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Queer-Forscher über Olympia und Sex„Sport plus Porno gleich Sporno“

Viel Körper, viele Slips, viel Schweiß. Bei Olympia faszinieren uns die Körper. Queer-Forscher Peter Rehberg erklärt, wie Olympia, Sport und Porno zusammenhängen.

Sport plus Porno gleich Sporno Bild: dpa

taz: Herr Rehberg, als Zuschauer der Spiele in London sieht man sehr viele anmutig sich mühende menschliche Körper – aber was hat das mit Pornografie zu tun?

Peter Rehberg: Sport plus Porno gleich Sporno.

Diesen Begriff hat der britische Journalist Mark Simpson geprägt. Aber ist das Phänomen, dass Sport immer sexueller wird, in einer Vokabel zu fassen?

Ja. Seit den neunziger Jahren haben sich die Bereiche von Sport und Pornografie stark vermischt: Fußballspieler wie David Beckham haben offensiv als Unterwäschemodels posiert, die italienische Nationalmannschaft hat sich komplett in Dolce & Gabbana-Slips präsentiert.

So weit zum Fußball …

Die PR-Kampagnen von Sportartikelherstellern leben von SportlerInnen, die allenfalls noch mit wenig Textilien posieren. Sport und ein visuelles Angebot, das pornografisch gelesen werden kann, laufen zusammen.

Peter Rehberg

geboren 1966 in Hamburg, ist Schriftsteller, Wissenschaftler und Journalist. Momentan lebt er in den USA und unterrichtet Deutsche Literatur und Queer Studies in Austin, Texas. Zuletzt erschien sein Roman „Boymen“ im Männerschwarm Verlag, Hamburg, 2011.

Und was ist der Unterschied zu früher?

Der sexuelle Subtext, den sportliche Veranstaltungen mit ihren Körperschauen immer schon mitlieferten, kommt nun krass zum Vorschein.

Sie meinen: Sport war schon immer auch sexuell aufgeladen, nun aber spricht man auch darüber – doch wie ist es umgekehrt? Wurde Sex sportlicher?

Wenn mit Sporno Sex in den Blick rückt, geht das nur unter der Bedingung, dass Sexualität selbst als körperliche Leistungsschau und Fitnessbeweis verstanden wird, ja. Auf diese Weise illustrieren übrigens beide, Sport und Sex, kapitalistische Marktprinzipien der Leistungsorientierung, die messbar sind und in Konkurrenz zueinander dargestellt werden können.

Inwiefern?

Die Listenlogik von Tabellen oder des Medaillenspiegels hat ja immer auch was von einer Geschäftsbilanz oder einem Kontoauszug. Die Sexualisierung des Sportlers erfüllt auch konkret kommerzielle Ziele.

Sie meinen die Werbeindustrie?

Als sexueller wird der Einzelkörper des Sportlers oder der Sportlerin ein potentieller Bedeutungsträger der Werbeindustrie. Sportveranstaltungen sind also Bewerbungsrunden: Sportler stellen vor den Augen der Fernsehzuschauer ihre Tauglichkeit als zugkräftiges Werbemodell unter Beweis. In dieser Funktion kann dann anschließend Geld verdient werden.

Ist es denn nicht unangemessen, bei Sport an Sex zu denken?

Die Art von Sex, die das Sporno-Phänomen meint, die auch unter den Schlagwörtern „Pornografisierung von Gesellschaft“ oder „Porno-Pop“ kursiert, ist eher eine Ausweitung des sportlichen Prinzips als ihr Gegenmodell. Insofern hat die sexuelle Wahrnehmung von Sportlern an Obszönität verloren. Überall ist Sex, aber irgendwie ist es eben auch kein Sex mehr. Somit ist das Reden über Sexyness auch Bestandteil des Kommentierens von sportlichen Großereignissen in privaten Runden vor dem Fernseher geworden.

Meinen Sie wirklich?

Heterosexuelle Frauen gucken sich die Beine von Fußballern an und warten zusammen mit den Schwulen auf den Moment, wenn nach dem Spiel die Trikots getauscht werden.

Welche olympische Disziplin ist denn besonders sexy?

Ich glaube „sexy“ im Sinne von Verführungspotenzial und nicht nur sexueller Aggressivität sind für viele Zuschauer Sportarten, die Geschlechtsidentität produzieren, ohne dabei zu offensichtlich zu werden, sondern eher Kraft, Konzentration und Eleganz mischen wie zum Beispiel bei den Turmspringern oder Ruderern. Letzten Endes funktioniert Sexualität aber immer fetischistisch, es bleibt eine Typfrage: Steht man auf die dicken Arme des Kugelstoßers David Storl oder auf die kräftigen Schenkel des Turners Fabian Hambüchen, oder doch eher auf die Sprinter? Ich persönlich bevorzuge eher Schwimmer.

Man hört, dass heterosexuelle Männer Frauen-Beach-Volleyball nicht wegen der Ballwechsels gerne anschauen?

Da kenne ich mich nicht so gut aus. Aber Beach-Volleyball assoziiert natürlich auch die Kultur der US-amerikanischen und australischen Spring Breaks, also der Frühjahrsferien von College-Studentinnen inklusive Komasaufen und „Girls Gone Wild“-Videos. In dieser Perspektive ist Frauen Beach Volleyball so was wie das Vorspiel zur Teenager-Orgie am Strand. Alle Bälle hüpfen.

Sport als Fetisch in Pornos ist aber eher eine schwule Angelegenheit, oder?

Es gibt das Sportleroutfit selbst als Fetisch. Sneakers, Socks, und Shorts stehen bei Schwulen hoch im Kurs. Sie können auf Datingportalen im Netz als Vorliebe angegeben werden, und in Fetischbars gibt es dazu Mottopartys. Psychoanalytisch verstanden ist Fetischismus eine Art Magie: Über den Fetisch wird Angst in Lust verwandelt, potenzielle Schwulenfeinde wie der Skinhead wurden so zu Lustobjekten gemacht. Sport, insbesondere Mannschaftssport, ist bekannterweise immer noch ein Ort von Homophobie. Der Sneaker-Schwule verwandelt die Angst vor diesem Hass zum erotischen Interesse.

Sexy Körper bei Olympia, die sexuelle Identität bleibt aber, trotz aller Fortschritte, weiter verhüllt – warum?

Zwei Gründe. Erstens darf bei aller offensichtlichen Sexualisierung des Sportlers diese nicht offen zugegeben werden, auch wenn mit ihr visuell bewusst gearbeitet wird. Sie ist ein für alle offenbares Tabu. Homosexualität befindet sich aus historischen Gründen nun aber in einer strukturell dramatischen Position: Wer homosexuell hört, kann nicht nichtsexuell hören. Die Thematisierung von Homosexualität funktioniert also immer noch als eine unausweichliche Art der Thematisierung von Sexualität – was dann dem Schwulen als übertriebene Belästigung mit seinem Privatleben selbst zum Vorwurf gemacht wird.

Und zweitens, Herr Rehberg?

Ein Mann ist nicht nur, wer keine Frau ist, sondern auch mit dieser Sex hat. Lesben und Schwule und Transgender stören dieses Modell, in dem Heterosexualität Gendervorstellungen naturalisiert. Das Frau-Sein der Lesbe oder Das Mann-Sein des Schwulen ist deshalb strukturell instabil. Sportgroßveranstaltungen hatten traditionell den Sinn, naturalisierte Formen von „Mann“ und „Frau“ zu produzieren. Ob das so bleiben muss, ist natürlich offen.

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33 Kommentare

 / 
  • NG
    [Name Gelöscht]

    Mit Erschrecken musste ich beim lesen dieses Artikels feststellen, dass ich offensichtlich unter die Pornodarsteller gegangen bin! Denn ich trage im Sommer gerne Shorts oder Kleider und man sieht - ich wage es gar nicht, es öffentlich zu schreiben - Haut ... Sodom und Gomorra! Menschen schauen sich tagtäglich auf der Straße Körperteile anderer Menschen an! Der moralische Verfall kennt offenbar keine Grenzen mehr. Von den ganzen kleinen Kindern, die nackt im Garten herumhüpfen, wollen wir gar nicht erst reden... (Ironie off)

     

    Also jetzt mal ernsthaft, man kann aber auch alles ganz gewaltig übertreiben! Menschen zeigen sich, Menschen gucken - so what! Das ist doch grundsätzlich erst einmal etwas völlig normales und tut niemandem weh! Wenn ich will, kann ich überall ununterbrochen etwas finden, dass mit "Sexismus" belegt werden könnte. Unsere Alltagssprache z. B. bietet genug doppeldeutige Begrifflichkeiten, hineininterpretieren lässt sich überall etwas. Aber wozu bitteschön soll das gut sein? Kann man jetzt nicht einmal mehr einfach nur Sport gucken, ohne sich gleich des Sexismus oder gar der Pornographie verdächtig zu machen? Armes Deutschland und arme TAZ, der offensichtlich zu den olympischen Spielen auch nichts besseres einfällt, als so ein Schmarrn.

  • S
    Surfer

    Das Interview behandelt ein wichtiges Thema auf einem hohen, wissenschaftlichen Niveau - fast schon zu anspruchsvoll. Leider bleiben wichtige Fragen offen: War der Schlag der Judoka gegen den Flaschenwerfer Sado-Masochismus? Was hast Usain Bolt auf seinem Zimmer mit den drei dänischen Hockey-Damen gemacht? Hat Nadja Drygalla wirklich schon in mehr als 1000 Kaviar-Spornos mitgespielt und ist ihre Scheiße echt so braun wie ihr Freund? Stinkt Jelena Isinbajewa beim Kacken? Und kann sich diese chinesische Schwimmerin mit den großen Händen wirklich selbst anal fisten und dabei noch schneller schwimmen als Phelbs und Lochte zusammen?

     

    Ich würde mich freuen, wenn in einem Nachfolgebeitrag diese, wie ich finde, wichtigen gesellschaftspolitischen Fragen zu Themen des Spornos noch weiter vertieft werden könnten. Oder kennt sich der Interviewte da nicht so aus?

  • F
    Ficken!

    Mein ficken Beitrag ficken zum ficken Thema :

    Aaaargh! ficken.

     

    mit ficken freundlichen ficken Grüßen

  • AJ
    Andreas J

    Hab schon voll die Sehnenscheidenentzündung vom Olympia gucken.

  • KA
    kommentatoren auswechseln

    noch schlimmer isses beim Pferde-Springen (s.dielendieb) ...

    Kommentatoren auswechseln! Das ist echt nervig.

  • KA
    kommentatoren auswechseln

    auch so bei den Spring-Pferde-Diszipl. unterirdischer kommentar (siehe dielendieb)

    abschalten!

  • S
    Sexgeil

    Nach der Lektüre des Artikels und einiger Kommentare habe ich den Eindruck, dass diejenigen, die hier über Sex und Porno (vielleicht nocht einmal eine Begriffsdefinition von Pornografie probieren?) schreiben, selbst überhaupt keine sexuellen Aktivitäten vorweisen können?

     

    Oder, um es mit dieser Uralt-Binse zu sagen:

    Über Sex schreiben (oder reden), ist wie über Literatur zu tanzen ... Ich empfand es als völlig belanglos und unfreiwillig komisch, was ich in diesem taz-Thread zu lesen bekam.

     

    Habt Sex und schwafelt weniger drüber! Dann nervt Ihr uns Leser/innen auch weniger.

  • M
    Max

    Der Satz "ich kenn mich da nicht so aus" war eigentlich eine schön prägnante Kurzfassung des Ganzen. Dabei, liebe taz, hätte man es wohl am besten belassen.

    Merke: man muss nicht zu jedem beliebigen Thema irgendeinen Gender-Murks über den Hof treiben.

  • J
    JadotA

    Antithese:

    Sport + Porno = Spornot

    will sagen Porno in Sport-Not.

     

    Bitte nachprüfen.

  • RB
    Rainer B.

    Freiwillig, oder unfreiwillig komisch?

     

    Laut Wikipedia ist Porno:

    "...die direkte Darstellung der menschlichen Sexualität oder des Sexualakts mit dem Ziel, den Betrachter sexuell zu erregen, wobei die Geschlechtsorgane in ihrer sexuellen Aktivität bewusst betont werden..."

     

    Also her mit den geilen Links, wo sich die Sportlerinnen und Sportler ihre verfickten Sommerlöcher aufreißen.

    Ich konnte sie bisher leider nicht finden.

  • N
    Normalo

    Herrn Rehberg als Wissenschaftler vorzustellen scheint mir - zumindest zum Thema des Interviews - etwas deplatziert. Seine Äußerungen sind in etwa so wissenschaftlich wie ein Gala-Artikel zur Herbstmode in Portofino: Da erzählt ein schwuler Mann, was er so beim Anblick von Sportlerkörpern empfindet, und unterstellt (ohne nähere Erläuterung), dass das anderen schwulen Männer und auch Hetero-Frauen ähnlich gehe. Mehr ist da nicht - außer der kompletten Entwertung von Begriffen wie "Pornographie" oder "Fetisch", unter die nach seiner Meinung so ziemlich alles auch nur annähernd Sexuell-Körperliche fällt.

     

    Von einem Wissenschaftler hätte ich auch erwartet, dass er sich - wenn er schon Aussagen über die pornöse Ausrichtung(!) des Sports im Allgemeinen und Besonderen macht - auch mal ernsthaft mit der Frage beschäftigt, wie die (immer noch) meilenweit größte Zielgruppe von sportlichen Darbietungen, heterosexuelle Männer, das so sieht. Aber Fehlanzeige: Er gibt mit schöner "Was interessieren mich Heten - ich bin doch schwul?"-Nonchalance zu, da wirklich nicht bewandert zu sein, kann es aber trotzdem nicht lassen, noch ein paar ganz simple Griffe in die Klischee-Kiste hinterher zu schieben.

     

    Wer derart tiefgreifende Befunde sucht, geht besser nicht in die (Schwulen-)Kneipe auf der Ecke - weil man dort im Vergleich einfach viel zu großkopfert daherschwallt...

  • E
    Easy

    Ich glaube, ich ziehe mir gleich erst mal einen Sporno rein! In Londson drehen die den ganzen Tag über Spornos, die perversen Engländer! Die ganze Gesellschaft da ist total verspornt! Außerdem werden durch diese Spornos die Frauen diskriminiert - und kann nicht endlich einmal irgendjemand an die Kinder denken!

     

    Denn: In vielen dieser Spornos, gerade im Schwimmen, sind die Darstellerinnen 15! Im Turnen teilweise erst 11! Und dann schon in Spornos mitspielen müssen! Vor über 1 Milliarde Zuschauern! Und teilweise mit über 20 anderen Darstellern - ein Gruppen-Sporno! Gangbang-Spornos mit Kindern - und sogar mit Pferden! Manchmal auch mit Waffen! Bei manchen Spornos werden Tontauben erschossen! Kinder, Tiere, Tote - und all das in Spornos! Schämt Euch, Ihr Briten!

  • L
    Loewe

    "taz: Herr Rehberg, als Zuschauer der Spiele in London sieht man sehr viele anmutig sich mühende menschliche Körper – aber was hat das mit Pornografie zu tun?

     

    Peter Rehberg: Sport plus Porno gleich Sporno. "

     

     

    Herrlich! Grandios!

     

    Hier mein Beitrag zum Thema:

     

    Frage: Viele Leute, die sich die Debatten im deutschen Bundestag anschauen, sind pervers - was hat das mit Pornografie zu tun?

     

    Peter Rehberg: Politik plus Porno = Politorno.

     

    Boah, voll klug! Darf ich jetzt auch Professor werden?

  • G
    Gerda

    Realsatire pur! Köstlicher Beitrag - wo buddelt die taz immer diese geilen (hihi!!) Forscher aus! Und was unterrichtet man so den ganzen Tag, wenn man in Austin, Texas (nein, George W. Bush kommt da nicht her, der kommt aus New Haven) Gender-Studies unterrichtet? Erfindet man dann den ganzen Tag super-kreative Wörter wie "Sporno"?

     

    Habe den Artikel nur gelesen, weil ich "Sporno" mit der kostenfreien Internet-Porno-Seite "Sunporno" verwechselt hatte - und definitiv hat diese Pornoseite mehr Niveau als dieses lachhafte Interview. Niemand, wirklich niemand zahlt für so einen Unfug Geld.

  • S
    saxy

    Sehr geil, diese kleinen turnenden Chinesinnen und dicken ukrainischen Gewichtheberinnen, oh man oh man...

  • A
    aja

    Au weia, das ist vom Niveau her irgendwo zwischen tz und den St. Pauli News - und da labert die taz ständig was vom "Qualitätsjournalismus"? Und was genau ist die Forschungsrichtung dieses grandiosen Queer- oder was auch immer-Wissenschaftlers? Und was erzählt der Knabe denn nun Neues? Und bei aller Liebe: Kann es sein, dass der außer Sex nichts im Kopf hat? Da sind einem wohl die Eier - oder die Vagina - oder was auch immer das für ein Wesen ist - in den Kopf gehüpft. Ein wirklich sehr dürftiger Artikel. Wie die taz halt so ist - hauptsache, man macht einen auf wichtig.

  • T
    thogo

    Liebe TAZ, mit diesem Artikel YMMD :-)

     

    Kurz zusammengefaßt: Nett anzuschauende Körper im Sport wecken im Queer-Forscher Assoziationen mit Pornos (welche guckt er denn da immer?) und das ist natürlich kapitalistisch und damit in Summe ganz böse und schrecklich.

     

    Seid ihr Sicher das ihr keinen Undercover-Agenten der Titanic interviewt habt?

  • DR
    der reflektor

    Sauberkeit muss wieder her!! Und Hirn einschalten vor solchen Wortschöpfungen wie: 50-Meter-Brust der Damen...

  • M
    Mick

    Die Berichterstattung der TAZ über die olympischen Spiele beschränkt sich ausschließlich auf Sex-Themen, das ist ja noch weit unter B***-Niveau. Man kann die Spiele ignorieren (tu ich auch), aber sie nur auf Sex zu reduzieren ist schon ziemlich einfältig. Dann lasst's halt besser gleich ganz! Oder heuert beim Playboy oder sonst wo an, wenn ihr nur Sex im Kopf habt!

     

    Peinlich, peinlich.

  • B
    Boom

    Aha, jetzt sind schon halbnackte bzw knapp bekleidete Menschen "Porno" und auch sehr schön ist, dass jetzt klar generalisiert wurde, warum Menschen die Olympischen Spiele anschauen, natürlich nur wegen der Körper. Ich denke, die Ausführungen von Rehberg verraten mehr über sein eigenes Weltbild als über das Weltbild der Menschen die er beurteilt.

  • G
    großmeister_b

    ...und Hauptsache das Wort "Porno" in der Überschrift, gell?

     

    Es traut sich ja mittlerweile jeder, sich als "Forscher" zu bezeichnen, auch wenn er nicht eimal fähig ist, zwischen Nacktheit, Exhibitionismus, Sex und Pornographie zu unterscheiden.

     

    Andere können das anscheinend auch nicht, sonst würde man nicht auf sinnlose Sprüche wie "Zuschauersport war und ist immer Porno" kommen.

    Dann ist Schauspielerei ja auch Porno, oder?

    Und Bikini-Models machen ja auch Porno, klar, weil sie wenig anhaben.

     

    Aber, ihr Semantiker vor dem Herren, wenn alles Porno ist, dann ist nichts Porno.

    Einfach mal die Definition von Pornographie nachlesen.

    Und was jeder für sich persönlich alles "Porno" bezeichnet, interessiert echt niemanden sonst!

  • T
    Tamara

    "Man hört, dass heterosexuelle Männer Frauen-Beach-Volleyball nicht wegen der Ballwechsels gerne anschauen?"

     

    Nicht nur heterosexuelle Männer ;)

     

    Ich bin lesbisch und gucke mir auch gerne Beachvolleyball and, die Frauen sind doch auch immer nett anzusehen :)

  • W
    Wildfuchs

    Ich finde das Problem liegt nicht an dem Sport sowie der Sportbekleidung selbst, sondern an der Sexualisierung des Sportes, zumeist für Werbezwecke. Somit wird die sexistisch-patriarchale Gesellschaftsordnung unterstützt und ausgenutzt. Das kapitalistische System sucht die Schwachpunkte in der Gesellschaft(z.B. Diskriminierungsarten die von der Mehrheit der Bevölkerung nicht anerkannt sind, wie Sexismus oder Alltagsrassismus)und schlägt daraus Kapital. Also beruhend auf dem Sexismus(übertriebene Nacktheit in der Werbung), der Diskriminierung der Armen(ManagerInnenlohn/ArbeiterInnenlohn)oder Ausnutzung der ausländischen Arbeitskräfte.

  • J
    Jonny

    tut mir leid, ich hatte schon viele erektionen, aber nicht beim fussball schauen, nicht mal beim frauen fussball schauen ...

  • OS
    Otto Suhr

    Sport war schon immer sexualisiert. Und warum sollte das schlecht sein? Im Fussball zum Beispiel spiegelt sich auch ein Teil der unterdrückten Homosexualität vieler heterosexueller Männer. Wenn man das offen benennen kann schwindet vielleicht auch ein bisschen die Angst davor.

  • SP
    Sport = Porno

    Zuschauersport war und ist immer Porno.

    Man betrachtet körperliche Leistungen anderer, an denen man nicht teilhaben kann, die keinen künstlerischen Mehrwert besitzen (wie etwa Ballett, was ja auch eine körperliche Leistung, aber eben Kunst ist) und deren Bemessung (Meter, Sekunden, Kilo, etc.) man übrigens mit bloßem Auge gar nicht mehr beurteilen kann. Man muß der Inszenierung der Lust glauben, wo man sie nicht mitfühlen kann.

     

    Sex praktizieren ist Sex praktizieren.

    Sport ausüben ist Sport ausüben.

    Kunstfreie Inszenierungen von Sex oder Sport zu betrachten ist Porno.

  • C
    cirrusMinor

    Mir scheint, Herr Rehberg hat mit seiner Analyse den Nagel auf den Kopf getroffen, aber seine Wortwahl ist teilweise recht unglücklich: Beispielsweise die Quasi-Gleichstellung von Pornografiedarstellern und Unterwäschemodels.

  • DH
    Der Heinz

    Na klar gucken wir Sport auch aus ästhetischen Gründen und das ist seit der Antike so, als Olympioniken noch nackert ihre Wettkämpfe abhielten. Heute haben wir Angst und nennen es "Porno". Sind antike Statuen von Diskuswerfern dann auch "Porno"?

     

    Mal ganz ehrlich: Welche Frau und welcher Mann mag, je nach sexueller Ausrichtung, keine knackigen Hintern bei Athletinnen und Athleten? Ja, das sieht einfach schön aus und hat noch lange nichts mit Sexismus zu tun! Können wir nicht einfach mal zu unserem Menschsein stehen, anstatt überall den Sündenpfuhl und politische Inkorrektheit zu vermuten? Das ist ja schlimmer als bei den Katholiken... ;)

  • A
    amüsiert

    hihi und so bekommt man das Gefühl, dass 'Sexismus' wieder ein Fremdwort geworden ist:

     

    "Man hört, dass heterosexuelle Männer Frauen-Beach-Volleyball nicht wegen der Ballwechsels gerne anschauen?

    -

    "Alle Bälle hüpfen."

  • SH
    Sebastian H.

    "aber was hat das mit Pornografie zu tun?"

     

    "Peter Rehberg: Sport plus Porno gleich Sporno."

     

    Wahnsinnsantwort. Für jemanden, der selbst über das Thema forscht ist die Begriffsmasturbation und locker-flockige Laberei mancher Vertreter_innen dieser Forschungsrichtung wirklich unglaublich nervig. Jedes Jahr wird eine neue Sau durch's Dorf getrieben und wer es fertig bringt, sein Modewort medienwirksam zu platzieren bekommt einen Lehrstuhl.

     

    Was hat dieser Typ zu sagen, was einem nicht jede Kneipenbesucherin auch erzählen könnte? Wäre nett, wenn die taz solchen Wichtigtuern keine Plattform bieten würde. Es gibt auch Leute, die dazu wirklich interessante Dinge sagen können, ganz ehrlich.

  • F
    FranKee

    Mal wieder ein dümmlicher Versuch der Taz das zu übersexualisieren. Oder einfach nur gute Klickzahlen zu kriegen. Gibt's bei BILD und Praline eigentlich auch ne Geno?

     

    Die Sprinter tragen auch nicht mehr als die Beachvolleyballinnen, eher weniger, wer aktuell mal die Augen aufsperrt, statt dumme Stockphotos zu nehmen.

     

    Anders gefragt: Sollen die im Lodenmantel Hochsprung machen?

     

    Noch peinlicher wird's bei den versuchten Queer-Bezüge...

  • J
    Jan

    Aha...ich dachte immer man schaut Olympia wegen der sportlichen entscheidungen, aber nun weiß ich es besser.

     

    Und was zur Hölle ist ein Quer-Forscher?

  • D
    dielendieb

    Wenn man sich manch einen Kommentator anhört (Achterrudern der Herren z.B.), kommt man mitunter nur schwer am Bild eines mastubierenden mittelalten Mannes vorbei.