr

    dieser kommentar macht deutlich, was mit der guten alten taz schief läuft. die tolle, kritische zeitung von vor 20-25 jahren kann ich jedenfalls nicht wiedererkennen - achso, herr hillenbrand ist seit 20 jahren dabei? - vielleicht erklärt das einiges....

     

    jemand der ernsthaft die ddr mit ihren knapp 300 todesopfern mit den nazis, die über 50 millionen tote zu verantworten haben vergleicht ist entweder dumm oder gefährlich und herrn gauck als "ddr-bürgerrechtler" zu bezeichnen ist ein hohn für die echten ddr-dissidenten zu denen er nunmal defintiv nicht gezählt hat.

  • W
    Wanja

    Eine angenehmer Kontrast zu Deniz Yücels Kommentaren. Streitbarkeit statt Aussagen zu vereinfachen wird eine der wichtigsten Tugenden in einer zunehmenden Mainstreamgesellschaft.

  • S
    samosata

    Klinkt fast wie Broder. Die Empörung über die pösen Linken ist nicht zu übersehen. Fehlt nur noch der Spruch von den Gutmenschen, die es wagen den neoliberalen Gauck abzulehnen

    Bravo Taz. Sehr mutig dieses Aufspringen auf den Zug der Demontage des der Demokratie.

  • H
    Heine (dks)

    Und es ist richtig einen Gegenkandidaten aufzustellen, sonst könne wir die Demokratie vergessen.

     

    Denn wenn Gauck das ESM-Gesetz (Eurorettungsschirm) unterschreibt, wird der deutsche Steuerzahlen zur Kasse gebeten. Im schlimmsten Fall geht Deutschland bankrott, dagegen ist Griechenland eine Lachnummer. Wulff wollte es nicht unterschreiben.

    Leute, denkt mal darüber nach.

     

    Herr Gauck passt gut in unsere Gesellschaft, er ist ein Wendehals, geht Probleme aus dem Weg, ist für eine kapitalistische Marktwirtschaft und nimmt es nicht so genau mit der Ehrlichkeit. Was mir besonders auffällt, er hält sich immer mehrere Türen offen.

    Armes Deutschland!

     

    Übrigens, die Linke ist eine demokratisch gewählte Partei und die anderen Parteien haben ebenfalls genügend politische Kräfte aus der ehemaligen Führungskader der DDR übernommen und einverleibt. Auch in der Nachkriegszeit sind viele NSDAP-Mitglieder in den demokratischen Parteien übernommen worden.

  • A
    Andreas

    Nun, das Hillenbrand Gauck gut findet wundert mich nun kein bisschen. Sie passen halt zusammen wie ein reaktionärer Stinkstiefel zum anderen ;-).

     

    Aber solange ich die Ergüsse Hillenbrands nicht alle drei Tage erdulden muss....Man ist ja nicht herzlos.

     

    Ich habe schon mal eine Zeitung (Sächsische Zeitung) abbestellt weil ich die Penetranz eines stramm wirtschaftsliberalen Redakteurs einfach nicht mehr ertragen habe. Hörend kann ich viel (im Radio usw.) ertragen, lesend auch, aber beim lesen immer noch blöd grinsend beobachtet zu werden, das halte ich nicht lange aus. Aber man kennt ja seine Pappenheimer bei der taz. Solange die Dosierung einigermaßen erträglich ist...

  • AA
    advocatus angeli

    Mein Vorschlag: ALLE DIEJENIEN, die hier gegen Herrn Gauck gewettert haben (und noch wettern werden), sollten ein Jahr lang (akribisch) all das zusammentragen, was Herr Gauck - sollte er zum Bundespräsidenten gewählt werden - an Positivem in unserem Land erwirkt hat - und es an dieser Stelle erneut veröffentlichen.

     

    Und nach einem weiteren Jahr könnten wir dann an dieser Stelle all das auflisten, was uns an Herrn Gauck's Amtsführung enttäuscht hat - aber bitte jeweils nur Stichworte, keine langen Abhandlungen, damit man alles gut überblicken kann. Wenn dann die Liste seiner Mängel viel länger und "gravierender" ist als diejenige seiner "Errungenschaften", dann können wir getrost über ihn herfallen! OK???

     

    Ich freue mich schon auf ein Wiedertreffen mit Euch allen hier im nächsten und im übernächsten Jahr. Ich bin schon richtig gespannt darauf!

  • RS
    Rudolf Schlömann-Vagedes

    Gott sei Dank hat die taz die Kurve noch gekriegt!Ich wollte schon mein Abo kündigen und den Genossenschaftsanteil meistbietend versteigern :-). Wohltuender Kommentar, Herr Hillenbrand, Sie sprechen mir aus der Seele!

  • B
    banD

    Ich denke, neben Gauck hätten nur Sarrazin, Hans Olaf Henkel oder Wolfgang Clement das Format, ein guter "grüner" Bundespräsident im Sinne dieses Artikels zu sein. Guttenberg, Sauerland oder Holger Apfel wären vielleicht auch geeignete Kontroversenstifter mit viel Reibungsfläche, haben aber gar kein Interesse am Amt. Auf keinen Fall ginge aber jemand von links, der vielleicht noch Occupy nahestünde. Das wäre langweilig wir haben ja bereits eine linke Kanzlerin, ein linkes Kabinett, und das Land steht kurz vor dem Sozialismus. Erfrischend, da mal, neue unkonventionelle Thesen zu hören ("Freiheit braucht Verantwortung", "die Hartz4-Empfänger sollen mal aus der Hängematte aufstehen", "wir müssen alle den Gürtel enger schnallen"). Gauck war daher die beste Wahl! Das Land ist den Grünen zu tiefer Dankbarkeit verpflichtet.

  • O
    OlgaL

    Liebe TAZ!

     

    Du musst Deine Leserschaft nach der Kolumne von Deniz nicht versöhnen, in dem Du eine "Welt"-mäßige Rezension am Tag darauf veröffentlichst.

     

    Gauck ist kein Dissident, kein DDR-Bürgerrechtler. Seine Aktivitäten begannen im Jahr 1989.

     

    Bitte publiziert doch diesen offenen Brief zur Gaucks Nominierung "Geschwister-Scholl-Preisträger":

     

    http://www.havemann-gesellschaft.de/fileadmin/Redaktion/Aktuelles_und_Diskussion/Maerz-Dezember_2011/Gerhard_Rein.pdf

  • V
    vic

    Mich...

     

    ...kann er mal!

  • K
    Klemens

    Endlich mal ein Kommentar mit Herz,Hand und Fuß. Da werden aber wieder einige laut aufjaulen. DENEN sei das Spiel « Mensch ärgere Dich nicht» empfohlen. Ach ja, noch etwas: Gesagtes aus dem Zusammenhang reißen und dann neu zwecks Diffamierung zusammensetzen und in Umlauf bringen, das kennen wir alles. Von der Stasi und der SED. Die haben ja nun allesamt Unterschlupf gefunden bei der Partei `Die Linke`, die deshalb nicht wählbar ist. Egal, was soll`s.

  • W
    wieczo

    Wie in TAZ, SZ und zahlreichen Blättern nachzulesen ist, kritisiert Gauck an der alten SED-Führung vor allem die Anerkennung der Oder-Neiße-Linie. Auf deutsch: Er fordert quasi noch heute die Rückgabe der "Ostgebiete". Er bezeichnet Sarrzins NS-Rassengeschwafel als "mutig", Kritik am Turbokapitalismus als "albern" und stellt so die eigentlich unmögliche Systese aus Faschismus und Neoliberalismus dar. Mein Tip. Vor der Wahl ein Besuch Gaucks in einer Kneipe in Zabrze, in der er lauthals "Hindenburg und Schlesien den Deutschen" fordert. :D

  • LA
    Lena Alana Seydel

    Ich kenne das, was Herr Gauck vertretet, sehr genau aus meinem Geburtsland Tschechien. Was in früherem Regime schlecht war, ist jetzt unkritisch und ohne jeder Kenntnis der Problematik für gut gehalten, sozial dem Sozialismus gleichgestellt. Die Schwachen sind selber Schuld, dass sie auch nicht stark geworden sind und nicht Millionäre sind. Und die Behinderten haben einfach Pech.

    Herr Gauck kann das alles selbstverständlich frei denken, aber warum, um Gottes Willen, muss er Präsident werden?

  • H
    Hannes

    Danke, es freut mich zu lesen, das man in der Redaktion der TAZ nicht gleichgeschaltet schreibt, sondern auch andere Meinungen zulässt. Ein Lob an Sie alle.

  • M
    Marvin

    "Er redet nicht um den heißen Brei herum, beglückt nicht jeden und keinen mit nichtssagenden Allerweltsweisheiten, auf dass niemand aus den Reden irgendwelche Konsequenzen zu ziehen glauben muss."

     

    Doch.

  • MW
    mal was ganz anderes....

    Hat eigentlich mal irgendjemand darüber nach gedacht, was ein ehemaliger Pfarrer (?!) in diesem "säkularen Staat" im Amt des Bundespräsidenten soll?

  • GG
    Gustav Gans

    Leserkommentare

     

    *

    22.02.2012 16:37 Uhr

    von Jon:

     

    @von Klaus Hillenbrand :"Im Übrigen wäre die Wahl einer vernünftigen Frau zur nächsten Bundespräsidentin natürlich viel besser"

     

    Sowas nennt man Schadensbegrenzung LOL

     

    Die Kolumne von Deniz Yücel schmeckt den TAZ Leserinnen wohl nicht so gut ?

     

    PLAGIAT ! LOL

  • N
    Normalo

    @end.the.occupation

     

    Ist man jetzt gleich ein Reaktionär, nur weil man sich um ein wenig Objektivität bemüht?

     

    Hillebrand hat sich gerade nicht aufgrund seiner - durchaus konträren - inhaltlichen Ansichten auf Gaucks Seite geschlagen, sondern weil er in Gauck einen unbeugsamen Mann der ehrlichen Worte sieht. "Ehrlich" und "falsch" ist nämlich kein Widerspruch. Man kann anderer ("falscher") Meinung sein, ohne damit gleich böse Absichten zu hegen.

     

    Hillebrand hat auch zweimal auf eine Tatsache hingewiesen, die den linken Kritikern Gaucks offenbar nicht klar ist: Der Mann hat keine politische Macht, wird auch in den nächsten fünf Jahren keine bekommen, und kann deshalb (solange er auf dem Boden der Verfassung bleibt) über die anstehenden politischen Entscheidungen denken, wie es ihm beliebt, ohne dass das irgendwen kratzen müsste. Die einzige wirklich politische Entscheidung, die er zu treffen hat, ist wem er am Wahltag seine Stimme gibt.

     

    Natürlich sieht auch Gauck selbst das möglicherweise anders, und natürlich wird er in diesem Fall häufiger versuchen, der Tagespolitik einen Schubs in die von ihm gewünschte Richtung zu geben. Das haben schon andere Präsidenten vor ihm versucht. Weizäcker hat sich dafür von Kohl abwatschen lassen müssen. Rau und Köhler, möglicherweise auch Herzog, sind gegangen, als ihnen klar wurde, dass der Versuch schlicht sinnlos ist (Köhler hat es nur etwas zu spät geschnallt, um noch in Würde abtreten zu können).

     

    Warum also die Aufregung - und der obligatorische persönliche Angriff auf den Schreiber dieses eigentlich wirklich moderaten Artikels??

  • H
    herbert

    Wir freuen uns ja schon, allen vorran ist Claudia Roth nach eigener Aussage schon ganz begierig darauf, sich an ihm reiben Ob dabei jedoch soviel Wärme entsteht, das Arbeitslose weiterhin warm Duschen können bleibt abzuwarten.

     

    Darauf zu hoffen das Gauck bei aller Geschmeidigkeit in einigen entscheidenden Punkten seine Meinung ändern könnte, halte ich für sehr naiv! Wer in Zeiten einer Banken- und Währungskrise, die ganze Volkswirtschaften in den Abgrund reißt so wenig Reflektion gezeigt hat und wer den Krieg als Mittel der Politik sieht der wird sich wohl kaum von Saulus zum Paulus wandeln.

     

    Selbstverständlich wird klischeehaft der Mythos vom angeblichen DDR-Bürgerrechtler verbreitet und ein vorzeige Ossi aus dem Widerstand stilisiert, dessen STASI-Unterlagen verschwunden sind. Große Reden über Eigenverantwortung werden wir zu hören bekommen, von jemanden der im Alter von 72Jahren sein eigenes Leben nicht geregelt hat. Der Streit mit Gauck wird so fruchtlos bleiben wie der Mond.

     

    Freut euch ...jetzt!

  • O
    Ozgo

    Nailed it!

     

    *reaktionär-modus an*

     

    Den Nagel auf den Kopf getroffen!

  • J
    Jon

    @von Klaus Hillenbrand :"Im Übrigen wäre die Wahl einer vernünftigen Frau zur nächsten Bundespräsidentin natürlich viel besser"

     

    Sowas nennt man Schadensbegrenzung LOL

     

    Die Kolumne von Deniz Yücel schmeckt den TAZ Leserinnen wohl nicht so gut ?

  • SH
    Swedlana Hinck

    Hut ab, Herr Hillenbrand, endlich mal ein Artikel zur Nominierung von Joachim Gauck der mit HIRN geschrieben ist, was andere undifferenzierten hingeschriebenen Äußerungen wie reine Aneinanderreihung von nicht zusammengehörenden Puzzle aus verschiedenen Gebieten ziemlich schlecht aussehen lässt.

  • RZ
    Ralf Zimmermann

    Also gleich mal vorab,ich halte Gauck für dieses Amt geeignet.Allerdings sollte er,vor seiner Vereidigung,zu einigen wichtigen Punkten Stellung nehmen."Occupy....Sarrazin,und Hartz4...:)Zumal der Name Hartz für einen rechtskräftig verurteiletn Wirtschaftskriminellen steht.Wenn er sich da nicht klipp und klar distanziert,kann er dieses Amt nicht antreten...:)Ob er in einer Beziehung lebt,obwohl er noch verheiratet ist,ist seine Sache und geht keinen was an,von mir aus kann er auch schwul sein...:)Denn die Moral von der Geschicht,Politiker mit Moral die gibt es nicht..(mehr)...:)

  • A
    A.Chgott

    Von der Kanzel herab zu streiten ist einfach.

  • H
    Hagen

    Diese Verallgemeinerung und der Populismus, den Sie den Kritikern Gaucks vorwerfen, fliesst ihrem Artikel aus jeder Pore. Dabei ist die Kritik an Gauck viel differenzierter als Sie sie hier darstellen, es gibt genuegend Artikel zu dem Thema, die seine Aussagen im Kontext auseinandernehmen und die sich hueten, ihn voellig allgemein als Sarrazin-Fan oder aehnliches darzustellen.

     

    Sie sind, so scheint es mir in diesem Artikel, aber den "Verteidigern" Gaucks, die die Kritik an ihm ebenso allgemein herunterspielen wie Sie auf den Leim gegangen. Ein wenig mehr Recherche haette wahrlich nicht geschadet.

  • K
    Kaiserbubu

    Heile, Heile Gänschen, ist ja gar nicht so schlimm, oder? Klar, darum hat die Springer Presse auch alles getan um ihn als "Kandidat der Herzen" ins Amt zu hieven.

    Mit einem Sozialdarwinisten zu diskutieren wenn er in "Grundsatzreden" neue Sparprogramme dem dummen, faulen Prekarianer verkauft, wird bei Springer sich der Grund gewesen sein Gauck zur Herzensangelegenheit zu machen.

    Wäre Gauck ein Demokrat hätte er längst Stellung beziehen müssen zu der Unverfrorenheit die Linke aus dem Findungsprozess auszuschließen.

    Aber, darüber können wir ja streiten.

    Wie schön.

  • F
    F.N.

    Das alles...und noch viel mehr...hätten wir mit Georg Schramm auch haben können!

  • DR
    D. Rollig

    ...eben im Radio gehört, Originalton Stoiber:

     

    "Man kann auch mit dem zweiten Aufschlag ein Ass verwandeln."

     

    (Ich habe richtig zitiert!) ;-)

     

    Fast so schön wie weiland die Stoiber Rede zum Transrapid.

     

    und Seehofer: "Wo wir sind ist oben."

     

    Das ist wirklich der Gipfel...

     

    Man muss nur aufpassen, dass die nicht noch Bundespräsidenten werden.

     

    So wie Merkel jetzt den Gauck lobt, ahnt man nichts Gutes...

  • J
    Jon

    Sehr geehrter Herr Hillenbrand, vielen Dank, insbesondere für die kurze Darstellung der häufig verkürzt dargestellten Gauck-Zitate.

  • E
    end.the.occupation

    Wenn Hillenbrand uns wissen lassen wollte, dass er so reaktionär wie Gauck ist - OK - das wussten wir schon.

  • SS
    Steffen Skalé

    Lieber Herr Hillenbrand,

     

    ich will nicht verhehlen, dass mir Ihr Debattenbeitrag ein wenig Sympathie abgerungen hat und dass ich es grundsätzlich begrüße, wenn man sich bemüht, das Spektrum eines Themas in der Tendenz breiter, (und damit oftmals auch) streitbarer, auszuleuchten.

     

    Aber kommt man denn wirklich damit weiter, wenn man medias res vornehmlich darin ausmacht, dass hier jemand (obwohl: 'jemand' ist im Fall von Gauck vielleicht doch etwas euphemisierend, aber mal nachrangig an dieser stelle) eben seine Meinung, offen und schonungslos, vertritt? Es mag ja sein, dass Ihre versuchte deduzierende Begründung, dass (leider nicht nur im politischen Kontexten) viele selten ihre eigene Meinung kolportieren und stattdessen Sermon vielerlei Art absondern, der vornehmlich in das Schubladendenken von Parteikaskaden passt, emotional und pragmatisch zutreffend ist, aber welchen inhaltlichen Gewinn im Sinne von Mode hätte diese denn?

     

    Gerade mit diesem Ex-Bundesbank-Vorstand, der ja auch "nur" mal eben seine Meinung darlegte (wenn auch der Sermon in Morphe seiner 'angeblichen' Streitschrift eher als Nahrungsgrundlage für diverses Getier in den Papier- oder Mülltonnen taug(te) - ich habe diesen Schwachsinn damals tatsächlich gelesen!) war oder ist es doch im Kern genauso. Er sagt(e), was er denkt/dachte, und glaubt womöglich immer noch, er sei damit ein unbequemer 'Denker'. Auch wenn ich mich eigentlich hüten möchte, hier Herrn Gauck mit diesem Herrn S. unmittelbar zu vergleichen, aber die 'Tugend' des Streitbaren, die könnte man wohl zweifellos beiden zuschreiben.

     

    Aber genau hier sehe ich leider einen/den neuralgischen Punkt, denn es kann/sollte nicht primär Ziel eines Staatsoberhauptes sein, zu polarisieren. Jedenfalls nicht vordergründig in diesen Zeiten; das hat auch wenig mit der Hamonie-Soße zu tun, in der man hierzulande (durchaus) gerne badet. Er, Gauck, wird nunmal womöglich der neue Bundespräsident im Jahr 2012, also zu Zeiten der (weltweiten) Finanzkrise(n) und (auch weltweiter) Integrationsprobleme vieler (eben auch der deutschen) Kulturen. Dass er dieses, das Polarisieren, im Rahmen eines gewünschten Diskurses (über was auch immer) täte, wäre zwar aus dem Blickwinkel einer argumentativ notwendigen Schichtung und Streuung zu wünschen, aber wir wissen eben, wo dies hierzulande oftmals endet. Und: Hat die Sarrazin-Debatte, die natürlich kaum eine war, wirklich inhaltliche Fundamente gehabt? Hat das Äußern des 'Schonungslosen' oder 'Unbequemen' wirklich substantiell geistige Gärten geschaffen, die man pflegen und gedeihen lassen hätte können: auf dass sie Nährböden (via ihrer Düfte, ihres (späteren Honigs) usw. gewesen wären? Ich habe da so meine Zweifel - es sind nicht wenige. Auch ist es doch kein Zufall, dass sich dieser Herr S. postwendend wieder zu Wort gemeldet hat und sofort teleologisch begrüßt, dass Herr Gauck nun wahrscheinlich neuer Bundespräsident wird.

     

    Am Unverständlichsten ist mir aber, dass Herr Gauck äußerst sonderbare Konnotationen des Begriffes Freiheit vertritt. Dieser ist bei ihm eindeutig verklärt und impliziert eine Sehnsucht, die man zwar emotional und poetisch zumindest noch tlw. nachvollziehen könnte, die aber pragmatisch und politisch-realitisch fern ab eines verbindenden, sinnstiftenden Elements ist. Und gerade politisch-sinnstiftend sollte doch aber ein BP auch sein. Sicher, nicht parteipolitisch, und nicht als 'Ersatz' für die Suche nach einem eigenen Sinn im Leben (Anm: das Deutsche Volk hat nun mal diese sehnsuchtsvolle Tendenz nach einem Hirten, der sie führt, zu suchen), aber vielleicht doch zumindest im Sinne des Verständnisses von Demokratie der antiken pólis. Und hier habe ich eben auch pragmatische Zweifel, was Herrn Gaucks diesbezügliches Schaffen betrifft. Ich erlaube mir, als ehemaliger DDR-Bürger, vieles ebenso kritisch zu sehen, aber von dieser Art der Freiheit, die er sucht und vertritt, bin ich dann doch meilenweit entfert. Vielleicht auch deshalb, weil ich mit der Frankfurter Schule meinen Hort gefunden habe und damit -qua status- bereits außerhalbs des Systems von Herrn Gauck stehe, da sich ja diese, die FS, doch tatsächlich erfrecht, den Kapitalismus in Frage zu stellen und damit auch die/eine Systemfrage. Aber ich mag es halt lieber liberal. Nicht pseudo-liberal.

  • GG
    Gustav Gans

    @von Klaus Hillenbrand :"Im Übrigen wäre die Wahl einer vernünftigen Frau zur nächsten Bundespräsidentin natürlich viel besser"

     

    Sowas nennt man Schadensbegrenzung LOL

     

    Die Kolumne von Deniz Yücel schmeckt den TAZ Leserinnen wohl nicht so gut ?

  • T
    TURKISH

    Dieser Artikel ist der letzte Müll !

     

    Der Gauck(ler) ist ein politischer Neandertaler der von nichts ne Ahnung hat, und zwar schon seit exakt 1989 nicht mehr!

     

    Der hockt geistig immer noch in seinem Bunker in der DDR und denkt hinter jeder Ecke lauere der rote Igor, vor dem er seine neoliberalen und martkradikalen Halluzinatioen schützen muss.

  • BS
    Bernhard Sesterheim

    Ich finde diesen Kommentar gut geschrieben,und als sehr gut würde ich ihn beurteilen, wenn der Autor den letzten´Satz weggelassen hätte!

     

    Warum sollte die Wahl einer Frau zur Bundespräsidentin viel besser sein? Genügt nicht schon eine Bundeskanzlerin?

  • ST
    Stefan Thiesen

    Es gibt ja noch eine andere Tugend, die wir mehr oder weniger Linken für uns gerne in Anspruch nehmen, und das ist eine gewisse Intellektualität. Dazu gehört auch das gute alte "Ad Fontes!" Meine Skepsis gegenüber Herrn Gauck hat sich weitgehend zerschlagen, nachdem ich die diversen Äußerungen, die ihm vorgehalten wurden und werden, mal im Originalkontext angeschaut und die verschiedenen Schriften und Interviews komplett gelesen habe. Soweit ich es sehe sieht Joachim Gauck die Welt recht differenziert - wenn auch nicht immer so wie ich. Aber - dafür ist Diskurs ja da. Ich halte ihn zumindest für jemanden der Sachargumenten gegenüber aufgeschlossen ist.

  • M
    Medienbeobachter

    Nachdenkseiten for President !

     

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    auch ich habe mir Gedanken dazu gemacht, wen die Linke oder die Piraten als Gegenkandidaten zu Herrn Gauck aufstellen könnten.

    Im Internet gibt es keine Plattform, die qualitativ so gute Beiträge gegen die Neoliberale Politik der Bundesregierung sammelt, wie die Nachdenkseiten (nachdenkseiten.de).

    Entsprechend ist es also naheliegend, dass einer ihrer Betreiber oder Autoren jetzt einmal richtig auf sich aufmerksam machen kann.

    Ich denke, dass sich keiner der folgenden Personen hinter Herrn Gauck verstecken muss!

    Eine entsprechende E-Mail ist an die Parteien Die Linke und Die Piraten gegangen.

     

    Wolfgang Lieb (* 1944 in Stuttgart) ist ein deutscher Jurist, Publizist und ehemaliger Politiker (SPD). Heute gibt er zusammen mit dem Publizisten Albrecht Müller die politische Webseite NachDenkSeiten heraus. In dieser Funktion nahm er 2009 den Alternativen Medienpreis entgegen

     

    Albrecht Müller (* 16. Mai 1938 in Heidelberg) ist ein deutscher Volkswirt und Publizist. Müller war von 1987 bis 1994 für die SPD Mitglied des Deutschen Bundestages und ist seitdem als Autor und Berater tätig.

     

    Christoph Butterwegge (* 26. Januar 1951 in Albersloh (Westfalen)) ist ein deutscher Politikwissenschaftler. Als Professor für Politikwissenschaft am Institut für vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln ist Butterwegge Armutsforscher und Mitglied der Forschungsstelle für interkulturelle Studien (FiSt). Er war von 1970 bis 1975 sowie von 1987 bis 2005 Mitglied der SPD, nach seinem Austritt bezeichnete er sich als der Linkspartei nahestehend, ohne Mitglied in dieser zu sein.

  • H
    Helmut

    Und was soll das jetzt heißen? Kritisiert ihn nicht, denn er kann streiten, oder was? Zu einem Streit gehören immer noch zwei. Problematisch sind an der Person Gauck zwei Dinge:

     

    1. Seine Charakterisierung als Bürgerrechtler:

    Dafür ist Gauck einfach ein miserables Beispiel. Fragen Sie mal Einen, wie Schorlemmer. Gauck ist keinesfalls eine Galionsfigur der DDR-Opposition gewesen. Er ist ziemlich spät eingestiegen und hat sich nach dem Mauerfall allzu schnell von den Idealen seiner Mitstreiter verabschiedet. Dann hat er die Gunst der Stunde genutzt und ist als nicht unumstrittene Personalie Leiter der Stasi-Unterlagen-Behörde geworden. Im Osten der Republik ist sein Name wohl bekannt und gehört nicht gerade zu den beliebtesten. Man kommt nicht umhin, ihn, wenn nicht Wendehals, dann aber mindestens einen Opportunisten zu nennen.

     

    Und heute? Ich höre ihn nicht die Missstände anklagen, die einen Bürgerrechtler bewegen sollten. Das tun die Anderen, die Ungehörten, die der entscheidendere Teil der friedlichen Revolution waren. Gauck kann auch nichts Anderes, als FDP-gleich Eigenverantwortung anzumahnen, gerichtet selbstverständlich an die Habenichtse, die ja ihres eigenen Glückes Schmied sind. Verantwortung anzumahnen, den Verantwortungsträgern gegenüber, scheint ihm indes ziemlich schwer zu fallen. Ein ganz, ganz toller Anwalt für's Volk.

     

    2. Seine Darstellung als überparteilicher Kandidat:

    Gauck ist parteilos und wird von 4 der 5 Parteien im Bundestag mitgewählt. Andererseits ist er inhaltlich gesehen durchaus parteiisch. Gauck ist sowas von eindeutig im konservativ-liberalen Lager einzuordnen, neoliberal wäre der eindeutig passendere Begriff. Sein ganzes gegenwärtiges Engagement gilt neoliberalen Initiativen und Ideen, er ist ein willfähriger Miterfüller des merkelschen Traums vom Marktkonformismus unserer demokratischen Gesellschaft. Seine Wahl zum Bundespräsidenten wird diese unsägliche Tendenz zementieren (Und uns womöglich nochmal 4 Jahre Merkel bescheren).

     

    Und wenn der Autor dieses Artikels oder auch jemand wie Jürgen Trittin es toll findet, dass man mit Herrn Gauck so schön streiten kann, sollen sie sich den Spass bei einem netten Kaffeekränzchen nicht nehmen lassen. Aber das ist nun kein wirkliches Argument für das höchste Amt des Staates. Dieses Amt soll alle Deutschen repräsentieren und auch wenn die Mehrheit der Deutschen offenbar verliebt in Gauck ist, heißt das nicht, dass sie seine Haltung schon realisiert haben. Und ich persönlich finde die Vorstellung des neoliberalen Geschwafels zu Weihnachten ekelerregend.

  • F
    Friederike

    Nun ja- von mir hat er eine Chance, wie jeder Mann im Land. Er soll mich nur ja nicht langweilen, dann ist aber was los.

     

    Ich bin schon mehr als dankbar, das es nicht Ursula von der Dingens geworden ist mit ihren sozialen Lügenmärchen und der widerlich arroganten Stimme - dazu ein Gesichtsausdruck als hätte sie Zitronen gegessen.

     

    Das wäre wirklich für meine gebeutelten Nerven und der geballten Volksverblödung in Sachen H4 zu viel gewesen.

     

    Propaganda Uschi und Basta Angie sind hoffentlich bald Schnee von gestern.

     

    Mein Wahlkampf: Wollt ihr überleben, wählt die Union ab und verhindert schwarz/grün.

    2013 wird das Wahljahr der Hartz IV Opfer.

  • AO
    Aleksandr Orlov

    Entschulding, dieser Artikel ist Stuss!

     

    Dummheit und Mut liegen oft eng beieinander und sind nicht immer leicht auseinanderzuhalten. Wenn einer das nicht kann und Thilo Sarrazin Mut bescheinigt, wo dieser nur ein eitler Provokateur ist, der ist als Bundespräser nicht geeignet.

     

    Mut ist übrigens nicht, wenn man solche Bücher schreibt wie der Hetzer Sarrazin, sondern wenn man mit dem Megaphon auf dem Marktplatz die Freiheitsrechte für religiöse Minderheiten gegen den steinewerfenden Mob fordert.

    In diesem Sinn war Wulff mutig, Sarrazin nicht - und Gauck auch nicht.

  • E
    ebenerdig

    Hier ist nun auch schon wieder vom Bürgerrechtler zu lesen.

    Er ist nie einer gewesen.

  • FD
    Franz Dumcius

    Nach der letzten Kolummne über Gauck, die den Kommentarsturm auslöste, kam ich wirklich als Leser ins Wanken. Diese Art von Verkrustung im Geiste und Polemik möchte man nicht unterstüzen. Dieser Artikel zeigt mir nun dass beides möglich ist bei Euch. Vielen dank. Der Aufschwungmechaniker

  • RB
    Robert Berg

    Sehr geehrter Herr Hillenbrand,

     

    in Ihrem Kommentar gehen Sie davon aus, dass Gauck in der DDR ein Bürgerrechtler war.

     

    Da dies in verschiedenen Blogs bestritten und als Legende abgetan wird, bitte ich Sie, überprüfbare Nachweise für Ihre Behauptung zu nennen.

     

    MfG

     

    Robert Berg

  • G
    Gerhardt

    Dieser Kommentar ist genauso unredlich wie die ganze Diskussion um den Bundespräsidenten.

    Es geht doch wohl nicht an, dass ein Bundespräsident von einer handvoll Parteiführern eingesetzt wird, dieser als Messias durch die etablierten Medien verkauft wird und dann von einer 1.200 Mann starken Bundesversammlung abgenickt wird.

    Da kann man auch gleich wieder einen Kaiser einführen. Mit Demokratie hat das Ganze nichts zu tun.

  • M
    max

    "weil nicht sein kann, was nicht sein darf" oder was?

    natürlich hat gauck fragwürdige sachen gesagt. wer auf dem höhepunkt der finanzkrise die debatte über die finanzmärkte für "unsäglich albern" erklärt - nicht die "antikapitalismusdebatte", wie herr hillenbrand uns glauben machen will - dem fehlt schon ganz deutlich eine ahnung vom thema, zu dem er spricht und ein wenig demut - die christliche tugend - wäre auch angebracht, denn eine international geführte debatte als "albern" abzutun zeugt schon von sehr viel väterlicher selbstüberschätzung.

    Herr hillenbrand erzählt einfach unsinn, wenn er die umherschwirrenden gauck-zitate jetzt in einen selbstausgedachten kontext setzt, bzw. ihnen einen sinngehlat beilegt, nach welchem man damit dann irgendwie wieder klarkommen kann. was soll das denn? und dieses lächerliche "die linken"-bashing ist so ... gähn ...

  • WA
    Wilhelm Achelpöhler

    Warum wird Gauck neuerdings so kritisiert? Doch nicht weil erstmals ein Mann Präsident ist, der von Kommunisten nichts hält, die Agenda 2010 klasse findet und den Krieg in Jugoslawien/Afghanistan für eine notwendige humanitäre Intervention. Da unterscheidet er sich gar nicht von seinen Vorgängern. Neu ist eigentlich nur, dass jemand mit diesen Positionen auch von SPD und Grünen unterstützt wird, ja als ihr eigentlicher Kandidat gilt. Die Empörung über Gauck ist eher die Enttäuschung über Rot-Grün.

  • M
    Momo

    "Streit" (treffender: gesellschaftliche Spaltung) durch Diffamierung von Arbeitslosen und sozial Schwachen, dem Ruf nach Kürzung sozialer Leistungen, dem kritiklosen Verteidigen finanzkapitalistischer Fehlentwicklungen, dem Agitieren gegen den Austieg aus der hochriskanten Atomenergie und der Unterstützung des Afghanistankrieges wird von den Springer-Medien und den allermeisten sog. Mainstream-Medien mehr als genug betrieben. Das weitere Anheizen dieser rechtskonservativ-neoliberalen Agitation durch einen Präsidenten Gauck ist daher überflüssig wie ein Kropf!

  • V
    Valecchi

    Willkommen "etwas verwirrter" Herr Präsident in spe, es gibt viel zu besprechen:

     

    Occupy-Bewegung und Occupy-Initiativen in Deutschland, Frauenbild und Frauenpolitik, Korruption und gute Kumpels, das Leben und Leiden des "mutigen" Herrn Sarrazin (ein Deutsch-Kurs für Anfänger wäre vielleicht angesagt), Integrationspolitik und vor allem erkläre bitte Deine Mission:

    "Wie möchtest Du die Menschen in Ost und West (Nord und Süd)zusammenführen?"

    Herzlichst Sandro Valecchi

  • S
    Stefan

    Die Linke meint oft für das Volk zu sprechen und ist beleidigt wenn eine große Mehrheit der Bevölkerung nichts mit ihnen am Hut hat. Eine Partei, die eine Lachnummer wie Peter Sodann ins Rennen schickte kann man auch nicht ernst nehmen. Das problem der Linken: sie haben keinen Kandidaten, der auch nur annährend von der Mehrheit der Menschen gewünscht wird. Lassen wir sie beleidigt sein.

  • C
    Celsus

    Der Mann ist nicht nur dafür da, die Demokratie zu fördern. Er muss die Grundlagen unserer Verfassung insgesamt hochhalten. Und dazu gehören als zwingende Bestandteile unserer Verfassung neben der Demokratie auch die Sozialstaatlichkeit udn die Rechtsstaatlichkeit.

     

    Der Sozialstaat geht nach den Worten von Gauck dann eher verloren durch dessen doch sehr eigenwillige Definition von Freiheit. Es ist dann wohl eher die Freiheit unter Brücken zu schlafen. Und da wird es dann weder Radio, noch Fernsehen noch Zeitungen geben, die ihn oder sie an der demokratischen Willsensbildung noch beteiligen.

     

    Sich um Obdachlose, Kranke, Schwache oder Ausgestoßene zu kümmern, wäre diesem Mann hingegen fremd. Gauck strahlt aus, dass doch jeder seines eigenes Glcükes Schmied sei und sagt deswegen, dass Menschen nicht immer etwas Gutes getan werde, wenn ihnen geholfen werde. Wen wundert es, dass sich dann Schrlmemmer an Gauck reibt?

     

    Schön übrigens, dass der Mann überhaupt so begeistert ist von der Freiheit, für die er jedenfalls zu DDR-Zeiten nicht gekämpft hat. Er war nur eitel und wollte sich ersichtlich schon zu DDR-Zeiten einfach in Ansehen sonnen. Da ist er sich dann treu geblieben.

     

    So sehr schaden kann der Mann allerdings selbst als Bundespräsident nicht mehr. Immer mehr Menschen sehen das als Funktion an, die auch von einem fehlerhaften bsi sehr fehlerhaften Menschen warhgenommen werden kann. Sollte er also tatsächlich gewählt werden, was ja noch in den Sternen steht, sollten seine Kritiker seine politischen Äußerungen selbstbewusst und gut zur Diskussion stellen. Auch der Bundespräsident kann und soll sogar Objekt von politischer Kritik sein.

  • H
    hesse

    Bei Gott, ja! Er ist kein Sprechautomat, er kann frei reden! Es ist schön zu sehen, dass es das noch gibt!

     

    Erst kürzlich habe ich gedacht, so lang Merkel, Wulff und all die anderen Darsteller nichtmal in der Lage sind, persönliche Worte ohne Ablesen vorzutragen, glaube ich denen kein Sterbenswort... Ganz zu Schweigen von nicht Persönlichem - Dingen von denen sie uns vorgaukeln Ahnung zu haben...

     

    Bei aller rein menschlicher Sympathie für Gauck, ist eine gesunde Portion Skepsis dennoch sicherlich nicht verkehrt!

  • F
    FRank

    Ob ein Bundespräsident von einem Unternehmer eine kostenlose Übernachtung auf Sylt annimmt oder von der Stasi einen VW Transporter ist für mich dasselbe.

     

    Gauck ist als BP untragbar.

  • HG
    Hans G. Kegel

    Danke, Herr Hillenbrand, endlich ein taz-Kommentar, der die Gauck-Debatte auf den Punkt bringt. Besser lässt es sich nicht zusammenfassen.

  • M
    M_M_S

    Warum sollte ich mich auf jemanden freuen, den schon die Mehrheit der Rostocker nicht als Ehrenbürger möchte? Und der in seiner Verwirrtheit schon dem Taxifahrer sagt: "Sie fahren jetzt den neuen Präsidenten", obwohl noch nicht einmal gewählt.

    Vielleicht taugt Gauck noch dafür, dass am Ende auch die verantwortlichen Politiker zu der Erkenntnis gelangen, dass dieses Amt überflüssig wie ein Kropf ist. Dann allerdings hätte er etwas Gutes bewegt.

  • H
    hessebub

    Danke, danke, danke, ich hatte schon jegliche Hoffnung verloren, in der taz noch etwas anderes als Dumpfbackenpropaganda zum Thema Gauck zu lesen.

  • HM
    Hein Mück

    Das war der Beste Kommentar seit langer Zeit.

  • K
    Kaboom

    Wo ist das Problem, Herr Hillenbrand? Die ganz große Koalition hat entschieden dass Herr Gauck Bundespräsident wird, und was irgendwelche Leute im Internet davon halten, ist so relevant wie der Sack Reis in China.

     

    Ich finds aber schon äusserst putzig (gelinde gesagt), dass Sie einerseits begrüßen, dass Herr Gauck die Streitkultur in diesem Land befeuert, gleichzeitig aber auf jene, die über Gauck streiten, eindreschen.

    Ihnen war da aber kein Widerspruch aufgefallen, oder?

  • G
    Gregor

    Dieser Artikel könnte auch so in der FAZ oder mit ein paar Schreibschwächen

    auch in der Bildzeitung stehen, Herr Hillenbrand.

    Eine erbärmliche Presse, glaubt schon ihren eigenen Lügen.

  • L
    Leynad

    Das wird noch ein rot-grüner Super-Gauck.

     

    Die Fassade des Mannes bröckelt und das gilt nicht nur für seine ultraliberale Gesinnung. Auch seine DDR-Geschichte ist wohl eher von Opportunismus geprägt als von Widerstand. Seine Privilegien, die er genossen hat, sprechen für sich.

     

    Zur Leitung der "Gauck"-Behörde gibt es ja auch alte Vorwürfe, dass da zu viele Ex-Stasi-Mitarbeiter bis zu einem Leutnant dank Gauck einen Job gefunden haben. Nein, das steht nicht nur auf linken Verschwörerseiten, sondern vor knapp einem Jahr z. B. hier: http://www.welt.de/politik/deutschland/article12656999/Birthler-Behoerde-protegierte-einen-Stasi-Leutnant.html

     

    Zitat: Birthler, die Mitte März von dem ehemaligen Bürgerrechtler Roland Jahn abgelöst wird, wehrt sich. Dass Angehörige des SED-Geheimdienstes in der Aufklärungsbehörde Unterschlupf gefunden hätten, könne nicht ihr angelastet werden. Das Personal habe ihr Vorgänger Gauck eingestellt: „Da hatte ich keine Wahl.“

     

    Klingt für mich doch deutlich skandalöser als ein Privatkredit zu 4% Zins.

  • CM
    christoph melzer

    Pauschalem Gauck-Bashing Paroli geboten!

     

    Vielen Dank, Klaus Hillenbrand dafür, dass sie das völlig überzogene und pauschale Gauck-Bashing mit Fakten und Fragen zurecht gerückt haben und damit der Position: Gauck eine Chance zu geben und dann mit ihm zu streiten, wenn es nötig ist, ein solides Fundament geben. Denn streitbar ist eJoachim Gauck, mehr als manchem Linken lieb ist.

  • T
    Tyrfing

    Glauben sie die polnischen Politiker wissen diese demokratische Eigenschaft Gaucks zu schätzen, wenn dieser denen bei einem Staatsbesuch seine Ansichten über die Oder-Neiße-Grenze mitteilt?

    Was ist mit seinen unsagbaren Drittes-Reich/DDR-Vergleichen?

    Ein Bauerntölpel ist kein geeigneter Bundespräsident.

  • IS
    ich sag jetzt auch mal was ich so denke

    toll, nazis wollen auch streiten und sagen was sie so "denken"

     

    warum nicht dann diesen einen npd-dödel als präsi nach der logik??

     

    gauck ist widerlich.

     

    apropos nazis... nach ihnen, werte pi news leser!

  • C
    Conni

    Das Herr Hillenbrand den neuen Bundespräsidenten Joachim Gauck gut findet ist kein Wunder. Klaus Hillenbrand verteidigt auch frenetisch jede Aktion der Israelis. Wer gewohnt ist mit zweierlei Maß zu messen, der kann sich auch an Gauck gewöhnen.