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Grass und die VerschwörungAlle gleichgeschaltet außer Günter

Der alte Autor fällt ins Denken der Nazizeit zurück und wähnt sich als Opfer von Verschwörungen. Praktisch für ihn, denn dann muss er sich selbst nicht in Frage zu stellen.

Müsste seine Scheiben mal wieder putzen, um klar zu sehen: G.G. Bild: dpa

Es ist traurig und als Beobachter mittlerweile auch peinlich mitanzusehen, wie sehr sich der Schriftsteller Günter Grass gerade öffentlich selbst demontiert. Am Donnerstag äußerte er sich zu seinem Gedicht „Was gesagt werden muss“ in ARD, ZDF und NDR – die öffentlich-rechtlichen Sender müssen sich das Mikrofon von Hand zu Hand gereicht haben. Und dabei machte Grass alles nur noch schlimmer.

Nicht nur, dass er nichts von seinen Tatsachen verdrehenden Anschuldigungen Israels bedauerte oder zurücknahm. Er vergriff sich auch in der Art und Weise seiner Vorwärtsverteidigung. Und zwar sprach er von dem Eindruck einer „Gleichschaltung der Meinung“ in dem NDR-Interview. Dass dieses Wort kein Ausrutscher war, zeigte sich dann am Abend in den „Tagesthemen“. Grass gegenüber Tom Buhrow, in seinem Arbeitsraum sitzend: „Was ich erlebe, ist eine fast wie gleichgeschaltete Presse.“

Gleichschaltung – das ist wieder eine mindestens zu hoch gegriffene, in Wirklichkeit aber auch ziemlich perfide sprachliche Wendung, wie man sie auch in dem Gedicht findet, etwa wenn Grass dort dem israelischen Staat unterstellt, das „iranische Volk auslöschen“ zu wollen. Grass agiert mit Sprache inzwischen schlicht unangemessen. Und auch dem Hallraum des Wortes Gleichschaltung sollte man durchaus einmal nachhorchen.

„Gleichgeschaltet“ haben die Nazis die deutschen Medien, sobald sie die Macht dazu hatten. Will Grass sich also als Opfer einer antidemokratischen Verschwörung verstehen? Immerhin legt er dieses Assoziationsfeld nahe. Und wenigstens unterstellt er, dass es hinter seinen Kritikern eine zentrale Instanz gibt, die die Akteure nach ihren Ideen lenken könnte. Auch das wäre ziemlich perfide.

Auf jeden Fall ist es ein Denken in Kampagnen und Verschwörungen, das der Gegenwart und seinen komplizierten, keineswegs in Freund-Feind-Schemata aufgehenden Strukturen gegenüber nicht hilfreich ist. Die Nazis haben so gedacht. Und man kommt inzwischen nur noch schwer um die These herum, dass der Nobelpreisträger Günter Grass in solche gedanklichen Muster, denen er als Jugendlicher in Nazideutschland ausgesetzt war, im Alter zurückfällt.

Dabei hat die deutsche Presse doch insgesamt schnell, im Großen und Ganzen sachlich und übrigens mit vielen Diffenziertheiten von der Henryk-M.-Broder-Keule bis zum feuilletonistischen Feinbesteck herausgearbeitet, was alles an diesem Gedicht hakt und klemmt. Deutlich wurde: Keineswegs ist es ein Tabu, Israel zu kritisieren, und wer das tut, wird auch nicht von vornherein als Antisemit an den Pranger gestellt.

Einen möglichen israelischen Militärschlag gegen iranische Atomanlagen haben zuletzt Hillary Clinton, die israelischen Schriftsteller Amos Oz und David Grossman sowie auch – worauf Tom Buhrow im Grass-Interview hinwies – der deutsche Verteidigungsminister Thomas de Maizière deutlich kritisiert. Niemand hätte Günter Grass Antisemitismus unterstellt, hätte er sich in einem Essay auf diese Kritik an der israelischen Regierung zustimmend bezogen.

Aber wie wenig Grass tatsächlich an Debatte interessiert ist, zeigte sich an diesem Donnerstag eben auch. Auf Interviewfragen ging er nicht ein, Tom Buhrow behandelte er wie einen Sidekick, um seine Stichworte unterzubringen. Das ist der Vorteil für einen selbst, wenn man in Verschwörungen denkt: Man braucht sich selbst nicht infrage zu stellen. Aber für einen Intellektuellen ist dieser Vorteil mehr als fragwürdig.

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41 Kommentare

 / 
  • HP
    Horst Pachulke

    Viel lustiger ist allerdings zu beobachten, wie sich nibelungentreu ein ganzes Battalion Journalisten in blinder Gefolgschaft bis auf die Knochen blamiert, da sie treu-doof-deutsch weiterhin behaupten, der Kaiser trüge wunderschöne Kleider. Wo doch offen mitgeteilt wurde, dass er nackt ist und keiner mehr Hemmungen haben muss, auch zu sagen, was er sieht.

     

    Vielleicht verwendet der ein- oder andere bewusstseinsverändende, zur Halluzination führende Substanzen, die ihn Kleider sehen lassen, wo keine sind?

     

    Anders kann ich mir das nicht erklären, was vor sich geht im deutschen Blätterwald. Vielleicht eine Kollektivpsychose unter Schreiberlingen???

  • BK
    Bernd Köhler

    Lieber Herr Knipphals,

    es ist schon merkwürdig, in welch vorgründiger Weise sich Journalisten wie Sie umstandslos ins Fahrwasser jener "Gesinnungskomplizen" (Moshe Zuckermann) zu begeben pflegen, denen der Antisemitismusbegriff zu einer instrumentellen Allzweckswaffe dient.

  • H
    Heidi

    Warum zum Kuckuck schäumt man sich so auf? Warum zum Kuckuck springt die Presse auf einen jeden Mucks vom Grass an? M.E. wäre mediales Schweigen angebracht gewesen. Kein Schwein hätte sich darum gekümmert - was gut gewesen wäre. Die ganze Aufmerksamkeit hat Grass nicht verdient, aber die Presse hat ihm mal wieder in die Hände gespielt.

  • M
    minalein

    wo bleibt mein kommentar vom sonntag eigentlich?

     

    ich hab mich gefragt ob es mit der taz bald zu ende geht. habt ihr keine richtigen journalisten mehr im haus, so dass ihr jeden dahergelaufenen möchtegern reporter die möglichkeit einräumt bei euch artikeln zu veröffentlichen? habt ihr diesen artikel euch überhaupt angeschaut bevor ihr es online gestellt habt. was für ein unsinniger titel. ich empfinde nur fremndscham für den autor. hoffentlich er selbst auch.

  • S
    Sana

    Jawohl, die Medien, auch Taz leider, sind gleichgeschaltet und Grass selbst brachte die Sache auf den punkt, als er sagte: Viele Menschen stimmen mir zu aber das kommt nicht in die Öffentlichkeit.

  • H
    Heidi

    Warum zum Kuckuck schäumt man sich so auf? Warum zum Kuckuck springt die Presse auf einen jeden Mucks vom Grass an? M.E. wäre mediales Schweigen angebracht gewesen. Kein Schwein hätte sich darum gekümmert - was gut gewesen wäre. Die ganze Aufmerksamkeit hat Grass nicht verdient, aber die Presse hat ihm mal wieder in die Hände gespielt.

  • TH
    Terence Hügel

    Ich empfinde das Verhalten der Medien als ekelhaft. Es erinnert mich stark an das Stück „die verlorene Ehre der Katharina Blum“ von Heinrich Böll. Dieser Sensationsjournalismus und Rufmordkampagne hat mich schon bei Wulff angewidert. Nicht, dass ich ihn besonders mochte. Aber bei Grass ist es reine Verleugnung und ein Versuch ihn zu brechen. Er ist ein großartiger, engagierter Schriftsteller. Alle versuchen ihm Antisemitismus vorzuwerfen, wohingegen er nie über Juden spricht, sonder über Israel. Gegen die Außenpolitik eines Landes zu sprechen hat nichts, aber rein gar nichts mit Judenfeindlichkeit zu tun.

  • HL
    Heikki Lakkala

    Der Autor des Artikelas behauptet, dass Grass in seinem Gedicht dem israelischen Staat unterstellt, das „iranische Volk auslöschen“ zu WOLLEN. Sowas sagt Grass nicht. Er schreibt über den "Erstschlag, der das [---] iranische Volk auslöschen KÖNNTE" (hervorgehoben von mir). Ein solches Risiko geht jemand, der einen atomaren Krieg beginnt, immer ein, will er oder nicht. Die Folgen des atomaren Erstschlag und seiner Eskalation wären unvoraussehbar, wie auch die Größe der verursachtgen Vernichtung. Der Verb 'können' kann man mit dem Verb 'wollen' nur dann verwechseln, wenn man das Text nicht so liest, wie es geschrieben worden ist,sondern so liest, wie der Leser möchte, dass es geschrieben worden wäre, um das Text aufgrund seiner eigenen Vorurteilen kritisieren zu können.

     

    Heikki Lakkala

    Übersetzer

    Finnland

  • BU
    Barbara Uduwerella

    @Celsus

    Die Art Israels mit dem Thema umzugehen nährt bei mir den Verdacht, unliebsame Kritiker am Krieg im eigenen Land aus dem willkommen Anlass mundtot zu machen.

     

    Sie können unbesorgt sein. In Israel kann man sehr wohl israelische Politik kritisieren, selbst als Deutsche®.

    Mir hat man gesagt, es gibt 3 Gruppen Deutscher: Die 1. große Gruppe hat in der NS-Zeit nichts von der Judenvernichtung gewusst, die 2. große Gruppe hatte im Keller einen Juden versteckt, wo der vermutlich immer noch hockt und die 3. Gruppe, relativ klein, gibt zu, sie habe von der Judenvernichtung gewusst, aber ihnen saß das Hemd näher als die Jacke. Denen nimmt man das ab und denen tragen sie es nicht nach, besonders dann nicht, wenn sie Israel besuchen und sich über das Land freien.

    Wir sollten bei aller Kritik über die jetzige Regierung eines nicht vergessen: Schon in der Nacht nach der Unabhängigkeitserklärung Israels 1948 wollten die arabischen Nachbarstaaten und andere arabische Staaten, zu denen auch der Iran gehörte, die Juden ins Meer treiben.

    Nicht die Juden haben die Palästinenser vertrieben, sondern England hatte Palästina aufgeteilt und die Juden hatten sich nur aus der engl. Mandatschaft befreit. Es war die arabische Propaganda, die viele Palästinenser flüchten lies.

  • SV
    Snej von Böhmen

    Der Staat Israel steht für Freiheit und Toleranz. Daher wundert es doch sehr, das Kritiker bzw. Andersdenkende mit einem Einreiseverbot belegt werden.

     

    Anderen Medien kann man entnehmen, dass der Staat Israel fordert, dass eine unabhängige Stiftung in einem souveränen Staat eine Auszeichnung zurückzieht. Auch hier ist mir die Rolle bzw. das Selbstverständnis des besagten Staates nicht klar...

     

    Das menschenverachtende Unrechtsregime in diesem Land hätte wahrscheinlich ähnlich verfahren. Einreiseverbot und Sanktionen erreichen.

  • J
    Jan

    Ich lese die TAZ wirklich gerne. Aber diesen Bericht hat die TAZ nicht verdient.

    Ich sehe wie Günter Grass als alter seniler Verschwörungs-Nazi dargestellt wird, der natürlich keine Kritik entgegen nehmen will.

    Warum sollte er sich überhaupt infrage stellen? Den Grund sehe ich nicht. Wenn ich sein "Gedicht" lese ich, wie er zum Verzicht auf Gewalt aufruft.

    Und am Tag der Veröffentlichung, hatte ich auch das Gefühl das überall gleich über Grass berichtet wurde.

  • L
    Leser

    Hat jemand noch Interesse an meinem Abo? Ich würde es vielleicht zurückgeben, die Bildzeitung tut´s wohl auch, oder?

  • Z
    Zensur

    Ist sie schon da, die Zensur?

    Der Trick ist nicht übel; mit einem polemischen Beitrag die Leser aufmischen, so richtig mainstreammäßig manipulieren, bis alle den Hetzbeitrag wieder vergessen haben.

     

    Herr Knipphals, praktisch für Sie, so müssen Sie sich nicht selbst in Frage stellen.......

  • L
    lowandorder

    Dirk Knipphals legt den Finger in die Wunde. Verschwörungs- und Freund-Feind-Denken als Grundbefindlichkeit graSSschen Seins.

    Wobei leicht zu zeigen wäre, daß diese Charakterstruktur immer und nur leicht verdeckt

    sein Leben geprägt hat.

    Sie führte in Verbindung mit der korrespondierenden Großmannssucht durchweg zu politischen Fehleinschätzungen und sonstigen "Fehlgriffen".

    Alfred Andersch hat das früh erkannt( " politischer Plattkopf ").

     

    All das hat GraSS aber nicht davon abgehalten, sich eigennützig an vermeintliche oder auch tatsächliche ' Politikgrößen' ranzuwanzen. Im Gegenteil.

    Seine SS-Kiste verschweigend traf dies perfide genug Louise Begley, aber auch und vor allem den Widerstandskämpfer Willy Brandt!

     

    Mit Chuzpe und kaschubischer Dreistigkeit allein ist das ja nicht erklärt.

    ( Daß er sich nicht entblödet, mit dem ähnlich gestrickten " Ikea-Klappstuhl" Björn Engholm meine Heimatstadt Lübeck zu 'zugraSSieren' liegt auf gleicher Linie).

     

    Allerspätestens nach dem " Schälen der Zwiebel"

    besteht kein Zweifel, daß uns Günni GraSS sich bar jeglicher Eigendistanz umstellt wähnt, die Opferpose wie Wotan den Mantel trägt und

    sich als der letzte Drachentöter inszeniert.

     

    Dort wie jetzt: was für ein Schmierentheater!

     

    Daß er - sieht man von " Katz und Maus" und " Das Treffen von Teltge"

    ab - ein völlig überschätzter Langweiler ist, steht auf einem anderen Blatt.

  • E
    ElDeBe

    Welche Risiken und Dimensionen hätte ein Angriff Israels auf Iran, auf die iranische Opposition etc. Können wir zuschauen, wie Israel einen Präventivschlag auf ein Iran plant, das nach CIA-Einschätzung gar kein Atomwaffenprogramm laufen hat und - anders als Israel - in den letzten Jahrzehnten keine Kriege angezettelt hat? Soll der Westen stattdessen wieder, wie schon im Fall Iraks, den Angreifer unterstützen, soll Deutschland stattdessen Waffen an Israel liefern und der Steuerzahler diese Lieferungen subventionieren? Wären die Chances, das Atomprogramm Irans zu überwachen, nicht größer, wenn Israel die eigenen Atomwaffen unter Beobachtung stellt und endlich den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet?

     

    All diese Fragen sind ernst und dringlich, und Grass hat mit seinem Gedicht einen entscheidenden Impuls geliefert, darüber zu diskutieren. Und ich verstehe nicht, dass ein Großteil der Medien, einschließlich der Taz, stattdessen in ein indiskutables Grass-Bashing verfallen ist. Ich kann es nicht verstehen.

  • D
    DerDemokrator

    DejaVue?

     

    Hab ich da gerade ein Deja Vue? Diesselben Vorwürfe habe ich vor ein paar Wochen schon mal gelesen, das war der Akteur Christian Wulff.

    Jetzt wieder eine Kakophonie der Medien wg. des Vorwurfs von Gleichklang.

    Kann ja sein das TAZ anders ist als die anderen, kann aber auch sein, das es anders nicht mehr gibt und wir ein relatives Mediendiktat haben.

    Ich vermisse jedenfalls die Selbstkritik, nein nicht bei Herrn Grass, der hat ja gesagt, das er die Regierung Netanjahu meinte und was er von Iran hält war auch relativ deutlich-so what´s the problem?

     

    Ciao

    DerDemokrator

     

    P.S. Auch Abschreiben läßt keine Pressevielfalt erkennen, ob nun aus Faulheit oder Wirtschaftsgründen oder eben Zensur.

  • D
    Domenq

    Heute in der FAZ:

    "Israel stimmt seine Verbündeten in Washington und Berlin auf einen Angriff gegen Iran ein"

     

    dazu grinsen Westerwelle und Barak.

     

    Da heben wir den Zweck der ganzen Kampagne: Waffenbrüderschaft

  • S
    schreiberling

    ein dümmlicher kommentar jagt den nächsten. das hat nichts mehr mit seriösem journalismus zu tun, sondern mit üblelster denunziation. sowas hätte ich bis vor einigen tagen nicht für möglich gehalten.

     

    wer nach mehreren tagen hetzkommentare auf allen mainstreemmedien von bild bis taz noch behaupten will, da würde es sich um sachliche und differenzierte kritik handeln, der hat seinen realitätsbezug völlig verloren, herr knipphals.

     

    jetzt warten wir noch auf den finalen kommentar von deniz yücel (letzter beitrag: gutmenschen müssen bei israel klappe halten), dann kann sich die taz wieder neuen aufgaben widmen.

     

    hier ein blogger aus kairo und ein beispiel dafür, was denken auch sein kann:

     

    http://www.freitag.de/community/blogs/pedram/guenter-grass-und-die-gefahrenzonen#comments

     

    als taz-leser der allerersten stunde verabschiede ich mich mit stinksäuerlichen grüßen

  • C
    cadaverbag

    Ohne dass ich nun en Detail informiert bin und ohne Antisemitismus(!):

     

    Israel scheint mir eher ein Eindringling/Aggresor zu sein in der Gegend ... (auch geschichtlich, alle Weltreligionen kommen von da, aber Israel hat die "Exklusivrechte?")

     

    Und: der Holocaust- Knopf, der immer wieder gedrückt wird (auch und gerade zwischen den Zeilen)ist m.A.n. genauso lahm wie der "Arbeitsplätze"- Knopf bei der Industrie.

     

    DAS IST VORBEI! leave it, now!

     

    Schlimmer noch: keine noch so soft formulierte Kritik, ohne das der Kritiker selbst glaubt, er sei ein Antisemit ...

     

    Insgesamt eher unglaubwürdig, die Nation: prangert das an bei anderen, was sie selber tut: Genozid.

     

    Und kalkuliert mit dem Tabu- Thema; ganz bewusst. Das finde ich eigentlich am unwürdigsten.

     

    Deshalb find ich Grass´s Ergüsse gut. Die Reaktionen darauf sind allermeistens unreflektiertes Gelabere und bedienen alle Klischees und ausgelutschten Allgemeinplätze, ganz im Sinne von PC.

     

    ob der Kommentar durchkommt?

  • N
    Nachfrage

    Die üblichen Reflexe seitens des Herrn Broder, der Grass wie erwartet polemisch beschimpfen würden (und anderer des Mainstreams) sollten bei aller Vorsicht, die Deutsche beim Thema Israel an den Tag legen sollten, nicht vergessen lassen, dass Günter Grass ein wichtiges Thema angeschnitten hat, nämlich die Frage, ob Israel (mit welcher Begründung auch immer) anderen Ländern mit Krieg drohen darf und dabei seine westlichen Verbündeten in Geiselhaft nimmt, da diese dann in einen Krieg eintreten müssten, den nach den Debakeln im Irak und Afghanistan niemand will, schon garnicht die USA!

    So wie viele hier meinen, dass Sarazzin ein wichtiges Thema angeschnitten hat ("musste ja mal gesagt werden") sollten sich alle Israelfreunde und Moslemhasser dieselbe Frage auch gefallen lassen, wenn es um eine bellizistische Regierung geht, die keinen Zweifel daran lässt, dass sie einen Krieg will, der die ganze Welt in Flammen setzen könnte!!

  • KK
    Kai-Uwe Kleefeld

    Hallo, woher weiss eigentlich der Autor dieses Artikels, was Israel wirklich vorhat? Persönlich bin ich da eher vorsichtig, angesichts der geschichtlichen Entwicklung. Kann es sein, das die "Sparbemühungen" von Seiten der USA, Israel witer in die Expansion treibt?

     

    Mit freunlichen Grüssen

     

    Kai-Uwe Kleefeld

  • T
    Thomas

    Dieser Kommentar der Taz bringt es auf den Punkt. Diese Selbstdemontage von Grass wäre ja noch zu verkraften, aber wirklich übel an der Sache sind doch die Grass Beifall klatschenden Leser-Kommentatoren. Wenn man mal so die verschiedenen Internetauftritte der deutschen Zeitungen vergleicht, so scheinen Grass gefühlte 80% zuzustimmen. D.h. eine Mehrheit folgt Grass in diesem Verschwörungsdenken, denn die Sympathien für ihn bekommt er meines Erachtens nach genau wegen dieser Rolle, die er sich selbst zuschreibt: Der mutig die Wahrheit Aussprechende, aber von der Political Correctness Verfolgte. Ganz ähnlich hat das Sarazin ja auch gemacht und der Beifall war groß. Dass da kein Platz bleibt für eine sachliche Auseinandersetzung und Reflexion dürfte klar sein. Grass hat sich diese in Deutschland immer gerne beklatschte Opferrolle zueigen gemacht, weil er genau wusste, dass ihm der Applaus sicher ist. Denn täuschen darf man sich hier nicht: Grass ist der Gewinner bei den Menschen, von ungebildeten Milieus bis in die intellektuellsten hinein. Und genau das ist erschreckend.

  • HG
    Hans Graef

    Grasslob, denn Israels Kriegspolitik ist illegitim

     

    Diese Kniphals-Polemik ist unsäglich - wo bleiben alternative Kommnetare? Geht es um lyrische Stlblüten Herr K.? Oder um Krigesvorbereituing mit deutscher Hilfe (Art.26 GG!) ?Denn die Diskussion an der Oberfläche bringt wenig, denn die bundesdeutsche Mainstream-Wahrnehmung geht leider an den Realitäten der komplexen Problematik vorbei. Am Beispiel Grass kann man genau nachweisen, dass dies so ist, insbesondere wenn man die ideologischen Brumliks etc betrachtet mit ihrem antisemitissmus-geschwängerten Ideologieverdacht und biografisch-psychologischen Retouren. Die Attac-Erklärung gilt für mich unangefochten und das Existenzrecht Isreals ist historisch inzwischen legitimiert, aber in den Grenzen von 1967. Nun hat Grass die deutsche Israellüge aufgeknackt. Meine Argumente:

    Ursache des Konflikts ist doch die imperiale Landnahme 1948 über die Köpfe der Palästinenser hinweg, die der israelische Historiker Ilan Pappe detailliert aufgezigt hat. Diese Landnahme wird von der Regierung Israles völkerrechtswidrig und gegen alle UNO-Beschlüsse täglich fortgesetzt, wobei auf der Westbank massiv Menschenrechte missachtet und in Gaza Morde an Unschuldigen in Kauf genommen werden. Dies ist nicht legitim. Und die terrorristischen Aktionen gegen Israel nach 1967 als Ausdruck dieser Aggression müssen verhindert werden, aber nicht durch Militär, sondern eine politisch-soziale Lösung. Diese wird einseitig von Israel und USA verhindert. In der israelischen Gesellschaft gibt es starke religiös-nationalistische Kräfte, die knallharte Fakten schaffen, Ablenkungsdiskussionen a la Broder oder Schirrmacher führen und den Konflikt bewusst am Laufen halten, um die chauvinistische Landnahme fortsetzen zu können - intensiv nach dem Scheitern von Dayton. Wie sieht die Karte der Westbank aus, wo ein Staat Palästona enstehen soll und muss? Der orthodoxe Fundamentalismus in Isreal ist eine große Gefahr für den Frieden und eine gerechte Lösung - mit unglaublicher Arroganz vieler Politiker und Siedler, ein Religionskonflikt auf Basis einer 2000 Jahre alten Schrift! Der Irankonflikt wird hier bewusst verschärft. Dass der iranische Präsident eine aggressive Poltik führt, kriminelle Reden hält und dessen Atompläne den Frieden in Nahost und den Staat Israel bedrohen, weshalb man Ahmadineschad mit allen Mittel entgegentreten muss, auch mit einem militärischen Zweitschlag, steht außer Frage. Dass aber die heimlich Atommacht Israel das Recht auf einen militärische Erstschlag proklamiert, ist inakzeptabel. Grass fordert in seinem politischen Gedicht ganz beinfache Dinge: Transparenz über das Atompotenzial Israels (gleiches Recht wie für Iran); Ende des Schweigens über die Doppelmoral des Westens; Offenlegung des Risikos, dass ein deutsches U-Boot zu einem atomaren Schlag verwendet werden könnte; internationale Kontrolle aller atomaren Waffen. Die Antisemitismus-Keule muss aus dem Verkehr gezogen werden, denn für Israelis, Palästinenser und Iraner gelten die gleichen Menschenrechte und die selben völkerrechtlichen Maßstäbe. Weshalb wird Grass also unter der Gürtellinie attackiert? Die Rhetorik der Kritiker spielt das Antisemitismus-Spiel mit - statt den befreundeten Staat Israel auf seine Verantwortung und Schuld an dem Konflikt hinzuweisen, wie dies die israelische Friedenbewegung tut.

    Hans Graef

    Bretzfeld

    Mitglied bei Attac Hohenlohe

  • JG
    Jürgen Gojny

    Günter Grass ist Danziger. In seiner Jugend wurde er bewußt oder unbewußt von einer poltiischen Atmosphäre geprägt, in der die NSDAP zweimal bei freien Wahlen (1933 und 1937 über 50 % der Danziger Wählerstimmen gewinnen konnten, obwohl die Weichselstadt unter Völkerbundsaufsicht nicht zum diktatorisch regierten Deutschen Reich gehörte und die Danziger Nationalsozialisten ihre Kontrolle über die Danziger Bevölkerung zumindest bis 1938 nicht so ausüben konnten, wie sie das nach deutschem Vorbild seit 1933 gerne gehabt hätten. Das hatten sie leider auch nicht nötig, denn eine Mehrheit der Danziger ging mit fliegenden Fahnen zu ihnen über.

  • N
    Neukunde

    Es gab Zeiten, da war die taz Teil friedensbewegter Aktivisten. Sie schrieb Artikel, die sich für den NATO-Austritt und Abrüstung aussprachen.

     

    Ach ja, die Grünen waren ja auch noch ein Teil der Friedensbewegung.

     

    Weit davon entfernt in solche gedanklichen Muster zurückzufallen.

  • MU
    Martinsdorf Ulrich-Werner

    Naja, der Dichterfürst Grass hat jahrzehntelang an der Tabuisierung der Politik des Staates Israel mitgewirkt. Um Andersdenkende zu diskreditieren scheute er sich nicht die Ausschwietzkeule zu schwingen. Er spielte sich gerne als moralische Instanz Deutschlands auf und vergaß dabei großzügig seine eigene Vita. Übrigens vielfach begeistert beklatscht von Jenen die ihn heute des Antisemitismus beschuldigen. Er erfährt jetzt am eigenen Leib was es in Deutschland bedeutet nicht dem Mainstream zu entsprechen. Ich kann mit dem alten Herrn kein Mitleid empfinden, die Zeit wird wie so vieles in diesem Land über ihn hinweggehen.

  • GS
    Guido Stepken

    "Dem Grass ist er selbst sein Leerer!"

  • IN
    Ihr NameFrage

    Muss der Zwei-plus-Vier-Vertrag Weg!?

  • S
    systemix

    Man mag ja über das Gedicht nun wirklich streiten. Aber, es fällt doch schon auf mit welcher Einhelligkeit und wenig differenziert Günter Grass verurteilt wird. Dazu fällt mir nur die Abwandlung eines alten DDR-Witzes ein: "Die freie Presse ist mir lieb und wert, die "taz" ist mir lieb und werter, die "Welt" ist mir am Allerwertesten. Soviel zur unabhängigen Presse, die allerdings weniger durch eine finstere Macht gleichgeschaltet wurde, sondern durch eigene Denkverbote sich geistig beschränkt. Das gab es, seit die BRD besteht, siehe pathologischer Antikommunismus.

     

    Mich erinnert dieses mediale Geschrei an Wutanfälle von Neurotikern, denen man während der Therapie ihr Spiel kaputt gemacht hat.

  • O
    Optimat

    In diesem inhaltslosen Artikel gefällt mir nur das Foto. GG hat das Schweigen der Lämmer ins Schwanken gebracht. Reaktionen wie die in diesem inhaltslosen Artikel wundern keinen.

  • W
    willi

    Die Presse scheint mit aller Macht durch Artikel wie diesen eine Gleichschaltung beweisen zu wollen.

  • TH
    Thomas Hemberger

    Ich kann Dirk Knipphals in dieser Angelegenheit nur zustimmen.

     

    Besonders dreist finde ich von Grass, dass er in vollster Selbstverständlichkeit all jene Medien erfolgreich zugunsten der Propagierung seiner extrem einseitigen und übel verzerrenden Thesen für sich einspannt und instrumentalisiert, denen er doch zugleich unterstellt, sie seien allesamt "gleichgeschaltet" und gegen ihn und gegen seine Thesen voreingenommen.

     

    Das ist m.E. entweder schlicht dummdreist, oder aber äußerst perfide von ihm.

  • E
    Endlosschleife Öldurst

    07.05.1984 Bericht im SPIEGEL - Wer findet den ältesten Bericht?

     

    Zitat: ""Schon in zwei Jahren seien die Iraner in der Lage, eine selbstgebaute Atombombe einzusetzen, schrieb die Londoner Zeitschrift "Jane's Defense Weekly"" ...

     

    Wer findet den ältesten Bericht?

  • DV
    Dirk Validis

    Nun ja, Herr Knipphals - da können Sie sich drehen und wenden, wie Sie wollen. Aber das mit der Gleichschaltung stimmt leider, und auch Ihre Zeitung verkommt bei wichtigen Themen immer mehr zu einem Meinungsorgan der großen parteienübergreifenden Koalition in unserem Land.

     

    Beispiele für den Einheitston in der Berichterstattung:

     

    Die "Affäre" um Herrn Grass, in der es von Denunziation und ungerechtfertigten Anschuldigungen (Antisemitismus usw.) nur so schallte. Damit habt Ihr Euch allerdings ins eigene Knie geschossen, denn sein Text ist kurz genug und im Internet veröffentlicht, da können alle schnell nachlesen, wieviel Mist Ihr uns da zumutet. Oder:

     

    Die Jubelperserei damals um unseren neuen "Präsidenten der Herzen", diesen Kapitalismusfreund und Schwadroneur. Unter zwanzig Fanartikeln in der taz gab es nur noch den Jücksel, der gegen den Trend schrieb. OK, den schenk ich Euch.

     

    Oder - zurück zu Günter - die beständige Kriegshetze nicht nur gegen den Iran, sondern auch gegen Syrien und ehemals Libyen. Immer wenn sich irgendein Land - Dikatur oder nicht - gegen den Westen stellt, wird unfehlbar die gesamte deutsche Journaille in den Kriegsdienst einberufen und schreibt dann Marodeure zu Freiheitskämpfern um, und hetzt gegen Regierungen, die "auf ihr eigenes Volk schießen".

     

    Und als nächstes kommt die humanitäre Intervention, und dann ist das Land "durch" und interessiert Euch nicht weiter - auch wenn es dadurch zur schlimmsten Anarchie und zu einem Dreckloch aus Armut geworden ist (Libyen!). Na ja, in Syrien ist die Strategie wenigstens nicht aufgegangen. Hoffentlich auch nicht beim Iran.

     

    Oder die Sache mit dem NSU und dem Verfassungsschutz. Es ist doch schon ausreichend aktenkundig und mehrfach bewiesen, dass der Verfassungsschutz bis über beide Ohren mit den Nazi-Terroristen verbandelt war - niemand würde es angesichts all der Belege noch wagen, das zu bestreiten.

     

    Aber neun von zehn Artikeln (gnädig geschätzt!) handeln nur noch von der bösen NPD und ihrer Verstrickung. Als wäre es das Schlimmste, dass Nazis eben andere Nazis gut finden - wenn gleichzeitig unser Verfassungsschutz mit diesen Nazi-Terroristen kooperiert! Aber wo bleibt das Dringen unserer Presse nach Aufklärung und politischen und strafrechtlichen Konsequenzen? Die gesamte Presse, auch Ihr, spielt das Spiel doch unisono mit und redet nur noch über die NPD, die hier lediglich ein Blitzableiter ist.

     

    Von der Springerpresse quer über das politische Spektrum bis hin zu Euch liest man bei Themen von Belang immer öfter genau das Gleiche. Es gibt noch viele andere Beispiele, aber belassen wirs dabei. Also, Herr Knipphans: seien Sie doch bitte mal schön vorsichtig, wenn Sie sich über den Gleichschaltungsvorwurf beschweren. Denn wer im Glashaus sitzt ...

     

    Ich schlage vor, Sie, der Sie ja mittendrin stehen in diesem Bereich, machen sich mal Gedanken, wie es zu dieser Misere unserer heutigen Presse kommen konnte. Es behauptet ja keiner, dass Ihre Artikel über den Schreibtisch eines Politkommissars gehen. Wie entsteht sie also, diese Gleichschaltung? Mit welchen "weichen" Mechanismen kommt es dahin, dass die taz, die ja mal ein freches, tabubrechendes Blatt war, plötzlich so tadellos mitspielt im großen Orchester der staatstragenden Medien?

  • F
    Franzi

    Es ist wirklich ein Zeichen von Differenziertheit, wenn Rechtspopulisten wie Henryk M. Broder Günter Grass beleidigen dürfen. Gerade dieser Henryk M. Broder, der heute den Moralapostel spielt, wurde vom norwegischen Massenmörder Anders Behring Breivik wegen seiner islamfeindlichen Aussagen zitiert. Daran stört sich das "taz-Urgestein" Dirk Knipphals natürlich überhaupt nicht. Die Art und Weise wie die taz mit Günter Grass umgeht ist unwürdig und heuchlerisch.

  • DP
    Daniel Preissler

    "Der alte Autor fällt ins Denken der Nazizeit zurück und wähnt sich als Opfer von Verschwörungen."

     

    (weil er von gleichgeschalteter Presse spricht)

     

    Auch der Autor dieses Kommentars geht unlauter mit der Geschichte um und verdreht Tatsachen (bewusst!).

    Grass wirft Leuten mittels eines bahafteten Begriffs etwas vor. OK, durchatment. Das kann man kritisieren, es wird nämlich unscharf. Nochmal durchatmen. Aber durch den einleitenden Satz von Herrn Knipphals wird dem Leser nahegelegt, dass Grass naziähnlich denken würde. Natürlich kann man ihm das vorwerfen (es wäre allerdings Quatsch und unverschämt). Es wie hier geschehen über o.a. Ausdrucksweise von Grass herzuleiten, ist jedoch entweder dumm oder sehr gemeine Propaganda.

     

    Weiteres Beispiel: Grass hat mitnichten dem israelischen Staat unterstellt, das persische Volk vernichten zu wollen. Er schrieb, dies könnte bei bei einem atomaren Angriff geschehen. Das ist ein Unterschied (Grass hat hier natürlich übertrieben, Knipphals hat bewusst verdreht).

     

    Warum geht's nicht ein bisschen unaufgeregter? Sehr viele Kommentatoren verraten sehr viel darüber, was sie hören müssen/wollen, um klare gut/böse-Grenzen zu haben. Um das, was sie gehört (gelesen) haben, geht es garnicht. Ständig werden Assoziationsketten angestoßen. Leute sitzen nebeneinander, reden aber mit ihren jeweiligen Assoziationsketten und deren tatsächlichen oder vermeintlichen Auslösern in früheren Debatten und Jahren.

    Der vorliegender Kommentar ist ein gutes Beispiel, der von Herrn Brumlik vor wenigen Tagen schießt den Vogel ab. Das hat mit unserer Welt nicht mehr viel zu tun.

     

    Ach ja: Egozentrismus kann man Grass allemal unterstellen, mangelnde Schärfe ebenso.

     

    Grüße an die taz,

    DP

  • FR
    Frank Roger

    Eigenartig nur, wie sehr doch auch dieser taz-Kommentar der These von der Gleichschaltung der Medien zuspielt. Wann wurde eigentlich das letzte Mal in der taz über die Atommacht Israel berichtet?

  • I
    ilmtalkelly

    Das " grasse" Gedicht ist unsensibel und im Fatalismus kaum zu überbieten.Doch Provokation erreichte er, wenn auch selbstzerstörerisch.

    Das Verhalten von Grass kommt mir vor, wie das letzte Aufbäumen eines alternden Narzisten mit torschlusspanikartigem Anspruchsdenken an Weltveränderung.

    Allerdings wurden ganz andere mit Macht ausgestattete Narzisten durch Kränkung wie "Maulheld" erst richtig böse.

    Und so einem folgte leider auch Grass in jungen Jahren.

  • L
    Lukas

    Voll peinlich sich über sowas aufzuregen, obwohl es um eine viel ernstere Angelegenheit geht. Auch den Untertitel des Fotos finde ich einfach nur beleidigend. Der Autor sollte mal nach Palästina gehen um klar zu sehen und nicht einfach nur frech werden und vom wichtigen Thema "ablenken".

  • C
    Celsus

    Ist es wirklich so speziell das Denken der Nazi-Zeit, sich als das Opfer von "Verschwörungen" anzusehen? Ich glaube, der Mann hat einfach das Gefühl, dass die Presse einseitig und aus allen Rohren auf ihn schießt.

     

    Das wäre ein Verhalten der Presse, dass ich bei Äußerungen wie denen von Sarrazin in seinem Buch ja verstehen konnte. Aber Grass hat sich hier ganz bewusst zu einem politischen Thema geäußert in Sorge um einen Flächenbrand und den Weltfrieden. Das ist ein ganz und gar unreligiöses und legitimes Thema.

     

    Die Art Israels mit dem Thema umzugehen nährt bei mir den Verdacht, unliebsame Kritiker am Krieg im eigenen Land aus dem willkommen Anlass mundtot zu machen.

  • W
    Wolgatreidler

    Noch'n Verirrter:

     

    Soeben frisch aus Russland:

    Israel und die USA bereiten sich nach der Einschätzung des russischen Militärexperten Leonid Iwaschow auf eine Atomwaffen-Attacke gegen den Iran vor. Für den Fall, dass „Israel sich auf eine Verwicklung in diesen Prozess einlässt und eine Niederlage erleidet, bereiten die Amerikaner und (Israels Regierungschef Benjamin) Netanjahu die öffentliche Meinung darauf vor, dass Atomwaffen eingesetzt werden“, sagte General Iwaschow, einst Ressortleiter für internationale Zusammenarbeit im russischen Verteidigungsministerium und heute Präsident der Akademie für geopolitische Probleme, am Freitag auf einer Konferenz in Moskau.