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Kolumne MännerEin Freund von mir

Matthias Lohre
Kolumne
von Matthias Lohre

Die Geschlechterfrage eignet sich, um die Beschneidungsdebatte anzuheizen: Was wäre, ginge es dabei nicht um Jungs, sondern um Mädchen?

Noch Fragen? Bild: jala / photocase.com

M ein Penis ist wie ein guter Freund. Damit meine ich keinen dieser alten Schulfreunde, denen man launig auf die Schulter klopft, wenn man sie einmal im Jahr in der heimischen Kneipe trifft. Penisse reagieren ja empfindlich auf Druck.

Mein Penis ist vielmehr ein treuer Begleiter im Alltag. Wir sehen uns regelmäßig, da macht man nicht jedes Mal ein großes Hallo. Wenn ich ihn brauche, ist er da. Nie käme ich auf die Idee, meinem Penis Leid zuzufügen. Beispielsweise dadurch, dass ich ihm ein Stück abschneide.

Seit Monaten wird diskutiert über Pro und Contra der Beschneidung von Jungen. In der Zeit veröffentlichten vor zwei Wochen zwei Rabbiner einen Meinungsbeitrag. Darin hieß es: „Hitler und seine Vollstrecker ermordeten 1,5 Millionen jüdische Kinder. Auch das erklärt, warum jüdische Eltern nicht bereit sind, bei der Beschneidung ihrer Jungen acht Tage nach ihrer Geburt moralische Vorhaltungen oder Vorschriften irgendwelcher Behörden in Deutschland hinzunehmen.“

privat
Matthias Lohre

ist Parlamentsredakteur der taz.

Womöglich ist also die Debatte darüber, ob das Abschneiden der Vorhaut von Babys und kleinen Jungen einen strafbaren Akt der Körperverletzung darstellt, ein kleines bisschen aufgeheizt.

Vieles gerät hier aneinander: Religions- und Staatsverständnis. Das Recht auf körperliche Unversehrtheit und das Recht auf Religionsausübung. Wie wäre es, wenn man es noch mit der Geschlechterfrage verknüpft? Ich kümmere mich mal drum.

Sähe die Beschneidungsdebatte anders aus, ginge es dabei um das religiös begründete Entfernen eines Stücks der äußeren Schamlippen weiblicher Babys oder sieben- bis zehnjähriger Mädchen? Ich meine damit nicht die Entfernung der Klitoris. Dieser Akt wird zu Recht immer seltener als „Beschneidung“ bezeichnet, sondern als „Genitalverstümmelung“. Nein, nehmen wir einen vergleichbar entbehrlichen Fitzel Haut. Als das wird die Vorhaut zumindest von ihren Schmähern ja angesehen: als ein Teil vom Ebenbild Gottes, aber merkwürdigerweise vom Allmächtigen fehlerhaft montiert.

Ginge es um kleine Mädchen, denen Männer mit Messern zu Leibe rückten, um deren Verbundenheit mit Gott zu besiegeln – der Frontverlauf sähe wohl anders aus. Juden, vor allem aber Muslime gälten als religiöse Irre, die unschuldige Mädchen traumatisieren. Die Beschneidung würde als weiterer Nachweis angesehen, dass Religionen vorgestrige, patriarchalische Vereine sind, die ihre weiblichen Mitglieder mit irrwitzigen Begründungen unterdrücken.

Was ich mit diesem Gedankenspiel sagen will: Unter Mühen ist hierzulande die Sensibilität für Verstöße gegen die körperliche Selbstbestimmung von Frauen gewachsen. Vergewaltigung in der Ehe ist strafbar, Abtreibung weitgehend erlaubt, Frauenschläger werden geächtet. Das ist wichtig und gut. Nur: Warum wird ähnliche Kritik nicht laut, wenn es um den Schutz von Jungen geht? Gegenüber männlichen Körpern und Psychen mangelt es an ähnlicher Sensibilität. Dabei kann kein Zweifel bestehen: Jungs sind im Allgemeinen ebenso ängstlich, schmerzempfindlich und schutzbedürftig wie Mädchen.

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Matthias Lohre
Schriftsteller & Buchautor
Schriftsteller, Buchautor & Journalist. Von 2005 bis 2014 war er Politik-Redakteur und Kolumnist der taz. Sein autobiographisches Sachbuch "Das Erbe der Kriegsenkel" wurde zum Bestseller. Auch der Nachfolger "Das Opfer ist der neue Held" behandelt die Folgen unverstandener Traumata. Lohres Romandebüt "Der kühnste Plan seit Menschengedenken" wird von der Kritik gefeiert.
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54 Kommentare

 / 
  • S
    Stardust27

    Angesichts des aktuellen Verlaufs der Beschneidungsdebatte, der Aggressivitäten und Anschuldigungen in den letzten Tagen, hat die Webseite Phimose-Info eine Stellungnahme gegen Antisemitismus und Gewalt in der Beschneidungsdebatte verfasst:

     

    http://blog.phimose-info.de/2012/09/897-beschneidungskritik-ja-antisemitismus-und-gewalt-nein/

     

    Wir hoffen, dass sich viele Beschneidungskritiker per Kommentar dieser Stellungnahme anschließen und so ein starkes Zeichen setzen helfen.

  • S
    stefanolix

    Ich bin ausdrücklich für das Bestehen der jüdischen Religion und der jüdischen Kultur. Ich bin für Frieden in und um Israel und für eine positive Entwicklung der gesamten Region. Aber nachdem das geklärt ist, muss über Menschlichkeit und Menschenrechte gesprochen werden.

     

    Das Festbinden und Verstümmeln eines wehrlosen Säuglings ist unmenschlich und es verstößt gegen grundlegende Menschenrechte.

     

    Überall auf der Welt mussten sich Religionen weiterentwickeln. Auch das Christentum musste lernen, dass es unmenschlich ist, Menschen um des Glaubens willen zu verstümmeln oder zu töten. Mutige Menschen haben sich unter hohem Risiko für Menschlichkeit und Menschenrechte eingesetzt — heute stehen wir mit Schaudern vor den Folterkammern und Hinrichtungsstätten.

     

    Auch das Judentum musste religiöse Gesetze und Strafen abschaffen, die in der Zeit des Alten Testaments noch für unverzichtbar galten. Die Juden kannten damals beispielsweise das Levirat

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Levirat

     

    und wer sich nicht daran hielt, wurde nach biblischer Überlieferung hingerichtet.

     

    Nach dem Verständnis der damals lebenden Priester war dieser Brauch lebenswichtig für das Fortbestehen der Religionsgemeinschaft. Es galt auch als unbedingt notwendig, dass Menschen gesteinigt wurden, wenn sie gegen bestimmte Regeln verstießen.

     

    Die Argumentation der jüdischen Fundamentalisten, die Beschneidung von Säuglingen ohne Betäubung sei unabdingbar, ist also ebenso unlogisch wie schwach. Religionen mussten schon immer auf bestimmte Sitten und Gebräuche verzichten, nachdem sich diese als unmenschlich erwiesen hatten.

     

    Wir sind Menschen und wir können unser Verständnis weiterentwickeln. Wir haben uns im Laufe der Jahrhunderte abgewöhnt, Hexen und Zauberer zu verbrennen, Ehebrecherinnen zu steinigen oder Ketzer in Käfigen verhungern zu lassen.

     

    Trotzdem gibt es noch eine Katholische Kirche und einen sehr lebendigen katholischen Glauben. Das Ende der Inquisition war nicht das Ende der Katholischen Kirche.

     

    Auch die jüdische Religion existiert bis heute, obwohl viele Gesetze und Bräuche aus der Zeit des Alten Testaments in unserer Zeit nicht mehr vollzogen werden (dürfen).

     

    Die Zuwanderer jüdischer Herkunft aus den Staaten der ehemaligen UdSSR sind zum großen Teil nicht beschnitten, weil dieser Brauch dort nicht üblich war. Sie werden trotzdem in die jüdischen Gemeinden integriert. Also kann man männlicher gläubiger Jude sein, ohne beschnitten worden zu sein.

     

    Noch einmal: Ich habe hohen Respekt vor der jüdischen Religion und Kultur, aber Menschlichkeit und Menschenrechte haben für mich einen höheren Stellenwert.

     

    Man kann die Beschneidung symbolisch durchführen. In einer Übergangszeit, bis diese Religion dann auch soweit ist, sollte es wenigstens im Krankenhaus unter Narkose und unter Einhaltung aller medizinischen Standards geschehen, damit unnötiges Leid vermieden wird.

     

    Eine Beschneidung ohne Betäubung mit den primitiven Gerätschaften, die man jetzt überall in den Zeitungen sehen kann, ist unmenschlich.

  • I
    Ina

    Es geht weder um Männerfeindlchkeit, noch Frauenfeindlichkeit, sondern um das Kindeswohl. Es kann mir keiner erzählen, dass das schmerzhafte Beschneiden von Genitalien, egal welchen Geschlechts, dem Kindeswohl förderlich ist. Gleichwohl ist die weibliche Genitalverstümmelung von Umfang, Motivation und Auswirkung gewöhnlich unvergleichbar heftiger als die Zirkumzision. Trotzalledem: Die Kinderrechte dürfen nicht relativiert werden.

  • I
    Ina

    Es geht weder um Männerfeindlchkeit, noch Frauenfeindlichkeit, sondern um das Kindeswohl. Es kann mir keiner erzählen, dass das schmerzhafte Beschneiden von Genitalien, egal welchen Geschlechts, dem Kindeswohl förderlich ist. Gleichwohl ist die weibliche Genitalverstümmelung von Umfang, Motivation und Auswirkung gewöhnlich unvergleichbar heftiger als die Zirkumzision. Trotzalledem: Die Kinderrechte dürfen nicht relativiert werden.

  • S
    Steffi

    So ähnlic, aber sehr mehr auf den PUnkt hat es ja schon vor Wochen Terre des Femmes formuliert:

     

    Mal angenommen, die Vorhautbeschneidung an kleinen JUngen ginge in Ordnung.

    Wegen der Gleichberechtigung der Geschlechter müsste man diejenige Form der weiblichen Beschneidung, bei der "nur" die Klitorisvorhaut entfernt wird, dann auch erlauben.

     

    Stimmt.

    Und man darf daraus getrost den Schluss ziehen, dass die Sache argumentativ längst gelaufen ist. Spätestens das Bundesverfassungsgericht wird sich dieser Sichtweise anschließen. Und es wird die Sache nicht dadurch lösen, dass die Klitorisvorhautentfernung bei kleinen Mädchen erlaubt wird.

     

    Und darauf, dass die Sache früher oder später beim Bundesverfassungsgericht landet, kann man sich ebenfalls getrost verlassen.

  • S
    Sebastian

    @Miri

     

    Ich habe gegen die Wehrpflicht geklagt. Viele Männer haben das. Udn wurden eingebuchtet oder mussten empfindliche Starfen zahlen...und wenn nicht wurden sie auch eingebuchtet.

     

    Leider gibt es in diesme ach so rechtsstaatlichen Land sowas wie Ausnahmegesetze für Menschen 2. Klasse (Auch Männer genannt) deren Klagen vor Gerichten sinnlos sind. Denn für Menschen 2. Klasse gelten leider die Grundrechte im GG nicht.

     

    Bist halt priviligiert als Frau.

     

    Irgenwann haben Männer vielleicht auch mal (Grund)- Rechte.

     

    Bei den Schwarzen in Amerika ging es auch nicht von einen auf den anderen Tag.

     

    Dafür kämpfe ich. Ich bin Maskulist.

  • P
    petronius

    Raphaela Langenberg:

     

    sie zitieren richtig, "Verstümmelung bezeichne die als nachteilig bewertete, radikale Veränderung der Gestalt durch äußere Einwirkung"

     

    nur: wer bewertet?

     

    die von einer circumcision betroffenen bewerten da überwiegend nichts als nachteilig. umgekehrt könnte ja aber ich mich aufregen über die vielen "verstümmelten" frauen hierzulande, denn die "radikale Veränderung der Gestalt durch äußere Einwirkung" (von mit dem spachtel aufgetragener schminke über jede menge blech in gesicht und sonstwo bis hin zu schlauchbootlippen und silikonmöpsen) bewerte ich als ziemlich nachteilig...

  • SW
    Stefan Wagner

    @von Ungläubiger:

    Ansonsten ist es ja schon richtig, dass Männer noch immer die meisten Gewaltverbrechen begehen, also nicht ganz zu unrecht eher als Täter, denn als Opfer wahrgenommen werden.

    Schwierigkeiten mit der Logik, oder?

     

    Wenn Männer die meisten Gewaltverbrechen verüben heißt das nur, dass diese mehr verüben als Frauen, über die Zahl der Opfer und deren Geschlecht sagt das gar nichts.

     

    Es wäre denkbar, dass die Mehrzahl der Täter Männer sind, und alle Opfer sind Männer, und alle Opfer sind Frauen, oder eine beliebige Quote dazwischen.

     

    Und in der Tat ist es so, dass mehr Männer Opfer von Gewaltverbrechen sind als Frauen.

     

    @Rudolf Kotschenreuther:

    Mag sich ein jeder, der die Grundrechte hier unterwandern will einmal fragen, warum er hier in D und nicht in seiner Heimat lebt.

     

    Verstehe ich nicht. Wieso sollen Juden oder Moslems nicht Deutschland als Heimat haben?

     

    Die Frage der Heimat hat doch damit nichts zu tun! Körperliche Unversehrtheit ist ein Menschenrecht, kein Bürgerrecht. Auch die Nationalität spielt dafür keine Rolle.

  • RL
    Raphaela Langenberg

    @Petronius:

    " Verstümmelung (alternative Schreibweise: Verstümmlung, lat.: mutilatio) bezeichnet die als nachteilig bewertete, radikale Veränderung der Gestalt durch äußere Einwirkung. Der Begriff kann sowohl für den Vorgang wie auch für das Ergebnis stehen.[3] Verstümmelung kann mit Verlust von Funktion oder wichtiger Bestandteile einhergehen."

    Quelle: Wikipedia.

     

    Da die Vorhaut ein Körperteil mit wichtigen Funktionen ist, bedeutet ihre Entfernung (ohne medizinische Indikation) de facto eine Verstümmelung:

    http://intactipedia.org/index.php?title=Foreskin_Sensitivity

     

    http://www.noharmm.org/anatomy.htm

     

    http://www.davidwilton.com/files/johnsonmalegenitalmutilation2010.pdf

     

    Und "hysterisch" verhalten und äußern sich in dieser Diskussion nicht die Vertreter der Kinderrechte, sondern einige Religionsführer sowie der Großteil hiesiger sowie einige ausländische Politiker.

  • P
    petronius

    hr. lohre, sie schreiben:

     

    "Warum wird ähnliche Kritik nicht laut, wenn es um den Schutz von Jungen geht?"

     

    hallooooo?

     

    wo haben sie die letzten monate gelebt? auf dem mars?

     

    das geschrei über die "verstümmelung" von buben war ja nun wirklich mehr als laut und hysterisch...

     

     

     

    ja, knasten wir eltern ein, die ihre söhne beschneiden lassen, ihren kindern ohrlöchern stechen lassen oder sie der seelischen traumatisierung einer säuglingstaufe aussetzen. und weil verbieten gegen alles hilft, sollte man endlich auch das schlechte wetter im sommer verbieten.

  • A
    AuMan(n)!

    Hätte der Autor sich vielleicht 15 Minuten Zeit genommen mal zu recherchieren, hätte er erfahren, dass die Entfernung der äußeren Schamlippen nicht das Äquivalent zur Beschneidung darstellt. Vergleichbar ist das Entfernen der Klitorisvorhaut*.

    Aber das war wahrscheinlich nicht reißerisch genug...

     

    *Über dessen Ächtung man im Rahmen eine Debatte über Kulturimperealismus reden könnte.

  • RW
    Ralf Wieland

    Über den Zusammenhang zwischen Beschneidung und der Kontrolle männlicher Sexualität hat Thomas Szasz vor einiger Zeit Interessantes zusammengetragen:

     

    Die Routine-Beschneidung Neugeborener - ein medizinisches Ritual

    http://goo.gl/SbV3a

     

    Auszug:

     

    "Praktisch alle medizinischen Texte des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts empfahlen die Beschneidung für eine ganze Reihe von Erkrankungen, die von Epilepsie über Hydrocephalus (»Wasserkopf«) bis hin zu Mangelernährung und Tuberkulose reichten, und behaupteten vollmundig, dass es sich um eine Therapie der »Krankheit« Masturbation handele. Das folgende Zitat aus einem medizinischen Standardtext aus dem Jahr 1887 ist dafür typisch: »Ob Masturbation eine Ursache für Epilepsie ist, ist nicht sicher. Aber es kann keinen Zweifel über ihre schädigenden Auswirkungen geben … Eine Beschneidung sollte in jedem Fall durchgeführt werden. Unter Umständen könnte es notwendig sein, die Genitalien durch die Anwendung agressiver Flüssigkeiten so wund und empfindlich werden zu lassen, dass das Reiben dieses Körperteils große Schmerzen hervorruft.«

     

    ...

     

    Die Bedeutung der Idee eines durch Masturbation hervorgerufenen Irreseins liegt in der Tatsache, dass die sexuelle Selbststimulierung das erste einer langen Reihe von religiösen Vergehen war, die in medizinische Krankheiten umgewandelt wurden. RNC [routine neonatal circumcision] und Anti-Masturbation wurzeln im jüdischen Recht, das erotisches Vergnügen im Zusammenhang mit Sexualverkehr zulässt, aber nur, wenn es sich dabei um ehelichen Geschlechtsverkehr zwischen einem jüdischen Mann und einer jüdischen Frau handelt. Jede andere sexuelle Handlung ist strikt untersagt. Masturbation wird gleichermaßen im Talmud wie in nicht-talmudischer Literatur verurteilt. Der Zohar (ein maßgeblicher Kommentar zum Pentateuch) nennt die Masturbation »eine Sünde, schlimmer als alle anderen Sünden der Tora«."

  • A
    Artemis

    @Ungläubiger: "Ansonsten ist es ja schon richtig, dass Männer noch immer die meisten Gewaltverbrechen begehen, also nicht ganz zu unrecht eher als Täter, denn als Opfer wahrgenommen werden. Das gilt für Männer, nicht für Jungs!"

     

    Nein, das gilt auch schon für Jungs. Auch schon in jungen Jahren werden Jungs als potenzielle Täter gesehen: Warum dürfen zum Beispiel bei Schulausflügen Jungs nicht die Zimmer / den Flur der Mädchen betreten, aber umgekehrt ist das kein Problem?

  • C
    Comment

    Gern würde ich auch hier Matthias Lohre beipflichten und ihn darauf aufmerksam machen, dass den rechts von ihm verorteten Männer- und Väterrechtlern seine Argumentation weder fremd sind noch dass es sich bei denen um Rechte und Nazi-Sympathisanten handelt, laufe dann jedoch wiederholt Gefahr lesen zu müssen, dass er das ja gar nicht so meinte und er doch eigentlich nur wieder eine Glosse schrieb.

  • HG
    Herr Gott noch mal

    gefällt mir auch der Artikel.

     

    Artikel 14 der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen bestimmt, dass bereits ab 10 Jahren Kinder gehört werden müssen bezüglich ihrer religiösen Überzeugung und dass die Eltern die Kinder unterstützen müssen, da selbstständig zu werden.

     

    Ich bin auch gegen diese General Beschneidung von männlichen Babies bei Juden und Muslimen.

     

    Es kann nicht sein, dass jeder, der das Treiben der Juden kritisch sieht, als Antisemit bezeichnet wird.

     

    Es gibt keinen Freifahrtschein, weil ihnen in Deutschland himmelschreiendes Unrecht angetan wurde.

     

    Und der Koran sieht auch nicht vor, dass Menschen verstümmelt werden.

     

    Mir hat man seiner Zeit erzählt, es hat was mit Hygiene zu tun, weil die Männer zu faul sind, sich zu waschen.

    Sehr profan, nicht.

  • E
    Edward

    20. Juli 2012

    Text der Petition

     

    Der Deutsche Bundestag möge beschließen, Personensorgeberechtigten jede rituelle, medizinisch nicht indizierte Beschneidung eines Jungen (Zirkumzision) oder eines Mädchens (nach der Typisierung der World Health Organisation die FGM vom Typ I, II, III, IV) im Hinblick auf die Verwirklichung der körperlichen Unversehrtheit des Kindes oder Jugendlichen bis zu dessen Volljährigkeit zu untersagen. Um dem Individuum die Option auf ein Leben mit unversehrten Genitalien und mit der Option auf eine selbstgeschriebene Biographie zu ermöglichen, insbesondere im Hinblick auf die Entscheidung, ob eine lebenslange Sexualität mit oder ohne Präputium (Junge) oder Klitorisvorhaut (Mädchen) verwirklicht wird, möge der Bundestag beschließen, in das Bürgerliche Gesetzbuch Buch 4 Familienrecht Abschnitt 2 Verwandtschaft Titel 5 Elterliche Fürsorge § 1631 Inhalt und Grenzen der Personensorge einzufügen:

     

    § 1631d

    Verbot der rituellen Genitalmutilation

     

    Die Eltern können nicht in eine rituelle, medizinisch nicht indizierte Beschneidung ihres Sohnes (Zirkumzision) oder ihrer Tochter (nach der Typisierung der World Health Organisation die FGM vom Typ I, II, III, IV) einwilligen. Auch das Kind selbst kann nicht in die Beschneidung einwilligen. § 1909 findet keine Anwendung.

     

    Begründung

     

    Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR, Paris 10.12.1948) und das auf ihr beruhende Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland (23.05.1949) richten sich zuallererst an den Menschen als Individuum und nicht, wie in der von Stammesreligion, Rechtspluralismus und Initiationsriten geprägten kulturellen Vormoderne, an den Menschen als Angehörigen eines ethnoreligiösen Kollektivs,

  • M
    miri

    Gut gemacht, Herr Lohre! Die Beschneidung ist ein Unding und müsste unhaltbar sein. Leider wird man das erst sehen müssen.

     

    Und warum Männer sich das gefallen lassen? Sie fürchten nichts mehr als die Opferrolle. Lieber den Tod als Opfer sein, schwach wirken. Lieber so tun, als hätt's nicht wehgetan, als wollte man den ganzen Scheiß selbst. (Ausnahme: Fußballer nach dem Foul.) Total verfehlte Erziehung eben. Ich hab mich immer gewundert, wieso sie sich das mit der Wehrpflicht so lange haben gefallen lassen. Es hätte nur mal einer klagen müssen...

  • K
    Kommutator

    "Ansonsten ist es ja schon richtig, dass Männer noch immer die meisten Gewaltverbrechen begehen, also nicht ganz zu unrecht eher als Täter, denn als Opfer wahrgenommen werden."

     

    " ich erfahre das in meinem direkten Umfeld, da viele Frauen die sich zurecht über Jahrzehnte für die Emanzipation der Frauen einsetzten, Schwierigkeiten haben Männer und Jungs nicht als potentielle Unterdrücker, Vergewaltiger etc. zu sehen."

     

    Ja, das ist das gängige Männerbild. Deshalb ist es auch egal, wenn man kleinen Jungs am Penis rumschneidet. Mädchen werden als hilf- und wehrlos wahrgenommen und müssen daher vom Gesetz geschützt werden. Jungen, auch wenn sie erst 8 Tage alt sein sollten, werden als potentielle Vergewaltiger wahrgenommen, da ist das dann nicht so schlimm.

    Wären wir Männer so schlimm, wie uns vorgeworfen wird bzw. wie wir wahrgenommen werden, wäre unsere Gesellschaft schon längst zusammengebrochen. Zumindest müssten wir dann nicht mehr um den Euro zittern, wir wären ja viel zu sehr mit Vergewaltigungen, Schlägereien und allgemeinem Unterdrücken beschäftigt.

  • MD
    Michel D

    Sehr guter Text! Hätte ich in der taz nicht erwartet. Die taz überrascht mich immer wieder aufs Neue, oft sogar im positiven Sinne :-)

  • RL
    Raphaela Langenberg

    Ein sehr guter Artikel.

    Was die Ungleich-Behandlung betrifft, ist sie, zumindest in dieser Debatte, m. E. eindeutig den Feministinnen und ihrer permanenten Verortung von Männern = Täter zu "verdanken".

    Sie waren es auch, die jahrzehntelang immer beschwichtigend vom "harmlosen, kleinen Eingriff" bei Jungs im Verhältnis zur Praxis bei Mädchen/Frauen gesprochen und dadurch - sicher nicht nur bei mir - eigene Informationsbeschaffung als "unnötig" verhindert haben.

     

    Zitat: "Der Zusammenhalt und das friedliche Zusammenleben einer Gesellschaft ist nicht nur eine Frage des (Straf)Rechts, sondern hängt entscheidend davon ab, ob hinreichend Freiraum zur freien Entfaltung der Persönlichkeit gewährleistet wird"

     

    - Die Zukunft des friedllichen Zusammenlebens in dieser Gesellschaft hängt m. E. sehr stark davon ab, daß wir uns hier als Wertegemeinschaft betrachten, in der jeder Bürger, egal welchen Alters, Geschlechts, welcher Herkunft, Kultur, Religion oder Weltanschauung, DIESELBEN Rechte hat.

    Mit "Sonder-Rechten" für Einzelgruppen wird es hier mittelfristig nicht friedlich bleiben. Wenn die Politik Religions- vor Menschenrecht Priorität gibt und das Grundgesetz aushöhlt, fehlt die gemeinsame Basis für eine funktionierende Wertegemeinschaft und für ihre Identität.

    Was die "freie Persönlichkeitsentfaltung" betrifft, steht die auch jedem KIND zu: In diesem Land sind Kinder ab Geburt Träger von Grundrechten. Nicht medizinisch indizierte Eingriffe in ihre körperliche Unversehrtheit verletzen nicht nur ihre EIGENE Religionsfreiheit, sondern u. a. auch ihre Rechte auf freie Persönlichkeitsentfaltung und sexuelle Selbstbestimmung.

    Es fällt vielen Zirkumzisierten z. B. durch Desensibilisierung schwer, Kondome zu benutzen. Der einzig wirksame Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten wird späteren Erwachsenen also vorenthalten. Die abrahamitischen Religionen möchten, daß Sexualität nur zu Fortpflanzungszwecken in Ehen stattfindet und lehnen den Gebrauch von Kondomen ab. - Mit welchem Recht bestimmen fundamentalistische Religionsführer, wie diese Kinder später zu leben haben? Wo bleibt deren "freie Persönlichkeitsentfaltung"?

     

    Psychologische Folgen: http://idw-online.de/de/news488890

     

    Über die Nervendichte der Vorhaut:http://intactipedia.org/index.php?title=Foreskin_Sensitivity

     

    Sensibilitäts-Studie:http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1464-410X.2006.06685.x/full

     

    Ein Link, der sehr anschaulich die Probleme darstellt, die sich für Zirkumzisierte beim GV ergeben können:http://www.sexasnatureintendedit.com/

     

    Dazu auch:http://www.davidwilton.com/files/johnsonmalegenitalmutilation2010.pdf

  • MR
    Michael Roloff

    Stimmt, Jungens und Maennern kann alles angetan werden.

     

    Dieser

    http://analytic-comments.blogspot.com/2012/08/the-circumcision-debate-links-and.html

    Blog enthaelt eine reiche Material Sammlung zu dem Thema Beschneidung und wird täglich erfrisch.

  • RK
    Rudolf Kotschenreuther

    Es darf in Deutschland keine Religion, keine Weltanschauung, keine Tradition über dem Grundgesetz stehen. Das hat sich bewährt, ist also gut und richtig so. Mag sich ein jeder, der die Grundrechte hier unterwandern will einmal fragen, warum er hier in D und nicht in seiner Heimat lebt........und ob er in seiner Heimat umgekehrt als religiöse Minderheit in mancher gewählten Form überhaupt trauen würde sich zu äußern. Daher darf kein Gesetz, welches wehrlose Kinder zur Verstümmelung frei gibt -in welcher Form auch immer- Bestand haben. Warum gewählte Volksvertreter hier nicht klare Worte auf Grund dieser Fakten sprechen, kann ich nicht nachvollziehen. Im Gegensatz zu den Vertretern der Beschneidungswütigen Religionsgemeinschaften, es ist doch ganz klar, das diese offensichtlich ihren Einfluß und Erwerb schwinden sehen. Die Kinder müssen darunter leiden. Ist das der Sinn einer Religion ?!

     

    Besonders irritiert bin ich von zwei Aussagen der jüdischen und muslimischen Vertretern:

    1. "Es gibt niemanden, der seine Beschneidung bereut".

    Völliger Blödsinn, bitte recherchiert mal im www. wie viele Männer unter ihrer Beschneidung leiden!

    2. "Es ist nur ein kleiner Eingriff, es ist vernachlässigbar".

    Ebenso eine komplette Lüge. Wie jemand, der Sex nie unbeschnitten kennengelernt hat (und davon kann man ja bei Juden ausgehen, weil sie eine Woche nach der Geburt als Baby -die besonders leiden weil sie noch keine entwickelte Schmerzunterdrückung besitzen) beschnitten worden sind ebenso ausgehen kann wie bei Moslems (nur das hier etwa im Alter von 8 Jahren beschnitten wird) dies behaupten kann, ist mir ein Rätsel. Aus eigener Erfahrung weiß ich, das eine Beschneidung das Gefühlsempfinden erheblich verändert, dies muß zwar nicht zwangsläufig negativ sein, ist es aber in vielen Fällen. Dies sei mal zum Thema "unbedeutender Eingriff" bemerkt.

    Liebe "Beschneidungsbefürworter aus religiösen Gründen", bitte akzeptiert das hier geltende, über den Religionen stehende Recht, es nützt euch in vielen anderen Belangen ja auch sehr. Je eher ihr diese Tatsache akzeptiert desto eher ist Schluß mit der sinnlosen Körperverstümmelung eurer Söhne. Wenn jemand dann doch beschnitten werden will, aber gerne doch, nur soll er auch dies selbst entscheiden können, am besten im Alter ab 21 Jahren. Dann ist sicher gestellt, das möglicher religiöse Druck eher genommen ist als z. B. mit 16 Jahren. Und ja, eine Betäubung solltet ihr dann auch zulassen denn eine vernünftig gemachte Zirkumsion dauert nämlich etwa eine Stunde.

  • A
    Anja

    Ein sehr guter Beitrag. Und völlig richtig. Ich möchte nicht wissen, was für ein Aufschrei aus der Schwarzer-Ecke gekommen wäre. (Sie bringt dieses Thema tatsächlich auch noch gewinnbringend in ihrem Feminismusthema unter, nämlich, dass beschnittene Männer weniger Gebärmutterhalskrebs auf Frauen übertragen würden, der Gipfel der Männerfeindlichkeit.)

    Ich finde es auch sehr befremdlich, wie hier das deutsche Grundgesetz, das Recht eines jeden auf Unversehrbarkeit des Körpers usw. mit der Religionsfreiheit von Minderheiten zum Kollidieren gebracht wird. Dass darüber sogar so enorm gestritten wird, was doch eigentlich ganz normal sein sollte. In Dtld. gilt doch wohl noch deutsches Recht, oder?

    Und es ist unter der Gürtellinie, immer wieder das alte (vergangene) Nazideutschland aus dem Sack zu holen, um es für eigene Zwecke zu (miss)brauchen. Dieses Thema ist ja kein Einzelfall.

    Und es spricht auch nicht gerade für den Glauben an die eigene Religion, wenn man den eigenen Kinder nicht zutraut, sich bei Volljährigkeit für eben diese Religion zu entscheiden.

  • PP
    Peter Pizarro

    Vielen Dank Matthias!

    Das hat ja echt lange gedauert, bis so etwas Menschliches mal einem Redakteur über die Lippen kam (abgesehen von einer Kollegin, die sich auch schon mal in die Richtung geäußert hatte).

    Mein taz-Abo hatte ich wegen der ansonsten vorherrschenden Anti-Menschenrechtsposition und der ständigen Bagatellisierung männlicher Genitalverstümmelung längst gekündigt - aber ich war sicher nicht der einzige, und so ist man wohl doch mal ins Nachdenken gekommen.

    Das freut mich! Denn ich will ja nicht ewig Nichtabonnent bleiben ;-)

  • H
    Horsti

    Beelzebub schrieb:

     

    "Jeder Mann sollte sich sehr genau überlegen, ob er bei Wahlen seine Stimme noch für Leute abgeben soll, für die Männer ganz offensichtlich weniger wert sind als Hunde."

     

    Schon als Zivildienstleistender hatte ich einen gesetzlichen Raumanspruch, der lt. Tierschutzgesetz für Hunde zu klein gewesen wäre.

     

    Achja, Herr Lohre: BRAVO!

  • KK
    Kein Kunde

    Um die Lesekompetenz scheint's traurig bestellt zu sein.

     

    Hier ist einigen die Unterscheidung zwischen - zu Recht! - so genannter Genitalverstümmelung im Artikel und Beschneidung entgangen.

     

    Schade, wenn darauf dann die Kritik am Artikel fußt.

  • U
    Ungläubiger

    @Peter Meyer: Nun werden Sie mal nicht beleidigend! Die Frage, die Herr Lohre aufwirft ist durchaus nicht sinnfrei und ein Denkanstoß, der vielen, die in dieser Sache ihren mehr oder weniger unausgegorenen Senf verbreiten, fehlte.

     

    Ansonsten ist es ja schon richtig, dass Männer noch immer die meisten Gewaltverbrechen begehen, also nicht ganz zu unrecht eher als Täter, denn als Opfer wahrgenommen werden. Das gilt für Männer, nicht für Jungs! Und da ist wichtig: Kind ist Kind, egal, was zwischen den Beinen wächst! Das Abwägen zwischen den Rechten unterschiedlicher Gruppen (Gläubige, Eltern, Kinder, Geistliche) ist nicht einfach und alle Seiten können ja irgendwelche Argumente rauskramen. Aber warum kann man nicht jedem die Wahl seines Glaubens/seiner Verstümmelung selbst überlassen? Und wenn das nicht geht: Mädchen werden nach wie vor außer Landes gebracht, um sie am anderen Ende der Welt zu verstümmeln. Interessiert sich ja anscheinend auch niemand für, hab ich in den letzten Jahren jedenfalls in der sogenannten Mitte der Gesellschaft nichts drüber vernommen...

    Der Punkt ist: Irgendwo auf diesem Planeten gibt es einen Ort, an dem die Beschneidung von Jungen zum guten Ton gehört, kann man das nicht dann auch dort erledigen? Für andere verbotene Praktiken fahren die Leute doch auch ins Ausland: Kiffer nach Holland, Kokser nach Südamerika und was all die deutschen Männer in Thailand machen will ich gar nicht en Detail wissen!

    Die Diskussion nervt mich! Entweder wir erlauben allen alles (Beschneiden, Kiffen, Kinder prügeln) oder wir mischen uns überall ein. Aber eins ist doch auch klar: Die Moralkeule nur dann zu schwingen, wenn es opportun erscheint kann ja keine Lösung sein!

    Ich persönlich glaube nur an das Fliegende Spaghettimonster, den Freitag darf ich trotzdem nicht zum Feiertag erklären, auch wenn es unser heiliger Wochentag (analog zum Sonntag bei den Christen) ist! So weit her ist es dann mit der Religionsfreiheit in diesem Land eh nicht...

  • B
    Bugaloo

    Es wird auf den Kompromiss der Beschneidung bei lokaler Anästhesie hinauslaufen, sollten psychische und physische Spätfolgen nicht hinreichend belegt und zudem schwerwiegend sein, was (für letzteres zumindest augenscheinlich) der Fall ist.

    Der in diesem Artikel angeführte Vergleich ist m.E. nicht angebracht, da es zum einen eben nicht um die Beschneidung weiblicher Geschlechtsorgane geht und zum anderen die damit assoziierten barbarischen Praktiken die Debatte in ein falsches Licht rücken. Das ausbleibende Echo unter Betroffenen wird hierfür ebenfalls als Indiz gewertet werden dürfen.

    Als im säuglingsalter beschnittener Mann kann ich ein Weniger an Sensibilität zwar vergleichsweise feststellen, aber nicht beklagen und auch nicht von anderen Problemen berichten.

  • H
    Heiko

    Endlich! Das wurde auch langsam mal Zeit das das

    jemand mal so klar und deutlich schreibt. Das

    entspricht 100 % meiner Meinung.

     

    Jetzt müsste nur noch jemand auch mal klarstellen das

    die Beschneidung von Jungen auch durchaus Folgen

    für deren spätere sexuelle Empfindungsfähigkeit hat und

    bei weitem nicht mehr oder weniger Folgenlos ist.

     

    Schöner Artikel.

     

    Gruss Heiko

  • JH
    J. Henning

    Endlich hat das einmal jemand so schön ausgedrückt!!!

  • T
    tommy

    Stimmt, Gewalt gegen Männer wird zu oft verharmlost, weil Männer nur als Täter, nicht als Opfer wahrgenommen werden. Das kann man z.B. auch daran erkennen, wie wenig Interesse westliche Gesellschaften an der massenweisen Vergewaltigung von Männern in Gefängnissen zeigen - wenn das überhaupt wahrgenommen wird, dann wird es auch noch als Steinbruch für geschmacklose Witze genutzt.

  • MF
    Markus Freidenker

    Ein guter Artikel, der mich auch ein wenig zum schmunzeln angeregt hat.

     

    Zur weiteren Information noch ein paar Links. (Für Interessierte)

     

    http://www.ethikrat.org/dateien/pdf/plenarsitzung-23-08-2012-merkel-ppt.pdf

     

    http://ije.oxfordjournals.org/content/40/5/1367.full.pdf

     

    http://www.beschneidungsforum.de/index.php?page=Thread&threadID=49

  • A
    anton

    Körperverletzung ist Körperverletzung und gehört geächtet und verfolgt. Das darüber dikutiert werden muss ist jämmerlich. Man stelle sich nur vor welche religiös begründeten Verstümmelungen in Deutschland erlaubt wären, wenn wir bei allen anderen Religionen die gleiche devot schuldbelastete Einstellung einnehmen würden, wie beim Judentum.

  • D
    Doro

    Zitat: „Nur: Warum wird ähnliche Kritik nicht laut, wenn es um den Schutz von Jungen geht?“

     

    Gegenfrage: Haben Sie bisher geschlafen??

     

    In der Debatte gegen Beschneidung von Jungen ist u.a. das das ZENTRALE Argument! Beschneidung von Kindern - egal ob weiblich oder männlich - verletzt mehrere verfassungsgemäße Grundrechte des Kindes, beispielsweise das Recht auf körperliche Unversehrtheit (Art. 2, Abs. 2 GG) sowie das „unverletzliche“ Recht auf Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses (Art. 4, Abs. 1 GG). Daher verweisen die GegnerInnen der Beschneidung von Jungs (und Mädchen), dass das GRUNDRECHT auf körperliche Unversehrtheit sowie auf Religionsfreiheit (die ja auch für Minderjährige gelten muss!) höher zu gewichten ist als die religiöse Tradition der Eltern.

     

    Das Problem ist nur, dass genau dies offenbar niemanden (jedenfalls keinen so genannten Ethikrat oder die meisten PolitikerInnen sowie Medien) interessiert.

     

    Das „Kindeswohl“ interessiert offenbar immer nur dann, wenn man es für eigene politische Interessen missbrauchen kann:

     

    Zum Beispiel forderte jüngst (23. August 2012) der Bayerische Gesundheitsminister Dr. Marcel Huber (CSU, katholisch, u.a. Vorsitzender des Katholischen Männervereins Tuntenhausen*) in Sachen Präimplantationsdiagnostik (PID): „Der Schutz des ungeborenen Lebens muss oberste Priorität haben.“

     

    Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder (evangelisch) äußerte sich zum Thema Gleichstellung von Homosexuellen beim Ehegattensplitting im SPIEGEL 34/2012 (vom 20.08.2012): „Deshalb bin ich auch gegen das volle Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare. Ich glaube, dies würde nicht dem Kindeswohl nützen. Und das Kindeswohl ist der entscheidende Maßstab.“

     

    Der niedersächsische Justizministers Bernd Busemann (CDU, Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken) ließ in einer Pressemitteilung vom 17.08.2012 zum selben Thema (Adoptionsrecht für Homosexuelle) folgendes verlauten: „Ganz anders als bei der rechtlichen Ausgestaltung der Lebenspartnerschaften ist bei der Adoptionsfrage fast ausschließlich den Interessen des Kindes gerecht zu werden. Bei der Adoption ist eben nicht primär der Wille des Paares, sondern mit deutlichem Vorrang das Kindeswohl zu berücksichtigen.“

     

    Also: Immer, wenn es der Politik (oder richtiger: den PolitikerInnen) in den Kram passt, ist das „Kindeswohl der entscheidende Maßstab“ und hat „deutlichen Vorrang“ vor dem „Willen des (Eltern)Paares“ (!). Frage: Wenn bei der Adoption der Elternwille „nicht primär“ zu berücksichtigen ist, warum dann bei der Beschneidung??

     

    Und wenn schon der „Schutz des ungeborenen Lebens oberste Priorität“ hat, wie insbesondere die Katholiken in Deutschland nicht müde werden, zu betonen: Wieso gilt das nicht erst recht für das (frisch) GEBORENE Leben in Deutschland???

  • C
    Christian

    Man kann zwar - probehalber - mal eine der zentralen, ritualisierten Symboliken von patriarchalen Ein-Gott-Religionen geschlechtermäßig umdrehen, nur wird Matthias Lohre so einer Antwort auf seine Frage nicht näher kommen: "Warum wird ähnliche Kritik nicht laut, wenn es um den Schutz von Jungen geht?" Die Ungleichbehandlung bleibt dann einfach unverständlich bis absurd. Schaut man aber mal genauer auf die innerreligiöse Unhinfragbarkeit dieses Rituals mit Blick auf das darin hervorgebrachte unverbrüchliche "Bündnis mit Gott", so wird klar, warum ein Stück vom Penis etwas ganz anderes ist, als ein medizinisch irgenwie vergleichbares Stück vom weiblichen Körper. Denn jede "Beschneidung" eines weiblichen Körpers wird als Unterwerfung praktiziert und bestätigt erst über diesen Umweg die Allmacht des einen Gottes über die potentiell unerschöpfliche Macht alles anderen. Die "Beschneidung" des männlichen Körpers ist demgegenüber direkt eine (Wieder-)Erzeugung der Allmacht des einen Gottes durch die Erhebung und Eingliederung des männlichen Körpers in das exklusive Bündnis mit Gott, d.h. Mann IST dann halt irgendwie auch Gott. So, und wenn jetzt die eine "moderne" patriarchale Instanz (ein Kölner Gericht) einer anderen "alten" patriarchalen Instanz an den Wickel geht, d.h direkt ans Gemächt, dann wird darüber anders diskutiert, als über die patriarchalen Unterwerfungsrituale, die am weiblichem Körper (noch) praktiziert werden (müssen). Die faktische Unterwerfung des weiblichen Körpers durch Reproduktionsmedzin und "Self-Management" der modernen Frau macht eine weitere "Beschneidung" zur symbolischen Festigung des Patriarchats fast überflüssig. Deshalb erscheint es so, dass die moderne Gesellschaft damit abgeschlossen hätte. Dass der Penis demgegenüber leider immer noch einer unhintergehbaren symbolischen Aufladung bedarf, stößt der modernen Gesellschaft hier nun übel auf. Sie wählt ein ihr bekanntes wirksames Mittel: die Betäubung.

  • D
    Doris

    Männer tun mir im Westen schon lange leid.

  • DP
    Dr. Peter Krause

    Die Frage, ob die Beschneidung von Jungen aus religiösen Grunden erlaubt sein sollte, ist keine "Geschlechterfrage". Vielmehr ist es eine Frage, des pluralistischen Selbstverständnisses unserer Gesellschaft. Denn letztlich geht es darum, welches Recht gesteht der Staat einzelnen Gruppen - hier Muslimen und Juden - zu, ihren Vorstellungen gemäß zu leben. Und der Staat - wie die gesamte Gesellschaft - wäre gut beraten, nicht gegen jede als "falsch", "gefährlich" oder "schädlich" eingestufte Praxis einzelner geselschaftlicher Gruppen vorzugehen, sondern mit Augenmaß zu handeln. Der Zusammenhalt und das friedliche Zusammenleben einer Gesellschaft ist nicht nur eine Frage des (Straf)Rechts, sondern hängt entscheidend davon ab, ob hinreichend Freiraum zur freien Entfaltung der Persönlichkeit gewährleistet wird. Selbstverständlich ist es richtig, dass nicht jede kulturelle Praxis einer Gruppe toleriert werden muss bzw. kann, aber es gilt sorgfältig abzuwägen, wo die Grenzen zu ziehen sind. Und im vorliegenden Fall, sollte man nicht übereilt handeln und ein jahrtausende Jahre altes Ritual, dass mit nur geringen körperlichen Schäden verbunden ist, verbieten. Auch andere "Rituale" könnten dann recht schnell in den Blick geraten und mit dem Argument, es gelte "Schaden" vom Kinde abzuwenden, verboten werden. Die jüngsten Meldungen bzgl. des Stechens von Ohrlöchern bei Kindern dürften hier nur einen Vorgeschmack bieten, auf dass, was noch kommen könnte. So wäre es durchaus auch möglich, Eltern zu verbieten, ihre Kinder in den Religionsunterricht oder in den Sportunterricht bzw. den Sportverein zu schicken, da den Kindern dort möglicherweise nicht wiedergutzumachende seelische oder körperliche Schäden drohten. Wie gesagt: Der Staat sollte sehr sorgfältig abwägen, wann er in die Freiheit seiner Bürger eingreift - und dazu zählt auch das Elternrecht.

  • JD
    john doe

    schöner Artikel Herr Lohre, danke!

     

    Schön wenn sich mal jemand um die Jungen kümmert, diese sind auch schutzbedürftig, nicht nur die armen Mädchen. Die geschlechterspezifischen Scheuklappen haben wir dem fanatischen Feminismus zu verdanken, der Männer grundsätzlich in Sippenhaft nimmt.

     

    Es wird wirklich mal Zeit für einen Gleichstellungsbeauftragten, dem die Jungen und Männer nicht egal sind.

     

    @Detlev Beutner:

    sehr gut formuliert. Die eigenen Bräuche sind immer tabu aber die anderen nicht, sehr traurig diese ganzen Extrateller jeder Religion.

  • PM
    Peter Meyer

    Manchmal denkt man es wäre jede Tiefe der Diskussion zum Thema erreicht. Und dann kommt jemand und erklärt auch noch, dass Männer ja benachteiligt sein und Vergewaltigung in der Ehe ja geächtet sei, warum also nicht Beschneidung. Das muss man erstmal hinbekommen, diese intellektuelle Minderleistung.

  • AR
    Absolut Richtig

    Wieso erscheint dieser Artikel erst jetzt?

  • T
    Tom

    [qote]Warum wird ähnliche Kritik nicht laut, wenn es um den Schutz von Jungen geht?[/qote]

    .... was uns Männern inzwischen fehlt, ist die Institution "Gleichstellungsbeauftragter" ...

  • K
    Kampfrichter

    Ein Gedankengang, den ich in einem Brief an die Bundesregierung vor der Debatte bereits angebracht habe. Wurde trotz alledem mit der Begründung der Unvergleichbarkeit der Beschneidung von Jungen und Mädchen abgewiesen.

    Warum sind diese Themen so unvergleichbar? Sollte nicht gerade die fortschreitende Gleichbehandlung der Geschlechter endlich auch so weit vorranschreiten, dass allen Kindern das gleiche Maß an Empfindsamkeit zugestanden wird?

     

     

    Was wäre mit religiösen Tätowierungen? Sind diese ohne Einschränkungen innerhalb von Deutschlands Grenzen möglich?

     

    Guter, wenn auch viel zu später Denkanstoß.

  • A
    Andreas

    Endlich! Ein lesenswerter Artikel zum Thema Beschneidung in der taz!

  • DB
    Detlev Beutner

    Treffend, allerdings nicht erschöpfend. Zunächst einmal: Die Diskussion bei den Mädchen gab es ja. Über einen viel längeren Zeitraum (die letzten 30 Jahre vermehrt öffentlich) und entsprechend weniger pointiert. Aber die Ergebnisse sind glasklar: Jede Form, auch die "Milde Sunna" (Beschneidung der Klitorisvorhaut, also das Analogong, auch unter allen anderen Aspekten, zur hier diskutierten Jungenbeschneidung); noch weitergehend: Sogar der "Ritual Nick", das Einritzen oder Durchstechen der Klitorisvorhaut, ist in den westlichen Gesellschaften durchgehend geächtet und strafrechtlich sanktioniert. Vorstöße insbesondere durch Ärztevereinigungen in den USA, den Niederlanden und Australien, dies zu ändern, scheiterten an einem breiten ethischen Konsens, dass auch "ein bisschen" zu viel sei - Hände weg von den Genitalien kleiner Mädchen.

     

    Hinzu kommt mE aber noch ein anderer Punkt: Die Ächtung der Mädchenbeschneidung unterscheidet sich, neben dem Geschlecht, durch die Religionsrelevanz und den Ort. Sprich: Es fiel vielen Menschen wohl einfach, Bräuche von Naturreligionen oder "muslimische Bräuche in Afrika" zu verurteilen, als religiöse Bräuch der großen monotheistischen Religionen in der Form, wie sie auch bisher "vor Ort" praktiziert wurden.

     

    Es ist lupenreiner Kultur- und Religionschauvinismus, wenn Vertreter der derzeit im Fokus stehenden Religionen für die Beschneidung nach ihren Vorstellungen an Jungen einsetzen, im gleichen Atemzug aber die Beschneidung von Mädchen verurteilen. Sie liegen beim zweiten Punkt zwar inhaltlich richtig, aber mit den falschen Motiven: Sie glauben, dass es relevante Religionen gibt (die eigenen), deren Bräuche unantastbar sind, und irrelevante Religionen (insb. Naturreligionen), wo ein Brauch gleich mal gar nichts zählt und dort dann plötzlich der Kinderschutz sich Gehör verschafft.

  • PR
    P. Raeputium

    Die Vorhaut ist entbehrlich, ebenso wie Ohrläppchen und Religionen und der Blinddarm. Entbehrlich muß doch aber nicht gleich "weg damit" bedeuten.

     

    Die Jungs sollten, wenn sie alt genug sind, selbst darüber entscheiden dürfen, ob sie sich das Stück Haut da unten wegschnippeln lassen. Die Jungs wohlgemerkt, nicht aber ein inexistentes Wesen.

  • L
    links

    Bravo! Guter Artikel!

  • O
    oni

    Mein Penis ist nicht mehr besonders druckempfindlich. Das ist ja eins der Probleme der Beschneidung, die bei mir aus medizinischen Gründen nötig war.

  • DO
    der opa

    "Heulsuse", "ein Indianer kennt keinen Schmerz", "stell dich doch nicht so an", "sei ein Mann" ... traditionell wird den Jungs doch eingebläut, dass sie nicht weinen dürfen, wenn es weh tut. Medizinisch weiss man aber, dass Frauen sehr viel mehr Schmerz ertragen können, ja sogar müssen.

     

    Insofern vielen Dank für diesen Versuch des Zurechtrückens einer längst aus dem Ruder gelaufenen Diskussion.

  • M
    Mann-O-Mann

    Danke für diesen Beitrag. Er verweist meiner Meinung nach auf eine wichtige und notwendige Diskussion. Schwierig ist diese, ich erfahre das in meinem direkten Umfeld, da viele Frauen die sich zurecht über Jahrzehnte für die Emanzipation der Frauen einsetzten, Schwierigkeiten haben Männer und Jungs nicht als potentielle Unterdrücker, Vergewaltiger etc. zu sehen. Mit Sicherheit sind wir Männer selbst daran schuld, daher möchte ich mich auch nicht beklagen, sondern meine Geschlechtsgenossen dazu aufrufen für unsere Emazipation zu kämpfen. Das, wie die Beschneidungsdebatte zeigt, viele Frauen immer noch den harten Mann fordern, der sich wegen einem Stückchen Haut nicht so anstellen soll, zeigt, dass festhalten an überkommenen Geschlechterrollen kein Privileg der Männer ist.

    Im übrigen, Gewalt zu relativieren bringt niemanden weiter.

  • G
    gode

    Jau. Aber versuchen Sie das mal einem schäumenden Alt68er klarzumachen der seine Täteraffinität gerne als weltoffene Toleranz mißversteht und sich in vehementer Loyalität unter wüsten Unterstellungen an die Gegenseite instinktiv vollinhaltlich für diese seine Toleranz einsetzt.

     

    Ich erinnere mich da gerne an die "Mißbrauch des Mißbrauchs" Debatte - seinerzeit auch ganz unparteiisch in der Taz geführt.

  • RG
    Roland Giersig

    Sehr guter Artikel. Nur eines: die männliche Vorhaut enthält etwa doppelt so viel Nervenenden wie die weibliche Klitoris. Das ist nicht unwichtig, wenn man die beiden Beschneidungsarten vergleichen will.

     

    Und das muss man, will man die Beschneidung von Buben aus religiösen Gründen erlauben. Denn dann muss man auch die Beschneidung von Mädchen aus religiösen Gründen erlauben. Juristisch führt da kaum ein Weg vorüber: wenn es zulässig ist, X für die Sexualität wichtige Nervenenden der Religion zu opfern, dann ist es umso mehr zulässig, X/2 für die Sexualität wichtige Nervenenden der Religion zu opfern...

  • B
    Beelzebub

    Tatsächlich ist es noch viel schlimmer.

     

    In Deutschland war es viele Jahre lang üblich, bei manchen Hunderassen Ohren teilweise und die Schwänze ganz wegschneiden zu lassen. Dafür wurden nicht nur ästhetische, sondern z.T. auch medizinische Gründe angeführt. Dieses sog. Kupieren ist schon lange verboten - auch wenn es veterinärmedizinisch einwandfrei unter Narkose geschieht.

     

    Geht es nach den Genitalverstümmelungsbefürwortern (und -innen), dann ist die körperliche Unversehrtheit kleiner Jungen nicht nur schlechter geschützt, als die kleiner Mädchen, sondern auch als die von Hunden.

     

    Jeder Mann sollte sich sehr genau überlegen, ob er bei Wahlen seine Stimme noch für Leute abgeben soll, für die Männer ganz offensichtlich weniger wert sind als Hunde.

  • G
    Grundgütiger
  • G
    Grundgütiger

    Endlich sagt es auch mal ein Vertreter der etablierten Medien (sorry, taz;)), dass es ausgerechnet in der taz geschieht, macht es nur noch umso nachdrücklicher.

     

    Der Autor hat völlig recht. Tatsächlich gibt es diese Form der Beschneidung: die so genannte milde Sunna, bei der nicht die Klitoris, sondern ein Teil der Schamlippen beschnitten wird. Die Auswirkungen sind vergleichbar mit der Beschneidung der Vorhaut.

     

    Aber auch diese Beschneidung der weiblichen Geschlechtsteile ist verboten. Warum steht das Wohl von kleinen Jungs also zur Disposition?

     

    Nur nochmal zur Erinnerung: in den USA sterben Jährlich über 100 Jungs an den Folgen der Beschneidung, und das ist eine sehr konservative Zahl.

     

    Wäre Beschneidung ein Medikament, würde sie aufgrund ihrer massenhaften Nebenwirkungen unter keinen Umständen am Markt zugelassen. Aber Religionen bekommen diesen Freibrief. Das bringt mich auf die Palme!