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Beschneidung mit 18Im Bett mit und ohne

In der Vorhautdebatte kam eine Frage zu kurz: Ändert sich der Sex, wenn sie weg ist? Leider ja. Ein Erfahrungsbericht.

Sanft und langsam? Geschichte, sagt unser Autor. Seit er keine Vorhaut mehr hat, muss er härter und schneller stoßen. Bild: froodmat / photocase.com

Eigentlich hatte ich geschworen, meinen Mund zu halten. Aber jedes Mal, wenn wieder über die Beschneidung von Jungen debattiert wird, werde ich Zeuge eines bizarren Spektakels. Auf der einen Seite gibt es die Männer, die als Kind beschnitten wurden und nie etwas anderes kannten. Auf der anderen Seite Männer, die noch ihre Vorhaut haben und auch nichts anderes kennen. Wenn sie diskutieren, ist es schon schräg.

Noch absurder wird es, wenn sich auch Frauen einschalten. Dann kommt der Moment, an dem ich sagen möchte, dass ich bei einem guten Dutzend Geburten geholfen habe, und sie alle nicht wehtaten – mir nicht.

Wenn wir indes die religiöse und politische Rhetorik beiseite lassen, bleibt die Beschneidung von Jungen so schlicht wie klar eine sexuelle Verstümmelung. Ich weiß das, weil ich selbst als Erwachsener beschnitten worden bin. Ich hatte ein Sexualleben vor meiner Beschneidung und habe eins danach – ich kann vergleichen.

Meine Geschichte beginnt 1974 in einer Nacht in Oxford. Miriam und ich liebten uns zum ersten Mal, dann wollte sie reden. Nicht den üblichen Small Talk – so ein Mädchen ist sie nie gewesen –, sondern über Religion.

„Bist du ein Mitglied des Stammes?“

Sie hatte gerade eine ihrer Roth-Händle-Zigaretten gedreht, als sie mich ansah und die Gegend unterhalb meines Nabels fixierte. Jetzt, dreißig Jahre später, kann ich ihre Frage immer noch hören. Sie lautete: „Wie ist es? Bist du ein Mitglied des Stammes oder nicht?“

Abraham war also der Dritte in unserem Bunde. Und der interkulturelle Austausch danach war der Anfang vom Ende für meine Vorhaut. Aber das wusste ich natürlich noch nicht.

Ein paar Monate später lehnte sich ein Chirurg über mich, entfernte ein paar Zentimeter Haut – und ich musste nach und nach feststellen, dass viel von dem Gerede über die Beschneidung erstaunlich wenig fundiert ist.

Ich war 18. Religion war nie ein Teil des Lebens meiner Familie. Meine Mutter war evangelisch, die Familie meines Vaters jüdisch. In ihrem Inneren trugen die beiden die Erfahrung der deutschen Besatzung Dänemarks – das Wissen wurde fast in ihre DNA geschrieben: wie Religion als Instrument verwendet wird, das Menschen trennt und Leben zerstört. Zu Hause diskutierten wir nie über Religion. Nie.

NIELS JUEL

56, ist freier Journalist. Er lebt in Berlin und Kopenhagen.

Mein Großvater hatte in einem visionären Moment beschlossen, den alten biblischen Namen der Familie zu ändern. Dieser Großvater hatte meinen Vater auch gelehrt, dass Schweinefleisch wirklich gut schmeckt – besonders mit einer dicken, sahnigen Sauce. Kurz: Die Familie meines Vaters war ganz und gar assimiliert. Ich musste erst Miriam treffen, um über meine Wurzeln nachzudenken.

Mein Interesse an Religion und Abraham erreichte seinen Höhepunkt, als ich auf dem OP-Tisch lag und beobachtete, wie der Chirurg ein Lokalanästhetikum in die Unterseite meines Penis injizierte. Dann griff er zur Schere. Ein paar Minuten später lag meine Vorhaut in einem Mülleimer, ich im Aufwachbett, und meine blutige Männlichkeit war mit einer dicken Schicht Gaze abgedeckt.

Heftige Schmerzen

Aus chirurgischer Sicht war der Eingriff gut verlaufen. Doch ich erlebte in den Tagen danach heftige Schmerzen. Ich frage mich bis heute, wie Erwachsene es verantworten, dass sogar neugeborene Jungen diese Schmerzen durchleben müssen. Wer sagt, das es nicht wehtut, sollte einmal versuchen, in den Tagen nach dem Eingriff auf dem Bauch zu schlafen. Auch das Pinkeln war nicht gerade lustig – allein meinen Penis zu halten war schmerzhaft. Ich konnte damit umgehen. Aber Kinder? Muss das sein?

Vor dem Eingriff hatte ich mehrere Ärzte befragt. Ich hatte über das Verfahren und seine Folgen gelesen und mir war – wieder und wieder – versichert worden, dass eine männliche Beschneidung in jedem Fall eine Win-win-Erfahrung ist.

Aber es war und ist nicht die Zeit, in der man wirklich fragt, warum die Vorhaut als eine Art Neandertal des männlichen Körpers dargestellt wird, als evolutionäre Sackgasse. Warum also der Eichel ihre Hülle genommen werden muss, warum ein Stück Haut mit Zehntausenden von Nervenenden amputiert werden soll und die Empfindlichkeit des Mannes dramatisch sinken muss.

Medizinische Mythen

Damals wusste ich das nicht – aber einige der Ratschläge, die ich in dieser Zeit bekommen habe, gründeten offenbar auf medizinischen Mythen aus dem onaniebesessenen viktorianischen England. Sie stammten aus der Vorzeit, in der die Ärzte tatsächlich glaubten, dass die Vorhaut die Quelle schwerer Schäden war. Die Beschneidung wurde verordnet, um junge Männer in ihrem unkontrollierbaren Drang zu stoppen, mit ihrem frechen, bösen, sündigen Schwanz zu spielen.

Die Operation kann aber auch so viel anderes – sagten meine Ärzte und sagen Ärzte heute: Das Risiko einer Harnwegsinfektionen sinke. (Aber es gibt doch Penicillin.) Eine Beschneidung beuge Peniskrebs vor. (Der ist extrem selten, erst später fanden Forscher heraus, dass er durch einen Virus verursacht wird.)

Die Wochen nach der OP kommen mir heute vor wie eine fast ununterbrochene Erektion. Es war unglaublich unbequem. Aber ich habe es überstanden.

taz

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Dann fuhr ich in den Herbstferien zu Miriam. Es wurde die Woche, in der ich herausfand, dass all die, die über die absolute Harmlosigkeit der Beschneidung sprechen, oft mehr Meinung als Ahnung haben.

Die gute Nachricht zuerst: Mit der reduzierten Empfindlichkeit dauerten die Spiele oft länger. Aber das war es dann auch schon. Mit meiner Vorhaut war auch das überschäumende, sprudelnde Gefühl beim Orgasmus verschwunden.

Leitungswasser statt Springbrunnen

Die physischen Wahrnehmungen beim Sex wandelten sich, sie wurden lokaler. Es ist schwer zu erklären – als ob nicht mehr mein ganzer Körper im Spiel, eine große Freude verschwunden war. Leitungswasser statt Springbrunnen. Aber das ist noch nicht alles. Weil die Eichel nun ungeschützt war und ich weniger reizbar, war der sanfte, langsame Sex von da an Geschichte.

Vor der Operation konnten meine Partnerin und ich ganz still liegen. Ich konnte sie, in ihr, fühlen – wir konnten uns küssen und gegenseitig streicheln und ganz langsam einen Orgasmus erreichen, der dann wirklich überall war. Das war vorbei.

Kürzlich entdeckte ich, dass es auf Deutsch das Wort „Stoßtechnik“ gibt – und es war genau das, was ich jetzt lernen musste. Härteres und schnelleres Stoßen war erforderlich, wenn ich etwas davon haben wollte.

Die sensible Leichtigkeit war verschwunden

Aber am größten war der Unterschied, wenn Miriam auf eine Reise südlich des Äquators ging. Da fehlten plötzlich einige – viele – Empfindungen. Die sensible Leichtigkeit war verschwunden – und kam nie zurück. Schlimmer wurde es, als mit Aids die Kondome kamen. Ein Utensil, das die Empfindlichkeit weiter reduziert. Noch ein Grund, warum ich die 1980er Jahre nicht vermisse.

Nun, ich bin kein Verfassungsrechtler. Wenn die Kinder bei Freunden oder beim Fußball sind und meine Frau mit nassen Haaren aus der Dusche kommt, dann denke ich nicht zuerst an die Religionsklauseln der Europäischen Menschenrechtskonvention. Ich bin auch kein Anthropologe, Religionshistoriker oder Mediziner. Sollen sich doch andere und weisere Menschen Gedanken darüber machen, warum diese Vorhaut vorzugsweise vor der Pubertät amputiert werden sollte. Ich glaube – und ich habe Gründe dafür –, dass der Zweck eindeutig ist: den Liebesakt von einem Dialog zu einem Monolog zu machen.

Es ist mehr als dreißig Jahre her, dass ich auf dem OP-Tisch lag. Ich bin verheiratet und habe drei Kinder. Zwei Jungen. Und ich schwöre: Kein Messer, keine Schere wird je in die Nähe ihrer Vorhaut kommen. Stattdessen werde ich ein paar Kondome in ihre Handy-Socke stecken.

Und Miriam? Sie lebt mit einem südamerikanischen Musiker zusammen, ihre Kinder sind Katholiken. Das ist – was die Beschneidung angeht – wohl auch eine Art von Fortschritt.

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140 Kommentare

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  • Ich habe mich vor etwa 15 Jahren, im fortgeschritten Erwachsenenalter beschneiden lassen, weil ich es wollte. Hinzu kommt, ich bin Chirurg und seit meiner Studienzeit mit Zirkumzision bestens vertraut. Bei Kindern mache ich die OP nur noch sehr selten, bei eindeutiger medizinischer Indikation, die gibt es ja tatsächlich noch!. Bei Erwachsenen mit medizinischer Indikation besteht ja auch kein Diskussionsbedarf. Bei "Wunschbeschneidungen" ist es heute so, dass die Männer ausnahmslos sehr gut vorinformiert sind und hinsichtlich der zu erwartenden Gefühlsveränderung, genau diesen Effekt wünschen. Bei mir war es schließlich auch so und nach der Zirkumzision hat sich dieser Effekt genau so eingestellt. Es gibt nun diverse "Beschneidungsstile", die durchaus zu unterschiedlichen Resultaten in Bezug auf das "Gefühl" besitzen und da muss nach einer guten Beratung jeder für sich entscheiden. Bei fachgerecht durchgeführter OP kenne ich keinen Mann der nach einer "Wunschbeschneidung" nicht "hochzufrieden" mit dem Ergebnis gewesen wäre. Erwachsene Männer die wegen einer medizinischen Indikation quasi zu Zirkumzision "gezwungen" wurden haben häufiger ein Problem mit dieser Situation, es ist eben eine Kopfsache. Also, medizinisch indizierte Beschneidungen (klare Indikationen) sind ja wohl kau zu vermeiden, hier und da ist ggf. eine psychologische "Begleitung" sinnvoll. Wunschbeschneidungen müssen natürlich einwandfrei durchgeführt werden, und das selbstverantwortlich nach reiflicher Überlegung. Das Wunschergebnis wird so zum "Erlebnis" im Sinne einer sehr positiven Veränderung.

  • Teil 3

     

    So etwas darf einfach nicht mehr vorkommen. Und jetzt versuche ich, einfach wieder in mein normales Leben zurückzukehren und mich und meine Freundin so glücklich zu machen wie bisher. So, wie es der Autor dieses Artikels wohl auch geschafft hat! Danke fürs lesen, wer auch immer das hier vielleicht noch liest.

  • Teil 2

     

    Eine letzte Bitte hätte ich trotzdem noch. Bitte nehmt auch Rücksicht auf die Betroffenen, wenn ihr etwas postet. Darstellungen, als wären Beschnittene Männer grundsätzlich/allgemein nicht dazu in der Lage, sich oder anderen ein erfüllendes Sexualleben zu bescheren, bringt meinen Kopf ganz zum schwirren. Es ist typisch internet, das weiß ich, und ich versuche auch es nicht an mich heranzulassen. Aber wenn man als Mann zum ersten mal erfährt, dass man ernstzunehmend in seinem Leben eingeschränkt wurde/ist, dann hilft es einem nicht zu hören, dass man den Konsequenzen völlig hilflos ausgeliefert sei und im betroffenen Lebensbereich dem völligen Scheitern ausgeliefert ist!

    Selbst mich macht es fertig, so etwas zu lesen, auch wenn mein eigenes Leben eigentlich der Gegenbeweis ist. Es lässt einen zweifeln, und was nützt solcher Zweifel denn in so einer Situation noch?

    Wer seine Vorhaut nicht mehr hat, muss eben das beste aus dem machen, was ihm bleibt. Und von mir verlinkte Studie beweist auch, dass das durchaus noch gut möglich ist! Immerhin hatte über die Hälfte der Befragten Ehepaare mit beschnittenen Männern KEINE größeren Probleme in ihrem Sexualleben.

     

    Dennoch betone ich nochmals, dass ich auch absolut dahinterstehe die Beschneidung an Minderjährigen oder gar Säuglingen nur noch in absoluten medizinischen notfällen durchzuführen und auch bei Erwachsenen ausführlichst über die Konsequenzen zu informieren!

    Ich glaubte damals das, was mir meine Familie, in der es immer nur beschnittene Männer gab (und das nichtmal aus religiösen Gründen) erzählt hat. Dass die Vorhaut eben nur noch ein Atavismus ist, ein Überbleibsel aus grauer Vorzeit, das mal dazu nutzte die Eichel vor Verschmutzungen zu schützen. Ich dachte wirklich nicht, dass es quasi der erogenste Bereich des Penis ist. Und ich denke, dass es vielen von den (vermutlich) wenigen Männern, die sich im Erwachsenenalter noch beschneiden ließen, so erging.

  • Teil 1

     

    Also, dieser artikel hier ist ja uralt und wahrscheinlich liest das auch keiner.

     

    Ich bin 25 und hab mich mit 18 beschneiden lassen. Ich hatte vorher keinen sex mit einer frau gehabt, danach allerdings schon.

     

    Was die Masturbation angeht hat sichs nicht wirklich verschlechtert, aber verändert. Der Sex mit einer Frau macht spaß, allerdings muss ich mich psychisch sehr stark erregen um zum orgasmus zu kommen, was mir fast immer gelingt, und wenns mal vaginal nicht gelingt, dann eben mit der hand.

     

    Ich wusste bis vor wenigen Tagen nichts von dem was hier steht. Und hätte ich es damals gewusst, hätte ich mich nie beschneiden lassen. Ich hielt es einfach für sinnvoll, und ich hatte damals kein besonders gutes verhältnis zu meinem Körper und fühlte mich danach besser. Ich fuehle mich auch bis heute eigentlich nicht schlecht. Nur was ich jetzt weiß, lässt mich nachdenklich werden.

     

    Ich finde es wichtig, dass stärker über die sexuellen Auswirkungen der beschneidung beim mann aufgeklärt wird. Es braucht mehr studien wie die von morten frisch, um diese zu belegen, und damit in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein dafür zu schaffen: http://ije.oxfordjournals.org/content/early/2011/06/13/ije.dyr104.full.pdf+html

     

    Ich wusste es damals einfach nicht. Meine Freundin und ich haben ein erfülltes Sexleben und ich mag Sex, sogar sehr. Aber trotzdem, auch wenn es meine Entscheidung war und ich definitiv niemanden außer mir dafür verantwortlich mache, fühle ich mich um etwas betrogen. Ich war halt dumm, und zahle jetzt meinen Preis dafür.

  • Eine Sache will ich noch loswerden: es gibt an sich nur die Befürworter, die sagen, das sie danach besser befriedigen können, das der Sex dann besser ist. Aber ich kann das nicht verstehen, ich konnte Frauen auch vorher befrieidigen, das kann man lernen, dafür muss man nicht beschnitten werden. Ich will es einmal radikal formulieren: Ich hab eher das Gefühl das damit Komplexe behoben werden können, das man sich dann männlicher fühlt da man härter ubnd länger Stoßen kann. Aber wer bitte hat so einen Anspruch? Es geht auch darum sich das bewusst zu vergegenwärtigen was da passiert und das geht mit vorhaut definitiv besser. Da gibt es kein Argument gegen.

     

    natürlich geht es auch um medizinische notwendigkeit wie Phimosen, war bei mir ja auch so. Aber das muss man sensibler handhaben, es sollte auch das sexuelle und emotionale für und wider beim Arzt geben, der sieht das eher als medizinischen Akt und völlig emotionslos. Da muss man erst auf eine solche Seite stoßen um Stellung zu beziehen. Das ist arm.

     

    ich weiß nicht, aber ich glaube man kann sagen das die Beschneidung durchaus die häufigste Op ist, die weltwiet durchgeführt wird, ist das so? Man sollte einmal darüber nachdenken was das bringt. Wenn man sich mehr als Ganzes fühlt, wenn man mehr lieben kann, wer bitte kann damit ein problem haben? Es scheint eine Problematik der Sexualfeindschaft zu sein. Und sich das selber anzutun, bitte nicht.

  • Teil 2

     

    Aber wieso so viel? Medizinisch war das nicht notwenig. Ich habe weniger Libido, ich verursache Schmerzen Frauen, ich fühle mich wie ein Apparat, wie so ein Porno Apparat. Es ist eklig, grauenhaft, abstoßend. Es ist ein mechanischer Akt. Es ist nicht so, das jetzt weniger da ist und das Gefühl das gleiche, das denkt man irgendwie vorher.

     

    Es ist wie eine Infibulation. Die Beschneidung der Frau, ihrer klitoris. Es ist eine Verstümmelung, das Äquivalent zur Klitoris soll glaube ich die Eichel sein, aber dem Mann gebührt die Anerkennung, das vor allem in der Eichel die Gefühle sitzen.

     

    Der Autor hat das sehr gut erläutert, als ganzes fühlt man sich, es ist schwer zu beschreiben, man kann es erst verstehen wenn sie weg ist, man kann das auch nicht in seinem Kopf aufleben lassen und rekapitulieren, es ist weg. Ich fühle auch nicht, wenn ich der Frau Schmerzen bereite.

     

    Also liebe Leute, wenn jemand an diese Op denkt: ich habe mir an sich vorgenommen nie wieder Sex zu haben. Es ist einfach weg, vorbei. Es heißt man kann auch damit lernen Freude zu empfinden aber das ist eine Lüge. Ich will weder mir noch einer Frau solche Gefühle zumuten,

     

    ich habe dieses Gefühl das es falsch ist so lange aufgeschoben und vor mich her und jetzt wo ich das lese ist es raus. Es ist falsch. Mir fällt ein Stein vom herzen. Es ist nicht normal, es ist nicht gut, danach geht es nicht gut weiter.

  • Teil 1

     

    Hallo

     

    Mir fällt ein Stein vom Herzen wenn ich das hier lese.

     

    Ich habe mich Beschneiden lassen wegen einer leichten verengung, mit 26. ich hatte immer leichte Schmerzen.

     

    Der Kontakt beim Arzt war schnell gemacht, er sah den medizinischen Grund wegen einer Menge Dehnungsstreifen in der Vorhaut.

     

    Ich war einmal beim Arzt drin und dann wurde schon der OP Termin anberaumt. Ich hatte ein komisches Gefühl. Ich wollte vor der OP noch mit dem Arzt reden aber dann haben mir die Helfer so eine Glocke zum Einschlafen aufgestülpt und ich war weg ohne das ich was sagen konnte.

     

    Ich wollte ihm noch sagen, das er so wenig wie möglich weg nehmen soll. Denn er hatte mir Skizzen gezeigt und ich sollte eine aussuchen. Aber wie sie aussah und wie er sie nannte war völlig verschieden. Er nannte sie völlige Vorhautentfernung und auf dem Bild sah es aus, als wenn sie nur bis unterhalb der Eichel abgetrennt wurde.

     

    er hat mir alles wegrasiert. Den letzten Zipfel Gefühl. Und er fand das irgendwie toll. Ich war dann nochmal da um mich zu beschweren und sein Kollege meinte das er das sehr gut gemacht hat und sein Sohn das mit 6 auch bekommen hat.

  • IW
    ICH WILL GEFÜHL ZURÜCK

    Die Vorhaut

     

     

     

     

     

    BESCHNEIDUNG IST SEXUELLE LOBOTOMIE !!!

     

    DIE VORAUT macht bis zu 50% (manchmal auch mehr) des beweglichen Hautsystems des Penis aus. Wenn man sie auffalten und flach ausbreiten würde, dann mäße die durchschnittliche Vorhaut eines Erwachsenen 15 Quadratzoll (circa 100 cm²)-das ist die Größe einer 3x5 Zoll Karteikarte. Dieses hoch spezialisierte Gewebe bedeckt normalerweise die Eichel und schützt diese vor Reibung, Austrocknung , Verhornung (Keratinisierung) und Schmutzstoffen jeder Art.

     

    !!!! Die Auswirkungen der Keratinisierung, der Eichel wurden niemals untersucht

    !!!!

  • FS
    Frauen sind mitbetroffen

    @ von bla: "Aber was den "härteren und längeren" Sex angeht: Was ist daran schlecht? Ich habe nicht das Gefühl, dass er weniger intensiv ist - ohne Kondom. Mit Kondom geht nichts, da es tatsächlich zu abgestumpft ist."

     

    Für die Männer ist es ja gar nicht schlecht, wenn sie härter und länger stossen, aber für die Frau? Die Frauen müssten sich wohl vorher die Scheide betäuben ohne Schmerzen zu haben! Sie werden so wund oder haben so Schmerzen, dass der Akt immer wieder abgebrochen wird - ohne das man(n) und Frau regelmäßig sexuell befriedigt wird!

     

    Ich als Frau, weiss wovon ich spreche! Der ist zwar geiler, aber solchen Sex liebe ich nur von Zeit zu Zeit und nicht ständig! Manche oder viele beschnittene Männer haben keine andere Wahl, als - wie der Artikelverfasser schreibt - härter, schneller und länger zu stossen, bis sie etwas zu spüren. Erst wenn sich bei den Männer erregende Gefühle einstellen, beginnen bei den Frauen das Wundgefühl, das unangenehme Reiben, gar heftige Schmerzen sich einzustellen! Denkt darüber nach Männer, wenn ihr euch beschneiden wollt - ausser ihr wollt ein trauriges und frustriertes Singledasein führen, weil die Frauen ihnen davonlaufen und sich einen intakten Partner suchen! Den Sex mit einem beschnittenen Mann erlebte ich sehr viel aggressiver, rauer mit weniger emotionaler Hingabe!

     

    http://www.beschneidungsforum.de/index.php?page=Thread&threadID=1466'>http://www.beschneidungsforum.de/index.php?page=Thread&threadID=1466

    http://www.beschneidungsforum.de/index.php?

    page=Thread&threadID=1477

     

    Eine dänische Studie von 2011 beweist, dass die Beschneidung negative Auswirkungen auf die Sexualität hat - sowohl für die Männer als auch für die Frauen!

     

    Beschneidungen generell sollten verboten werden bzw. bis 18 Jahren verschoben werden. Ausser es ist medizinisch die letzte Behandlungsmassnahme.

  • T
    Triebtier

    "Der Artikel ist mutig, aber irrelevant."

     

    Falsch! Wenn Volljährige sich für eine Beschneidung entscheiden, ist das ihre Sache. Aber wir reden von Menschenrechten von Kindern, und auch wenn nur ein Teil der Beschnittenen Schmerzen leidet (sicherlich haben alle Schmerzen) und nur ein Teil ein eingeschränktes Sexualleben hat als Erwachsener, dann ist das rechtlich hochrelevant!

     

    Im Übrigen:

     

    Mehr Hygiene bei der Beschneidung - Frankfurter Rundschau (13.09.2012)

    http://www.fr-online.de/politik/usa-mehr-hygiene-bei-der-beschneidung,1472596,17246008.html

    Nachdem Kinder bei einem bestimmten Teil des Beschneidungsrituals, der metzitzah b"peh, bei der der Mohel, der Beschneider, wie der Brauch es vorsieht, mit dem Mund das Blut von der Wunde absaugt, mit Herpes infiziert wurden, fordert New Yorks Oberbürgermeister Michael Bloomberg stengere Regel.

  • WS
    Wolfgang Schulze

    Danke für den ehrlichen Bericht. Diese Beschneidungen sind Stammesrituale von Ewiggestrigen. Blutrituale wie die Beschneidung des Penis sind schwarzmagische Praktiken. Wenn Gott, die Natur gewollt hätte, gäbe es keine Vorhaut. Wer also die Vorhaut abschneidet, bezieht Stellung gegen Gott und meint es besser zu wissen. Aber es war ja auch dieses berühmte Volk, daß sogleich um das goldene Kalb tanzte, als Moses die Gebote von Gott erhielt, wie sich Menschen benehmen sollten.

    PS: Jahwe ist nicht Jehova. Satan hat immer schon gerne Gott gespielt und die Menschen verführt, bis zum heutigen Tage.

  • BR
    Bernhard Rohrbacher

    Der Effekt der Beschneidung auf das Sexualleben haengt von vielen Faktoren ab und ist bei jedem Mann verschieden. Ich habe mich 2008 im Alter von 43 Jahren, und nicht ohne Bangen, nach juedischem Ritus beschneiden lassen. Ein Vergnuegen war dies nicht, aber nach zwei Wochen schmerzhafter Heilung bin ich seitdem zufriedener (ich betone: zufriedener) mit meinem Koerper und mit meinem Sexualleben als zuvor. Und selbst in dem (bedauerlichen) Fall von Niels kann nicht davon ausgegangen werden, dass er dieselben negativen Effekte haette erdulden muessen, wenn er acht Tage nach seiner Geburt beschnitten worden waere, so wie es sich fuer einen Juden gehoert, in einem Alter also, in dem die Heilung schneller und weniger schmerzhaft stattfindet. Es gaebe hier noch viel zu sagen (zum Beispiel, ob Nicht-Juden und Nicht-Muslime sich zur Beschneidung juedischer oder muslimischer Knaben ueberhaupt aeussern sollten), aber ich belasse es bei dem Obigen.

  • F
    FrauMeier

    Ich denke, es sollte einem Mann selber überlassen sein ob er das will oder nicht.

     

    Diese Argumente wegen Hygiene und Sex sind doch Hühnerkacke. Kein 8 Jähriger Junge rennt rum und infiziert Frauen mit gebärmutterhalskrebsviren.

     

    Die Beschneidungsbefürworter bringen Argumente die, wenn überhaupt, nur im Leben eines erwachsenen Mannes eine Rolle spielen.

     

    Ästhetik ist subjektiv. Ich persönlich finde unbeschnittene Schwänze besser, weil ich da mehr zum Herumspielen habe.

    Dennoch sollte die Meinung "der Frauen" bei dieser Angelegenheit zweitrangig sein.

    Ehrlichgesagt sind mir Männer die sich ständig den Wünschen "des" weiblichen Geschlechts (worauf stehen denn Frauen so?) unterordnen zuwider. Besonders weil sie zeigen, dass sie Frauen jegliche Individualität absprechen.

     

    Es geht doch nicht darum, Männern die Beschneidung grundsätzlich zu verbieten. Es geht nur darum, sie erst in ein adäquates Alter kommen zu lassen. Für mein Dafürhalten wäre das ein Alter in dem die Bezeichnung "Mann" überhaupt erst angebracht ist.

     

     

    Für Alle beschnittenen und unzufriedenen Männer habe ich einen Tip, den ich natürlich nicht selbst ausprobiert habe, aber angeblch soll das helfen.

    Man muss sich Melkfett oder etwas anderes hautneutrales auf die Eichel auftragen, Frischhaltefolie darumwickeln und ein paar Tage tragen, natürlich regelmäßig wechseln und nachts lässt man es weg.

    Bei manchen kommt dadurch etwas Empfindsamkeit zurück, es ist sozusagen eine Ersatzvorhaut.

  • GF
    Gay from cologne

    @Gittl: Antisemit?

     

    Erstmal vorneweg: In den USA ist die Beschneidung von Säuglingen, insbesondere evanglikalen, absoluter Standard. Da kommt keiner auf die wahnwitzige Idee zu behaupten dass das Körperverletzung sei...

     

    Hier muss ein Richter aus offensichtlichem moslemhass so einen scheiss loslassen. Das er damit umso mehr die Juden trifft hat er sicher still schweigend hingenommen. Wildeers hätte es nicht besser gekonnt..

     

    Nun zum Thema Sex mit beschnittenen. Ich bin schwul und lebe jetzt seit 5 Jahren mit joel, US-Amerikaner, zusammen. Er kam zum Studieren nach Deutschland und es gefiel ihm hier so gut das er blieb. seitdem ich mit ihm sex habe ist der sex viel intensiver geworden. Liegt vielleicht auch daran, das der schließmuskel im gegensatz zu einer Vagina eben etwas "enger" ist, somit hat er bei mir mehr Freude daran. ;-)

     

    Es ist wie mit allem im Leben, es gibt auch beschnittene, die zu schnell kommen. Im großen und ganzen können aber beschnittene männer länger. Zumindest bei den schwulen.

  • G
    Gittl

    Danke für eine ehrliche Beschreibung.

     

    Wenn sich ein erwachsener Mann aus irgend einen Grund beschneiden läßt, das ist seine Sache, aber ein Kind wegen einer Religion zu verstümmeln ist kriminell.

  • FP
    Frater PC

    Ich bin froh dass meine Vorhaut weg ist!

     

    ich hatte ein Vimösli(Vimose) und lit vom Anfang der Pupertät bis zum 25. Lebensjahr sehr darunter, mein gesamtes Sexualleben wurde dadurch negativ geprägt, das wünsche ich keinem! deshalb empfehle ich die Beschneidung ALLEN Männern noch vor der Pupertät, unabhäng von religiösen oder kulturellen Einflüssen.

    Selbstverständlich hat sich dadurch mein Sexualleben verändert, ratet mal ob positiv oder negativ...

  • SR
    Susanna Richter

    Vielen Dank für ihren ehrlichen Erfahrungsbericht, Herr Juel!

    Und zu den vielen Kommentaren: Jeder Mann ist da unten rum eben ein bisschen anders verdrahtet, wirkt sich die verringerte Sensibilität nach Vorhautamputation ein anders aus. Keine der genannten Erfahrungen sollten entwertet oder irgendwie in Frage gestellt werden. Für manche Männer ist weniger eben mehr, für andere ist das Verbliebene nach Vorhautverlust für Vieles, was im Bett Spaß macht, eben zu wenig.

    Das die letzte Gruppe überhaupt existiert, lässt doch nur den Schluss zu, dass es sich bei der Zwangsbeschneidung von Minderjährigen tatsächlich um eine schwere Körperverletzung handelt!

    Ich würde mir als Frau auf keinen Fall Vorhaut über der Klitoris und kleine Schamlippen abschneiden lassen (von der Embryogenese her die äquivalenten Strukturen zur männlichen Vorhaut), obwohl die ästhetisch betrachtet - na ja ...und von der Hygiene her auch recht aufwändig sind: Stellt euch einmal vor, dass müsste jetzt nach dem Gleichheitsgrundsatz eigentlich auch erlaubt werden bei kleinen Mädchen (nach allen Regeln der ärztlichen Kunst natürlich!)

  • BS
    B. Schneider

    "Sie haben die Kinder aus den Inkubatoren geklaut"

  • H
    Hallowach

    Ein Super-Artikel, klasse! Sehr gut!

  • T
    Tantra_Leben

    Misty:

    Das sie meinen Kommentar als eher weiblich wahrgenommen haben, ehrt mich, wird doch der Beschnittene hier eher als empfindungsloser Raufbolzen dargestellt.

     

    Intellektualität widerspricht dem Wachsein immer dann, wenn man an seinem vermeintlichen Wissen festhält und neuen Synapsen keine Chance gibt.

    Im Gehirn also auch in der Eichel.

    Ich nehme das Thema sehr ernst, da ich erstens "betroffen" bin und zweitens die wache sinnliche und respektvoll ehrliche Sexualität für eine der wichtigsten Lösungen vieler Probleme unserer Gesellschaft halte (wie Sie ja wissen, findet viel im Kopf statt). Sagen wir mal so:

    Höchstwahrscheinlich haben wir davon erst einen Bruchteil entdeckt.

    Esoterisch? Meinetwegen- schließlich bezeichnet der Begriff die Beschäftigung mit Innenwelten. Das ist, bei aller Scharlatanerie und Kommerz, sehr lohnenswert. Nur bringt es uns eigentlich niemand bei.

     

    Disclaimer: Ich will hier niemandem "etwas glauben machen". Genau genommen ziehe ich die persönliche körperliche Erfahrung dem Glauben vor. Noch genauer bin ich der Auffassung, dass "Glauben" keiner wirklich brauch.

  • A
    Alexander

    Um es vorwegzunehmen, ich fühle mich weder verstümmelt noch amputiert. Und dies, obwohl ich schon fast 20 Jahre keinerlei Vorhaut mehr besitze. Ständige kleine Risse ließen mich 1992 erstmals zu einem Urologen gehen, und dieser empfahl, um das Problem auf Dauer zu lösen, eine Bescheidung. Ich schreibe das, um klar zu stellen, ich kenne das Leben also mit und ohne Vorhaut.

    Nun ist jeder Mensch anders, aber ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, dass der Sex jetzt weniger Spaß machen soll. Ja, die Eichel ist etwa abgestumpft, das Gefühl ist jetzt mehr im Eichelkranz, dem Luft und Licht zumindest bei mir nichts ausmachen. Alles funktioniert bestens bis hin zur Selbstbefriedigung.

    Ist das ein Pro für die Vorhautbeschneidung? Ich sage ja, wenn es sich um einen erwachsenen Menschen handelt, nein bei Kindern. Wenn sie herangewachsen sind, müssen sie selbst entscheiden können. Allerdings sollten sie nicht nur von Nachteilen einer Beschneidung wissen, wie sie seit dem Kölner Urteil die Diskussionsrunden ja immer wieder durchziehen. Die Vorteile eines beschnittenen Penises sollten ebenso publiziert werden und die Beschneiung überhaupt kein Tabu mehr sein. Ich persönlich wie auch meine Partnerin kann eine Beschneidung nur empfehlen und das nicht nur, weil ich dadurch die kleinen Risse los wurde.

  • G
    Gottseidank_ohne

    Was für eine sinnlose Debatte!

     

    Gottseidank hat man sich bei meiner Phimose vor nunmehr über 40 Jahren noch keine Gedanken gemacht, ob man einem Siebzehnjährigen die Vorhaut erhalten könne. Der Chirurg hat radikal entfernt und dem jungen Mann gesagt, dass er sich jetzt als richtiger Mann fühlen könne.

     

    Diese pragmatische Einstellung hat mir viel Quatsch erspart. Zum Beispiel grundlose Scheu, sich nackt zu zeigen (wegen "Anderssein"). Zum Beispiel auch wirkungslose Salbenbehandlungen. Und den ganzen Aufwand bei der Genitalhygiene. Ich seife mein Dingens ein, spül ab und gut ist. Ach Gottle, ich würde ja mit dieser ganzen dämlichen Vorhautzurückzieherei morgens im Bad ganz bekloppt werden!

     

    Was den Sex angeht: keine Probleme, auch mit 60 nicht. Meine Frauen auch nicht. Das waren im Laufe meines Lebens so einige gewesen. Die empfanden es durch die Bank als sehr erregend, den Eichelkranz ohne Vorhautwulst zu spüren. Sei der "blanke Wahnsinn" (ein wörtliches Zitat). Und ganz nebenbei. es geht nicht nur "Stoßtechnik", "Slow Motion" ist auch drin. Dauert halt 'n bissel länger, ist aber dafür umso prickelnder. Na ja, 'n bischen "physical fitness" sollte ein begnadeter Lover halt schon haben, gelle.

  • R
    Rojas

    @Andreas Rau:

     

    Ich werde ja wohl besser wissen, wie es bei mir war!

     

    Es war das Jahr 1970, ich war drei Jahre alt und es sollte die Phimose, die zu jenem Zeitpunkt bei mir diagnostiziert worden war, eigentlich nur mit einem leichten Einschnitt (Inzision) behandelt werden, der im Prinzip die Vorhaut erhalten hätte. Das ging schief und so wurde die ganze Vorhaut entfernt.

     

    Heutzutage ist eine Beschneidung als Behandlunsmethode für eine Phimose fast immer überflüssig, denn die Phimose kann auch "vorhauterhaltend" behandelt werden.

     

    Siehe auch:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Phimose

  • T
    Tina

    Schaurig, wie viele sich gleich auf den Schlips getreten fühlen, nur weil sich jemand zu sagen wagt, dass nicht JEDER Beschnittene das "total supi" findet. Denn der Artikel zeigt: es gibt sie doch, diejenigen, die ihre Beschneidung rückgängig machen würden wenn sie könnten (Herr Juel möge mich berichtigen, sollte ich da falsch liegen).

    Ich bin gerne bereit zu glauben, dass das sexuelle Empfinden nach einer medizinisch indizierten Beschneidung besser ist - Sex ohne Schmerzen finde ich persönlich auch besser als mit. Aber wieso sollte das ein Argument für die medizinisch nicht nötige Beschneidung sein? Da es hier schon einmal aufgegriffen wurde: es kann auch eine Erleichterung sein, wenn der Zahnarzt einen schmerzenden Zahn entfernt, trotzdem würde man das doch nicht als Argument dafür anführen, unbegründet Zähne zu ziehen? Weisheitszähne werden auch nur dann entfernt, wenn sie Probleme bereiten oder davon auszugehen ist, dass sie das in Zukunft tun werden (bei mir z.B. lagen sie quer im Unterkiefer und hatten schon angefangen, gegen die hintersten Backenzähne zu drücken).

    Zurück zum Artikel:

    Es gibt also Männer, die finden, dass ihre Beschneidung ihnen etwas genommen hat. Das ärgert andere, die mit ihrer eigenen Beschneidung zufrieden sind.

    Wieso? Vielleicht weil es ein Argument dafür ist, solange zu warten, bis der Mann sich selbst dafür oder dagegen entscheiden kann?

    Ich jedenfalls bin froh, dass der Artikel veröffentlicht wurde, und danke Herrn Juel dafür.

  • J
    Jengre

    Daß sich mit Ende 40 plötzlich viel "grandiosere" Orgasmen einstellen - diese Erfahrung machen andere auch, ob mit oder ohne Vorhaut. Und manche Männer lassen sich im Mannesalter freiwillig bescheiden, weil sie's einfach besser finden. Aber warum soll man denn deswegen einem Säugling die Vorhaut wegschneiden? Weil es Leute gibt, "die Glauben und Religion gut finden"?? Bei einem Säugling sind Vorhaut und Eichel verwachsen. Manche sagen "verklebt", das verharmlost allerdings. Der medizinische Fachbegriff heißt "konglutiniert". Konglutiniert sind auch die Fingernägel mit dem Nagelbett. Beschneidung bei Säuglingen ist also erheblich schädigende Gewalt wie das Fingernägelausreißen (!) UND OHNE BETÄUBUNG SCHLICHT FOLTER an Babys.

  • HG
    Hagen Grell

    Cooler Artikel, liest sich ziemlich authentisch und vernünftig.

     

    Natürlich gilt hier, wie bei jedem Rabbiner oder sonstigen an der Diskussion Beteiligten, dass es sich um eine Einzelmeinung handelt.

     

    Eine umfassende Befragung inkl. physischen Tests - z. B. wie viel Empfindlichkeit noch vorhanden ist - von 1000 als Erwachsenen Beschnittenen könnte guten Aufschluss geben.

     

    Sollte es sich bei diesen Funktionsverlusten um mehr als nur Ausnahmefälle unter ganz besonderen Bedingungen handeln, wäre ich vermutlich auch für ein Verbot der Beschneidung bei Kindern!

  • DK
    DAGO Kinderlobby e.V.

    Dank dem Autoren für diesen Bericht!!! Jetzt bleibt nur weiter die Hoffnung, daß ihn auch diejenigen lesen, die über die gesetzliche Regelung zu entscheiden haben.

  • J
    Jernas

    Ich bin seit einem Jahr beschnitten, bin 49j und kann also mit mitreden. Ja, der Sex verändert sich nach der Beschneidung, aber nicht zum schlechteren. Wenigstens nicht bei mir. Es ist spannend und lustvoll wie nie zuvor! Nie hatte ich solch grandiose Orgasmen wie jetzt nach der Beschneidung.

    Lassen wir also doch die Diskussion wo sie hingehört, nämlich in den Bereich Religion. Warum wird hier immer wieder verschoben diskutiert? Es geht um die Abschaffung eines religiösen Rituals und nicht um Verstümmelung. Es geht um Menschenrechte zur freien Wahl der Religion und nicht um Sex. Mich stört einfach diese krampfhafte Suche nach Schein-Argumenten nur weil verändertes Lustempfinden in der Öffentlichkeit mehr Gehör findet als freie Religionswahl. Wenn was von der Öffentlichkeit oder vom Staat her geregelt werden muss dann nur die Gewährleistung, dass sich jeder einzelne frei für oder gegen die Religion entscheiden kann. Es gibt Menschen die Religion und Glauben gut finden und auch sie haben das Recht ihre Überzeugung zu leben.

  • T
    topinambur

    Auch ich habe mich im Erwachsenalter, mit anfang 20 - also etwa vor 30 Jahren - nach langem Hin- und Herüberlegen und nach Abwägen aller in den Leserbriefen genannten Argumenten für eine Beschneidung entschieden. Klar war die Beschneidung, insbesondere die Wochen danach kein Zuckerschlecken; ob ich sie mit diesem Wissen wieder durchführen liesse, weiss ich nicht. Vielleicht eher nicht.

    Andererseits hat mein Sex nach der Beschneidung nicht gelitten, denn es spielt sich bei mir alles im Kopf ab. Wenn dieser bereit ist, die Situation geil findet und sonst alles stimmt, dann läuft der Liebestropfen als Schmiermittel und das Abspritzen am Höhepunkt klappt wie am Schnürchen.

    Allerdings, wenn ich sog. "Sexsport" treibe - also Sex ohne gross Gefühle, in etwa zu "meiner Erleichterung" o.ä. - dann meine ich, ist es nach der Beschneidung komplizierter geworden. Es muss wirklich mehr gestossen und stimuliert werden.

    Alles in allem verspühre ich bei Sex im Zusammenspiel mit Liebe, Geilheit, Hunger, Involvierung keinen Nachteil durch die Beschneidung und der Dödel ist wirklich leicht sauber zu halten....

  • D
    DenkeIchKannMitreden

    habe einige (nicht alle) kommentare durchgelesen, die eine oder andere ist haarsträubend und unzumutbar!

     

    ich habe meine beschneidung, weder aus religiösen, noch anderen gründen vorgenommen und zwar in einem alter von 18/19jahren.

     

    der umstand der beschneidung, war bei mir eher aus ziemlich lächerlichen gründen.ich wollte mich während meiner militärzeit (persien) vor dem einem monat ausbildungszeit drücken, da ich keine sonstigen beschwerden hatte, war dies für mich (meine faulheit) die einzige möglichkeit, mich vor einer sehr harten ausbildungszeit, im tiefsten winter, inmitten einer steppe, zu drücken. meine überlegungen waren: es ist hygienischer (was sich alles unter der vorhaut sammelt, bakterien, geruch usw. man hat nicht immer die möglichkeit im alltagsleben, sich zu reinigen), das war für mich ausschlaggebend diese OP durchführen zu lassen. ich kannte den sex mit vorhaut und kenne den sex ohne vorhaut. kann aber beim besten willen keinen unterschied feststellen, außer das ich mich wohler fühle in meiner (nicht vorhandenen) haut.

     

    auch eine blinddarm OP, zahnextraktion, piercing, tatoo usw sind eingriffe die einer verstümelung gleichkommen, aber solange es zum wohl ist und man sich damit besser fühlt, spricht aus meiner sicht nichts dagegen.

     

    der sex ist im allgemeinen so individuell, das man sich dazu nicht wirklich äußern kann, als frau schon gar nicht. die länge eines sexaktes hängt nicht von einer beschneidung ab, sondern eher vom zusammenspiel zweier partner.

    also ich persönlich kann absolut keinen unterschied feststellen.

    LG ein wissender

  • K
    Keiler

    WOW WOW WOW

    entlich, entlich diese Debatte!! TAZ DANKE TANKE.

    Das Thema der Beschneidung ist immens wichtig. (s.kommentare oben)

    1.) Vergleich des Sexes NACH der Beschneisung : liegt vor (s.Niels Juele)

    2.) Vergleich Sex nach einer Vorhautrekonstrucktion : fehlt! (www.Foreskin restoration).

    3.) Pschologisch/Neurologische Betrachtung der Mentalen-Sozialen Veränderung beschnittener Gesellschaften. (z.B. Gewollte desensibilisierung durch die Religiöse Beschneidung bei Man/Frau.)

  • M
    Misty

    @Tantra_Leben:

    "Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass auch eine Ledereichel zum frühzeitigen Orgasmus führen kann..."

    Seltsam, warum nur hätte ich nach dem Lesen Ihres Comments darauf schwören können, dass hier mal wieder eine FRAU ihren esoterischen Kuschelsex propagiert. Die "intellektuelle Ebene" und "Wachsein" gehören meiner Meinung nach zusammen und sind kein Widerspruch wie Sie uns hier glauben machen wollen. Wo keine Nerven sind ist auch keine Empfindung - so einfach ist das.

  • I
    Izu

    Dieser Erfahrungsbericht bereichert die Diskussion sehr. Er ist sehr genau, sehr anschaulich geschrieben und sehr nachdenkenswert. Danke dafür.

    Das war das letzte Puzzlestück, das mir nach der öffentlichen Diskussion der letzten Monate für mein eigenes Bild, für meine eigene Meinung fehlte.

    Für mich ist nun klar: Beschneidung ist ein barbarisches Ritual aus archaischen Zeiten, das einen legalen Schutz nicht verdient.

  • M
    Misty

    @tantra-leben

    ich habe den Eindruck, dass Sie das Thema nicht ernst nehmen. Wenn die Synapsen nicht da sind, nützt das ganze "Wachsein" nichts...

  • T
    Tantra_Leben

    Sex ist dann gut-besser-am besten wenn man sich wirklich darauf einlässt.

    Die meisten Beiträge lesen sich irgendwie so, als wäre diese Erkenntnis noch nicht zu Jedem vorgedrungen.

    Das soll kein Pladoyer für Beschneidungen sein- ich halte Verstümmelungen jedweder Art aus religiösen Gründen für inakzeptabel. Genau wie ich Religionen an sich für überflüssig halte, solange sie nicht zu einem spirituellen Verständnis der Einheit von Mensch und Natur führen.

     

    Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass auch eine Ledereichel zum frühzeitigen Orgasmus führen kann- genauso wie auch ein Vorhautträger zu einem empfindungslosen Rammler mutieren kann wenn- ja wenn nicht die Entfaltung und ggf. Heilung des Körpers, der Emotionen und der Spiritualität/Sexualität im Vordergrund sowohl der eigenen als auch einer gesellschaftlichen Entwicklung stehen. Das Vertiefen der Orgasmusfähigkeit und das Verlängern des Weges dorthin ist - bitte- keine Frage der BeHERRschung.

     

    Die intellektuelle Ebene ist bei Weitem nicht alles, liebe TAZ& Leser.

    Erlaubt euch, etwas wacher zu werden, dann werden es auch die Nervenenden- sogar bei Beschnittenen;-)

  • AR
    Andreas Rau

    Ach ja und Herr Rojas,

     

    bei 3 jährigen KANN eine Phimose überhaupt nicht diagnostiziert werden - das nur am Rande. Und 3 jährige können und brauchen auch nicht ihre Vorhaut zurückschieben, um die Eichelk zu reinigen. Da nämlich Vorhaut natürlicheweise mit der Eichel "verklebt/verwachsen" ist, löst sie sich erst zur Pubertät hin. Dreck kann da also gar nicht drunter kommen.

     

    Eine Phimose kann (das sagen Urologen, Kinderärzte und aktuelle evidenzabsierte Studien) erst diagnostiziert werden, wenn das Peniswachstum auf das Ende zu geht.

  • AR
    Andreas Rau

    die Frage nach dem Sex kam nicht zu kurz. Sie ist nur so uninteressant für nicht einwilligunsfähige Kinder. Darum ging es in der aktuellen Diskussion. Erwachsene können sich das ja immer noch überlegen - und dann brauchen sie ja auch erst über potentielle Sexveränderungen nachdenken..... Also fokussiert die Diskussion einfach mal wieder auf die, um die es geht. Die Jungs, denen ihre Vorhaut mit 8 Tagen entfernt wird oder im frühesten Kleinkindalter.

     

    Und Herr Taubenvergifter - das gilt außerdem auch für das HIV-Thema. Und die Information, Beschneidung schütze Männer vor HIV stimmt nicht - die entsprechende Studie der WHO, die das belegen sollte wurde nach 6 Wochen abgebrochen und die Aussage obendrein verkürzt. Denn für die Frauen soll das Risiko (wissenschaftlich validiert) aufgrund stärkerer Reibung steigen. Und bereits jetzt sind weltweit Frauen die Hauptopfer von HIV-Neuinfektionen - in den Ländern in denen die Studie gemacht wurde. Ich dage nur: Wer sich informiert ist klar im Vorteil!

  • T
    taubenvergifter

    Wenn man schon das Thema Gesundheit in diesem Kontext erwähnt, sollte man auch sagen, dass die HIV-Übertragung bei beschnittenen Männern sehr viel unwahrscheinlicher ist.

  • KN
    Kai Ness

    Interessante Debatte, ob mit oder ohne besser für den Sex ist. Da trauern welche ihrer Vorhaut nach und andere sind froh, dass sie sie los sind. Und bei den Frauen ist's nicht anders: die einen mögen den Lappen, die andern finden ihn greuslich. Geschmäcker sind also verschieden.

     

    Gönnen wir also dem Autoren sein Zeilengeld.

     

    Vielleicht ist's ja der Grundstock für eine Vorhautplastik. LOL

  • PM
    pro Menschenrechte

    Unglaublich, wie manche Kommentare hier vor Ignoranz strotzen.

     

    Ich brauche keinen direkten Vergleich, um die Unmöglichkeit zu erkennen, dass sich durch Abschneiden von ca. 70% der Sinneszellen des Penis (laut einer anderen Studie liegen die 5 sensibelsten Stellen allesamt auf der Vorhaut), selbstverständlich KEINE größere Empfindsamkeit ergeben kann - das ist (physio-)logisch unmöglich und keine Frage von Subjektivität.

     

    Die meisten Frauen mit Vergleichsmöglichkeiten hier in den Kommentaren scheinen unbeschnittene Männer zu präferieren, andere wiederum mögen ein erfüllteres Sexleben haben durch längere Standfestigkeit.

     

    Man kann über die vielen Vor- und Nachteile der Beschneidung streiten (es gibt zahlreiche sich wiedersprechende Studien - die meisten weisen auf Nachteile im sexuellen Bereich hin, der "Vorteil" der Hygiene wird durch höhere HIV-Raten und geringeren Kondomgebrauch bei Beschnittenen widerlegt) - aber gerade die Tatsache, dass sich darüber gestritten wird, zeigt, dass man nur eine Schlussfolgerung ziehen darf (zu der viele nicht in der Lage scheinen): es MUSS jedem selbst überlassen sein, eine solch weitreichende Entscheidung kann kein 8-Tägiger treffen.

     

    Argumente beschnittener Männer pro Beschneidung kann ich leider schwerlich ernst nehmen, da natürlich die kognitive Dissonanz in der Regel verhindert, den Verlust der Vorhaut als Verlust wahrnehmen zu können.

    So sind auch die meisten Opfer der weiblichen Beschneidung klare Befürworter dieser Verstümmelungsmaßnahme (!)

  • H
    heinrich

    @ viccy

     

    Falls Sie das noch lesen: Sie sind an Ignoranz nicht zu überbieten. Was mir "aus sich heraus" verständlich sein sollte, überlassen Sie mal hübsch mir, gell?

     

    "Verhornte Eichel" ist eine dumme Missdeutung. Ich sprach von "Hornhaut" im Sinne einer normalen trockenen Haut im Gegensatz zu einer Schleimhaut. Wenn Ihre Handflächen, Fingerspitzen, Achselhöhlen usw. nicht hoch sensitiv sind, sind Sie leider krank.

     

    Darüber, was im Hinblick auf die Empfindung einer unbeschnittenen und einer beschnittenen Eichel "Fakt" ist, bedarf ich nicht Ihrer Belehrung. Ich habe ersteres vor meiner erwachsenen Beschneidung kennengelernt und letzteres hinterher. Das einzige, was die Kommentarspalten bestätigen, ist, dass die Empfindungen unterschiedlich sind, und keineswegs eindeutig so simpel, wie Sie hier behaupten.

     

    Die Ignoranz des Beitrages wie etlicher Kommentare hier liegt darin, dass sie ihre ganz persönlichen Erfahrungen für verallgemeinerbar halten. Das schließt auch Frauen ein, die einen solchen und einen solchen Partner hatten und die Unterschiede im Gebaren automatisch und einseitig mit der Vorhaut in Verbindung bringen. Dazu könnte ich einiges alternativ beitragen, was mir von Partnerinnen widergespiegelt wurde, jedoch trage ich hier nicht meine Intimitäten zu Markte.

  • R
    Rojas

    Ich bin auf Grund einer Phimose als Dreijähriger beschnitten worden und muss noch einmal auf den sehr wichtigen Aspekt der Kondome zu sprechen kommen:

     

    Ich weiß, dass Sex ohne Kondom "politisch unkorrekt" ist und man eigentlich immer nur "mit" Sex haben soll, wegen HIV und anderer möglicher Geschlechtskrankheiten und ich sehe es auch ein, aber ich bekenne: Ich hasse Kondome, weil man(n) (ich zumindest und noch ein paar mir bekannte Leidgenossen) dann nämlich auf Grund der durch die Beschneidung OHNEHIN schon herabgesetzten Empfindsamkeit der Eichel durch das Kondom DANN NOCH WENIGER spürt. Das ist nun einmal so, und hat nichts mit "fahrlässigem männlichem Lust-Egoismus" zu tun! Klar, da ich als Kind beschnitten wurde, kann ich es nicht 100%ig wissen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass, hätte ich meine Vorhaut noch und wäre dadurch meine Eichel noch entsprechend so empfindsam, wie das von der Natur ursprünglich vorgesehen war, ich dann mit dieser empfindsamen weil unbeschnittenen Eichel auch noch durch das Kondom hindurch genügend beim Sex spüren würde, so dass mir das Tragen des Kondoms nichts ausmachen würde.

     

    Soll heißen: Männer zu beschneiden und DANN auch noch zu verlangen, dass sie beim Sex ein Kondom tragen sollen, ist wirklich der ultimative Lustkiller!

     

    Natürlich meistens bleibt auch mir nichts anderes übrig als "in den sauren Apfel" zu beißen und den Sex, trotz Beschneidung, auch noch mit Kondom zu haben, aber der Genuß ist dann häufig erheblich geschmälert und wenn das Gefühl einfach zu gering ist, geht dann gar nichts mehr!

     

    Dabei bin ich gar nicht AN SICH gegen Kondome, das möchte ich noch einmal betonen!

  • F
    Frau

    @Eine andere Frau

    Wieso kommt es auf die Erfahrung von Frauen nicht an?? Genau darum geht es doch beim Thema "Im Bett mit und ohne".

    Ein Nachtrag noch: Der Grad der Beschneidung - ob schonend oder radikal - spielt eine erhebliche Rolle.

  • AS
    Aus Sicht einer Frau

    kenne ich sowohl das Eine als auch das Andere. Sex mit beschnittenen Maennern hat sich immer so ein bisschen wie Karnickelsex angefuehlt, waehrend bei unbeschnittenen das Ganze weich und warm und erotischer war.

  • EA
    Eine andere Frau

    @eine Frau

    "Allerdings waren es mehr als nur EINMAL mit einem beschnittenen Mann."

     

    Wo steht, ich hätte nur einmal mit einem beschnittenen Mann geschlafen? Er war mein langjähriger Partner.

    Nochmal: er hatte weder die von Ihnen und dem Autor des Erfahrungsberichtes geschilderten Probleme noch eine "Verhornung", wie hier nun auch schon mehrfach angeklungen.

     

    Lassen wir die doch die facettenreiche Wirklichkeit zu. Ich persönlich lasse die mir die lieber von betroffenen Männern vermitteln. Auf ihre Erfahrungen kommt es an, nicht auf die der Frauen.

    Ich habe mich nur eingemischt, weil Sie irreführender Weise ein absolutes Urteil über die sexuellen Schwierigkeiten beschnittener Männer fällen.

  • EF
    eine Frau

    @Informationen helfen: DANKE für die offene Darstellung der Problematik. Ganz genau so habe ich das auch empfunden.

    @eine andere Frau: Ich habe nur meine eigenen Erfahrungen schildern wollen. Allerdings waren es mehr als nur EINMAL mit einem beschnittenen Mann.

     

    Vielleicht sollte man auch erwähnen, dass die Probleme beim Sex in der Regel nicht in der heißen Phase der Verliebtheit auftreten, sondern gerade erst dann, wenn der Sex eigentlich in die "gemütliche" Phase der längeren Beziehung münden könnte.

     

    An anderer Stelle wurde von einem beschnittenen, älteren Mann auch das Problem erwähnt, dass seine Frau nach einigen Geburten für ihn einfach nicht mehr "eng" genug war, was ihn erst zu Analverkehr und dann zu jüngeren Geliebten getrieben hat.

     

    Wie gut, dass ENDLICH über dieses Thema gesprochen wird. Ich habe mich schon als Kind gefragt, was es mit diesem Ritual auf sich hat, aber damals war es nicht üblich, über Penisse zu sprechen...

     

    Unterschreibt die Petition!

  • A
    Aaron

    Die Kommentatorin LNF ist das beste Beispiel warum man es abschaffen sollte. Es gibt auch keine Statistiken wie sich eine Ohramputation auf das Gehör auswirkt. Also ab damit! Was für eine Logik... für logisches Verständnis braucht es keiner gefälschten Statistik. Irrelevant!

  • A
    Aaron

    Ich habe mich immer geschämt darüber zu reden. Nun endlich gibt es eine Debatte über diese Verstümmelung von Kindern. Ich habe auch Probleme beim Sex, empfinde nicht mehr viel. Dies ist kein Büdnis mit Gott sondern eine kranke Praktik. Am liebsten würde ich den Arzt verlagen. Doch unser Gesetz sieht ja Religionsfreiheit lieber als die körperliche Unversehrheit. Kranke geistige Welt. Ich bin Jude, doch mit den Mohels und Leuten wie Graumann verbindet mich garnichts. Diese Menschen repräsentieren uns nicht. Das ist wie wenn der Papst über den Sinn der Taufe redet. Keiner nimmt sie ernst, warum auch? An meine Kinder kommt kein Messer, auf garkeinen Fall.

  • S
    swilly

    Wie empathiebefreit müssen hier eigentlich manche Männer und Frauen sein, die die Genitalverstümmelung von männlichen Säuglingen und Kindern aus sogenannten "religiösen" Gründen befürworten.

     

    Ersatzweise wird die so genannte Ästethik oder die Hygiene vorgeschoben.

     

    Jeder männliche Mensch wird MIT einer Vorhaut geboren! Jeder, der den natürlichen Zustand eines Menschen verändern möchte, sollte gewichtige Gründe dafür vorbringen! Und kommt mir bitte nicht mit irgendwelchen "übernatürlichen Wesen".

  • M
    Misty

    Brody schrieb: " Der einzige kleine Nachteil (mit dem ich aber wunderbar leben kann) ist das bei der manuellen Stimulation immer für etwas Feuchtigkeit gesorgt werden muss."

    Schön für Brody, dass ER damit leben kann (die Gleitmittelhersteller freuts wohl auch). Ob die betroffenen Kinder damit leben können wollen, sollten sie später entscheiden dürfen. Ein Argument mehr gegen die Beschneidung!

  • M
    Misty

    Gio de Segni schreibt: "Das Beschriebene, das höchstens eine Erfahrung unter Millionen sein kann, aber mit dem Gestus des "Erfahrenen" und daher Richtigen daherkommt, widerspricht VÖLLIG meiner Erfahrung und der etlicher anderer, die ich kenne!"

    Jaja, die Probleme von Männern mit der Beschneidung sind - wie stets - Einzelmeinungen, irrelevant und nicht repräsentativ im Gegensatz zur veröffentlichten Meinung der muslimischen und jüdischen Verbände, die mit keinem Wort auf diese Probleme eingehen, weil es sie ja nicht gibt. Wie viele "Einzelfälle" brauchen Leute wie Gio de Segni, dass sie die Probleme endlich zur Kenntnis nehmen?

  • IH
    Informationen helfen!

    Vielen Dank für den Artikel!!! Endlich trauen sich mal Männer, von Problemen zu berichten, ist sicher eine Überwindung, die meine volle Anerkennung hat!

     

    Als Frau kann ich nur bestätigen, dass der Sex mit beschnittenen Männern sehr viel unangenehmer ist, weil die Eichel nicht gleitfähig-feucht ist, sondern staubtrocken und verhornt. Die Flüssigkeitsproduktion bei der Frau ist nämlich nicht direkt am Eingang, sondern etwas weiter drinnen, weshalb der Sex zumindest am Anfang oft schmerzhaft ist: es fehlt einfach an Flüssigkeit. Natürlich kann man das mit Gleitgel ausgleichen, aber man merkt eben auch, dass es so nicht gedacht ist.

    Auch kann ich bestätigen, dass man als Frau dann auch weniger Lust auf Sex hat, weil man immer weiß, dass es am Anfang weh tun wird.

     

    Mir ist vor Jahren sogar mal ein als Kind beschnittener Mann begegnet, der im Alter von 25 Jahren überhaupt keinen Orgasmus beim Sex mehr haben konnte, weil er einfach nicht mehr genug gefühlt hat. Der hat immer nach 30min traurig aufgegeben, und wird ohne künstliche Hilfe kein Kind zeugen können, weil es ihm nicht mehr möglich ist, seine Spermien in einer Frau zu plazieren...

     

    Niemand sollte in unserem Land darüber entscheiden können, wie viel sexuelle Empfindsamkeit sein/ihr Sohn in seinem ganzen Leben fühlen darf! Die Vorhaut hat nachweislich über 20.000 spezialisierte Nervenenden für sexuelle Empfindungen, die Eichel lediglich 4000 unspezialisierte (Studie von 2007 an über 2000 Männern)! Niemand kann ernsthaft mehr behaupten, der Verlust des größten Teils der Nerven würde das Sexualempfinden nicht stören! Es ist ein Skandal, dass einige Politiker da ernsthaft "abwägen".

    Die Stellungnahme auf der Website des Zentralrats der Juden ist dabei ungefähr so glaubwürdig, wie ein imaginärer "Berufsverband weiblicher Genitalbeschneiderinnen in Afrika", der die Genitalverstümmelung bei Frauen toll findet.

     

    Es hilft hier nur ein sofortiges Verbot dieser unmenschlichen, grausamen (bei den Juden in aller Regel unbetäubten!) Amputationen von sinnvollen, intakten, empfindsamen Körperteilen! Hoffentlich kriegt die Regierung noch die Kurve!

  • B
    Brody

    Ich (33) habe mich vor ein paar Jahren aus freien Stücken beschneiden lassen und kann die Erfahrungen des Autors und einiger anderer Geschlechtsgenossen keinesfalls bestätigen. Abgesehen von der für mich schöneren Optik brachte der Eingriff fast nur Vorteile: Oralverkehr fühlt sich bedeutend besser an und beim Verkehr rutscht man nicht mehr in der eigenen Vorhaut hin und her. Bezüglich der Orgasmusfähigkeit hat sich eher wenig geändert, ich konnte es früher recht gut steuern und das geht zum Glück auch heute noch, aber das ist wohl - unabhängig ob beschnitten oder nicht - individuell anders. Der einzige kleine Nachteil (mit dem ich aber wunderbar leben kann) ist das bei der manuellen Stimulation immer für etwas Feuchtigkeit gesorgt werden muss.

  • NM
    Noch'n Mann

    Hm, also das ich jetzt weniger guten Sex als mit Vorhaut haben soll kann ich nicht glauben. Etwas anders, aber schlechter, gefühlsärmer - denke nicht.

    Nichtsdestotrotz ist und bleibt Beschneidung im Kindesalter, ohne das man es selbst und bewusst als Erwachsener bestimmen kann, Körperverletzung der übelsten Sorte. Da gibte es nichts zu diskutieren.

    Niemand und nichts hat das Recht einem Kind ein Körperteil abzuschneiden. Das ist durch keine noch so schäbige Religion zu rechtfertigen und medizinische schon lange widerlegt.

    Ich wurde als Kind aus medizinischen Gründen beschnitten. Damals glaubte man noch das sei hygienischer - so ein Blödsinn. Ich trage niemandem etwas nach, man wusste es halt nicht besser. Aber heute, da wissen alles was das heißt und wie unnötig Beschneidungen sind.

    Was muss das für ein mieser Gott sein, der seine Gläubigen auffordert die eigenen Kinder zu verkrüppeln.

  • V
    viccy

    @ smart

     

    Danke für Deine Zeilen. Die sitzen.

  • S
    SpeckMac

    Religion ist böse. Sie versucht in geschickter Weise zu verheimlichen, dass der eigentliche Teufel der Mensch selber ist. Das er immernoch an sich arbeiten muss. Leider ist es für viele Menschen so viel leichter, ihre Verantwortung an einen Gott abzugeben. Denn der ist ja gnädig und kann beliebig ausgelegt werden. Nur das damit kein solides Rechtssubjekt geschaffen werden kann, scheint die Anhänger dieser Religionen zu verunsichern. Da unser Recht aus vernünftigen Gründen evidenzbasiert sein sollte, muss sich Religion diesem unterordnen und nicht - wie mittels der Empörung der Religionsgemeinschaften incl. Lobbyarbeit geschehen - die Ursupation versuchen. Sollte es dennoch zu einem solchen Präzedenzfall in unserer Menschenrechtsgeschichte kommen, stehen uns aller Erfahrung nach grausame Zeiten bevor. Kein rechtschaffener Mensch wird das auf sich sitzen lassen. Die Vorstellung, jemand würde mir als Kind einfach meinen geliebten Körper verstümmeln, ruft in mir unglaubliche Hass- und Rachegefühle hervor. Zum Glück ist mir das nicht geschehen, aber ich bin sicher mir wäre jedes Mittel der Rache "Recht" gewesen! Sieh, wie die Religion unsere Gesellschaft spaltet - so wie jedes Tabu und jede Doktrin und jeder unerklärliche Zwang. Wie sie uns zu Teufeln erzieht. Und damit schliesst sich der Kreis!

  • EA
    eine andere Frau

    @eine Frau

     

    Leider machen auch Sie den Fehler und halten Ihre Erfahrungen für allgemein gültige. Auf diese Weise zementiert man Vorurteile.

     

    Auch ich habe sexuelle Erfahrungen mit sowohl unbeschnittenen also auch einem beschnittenen Mann sammeln dürfen. Ich kann nicht bestätigen, was Sie und der Autor des Erfahrungsberichtes konstatieren. Dabei bin ich mir der Tatsache bewusst, wie wenig repräsentativ meine persönliche Erfahrung als mittelbar Betroffene ist, weswegen ich sie im Detail für mich behalte.

     

    Grundsätzlich finde ich es aber gut und wichtig, wenn beschnittene Männer von sich als beschnittenen Mann erzählen. Diese Selbsterfahrungsberichte ergänzen die Diskussion über das Für und Wider der Beschneidung um die vielleicht wichtigste Dimension: die des eigenen Erleidens von Schmerz und Verlust, wie auch von Notwendigkeit und Linderung.

  • F
    Frau

    Ich möchte mich als erfahrene und ältere Frau in die Debatte einmischen. Über Grausamkeit an Kindern muss man ja wohl gar nicht erst diskutieren, oder?

     

    Da ist aber auch noch der Aspekt des Lustempfindens für Frauen, der in den Foren viel zu kurz kommt.

     

    Als Frau mit Erfahrung sowohl mit beschnittenen als auch unbeschnittenen Männern kann ich nur dagegen ankämpfen, kleinen Jungs mit ihrer Vorhaut die Fähigkeit zum sensiblen Sexualempfinden und -verhalten zu amputieren.

     

    Das Sexualverhalten eines Mannes, dessen intakte Eichel und Vorhaut auf jede zarte Berührung ekstatisch reagieren, löst auch in einer Frau allergrößte Lustgefühle aus.

     

    Das Eindringen einer rosigen, feuchten Eichel in die Vagina tut nicht weh - im Gegensatz zu den "lederhäutigen" Eicheln beschnittener Männer. Und das sanfte Gleiten des Penis in der Vagina unter der Vorhaut ist so unvergleichlich schöner und lustvoller als das Rubbeln und Rammeln eines Mannes mit beschnittenem Penis, der ohne robuste Stimulation nicht zum Orgasmus kommt.

     

    Die letztere Erfahrung führt dann oft dazu, dass "Sie" beim nächsten Mal gar nicht erst feucht wird (in Erwartung der Schwierigkeiten), und der Teufelskreis geht weiter.

     

    Wenn man aber nun einen beschnittenen Mann liebt? Dann bleibt nur, sich mit den Zuständen abzufinden, denn er hat ja keine Chance, die Verstümmelung rückgängig zu machen. Und so liegt weiter der Mantel des Schweigens über der ganzen Sache.

     

    Leute, unterschreibt die Petition!

     

    http://die-petition.de/?utm_source=supporter_message&utm_medium=email

  • F
    Frederick

    Was hier im Eifer der Männerzankereien untergeht, ist doch die politische Dimension des ganze Themas. Das Gericht darf sich ausschließlich auf die Rechts- und Gesetzeslage berufen und kommt zu dem zwangläufigen Ergebnis dass eine Zwangsbeschneidung von Kindern den Tatbestand der Körperverletzung Schutzbefohlener erfüllt. Die POLITIK hingegen hat ein Dilemma: Kein deutscher Politiker will etwas tun was als Einschränkung der Religionspraxis von Juden verstanden werden kann. Das jüdische Volk wurde nämlich im 2. Weltkrieg von den Deutschen zwangsbeschnitten und es spürt immernoch den Schmerz. Politik und Diplomatie bedürfen nicht allein der Texte von Gesetzbüchern, sie müssen abwägen und dabei auch irrationale Bereiche des Lebens berücksichtigen. Eine Annäherung der Politik an dieses Thema kann nur durch den Dialog mit den Betroffenen passieren, so phrasig das jetzt klingen mag. Die Menschen sind seltenst durch Verbote klüger und vernünftiger geworden.

  • AO
    Angelika Oetken

    Ich glaube – und ich habe Gründe dafür –, dass der Zweck eindeutig ist: den Liebesakt von einem Dialog zu einem Monolog zu machen.

    ------------------------------------------------------

     

    Da ist was dran.

     

    Denn so richtig in Fahrt kam die patronale Herrschaftskultur doch erst durch die soziale Spaltung auf mehreren Ebenen: zwischen Männern und Frauen, zwischen Besitzenden und Besitzlosen, zwischen denen mit Wissen und denen ohne, zwischen Herrschenden und Machtlosen, zwischen den Gottgleichen und denen aus Rippen produzierten.

     

    Und wir können es heute auch noch gut erkennen: mit dem "Liebes"-Versprechen kann man fast alles bestens verkaufen. Autos, Filme, Alkohol, Kosmetika, elektronisches Spielzeug, Reisen, Medikamente, Schönheitsoperationen, Lebensmittel, Pornos, Menschen...

     

    "Sex sells".

     

    Allerdings stellt es sich trotzdem nicht so recht ein, das "Liebes-Gefühl".

     

    Glücklicher werden die Leute dadurch also auch nicht, aber wenigstens können sie darauf für einen kurzen Moment hoffen.

     

    "Glaube, Liebe, Hoffnung" sind immerhin die ältesten schriftlich fest gehaltenen christlichen Tugenden.

     

    "Man muss dran glauben"- könnten wir auch sagen.

     

    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick

  • P
    PeterWolf

    @Simon

     

    " Dann gibt es da noch diverse verbotene Substanzen die einen richtig geil machen aber witzigerweise das Erreichen des Orgasmus erheblich erschweren (stundenlange sexuelle Raserei vor der "Erlösung" sind das Resultat)."

     

    Das gibt's, wenns denn sein muss, auch legal als Lokalanästhetikum z.B. Lidocain, von Ecgonylbenzoat sollten sie die Finger lassen, (von Amylnitrit aus anderen Gründen auch).

     

    Ziemlich heikel wäre auch der Gebrauch einer Überdosis L-Dihydroxyphenylalanin bei Frauen.

    Soll zwar nach Römpp-Schurz zu "sexueller Raserei" führen, aber ob das wirklich im Sinne des "Erfinders" ist?

  • J
    Jana

    Ob Pimmel nun durch die Beschneidung so viel ästhetischer werden sei mal dahingestellt. Auf Frauen wird inzwischen viel druck ausgeübt was das Thema Schönheitsoperationen im Intimbereich angeht. Wenn ein Mann versuchen sollte meine Töchter zu etwas derartigem zu drängen müsste er auf seine Hoden aufpassen.Bislang habe ich noch nicht darüber nachgedacht, mein Sohn ist jünger, aber wenn ihn eine Frau zur Beschneidung drängen wollte, müsste sie sich Sorgen um ihr liebstes Körperteil machen. Man kann doch niemanden auffordern, sich was abschneiden zu lassen. Und das mit den gesundheitlichen Vorteilen ist nur hysterischer Blödsinn. Juden und Muslime sollen ihre Bräuche beibehalten, auf Hysterie sollten wir alle verzichten.

  • M
    Misty

    "Es dauerte nach meiner Erinnerung ein bis zwei Jahre, bis aus der äußerst empfindlichen Schleimhaut der Eichel eine normale Lederhaut wurde und diese nicht mehr unangenehm an der Wäsche scheuerte. Die Vorhaut habe ich nie vermisst, und meine Partnerinnen, soweit sie sich dazu geäußert haben, ebenfalls nicht, im Gegenteil...."

    Heinrich, der Verfasser dieses ziemlich aggressiven Kommentars, würde dem Autor ganz ofensichtlich liebend gern den Mund verbieten. Es ist einer dieser vielen verschwurbelten pseudointellektuellen Kommentare, die vernebeln sollen, worum es hier letztlich geht. Der kleine zitierte Ausschnitt von Heinrichs Kommentar ist allerdings das beste - wenn auch unbeabsichtigte - Argument GEGEN die Beschneidung. Zwei Jahre warten bis sich eine "Lederhaut" gebildet hat - dann winkt das Dasein des sexuellen Supermanns....toll!!!

  • GD
    Giò di Segni

    Dieser Artikel stimmt an so vielen Stellen nicht mit der Wirklichkeit überein, dass ich es nicht für eine Erzählung aus eigener Erfahrung halten kann, eher für bezahlte Fiction.

    Allenfalls ist es eine Einzelerfahrung.

    Selbst abgesehen von den dämlichen Bemerkungen über "Schweinefleisch" ist der Artikel so dümmlich, flach und abgeschmackt wie nur vorstellbar.

    Dem Typen "Niels Juel" entgeht des weiteren offenbar, dass fast alle Männer, die sich als Erwachsene beschneiden lassen, es aus medizinischen Gründen tun, nicht um irgendeiner komischen "Miriam" zu gefallen.

    Diese Männer mit Vorhautverengung - in sehr vielen Fällen bildet sie sich nachträglich !, und ist nicht angeboren - haben vor der OP GAR KEIN Sexualleben ! Sie KÖNNEN gar nicht ! Es tut WEH !

    Wie kann dieser Typ erzählen und behaupten, ihnen fehle nachher etwas ? Wo sie vorher (fast) gar nichts hatten ...?

    Da ich selbst beschnitten bin, kann ich nur den Kopf schütteln, da das Beschriebene vollkommen, hundertprozentig und diametral meinen Erfahrungen widerspricht !

    NIEMALS habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich dadurch die Empfindungen auf den einen Körperteil konzentrieren !

    Wieviele Frauen jedoch, deren Männer *unbeschnitten* sind, klagen darüber, dass Männer chronisch nur dort zu empfinden scheinen ...?

    Völlig im Gegenteil wird die Eichel doch gerade EMPFINDLICHER, wenn sie freigelegt ist und keine Vorhaut mehr stört.

    Wenn ein Mann angeblich wg. der Beschneidung seinen Körper nicht genügend spürt, dürfte das nichts mit der Beschneidung zu tun haben - denn die physischen Konsequenzen und Zusammenhänge geben das nirgends her -, sondern muss in dem Mann schon vorher angelegt sein.

    Das Beschriebene, das höchstens eine Erfahrung unter Millionen sein kann, aber mit dem Gestus des "Erfahrenen" und daher Richtigen daherkommt, widerspricht VÖLLIG meiner Erfahrung und der etlicher anderer, die ich kenne !

    Völlig merkwürdig wird es bei der Beschreibung der OP: diese wird bei Erwachsenen *ambulant* durchgeführt, sie fahren am gleichen Tag nach Hause, kommen max. ein bis zweimal zum Verbandswechsel.

    Ich kann nur ernsthaft zweifeln daran, dass der Typ die Wahrheit erzählt.

  • B
    B.Schneider

    Manche waschen sich die Hände nur selten. Wenn man die Hände abschneiden würde, dann könnten die, die ihre Hände zu selten waschen, keine Krankheiten mehr per Händedruck übertragen.

     

    Der Grossteil der Beschneidungsbefürworter sind schlicht und einfach Idioten.

  • E
    eineFrau

    Erfahrung einer Frau

     

    Vielen Dank für den Artikel! Es wurde Zeit, dass dieser Aspekt der Beschneidung, die Erfahrungen, die Betroffene damit machen, thematisiert wird. In der Debatte über die Religionsfreiheit wird er leider vergessen. Doch seit wann ist alles, was Tradition hat und schon immer so war, gleich gut?

     

    Bei Mädchen prangert man die Beschneidung als grausam an, bei Jungen geht sie in Ordnung. Meines Erachtens zu Unrecht. Bekannte die ihren Sohn als Säugling von einem Kinderarzt haben beschneiden lassen, haben dem Baby auf Rat des Arztes hin Tage nach der Beschneidung immer ein wenig Alkohol verabreicht, damit er die Schmerzen aushält – so viel dazu, dass Säuglinge den Schmerz nicht so spüren.

     

    Da Interesse an der Erfahrung von Frauen geäußert wurde: Ich bin eine Frau, die sowohl mit unbeschnittenen als auch mit einem beschnittenen Mann liiert war. Und ja, auch für Frauen ist der Unterschied deutlich spürbar. So wie der Autor ihn beschrieben hat, kann man sich die Erfahrung auf der weiblichen Seite eigentlich schon in etwa ausmalen: Mit einem beschnittenen Männern dauert der Akt länger und ist härter. Dies stellt leider nicht nur für den Mann eine Schwierigkeit dar. Durch die Länge des Aktes wird Sex manchmal zu einer sehr anstrengenden und sogar frustrierenden Angelegenheit. Durch die Härte kann es für die Frau mitunter schmerzhaft werden.

     

    Wer jetzt glaubt, ich machte diese Erfahrung weil mein Mann sei besonders grausam oder sadistisch sei, der irrt. Ich würde es so formulieren: Penis und Vagina in ihrem natürlichen Zustand sind auf einander abgestimmte Instrumente. Mit der Beschneidung wir das Sensorium eines dieser Instrumente zerstört. Damit wird leider auch das Zusammenspiel mit dem anderen gestört.

     

    Warum darüber in der öffentlichen Debatte nicht gesprochen wird?

     

    Frauen, die nur mit beschnittenen Männern Sex hatten, haben ebenso wie von Kindheit an beschnittene Männer keinen Vergleich.

     

    Und solche wie ich, die nach anderen Beziehungen mit einem Juden oder Muslim zusammen gekommen sind, schweigen, um ihren Partner nicht zu verletzen oder sogar öffentlich bloßzustellen. Ich persönlich spreche nicht einmal mit meinem Mann selbst über das Problem: Weshalb sollte ich ihn mit einem Problem belasten, für das es ohnehin keine Lösung gibt? lässt.

  • S
    Smart

    Ich wurde mit 8 Jahren wegen einer harmlosen, also beschwerdefreien Phimose beschnitten.

    Wieviel mir die Beschneidung genommen hat, konnte ich jahrelang natürlich nicht ahnen. Dass ich beim Sex immer wahnsinnig lang brauchte: normal für mich.

    Dass ich beim Oralsex so gut wie nichts fühlte und nur optische Reize empfand: Seltsam aber eben normal für mich.

    Dass ich kein Problem damit hatte, wenn meine Partnerin ihre Zähne einsetze: Interessante Facette.

    Dass meine Frau nach dem Akt quasi wundgef... war und tagelang nicht das geringste Interesse an Sex hatte: Sie war halt empfindlich, vielleicht frigide?

    Dass ich meine Eichel mit Gesichtspeeling bearbeiten konnte und nur ein leichtes Kratzen an der Eichel spürte? Seltsam. Ob da doch vielleicht was nicht stimmte?

     

    Heute weiß ich, was ich verloren habe. Durch eine künstliche Vorhaut hat meine Eichel zumindest einen kleinen Teil ihrer Empfindsamkeit wieder erlangt. Und siehe da, es ist um Welten besser geworden. Ich kann zumindest ahnen, wie großartig ein Orgasmus sein könnte, wenn ich meine Vorhaut noch hätte. Kein stures vor-mich-hin-rammeln, kein Druck, endlich kommen zu müssen, um meiner Frau nicht weh zu tun.

    Nein, die Beschneidung ist nicht harmlos, sie zerstört so vieles.

  • W
    Wolfgang

    Zunächst einmal ist es immer gut, einen echten Erfahrungsbericht zu hören. Die Mehrheit der Leute, die heute offiziell über das Thema diskutieren und nachher auch die Gesetze machen, hat doch gar keinen Sex mehr, so scheint es jedenfalls.

     

    Andererseits ist es für Beurteilung nicht unbedingt notwendig, auf die Erfahrung von Einzelnen zurückzugreifen. Es gibt doch nur vier Dinge, die eine Rolle spielen...das Recht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit, das Recht des Kindes auf Freiheit der Religionsausübung, das gleiche Recht der Eltern sowie das Recht der Eltern, ihr Kind zu erziehen. Daneben der Umstand, daß eine Beschneidung im wesentlichen irreversibel ist und zweitens die Tatsache, daß es keinen zwingenden Grund gibt, die Beschneidung nicht auch dann zu durchzuführen, wenn das Kind erwachsen ist und selber darüber entscheiden kann.

     

    Alles zusammengenommen bin ich der Meinung, daß die Rechte der Eltern nie größer sein können, als jene des Kindes, daß religiöse Rechte nie größer sein können, als das Recht auf körperliche Unversehrtheit und das es überhaupt kein Problem gibt, weil man einfach nur warten kann, bis das Kind selbst entscheidet.

     

    Gerade der letzte Punkt dürfte aber für die Religiösen entscheidend sein, denn damit verliert man die Möglichkeit ein Kind zu indoktrinieren und es in einer Zeit religiös zu prägen, in der es weitestgehend schutzlos ist und dem wenig entgegensetzen kann. Das ist für mich am Ende auch nichts anderes als Kindesmißbrauch. Insofern sollte man Religionen nicht nur körperliche Verstümmelungen verbieten, sondern überhaupt jegliche Beeinflußung von Kindern.

  • D
    Dirk

    Apropos Religion: Mir fehlt irgendwie das Arugument, dass doch alles von Gott geschaffen wurde, da sollten sich doch wenigsten die Religiösen einig sein. Und wenn man an Gottes Werk herumschnippelt, dies nichts anderes als Blasphemie ist, oder seh ich das falsch?

  • E
    Elena

    Als Frau kann ich nur sagen, dass mir ein beschnittener Mann lieber ist. Die im Artikel verschönte sensibilität des Mannes hat den Nachteil, dass die Frau zu kurz bzw. der Mann zu schnell kommt. Also liebe Männer - es reicht, dass Männer im Alltag gepemmert werden;-)Die Religionsführer sind allesamt selbst Männer und werden doch am besten wissen, wie das so ist.

    Im übrigen bin ich auch der Meinung dass beschnittene Männer an die Öffentlichkeit gehen sollten, wenn das alles so furchbar ist.

  • F
    Frank

    @vorhauträger

    "Sehr interessante Debatte. Mir fehlt hier ein bißchen die Meinung von Frauen. Ob Männer nach der Beschneidung den Sex als besser oder schlechter empfinden ist ja nur die eine Seite der Medaille. Wie sehen es denn Frauen?"

     

    in dem fall sind frauen vollkommen irrelevant, oder würden sie die weibliche beschneidung befürworten, wenn männer das sexuell als besser empfinden würden?

     

    @nonkonform

    "Ich habe mich Mitte meiner 20er Jahre zur Beschneidung entschlossen und habe diesen Entschluss nie bereut. Mein Sexleben ist wesentlich besser geworden, sowohl fuer mich als auch fuer meine Partnerin(-nen). Ich finde einen beschnittenen Pimmel ausserdem hygienischer und last not least aesthetischer."

     

    schneiden sie sich alles weg, damit sie es nicht mehr waschen müssen und sie den frauen genügen???

     

    sie scheinen sehr unterwürfig zu sein, es gibt masochisten, ist in ordnung, nur sollten sie ihre sexuelle neigungen nicht anderen aufzwingen und oder deren meinung negieren

     

    es gibt auch menschen, die sich ihr bein, ihren arm, ihren finger oder sonst abschneiden (ärzte dürfen das ja nicht), weil sie es als fremdkörper betrachten, es gibt auch welche, die einen fetisch haben und auf menschen sexuell abfahren, denen ein körperteil fehlt

     

    ich würde mir andere partnerinnen suchen, bevor ich mir was abschneide oder abschneiden lasse

     

    bei der genitalverstümmelung des mannes geht es um erniedrigung undn demütigung (passiert in der öffentlichkeit und mit zuschauern), einflussnahme auf das sexualleben des mannes (selbstbefriedigung ist kaum möglich)

     

    bei strenggläubigen juden ist selbstbefriedigung eine schwere sünde

     

    ich frage mich, wann der erste beschneidungsbefürworter damit ankommt, dass man verrückt wird, oder krumme finger bekommt, wenn man sich selbst befriedigt

     

    ein mensch hat grundrechte, neben anderen das grundrecht auf körperliche unversehrtheit und die religionsfreiheit, beide grundrechte des mannes werden mit diesem akt massiv verletzt

     

    wenn man den ansatz der religiösen beschneidungsbefürworter umlegt, dann könnten dies leute ja mir vorschreiben, welchen glauben ich anzunehmen habe, weil sie sich sonst in ihrer religionsfreihet eingeschränkt fühlen - das ist die komplette umkehrung der religionsfreiheit

  • F
    Frank

    aha LNF

     

    mutig aber irrelevant? jeder Mann ist anders? aha und dann schreiben sie diesen kommentar??

     

    sie haben also erfahrungen mit 3 männern gemacht, welche beschnitten sind, und ALLE 3 unterschiedliches berichten - ob das stimmt, kann hier keiner sagen

     

    was man sagen kann, ihr kommentar ist unsinnig, wenn sie schildern, dass 2 das selbe (also schildern nicht alle was anderes) sagen, nämlich es wäre besser geworden, und der dritte gegen jeden sach- und hausverstand, er wäre empfindlicher geworden

     

    also ich empfehle ihnen gehen sie mal einen sommer lang baruß, schauen ob sie dann hinterher empfindlicher wurden, das kann nicht sein, sie stumpfen auf den fußsohlen ab, bekommen eine hornaut, welche schützt, oder schauen sie sich mal berichte über naturvölker an, die rennen über spitze steine ohne schuhe, wie wir mit schuhen

     

    es ist unmöglich, dass man ohne vorhaut empindlicher wird, im gegenteil ca. 70 % der empfindungen gehen verloren

     

    es ist schon erstaunlich, ich habe auch kaum frauen jammern gehört, welche beschnitten wurden, käme aber nicht auf die idee, zu behaupten es wäre irrelevant, was sie schildern, weil ich kaum welche jammern höre

     

    in europa hört man nur unbeschnittene feministinnen über die weibliche genitalverstümmelung jammern, mit dem hinweis, dass alle männer daran schuld wären, aber ich kenne keinen, der das in mitteleuropa je gefordert hätte, dass dieses ritual von beschneiderinnen durchgeführt wird, geht da dann auch ganz locker unter, schuld sind nur die männer

     

    ich kenne aber hunderte frauen in mitteleuropa und amerika, welche die männliche beschneidung befürworten und haben wollen, ohne ahnung zu haben, die sich die frechheit herausnehmen, und männern jede gefühlsempfindung abstreiten

     

    auf mich wirken diese frauen so lächerlich, wie auf diese ein mann, der ihnen erklärt, wie sich menstruationsbeschwerden oder geburten anfühlen

     

    ich würde in ihrem fall empfehlen, ich weiß es ist für frauen schwer, einfach mal die klappe zu halten

  • V
    viccy

    @ heinrich

    Da haben Sie sich ja wortreich ergossen. Fakt ist jedoch, mit einer verhornten Eichel empfindet man weniger.

     

    Das finden Sie ja schon alleine in den Kommentarspalten mehrfach bestätigt, wenn es sich Ihnen nicht aus sich heraus verständlich sein sollte...

  • T
    tusser

    Ich teile die Erfahrung des Autors. Als schwuler Mann bin ich recht vertraut mit den Körpern anderer Männer - und ich empfand immer Neid und Unverständnis, wenn Unbeschnittene sich vor Lust aufbäumten, wenn ich ihren Schwanz nur in den Mund nehme. Heute weiß ich: mein Schwanz hat die Sensitivität einer Keule, der unbeschnittene hingegen die einer feinen Antenne.

     

    Erstaunlich finde ich, dass - neben dem ganzen religiösen Quatsch - über das Thema überhaupt kontrovers diskutiert wird, denn bei weiblicher Beschneidung herrscht vollkommene Einigkeit, dass es sich dabei um ein Verbrechen handelt, bei dem die betroffenen schwere körperliche Schäden erleiden. Dabei sind Eichel/Vorhaut mit nicht weniger Sinneszellen ausgestattet als die Klitoris. Und auch wenn die Eichel dranbleibt, bleibt durch die Verlederung der Haut kaum Sinsitivität übrig. Mit Kondom ist es mir fast unmöglich, zum Orgasmus zu kommen, entweder weil der Reiz nicht reicht oder mein Gespiele nicht mehr kann. Eine Erfahrung, die viele machen:

     

    http://www.siegessaeule.de/queere-welt-1000/beschneidung-traumatisch-und-der-horror.html

     

    Aber hier spiegelt sich eben auch die tief verwurzelte Gender-Unterscheidung: Frauen, die unbekannten Wesen mit unbekannter Sexualität, die irgendwie "nur fühlen", und Männer, die holzschnittartigen Rammler, die sich bitte nicht so anstellen mögen.

     

    Danke für diesen Text. Es ist und bleibt eine schwere Körperverletzung. Aber wie gesagt: Es sind ja nur Männer/Jungen, und als solche weniger empfindlich als Frauen. Würg.

     

    Und: 1:0 für Religion versus Aufklärung

  • AM
    Atheist mit Migrationshintergrund

    Das zu lesen, verdeutlicht auf unangenehme Weise was seit Jahren in mir vorgeht und noch nicht in einer solchen Form zu Worte gebracht werden konnte...

    Und es deprimiert mich das erkennen zu müssen...und schürt meine Wut über die Menschen die das einmal über mich entschieden haben...

    Danke Niels für Deine Offenheit...

    ...und was die geistigen Ergüsse heinrichs angeht...

    $"!%&§$"!/%(/"&§$"&=)!/§/%&/%$!***

  • V
    Vorhautträger

    Sehr interessante Debatte. Mir fehlt hier ein bißchen die Meinung von Frauen. Ob Männer nach der Beschneidung den Sex als besser oder schlechter empfinden ist ja nur die eine Seite der Medaille. Wie sehen es denn Frauen? Es ist natürlich schwer, verschiedene beschnittene und unbeschnittene Männer zu vergleichen, denn es gibt ja noch mehr Unterschiede zwischen Männern, aber ein Versuch ist es ja mal wert. Und vielleicht findet sich ja sogar eine Frau, deren Partner sich hat beschneiden lassen.

  • H
    heinrich

    "Eigentlich hatte ich geschworen, meinen Mund zu halten", bekennt der Autor. Wieso ist er nicht dabei geblieben?

     

    Was interessiert die religiöse Vorgeschichte der Familie in diesem Zusammenhang, wenn zu Hause nie über Religion geredet wurde und das beim Autor in religiöser Indifferenz mündete? Inwiefern wurde dann trotzdem das (religiöse) Wissen "fast in ihre DNA geschrieben", als Instrument, "das Menschen trennt und Leben zerstört"? Haben wir hier Lamarck? Der ist tot und widerlegt. Von schweigenden jüdischen Vorfahren, die Schweinefleisch mit Sahnesauce mögen, sind also keine genetischen Dispositionen für eine erwachsene Beschneidungsbereitschaft zu befürchten, auch nicht die Disposition zu sinnloser Zeilenschinderei eines angeberischen Feulletonisten. Der ist für seine Ergüsse (!) persönlich verantwortlich.

     

    Wie ernst aber ist eigentlich jemand zu nehmen, der sich als junger Erwachsener von einer jüdischen oder muslimischen Geliebten zu einer Beschneidung überreden oder animieren lässt, was wohl in beiden Fällen für eine Konversion überflüssig wäre. Und ob die überhaupt vollzogen wurde, bleibt merkwürdig in der Schwebe. So oder so, für eine lebendige "mulitkulturelle" religiöse Annäherung gäbe es auch für einen Achzehnjährigen substanziellere Anknüpfungs- und Berührungspunkte. In der schillernden Unklarheit ist also auch diese Darstellung überflüssig und nichtssagend. Für das, was derr Autor uns mitteilen will, hätte das wenig mutige Bekenntnis gereicht, dass er selber sich hat beschneiden lassen. Der Anlass ist nebensächlich und hätte, wenn überhaupt, kurz erwähnt werden können.

     

    Selbst evolutionsbiologischer Erörterungen kann sich der gebildete Autor nicht enthalten, der meint, uns darüber aufklären zu müssen, welche Fachkompetenzen er alle nicht besitzt. Als würde irgendjemand ihm die zutrauen. Es sei ihm aber gesagt, dass der Neandertaler keine evolutionsgeschichtliche Sackgasse repräsentiert, sondern einen Seitenzweig der Entwicklung. Er wurde vom Homo Sapiens verdrängt, ob und wie er sich ggf. weiterentwickelt hätte, bleibt ebenso unklar wie es beim Schneeleoparden sein wird.

     

    Alles Makulatur also, bleibt seine persönliche Erfahrung, die ihm scheinbar niemand nehmen kann. Aber wie repräsentativ und aussagefähig ist sie als singuläre? Es ist ein Irrtum anzunehmen, "Erfahrungen" seien unmittelbar. Sie sind durchaus vermittelt mit unserer psychischen Disposition und unserem vorgängigen Bewusstsein. Als solches Amalgam von Erlebtem und Erworbenem mag sie von biografischem Interesse sein, hat aber keinerlei allgemeine Relevanz, zumal, wenn es mit scheinbar objektiven Fakten durchsetzt ist. So sind seine Empfindungen der verlorengegangenen Sensivität keineswegs objektivierbar. Wie sollte die Vorhaut empfindsamer sein als die empfindliche Eichel, zu deren Schutz sie diese ja überdeckt?

     

    Die einzige Erfahrung und Empfindung, die der Schreiber dieser Zeilen mit dem Autor teilt, ist der post-operative Schmerz. Ob der bei Kindern oder Säuglingen geringer ist, vermag ich nicht zu beurteilen, aber der blutgetränkte und verhärtete Mullkranz, der sich bei einer Erektion wie ein eisernes Folterinstrument um die frische Operationswunde schließt, der ist schon von besonderer Qualität. Aber das verheimlicht einem bestimmt vorab kein Arzt, und hätte ich mich, wie der Autor anscheinend, der OP aus letztlich religiösen Motiven unterzogen, hätte ich das ebenso erduldet, wie ich es um der anschließenden Fähigkeit zum Geschlechtsakt willen tat. Man liegt auch eine Woche in der Klinik und wird mit allen erdenklichen Schmerz- und Heilmitteln versorgt.

     

    Es dauerte nach meiner Erinnerung ein bis zwei Jahre, bis aus der äußerst empfindlichen Schleimhaut der Eichel eine normale Lederhaut wurde und diese nicht mehr unangenehm an der Wäsche scheuerte. Die Vorhaut habe ich nie vermisst, und meine Partnerinnen, soweit sie sich dazu geäußert haben, ebenfalls nicht, im Gegenteil. Ich erinnere mich nicht daran, vorher onanierend an ihr, Empfindungsnerven hin oder her, gezwirbelt zu haben, statt lustvoll an Eichel oder Schaft zu streicheln und zu reiben.

     

    Monologe und Dialoge sind Formen des Sprechens, die Übertragung auf den Geschlechts- oder Liebesakt nur sehr bedingt aussagefähig und jedenfalls ebenso wenig Vorhaut-abhängig. wie die sog. Stoßtechnik für die Steuerung des Orgasmus verantwortlich ist. Die geschieht vorwiegend im Kopf, und bei einer Partnerin, der man meint sich beweisen zu müssen, kann das ohne weitere Umstände zum vorzeitigen Orgasmus führen, ob mit oder ohne Vorhaut. Wogegen es mit einer Partnerin, von der man sich begehrt fühlt und bestätigt sieht, zu dialogischen gemeinsamen Erlebnissen und Sensationen kommen kann, unabhängig von der Vorhaut.

     

    Ob Sie die Chirurgen von Ihren Kindern und diese von den Chirurgen fernhalten wollen, ist unter dieser Maßgabe ganz allein Ihre Privatangelegenheit und nicht von allgemeinem Interesse.

  • L
    lokalfilmer

    würde es hier um die chirurgische entfernung der clitorishülle bei moslemischen mädchen gehen, dann gäbe es diese debatte gar nicht - der vereinigte furor von deutschlands frauenrechtlerinnen hätte die strafbewehrung in ALLEN fällen längst publizistisch "herbeigebombt" - wetten? kuriose situation in der brd:klaps auf po = körperverletzung; verstümmelung im säuglingsalter = religionsfreiheit. wo bleibt das recht des männlichen kindes auf verstümmelungsfreie sexualität?

    by the way: bin selbst beschnitten.

  • EA
    einem Arzt

    hervorragender Beitrag

    dazu noch:

    -aus medzinischen (Phimose et altera) Gründen Beschnittene werden eben UM ihren Penis angenehmer zu empfinden , beschnitten. Darum sind positive Erfahrungen eher logisch.

     

    -Beschnittene, die aus einem körperlichen Wohlbefinden heraus und mit als sehr positiv empfundener Wahrnehmung beschnitten werden, vermissen etwas POSITIVES- auch logisch.

     

    deshalb sind simple Vergleiche der Gefühlsveränderung "ICH fand's hinterher besser/schlechter" überhaupt nicht möglich.

     

    -Als Babys Beschnittene das Thema entscheiden zu lassen, ist wie ,Blinde, die Farbe des Wohnzimmers bestimmen zu lassen -

  • S
    Sklave

    So weit ich weiß, geht es hier um Männer.

     

    Interessant, dass alle so genau wissen, was Frauen wollen.

    Überlaßt das doch den Frauen selber.

     

    Kümmert euch doch einfach mal nur um euch, Männer!

     

    Oder seid ihr als Sklaven der Frauen und deren Vorlieben geboren?

     

    Na.

  • N
    Nonkonform

    Ich habe mich Mitte meiner 20er Jahre zur Beschneidung entschlossen und habe diesen Entschluss nie bereut. Mein Sexleben ist wesentlich besser geworden, sowohl fuer mich als auch fuer meine Partnerin(-nen). Ich finde einen beschnittenen Pimmel ausserdem hygienischer und last not least aesthetischer. Dass der Autor nach einem chirurgischen Eingriff Schmerzen empfunden hat tut mir sehr leid, aber das haette er wohl erwarten muessen. So schlimm tut's auch echt nicht weh und 3 Wochen ohne Masturbation geht auch.

     

    Nichtsdestotrotz denke ich, dass Kinder und Jugendliche nicht beschnitten werden sollten, sondern diese Entscheidung nach Abschluss der Pubertaet selber faellen sollten.

     

    Ich kann wie gesagt nur dazu raten.

  • H
    Hexe

    Vielen Dank für den interessanten Artikel. Meiner Meinung nach ist die Beschneidung die Wurzel allen Übels dieser Welt. Wenn sich z.B. Muslime und Juden ganz offensichtlich darüber definieren, dann ist klar, warum sie so ausrasten, wenn irgendjemand die Religion kritisiert - denn wenn man in der Kindheit so viele Schmerzen, so eine schreckliche an Folter erinnernde öffentliche Demütigung und so einen extremen Vertrauensverlust in die Eltern erleben musste, und zwar für die Religion, dann ist klar, dass das Selbstwertgefühl auf der Strecke bleibt und das ganze Leben (und die Sexualität) überschattet. Und hört mir auf mit dem Hygiene-Thema - jeder normal gepflegte Mann, der sich täglich 1-2x duscht, hat weniger Probleme damit als ein Beschnittener, der sich nur einmal die Woche duscht.

  • E
    Erich

    Hab noch nie Penicillin gebraucht, kann länger als meiner Frau lieb ist (härter und länger will sie nachdrücklich nicht, schade), über Sauberkeit hat sich noch niemand beklagt und über Selbstwertgefühl kann ich nicht klagen. Und das alles mit Haut. Das mag aber dran liegen, dass ich bei der täglichen Dusche nach dem Sport naturgegeben nicht arg viel überflüssige Haut zu waschen habe und mich auch nicht über einen Fetzen Haut definiere.

  • MM
    Marc Mangen

    Ich bin als Baby beschnitten worden, kann mich also nicht erinnern ob es schmerzhaft war oder nicht. Ich bin nicht Moslem oder Jude, trotzdem haben meine Eltern es für sinnvoll erachtet, mich zu beschneiden. (Mein Vater war es übrigens auch.) Beeinträchtigungen beim Sex kann ich überhaupt keine erkennen: der Orgasmus ist bei mir unglaublich intensiv und lang. Auch Onanieren ist kein Problem.

    Wieso hat Beschneiden immer etwas mit Religion zu tun? Kann es sein, dass sie es in alten Zeiten auch nicht hatte, und dass es eher "nur" eine Hygiene"vorschrift" war?

  • H
    Horsti

    Merkwürdig: Bei Frauen und Mädchen ist die Beschneidung längst komplett verboten, selbst die "kleine Beschneidung", die durchaus mit der männlichen Beschneidung verglichen werden kann. Die Strafen sind drakonisch und reichen bis hin zum Sorgerechtsverlust und sogar zur Ausweisung aus Deutschland.

    Bei Jungs, tja, das sieht das dann gaaaanz anders aus, selbst bei Säuglingen. Die haben keine große Lobby, und inzwischen versucht die Justizministerin allen Ernstes ein Gesetz auf den Weg zu bringen, wo diese Art der Genitalverstümmelung bei Jungs rechtssicher gemacht werden soll. Es ist wirklich unfaßbar.

  • I
    Iprometheus141

    wir leben in einer nicht religiösen norm, wo föten rechtlich bis zum dritten monat abgetrieben werden dürfen. also aus sicht derer, die diese norm nicht vertreten menschliches leben im voraus getötet wird. nun wollen jetzt hier menschen eine norm, dass jungen, von religiös orientierten gruppen nicht beschnitten werden dürfen, da würde ich erst einmal die eigene unmenschliche praxis überprüfen, ehe ich vorschläge für andere mache.

  • A
    Atila

    Schwachsinniger Artikel der jeder Grundlage entbehrt !

  • S
    Smart

    Ich wurde mit 8 Jahren wegen einer harmlosen Phimose beschnitten. Wie sich diese Beschneidung auf mein Leben, vor allem auf mein Sexualleben auswirkte, konnte ich lange Zeit, viel zu lange Zeit, nicht einschätze. Ich kannte es ja nicht anders. Es war normal für mich, dass ich beim Sex sehr ausdauernd war, dass meine Sexpartnerinnen mich darum baten, ich möge doch bitte mal zum Schluss kommen. Ich hatte die Geschichten geglaubt, die ich in der Bravo gelesen hatte, von besserer Ästhetik, leichter Hygiene, konkurrenzloser Standfestigkeit. Ich war so überzeugt von meinem getunten Schw..., dass ich beinahe meine Sohn hätte beschneiden lassen, als bei ihm ebenfalls eine (beschwerdefreie) Phimose diagnostiziert wurde. Ich bin meiner Frau auf ewig dankbar, dass sie sich dagegen gewehrt hat. Und mir dadurch die Augen geöffnet hat. Sie war gegen Beschneidungen, warum nur?

    Gut, es dauerte recht lange, aber war das nicht in ihrem Sinne? OK, sie hatte danach oft tagelang Schmerzen, war regelrecht wund. Aber war sie nicht einfach nur zu trocken? Wenn wir Gleitmittel benutzten, wurde die Sache auch nicht besser, denn jetzt dauerte es für mich noch länger, die Reibung war ja deutlich herabgesetzt.

    Heute weiß ich, wie sehr mir meine Beschneidung geschadet hat. Meine Eichel ist fast empfindungslos. Ich kann Gesichtspeeling auf meiner Eichel verreiben und es macht mir nichts aus. Ein intakter Mann würde sicher durch die Decke gehen.

    Sowas einem Kind, einem Säugling anzutun, ist ein Verbrechen, nicht weniger.

    Das muss endlich aufhören!

  • T
    Türgabua

    Ist ja toll. Erst müssen sich die Deutschländer wochenlang von irgendwelchen heuchlerischen Neonazis und Männerrechtler-Clowns vera... lassen - und dann geht auch noch der Niels mit seinen (natürlich völlig subjektiven) Pipi-Geschichten in die Zeitung und weint sich über die böse, böse Miri aus. Wie rührend.

     

    Nielse wird schon wissen, wie gut oder schlecht sein Sex ist. Und ich weiß selber recht gut, wie gut oder schlecht meiner ist. Da brauch ich auch keine dämlichen Zeitungsgurken drüber lesen, danke auch.

     

    Ewig dieses Gelaber über Moslem- und Judenpenisse - das grenzt ja schon an sexuelle Nötigung, vom Rassismus mal ganz abgesehen. Kann sich da denn nicht mal jemand beim Deutschen Presserat beschweren? Hoffentlich ist der eklige Spuk bald vorüber.

     

    Übrigens: große Klasse, taz. Überflieg doch mal die Kommentarspalten zu deinen Pipi-Geschichten in den letzten paar Wochen. Was sich da für ein Volk äußert. Willst du gerade irgendwelchen Spackenblättern deren Publikum abjagen? Wenn man das so liest, könnte man ja denken, man ist in den Kommentarspalten der Welt-Online.

  • F
    fra_galgario

    Allein der Umstand, dass beschnittene Männer ganz unterschiedlich über die Qualität ihres Sexuallebens nach der Beschneidung urteilen, zeigt: Die Entscheidung über Verbleib und Entfernung der Vorhaut muss jeder in einem Alter treffen, in dem er sich selbstständig und umfassend zu diesem Thema informieren und dann auf Basis dieser Informationen (und erster eigener sexueller Erfajrungen) eine Entscheidung treffen kann.

     

    Und er muss ein Alter erreicht haben, in dem er in der Lage ist, sich effizient gegen familiären Druck zur Wehr zu setzen - m.E. muss er volljäjrig sein.

  • F
    Falmine

    Ein deutlicher Artikel und noch deutlichere Kommentare. Nur hat das absolut nichts mit der eigentlichen Fragestellung zu tun!

     

    Die zur Gesetzgebung anstehende Frage lautet:

    Ist es in der Bundesrepublik Deutschland mit ihrem Grundgesetz vereinbar, Babys und kleinen Jungen die Vorhaut OHNE MEDIZINISCHE INDIKATION, allein aus religiösen Gründen, zu entfernen? Oder steht diesem Wunsch religiöser Eltern das grundgesetzlich garantiert Recht auf körperliche Unversehrtheit und das Kindeswohl entgegen?

     

    Ich bin der Überzeugung, dass das Urteil des Landgerichts Köln völlig zu Recht die religiös motivierte Beschneidung verboten hat. Dieses Urteil sollte Grundlage für das weitere Gesetzgebungsverfahren werden! Danach dürfen sich nur noch volljährige Männer in freier Selbstbestimmung beschneiden lassen - aus welchen Gründen auch immer. Die interessieren mich dann nicht mehr.

  • A
    alex

    Einer der wichtigsten Beitraege zu diesem Thema! Verdient Verbreitung. Bei allem Verstaendnis fuer Religion, Kultur und Religion darf nicht Entschuldigung sein fuer Dinge, die Leid anrichten. Gott braucht keine abgeschnittenen Vorhaeute, verschleierte Frauen oder anderes in der Richtung, das ist oberflaechliche Religion!

  • O
    opaM

    Bei diesen seltsamen Hygieneargumenten wundert mich immer, daß diese Argumente nur auf Jungs und Männer bezogen werden. Mädchen sind im Genitalbereich viel schwieriger sauber zu halten als Jungs - wenn es diesen Beschneidungssüchtigen tatsächlich um Hygiene ginge, müßten sie eigentlich reihenweise Mädchen verunstalten wollen!

  • M
    Misty

    @die Bösen Muslime schrieb: "Diese dämliche germanisch-arische Dämonisierung der Beschneidung mag Sie und die Rest-Arier ja befriedigen...."

    Sie waren Ihren Eltern jahrelang böse, aber heute sehen Sie das gänzlich anders, schreiben Sie. Was macht Sie heute eigentlich so wütend auf die Beschneidungskritiker?

  • T
    Teermaschine

    Wenigstens erklärt der Erfahrungsbericht, warum so viele Frauen mehr als Sympathie für die Eichel-Freilegung aufbringen; die Damen mögen es halt etwas bulliger.

    Den Verlust an männlicher Empfindsamkeit kann ich indes nicht nachvollziehen. Nach dem Verlust meines rechten Auges konnte ich mit dem verbliebenen linken Auge deutlich schärfer sehen. Leider verweigert mir mein Augenarzt eine weitere operative Sehkraftverstärkung.

  • H
    Harry

    Ganz großes Aufklärungskino hier! Alle wissen exakt und genau, wie zukünftig (!) geborene Männer mit ihrem (!) jeweiligen Penis umgehen sollen. So muss es ein: Der Besserwisser darf auf andere Körper zugreifen.

  • M
    Misty

    Es ist schon einer merkwürdige Diskussion. Nicht selten kommt das Argument der Befürworter: "Ja wo sind denn die Opfer der Beschneidung - es beklagt sich doch niemand." Wenn sich dann jemand bereit findet, über seine sehr intimen Erfahrungen zu berichten, behaupten die gleichen Leute, das sei irrelevant, weil eine Einzelmeinung. Und es gibt ja nicht viele, die über das Vorher und Nachher berichten können oder wollen. Sich einzugestehen, dass man eine Fehlentscheidung getroffen hat und diese bereut, ist schließlich nicht leicht. Leichter ist es natürlich von den Vorzügen zu berichten und wie lange man "ohne" kann und wie toll die Frauen das angeblich finden. Es wird ja bekanntlich nirgends mehr gelogen als beim Sex, deshalb sind solche Aussagen mit Vorsicht zu genießen.

    Dass hier Männer, die Kondome benutzen, als Querficker bezeichnet werden, ist allerdings eine Unverschämtheit. Es fällt mir immer wieder unangenehm auf, dass beschnittene Männer sich bei diesem Thema oft im Ton vergreifen und unbeschnittene Männer herabsetzen. Warum diese Aggression, frage ich mich.

  • RE
    Ralf Ernest

    Gut, dass jemand mit einer zweigleisigen Sichtweise aufwarten kann. Ich fürchte nur, dass jetzt jemand kontert,uns von seinem besseren Sex ohne Vorhaut berichtet und daraus eine Pflichtregel für jedermann ableitet.

    Daher bleibt als Quintessenz nur die Formel: Jeder so wie er will und nicht wie der Beschneider will !

  • AB
    Alexander Bachl

    Ich wurde als Sechsjähriger aus religiösen Gründen beschnitten und kann mich noch sehr gut an die Schmerzen erinnern. Es tat lange und sehr weh. Jede Operation läuft anders, z.B. hab ich mir alle vier Wieshaitszähne auf einmal ziehen lassen und keine Probleme gehabt. Aber das Ziehen der Weisheitszähne war medizinisch begründet.

    Da ich mit sechs noch keinen Sex hatte habe ich keinen Vergleich. Ich merke nur, dass ich viele Stellungen oder Praktiken wie Oralverkehr nicht machen kann und auch Kondome dämpfen zu viel. Bei weitem nicht jeder hat diese Probleme. Aus den Erzählungen und Kommentaren wärend der Diskussion schätze ich die Rate auf 10%-15%.

    Die Frage ist nicht, ob die Beschneidung generell gut oder schlecht ist, sondern, ob die Eltern einem aus nicht medizinischen Gründer diese Tortur anordnen und ob Ärzte sie ohne Einwilligung des Patienten durchführen dürfen. Meine Antwort ist NEIN. Denn kein Arzt kann mir mit meinen Problemen helfen. Ich kann nirgendwo Gerechtigkeit finden.

    Mein Körper wurde auf Wunsch meiner Eltern entstellt. Wo waren meine Wünsche, wo waren meine Rechte. Nichts kann mir meine Vorhaut wiedergeben.

  • S
    Simon

    Zitat Frank Schäfer: "Und es gibt nun mal Frauen, die harten und ausdauernden Sex lieben."

     

    Diese Natur ist aber auch ein Stümper, hat es in Jahrmillionen nicht geschafft die "Sex-Physik" von Männlein und Weiblein aufeinander abzustimmen. Die ganzen Säugetiere können einem nur Leid tun, weil die haben ja keine Beschneider. Die Männchen kommen zu früh und die Weibchen alle unbefriedigt. Denen müssen wir unbedingt helfen und alle beschneiden, dann sterben die auch nicht dauernd aus.

     

    /sarkasm end

     

    Im Ernst: Wenn mir als Vorhaut-Träger es nahegelegt wird, dass sie heute mal hart durchgevögelt werden will, dann habe ich da verschiedene Möglichkeiten. Ich könnte es z.B. so einfädeln dass ich in den zwei Stunden davor ein- oder zweimal ejakuliert habe, dann kann ich beim zweiten oder dritten Mal richtig gas geben ohne zu früh zu kommen. Oder ich hole meine Penis-Manschette raus (die mit den Metallringen bis ganz nach vorne). Da spüre ich fast gar nix mehr während sie schön jaulen kann.

    Dann gibt es da noch diverse verbotene Substanzen die einen richtig geil machen aber witzigerweise das Erreichen des Orgasmus erheblich erschweren (stundenlange sexuelle Raserei vor der "Erlösung" sind das Resultat).

     

    Und was machst Du, Frank Schäfer, du harter Rammler, falls Deine Süße dann doch mal zwischendurch eine softe Nummer haben will?

    Ohne blaues Pillchen bist Du dann ziemlich verloren, gelle?

  • R
    Rerun

    Im Grunde reicht es, dass sich ein Betroffener so äußert. Jeder der mündig ist, darf auf eigenen Wunsch gerne die Erfahrung selber machen und der geilste Steher und Frauenbeglücker auf Erden werden (gibt genügend Frauen, die da gar nicht drauf stehen und berichten, dass nach dem Sex mit Beschnittenen hinterher alles wund ist, aber auch da sind die Meinungen verschieden). Aber an unmündigen Kindern herumzuschnippeln, das geht gar nicht.

     

    Wer seine Vorhaut noch hat, der kann entscheiden, ober er sie behalten möchte oder nicht. Wer sie nicht mehr hat, dem ist dies schlicht genommen.

  • M
    Misty

    "Die gute Nachricht zuerst: Mit der reduzierten Empfindlichkeit dauerten die Spiele oft länger. Aber das war es dann auch schon. Mit meiner Vorhaut war auch das überschäumende, sprudelnde Gefühl beim Orgasmus verschwunden."

    So oder so ähnlich liest man Erfahrungsberichte in einschlägigen Foren. Es wäre schön, wenn die Beschneidungsfreunde/innen dies endlich einmal zur Kenntnis nehmen würden. Beiträge wie die von LNF sind einfach nur ignorant und respektlos. Einfach mal googeln: restore foreskin. Männer, die ihre Vorhaut zurückhaben wollen, werden triftige Gründe dafür haben.

  • B
    Beschnittener

    Ich kann dem Autor nur beipflichten.

    Eine Sache kommt noch dazu:

    Mit dem Alter und abnehmender Libido wird das Erreichen eines Orgasmus zunehmend schwieriger. Das ist die andere Seite der Medaille, dass man als Beschnittener länger kann.

     

    LNF

    Der Penis des Dritten wird nur ein paar Monate nach der Beschneidung empfindlicher sein. Also sagen alle Drei im Prinzip daselbe wie der Autor.

  • F
    Felix

    und schon wieder der erste der was von "hygiene" faselt... leute, wir leben nicht in der wüste wo wasser so kostbar ist das mans nur zum kochen und trinken nutzen kann, sondern in gemäßigten zonen wos wasser im überfluss gibt. da sollte mans doch hinbekommen sich die nudel zu waschen... wer dazu zu blöd ist, dem ist eh net zu helfen.

     

    genauso gehts nicht drum das die amputation mal notwendig sein kann, genausowenig wie eine beinamputation sinnvoll sein mag. aber profylaktisch einem kind was abschneiden ist schlicht und ergreifend unter aller sau. unentschuldbar.

    wenn das ein erwachsener freiwillig macht dann ist das sein problem.

     

    und der blödsinn mit religionsfreiheit ist genauso schwachsinnig. religionsfreiheit bezieht sich auf einen selber, einen schutzbefohlenen zu verstümmeln ist damit nicht gedeckelt. das wird nämlich durch das recht auf körperliche unversehrtheit gedeckt.

  • C
    CHR

    Danke für den Beitrag. Das geht mir genauso, ich wurde mit Mitte 20 wegen einer Phimose beschnitten und bedaure den Verlust an Empfindlichkeit beim Sex sehr!!

  • SU
    Schall und Rauch

    Ich bin in einer ähnlichen Situation, war aber 35 als es geschah. Aufgrund einer Phimose war es nötig, also mußte ich da durch. Die Phimose übrigens stammt von einer "Behandlung" in meiner Kindheit bei der man ohne Grund die Vorhaut gekürzt hat -- Narbengewebe zieht sich zusammen & wächst nicht mit.

     

    Zurück zum Thema. Der Unterschied von vorher zu nachher kann jeder nachfühlen, der eine örtlich Betäubung an der Haut schon mal erlebt hat: das feine Gefühl an der Oberfläche ist weg, das einzige was bleibt sind die tiefer liegenden "Drucksensoren". So wichtig kann "et" werden: Man spürt "etwas" aber nicht "was".

  • PP
    Peter Pizarro

    Natürlich ist das eine Einzelmeinung. Nie hat jemand hat bestritten, dass jeder Mann anders empfindet. ABER sie zeigt, dass das Märchen "das macht gar keinen Unterschied" eben ein Märchen ist. Und es reicht auch völlig, dass EINIGE diesen Unterschied negativ empfinden, um eine Legalisierung zu verhindern. Um Kinder diesem Eingriff per Zwang zu unterziehen müsste völlige Einigkeit bestehen, dass negative Folgen ausgeschlossen sind. Das ist nachweislich nicht der Fall - ganz zu schweigen von den allein in den USA 100 toten Babies jährlich. Die würden noch leben, wenn mit diesem Wahnsinn aufgehört würde.

  • AM
    Amet Mut

    Bezugnehmend auf einige Kommentare: Weil aber jeder Mann offensichtlich anders empfindet muss es SEINE und nur seine Entscheidung sein sich Beschneiden zu lassen oder eben nicht. Nur er sollte die Verantwortung und das Risiko tragen. Nach ausführlicher ärztlicher Aufklärung und wenn er den möglichen Ausgang und die Risiken abschätzen kann. Die Beschneidung hat Folgen für die Sexualität - für manche positiv für manche negativ - und m.E. haben Eltern nicht das Recht dies für ihre Söhne zu entscheiden. Nicht im Alter von 8 Tagen, nicht im Alter von 8 Jahren und auch nicht danach.

  • EG
    Es geht nicht um Religion

    "Thema ist nicht, ob Religionen irgendwelche Sonderrechte bekommen sollen, sondern es geht um die Frage (die eben auch in anderen, nicht-religiösen Kontexten aufkommen kann), in welchen Fällen der Staat in das elterliche Erziehungsrecht quasi hineinregieren darf."

    Auszug aus: http://antjeschrupp.com/2012/09/07/nochmal-zum-thema-beschneidungsverbot/

  • O
    ohne_mit

    Hm, wir sammeln also weiter kräftig Stimmen für und gegen die Beschneidung. Aber gut, wenigstens wird hier mal kurz klar, dass es bei jedem anders ist. Sich es nicht ausgesucht zu haben, ist wohl das Schlechteste. Wenn - wie in meinem Fall - wirklich ein hygienischer, medizinischer Grund vorlag, das Ding abzunehmen, dann ist es halt jetzt so. Und in dieser Debatte kommt alles Schlechte wieder hoch. Ohne Erinnerungen an den Vorgang zu haben (außer dieses eine Bild, wie ich liege, und nach oben gucke, auf dem Weg aus dem OP-Saal), kann ich nicht mal Aussagen treffen über den Schmerz.

     

    Aber mittlerweile alles okay. Jeder Mann ist anders. Jede Frau auch. Drei Kinder sprechen jedenfalls auch dafür, dass du als Mann nicht komplett versagt hast, nachdem deine herbeisozialisierte Sexualität mit der Beschneidung nochmal eine Wendung erfuhr. Bitte ab jetzt nur noch Mediziner und Studien befragen, alle Einzelmeinungen sind wohl aufgezählt.

     

    Der Sex zwischen Personen bleibt aber eine individuelle Erfahrung - gut, dass das Kollektiv nicht an der Bettkante steht und zuguckt, Tipps gibt oder sogar abwinkt, wenn er blank zieht und die Vorhaut fehlt...

  • M
    Markus

    Ach, vielleicht liegt es an der Beschneidung, dass ich Sex langweilig und anstrengend finde.

  • L
    lotus

    Mhm immer dieses "meiner ist 'besser weil'denken"...

     

    Ich finde den Artikel gut, ich möchte auch nicht unempfindlicher sein, das gute harte rein und raus ist auch unbeschnitten möglich. Nur eben mit einem verdammt guten Gefühl wenn man mich fragt.

     

    Was die Dauer angeht, naja, das sollte man nicht auf abgeschnittene Sensibilität stolz sein sondern auf die eigene Körperbeherrschung.

     

    Aber so wie die Kommentare hier auseindergehe ist es scheinbar egal ob mit oder ohne... Mann scheint ebenso oder vielmehr oder eben nicht empfindlicher...

     

    Das Argument mit der Hygiene finde ich auch immer spaßig. Nur so mal in die Runde geworfen..

    - Waschen sich beschnittene Männer nicht täglich oder bezieht sich das Argument auf die Sauberkeit vor dem spontanen Liebespiel... bei dem man anonymerweise eh ne Tüte haben sollte.

    - Bleibt der Lümmel den sauber oder stinkt bei beschnittenen anstattdessen die Buxe?

    - Warum steht der Mensch nicht mehr auf dem Intimgeruch eines Partners

  • AG
    Anton Gorodezky

    Eins steht jedenfalls fest: eine religiös begründete Beschneidung ist eine schmerzhafte; dauerhafte und wesentliche Veränderung des Körpers.

     

    Und deshalb sollte man wenigstens warten, bis die Kinder ihr Einverständnis geben können. Religionsmündig ist man mit 14, ich bezweifle, dass dieses Alter reicht. Ich halte 18 für angemessen.

     

    Und in meinen Augen wiegen da das recht auf körperliche Unversehrtheit und die Religionsfreiheit der Kinder höher als das Erziehungsrecht der Eltern.

  • B
    blinx

    @LNF: Wieso soll es eine Statistik geben, was ist das für ein Unsinn? Wenn man nicht der Norm entspricht soll man die Bappen halten?

     

    Ich finde es gut, mehr von Männern über das Thema zu erfahren, auch und gerade wenn es widersprüchliche oder uneinheitliche Erfahrungen sind.

     

    Der Mythos, dass Neugeborene eine Beschneidung nicht spüren gehört offensichtlich in die gleiche runde Ablage wie der, nach dem Frauen einen Mechanismus hätten der sie nach Vergewaltigungen nicht schwanger werden läßt.

     

    Den anderen Leserzuschriften entnehme ich, dass der Verlust der Vorhaut anscheinend häufig männlicher im Sinne von unempfindlicher macht. Das ist eine Geschmacksache, und interessant für Genderforscher, spricht aber nicht per se für Beschneidungen bei Jungen.

  • MB
    michael bolz

    ob hier männlichkeitsvorstellungen (was sind denn bitte "richtige männer", herr schäfer?) oder religiösität (welchem glauben gehören sie an, herr "mit_ohne"?) oder sonstwas oder auch das jeweilige anti - die herrliche pluralität der meinungen!!! - breitgetreten wird - trotzdem bleibt die einzig plausible lösung in bezug auf beschneidungen doch die, denjenigen selbst entscheiden zu lassen, der beschnitten werden "soll".

    ich bin sicher, gott kann warten - jedenfalls der, an den ich glaube.

     

    ein kind zu beschneiden, ist definitiv eine unnötige quälerei und man erspare sich bitte die entsprechenden kommentare, die, bei aller scheinbar fundierten differenziertheit, doch zugeben müssen, dass sie ebenso in kein kind hinein fühlen können.

    oder glauben all die pro-beschneidungs-freunde, es gibt kleinkinder, die stehen eben auf schmerzen und kommen damit klar? was ist mit denen, die das nicht können?

     

    wo sollen zum müssen wird oder zum statistischen entscheidungswert verkommt, hört der spass eindeutig auf, ganz egal, wie es vor dem schnitt war oder danach ist.

    diese verantwortung kann mir weder gott noch eine idee männlichkeit oder religiösität - noch eine wissenschaftliche untersuchung oder eine sonst irgend tendenziöse haltung abnehmen.

     

    hier muss der schnitt erfolgen.

     

    ich danke dem autoren für seine worte.

  • H
    hans

    Irrelevant sind Kommentare die Anderen die die Relevanz und den Sinn absprechen.

     

    Und, mein Dank an den Autor für Offenheit + Mut.

  • LA
    leider ab

    von mit_ohne:

    "Der Vorteil der Sauberkeit des Penis, welche sich bei beschnittenen Männern automatisch einstellt, wird mit keinem Wort erwähnt."

     

    Weil Schwanzwaschen für Männer zur täglichen Routine gehören sollte?

     

    PS: Bin ohne und finde es doof.

  • X
    xyz

    Das ist wohl subjektiv sehr unterschiedlich. Ich selbst wurde auch als Erwachsener mit Mitte 30 ziemlich spät erst beschnitten, nachdem ich mit hinreichend vielen Sexualpartnerinnen noch mit Vorhaut geschlafen und mehrere Kinder gezeugt habe. Ich muss sagen, dass ich meine Beschneidung eindeutig als sexuelle Verbesserung empfinde. Es entsteht einfach eine noch größere Intimität und Nähe, es fühlt sich für mich eher intensiver an.

     

    Dass Masturbation im beschnittenen Zustand irgendwie schlechter geht, ist schlicht ein Märchen. Ich könnte mir vorstellen, dass diese extrem unterschiedlichen Erfahrungsberichte auch viel damit zu tun haben, aus welchem Grund, oder in welcher Lebenssituation der Eingriff bei jemandem vorgenommen wurde. Und die grundsätzliche Einstellung des Mannes spielt sicher auch eine Rolle. Ich kann den Bericht jedenfalls nicht bestätigen.

  • I
    ITom

    Beim Thema Beschneidung von kleinen Kindern wird immer mit dem Begriff "Religionsfreiheit" zu Gunsten der Beschneidung argumentiert.

    Dabei ist aber immer die Religionsfreiheit der Eltern gemeint. Die Religionsfreiheit der Kinder steht aussen vor!

  • T
    Tube

    @LNF Wieso sind solche Erfahrungsberichte irrelevant? Das Risiko, dass das Sexualleben wie beschrieben eingeschrenkt wird besteht. Ich finde mich zum Beispiel genau in der Beschreibung des Autors wieder. Dieses Risiko darf nicht unter den Teppich gekehrt werden und sollte nur von mündigen und aufgeklärten Männern bewusst eingegangen werden. Ich behaupte nicht, dass alle Beschnittenen darunter leiden, aber selbst wenn nur wenige Prozent das Problem haben, spricht das schon für ein Verbot. Man verliert nicht nur Sensitivität, gerade im jungem Alter bei seinen ersten sexuellen Erfahrungen setzt einen das auch phychisch unter starken Druck.

  • S
    snilax

    @LNF: Was wollen Sie mit der Statistik. Laut Statistik gibt es in Deutschland niemanden der 2 Beine hat. Ist rechnerisch richtig in Wirklichkeit aber Blödsinn. Ich kann dem Autor des Artikels aus eigener Erfahrung nur Recht geben. Selber hinschauen und die Subjektivität des Gegenübers ernst nehmen reicht in der Regel für eine gelungene Kommunikation. Und darum geht es ja beim Sex. Schöne WE

  • S
    seriousguy47

    Für mich einer der besten Debattenbeiträge zum Thema - weil von eigener Erfahrung getragen, informativ breit angelegt, erkennbar ehrlich und ohne (ideologischen) Schaum vor dem Mund.

     

    Bei den Kritikern des Beitrags kann ich dagegen nicht erkennen, wo sie Argumente vorbringen, die die Außerkraftsetzung eines Grund- und Menschenrechtes und den gewaltsamen Übergriff durch kindliche Zwangsbeschneidung rechtfertigen würden. Besonders im Fall des Judentums sehe ich zwar wichtige religiöse und kulturelle Gründe, die ich nachvollziehen kann, ganz persönlich überzeugen sie mich in der Abwägung aber nicht. Schon gar nicht, wenn sie sich, wie in der (Einzel-)Erfahrung des Autors, hinterher als ziemlich heuchlerisch herausstellen.

  • DB
    Die bösen Muslime

    "(Aber es gibt doch Penicillin.)"

    Genau solch ein Satz zeichnet den hohen IQ eines Autoren aus, der in der taz einen Artikel publizieren darf.

    Ja genau, warum muss man Krankheiten denn unbedingt vermeiden, wenn's doch Peni(s)cillin gibt?

    Es wird doch wohl noch sicherlich Äonen dauern, bis Antibiotika nicht mehr wirken, gell?

     

    "Doch ich erlebte in den Tagen danach heftige Schmerzen. Ich frage mich bis heute, wie Erwachsene es verantworten, dass sogar neugeborene Jungen diese Schmerzen durchleben müssen."

    Wissen Sie, genau das mag einer der vielen Gründe sein, warum Juden das ihren Säuglingen sofort antun und Muslime in früher Kindheit: weil man den Schmerz besser wegstecken kann und der Körper die Wunde schneller und besser heilt.

     

    Vielen Dank jedenfalls für Ihren persönlichen Erfahrungsbericht, der mich nicht im Mindesten kratzt - ich werde Sie sicherlich auch in Zukunft nicht als Beschneidungs-Experten wahrnehmen.

     

    Diese dämliche germanisch-arische Dämonisierung der Beschneidung mag Sie und die Rest-Arier ja befriedigen, aber bitte nehmen Sie doch zur Kenntnis, dass nicht alle diese Praxis aus religiösen Gründen ihren Söhnen antun wollen. Ich für meinen Teil würde meinen Sohn beschneiden lassen, aber sicher nicht wegen des Islam oder sonstwas.

     

    Auch ich habe die Beschneidung als schmerzhafte beschissene Zeremonie erleben müssen, weil das nun mal eine Tradition war/ist. Ich war meinen Eltern jahrelang böse deswegen, aber heute sehe ich das gänzlich anders.

    Vor allem sind mir im Gegensatz zu meinen christlichen Freunden jedwede Krankheiten wie Entzündungen oder Pilze o.ä. völlig unbekannt.

    Das ist auch der Grund, warum ich meinen Söhnen - unter örtlicher Betäubung - die Vorhaut in möglichst jungen Jahren entfernen lassen würde.

     

    Was Sie mit Ihren Söhnen anstellen, geht mich nichts an.

  • A
    Andreas

    Guter Artikel und sehr wichtig, denn es sollten viel mehr zur Sprache kommen, die wirklich vergleichen können. Dabei sollte man aber natürlich berücksichtigen, dass bei Beschneidungen im Kindesalter die Abstumpfung der Eichel über einen deutlich längeren Zeitraum erfolgte.

     

    Wie auch von anderen hier schon bemerkt wurde, gibt es auch Berichte von größerem Lustempfinden. Ich schließe daraus allerdings nicht, dass es sich vielleicht über die Masse die Waage hält. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die Beschneidung auf jeden Fall Einfluß auf das Lustempfinden hat. Egal ob positiv oder negativ, das ist etwas, was nur der Betroffenen selber bestimmen darf.

  • EM
    einem Mann

    Wie gut, dass nach all dem feminismus-gender-gequatsche endlich mal wieder der gute alte penis im vordergrund steht. Penisse über alles!!!

  • P
    Pitchblack

    Ich darf hier eigentlich nicht mitdiskutieren - ein X-Chromosom zu viel. Es würde mir auch nie einfallen, mich in eine Debatte darüber einzumischen, ob Frauem nun eher auf harten und langen Sex stehen als auf die langsame, gefühlvolle Variante...

     

    Dennoch würde ich sehr gerne darauf hinweisen, dass der bereits angesprochene Vorteil der Sauberkeit des Penis auch die Mädels betrifft: Viren, die sich durch unzureichende Genitalhygiene am Penis befinden können, stehen im Verdacht, nach der Übertragung durch Geschlechtsverkehr Gebärmutterkrebs zu übertragen.

  • M
    mit

    Der Artikel repraesentiert natuerlich eine Einzelmeinung und ist somit nicht repraesentativ. Deshalb ist er aber noch lange nicht sinnlos oder irrelevant, da er den Aspekt der Empfindsamkeit zumindest in die Debatte einbringt und eben genau die Frage nach Statistiken aufwirft. Wenn es diese nicht gibt, wird es Zeit, dass sich jemand darum bemueht!

     

    Im Uebrigen moechte ich meinen, dass die medizinischen Vorteile der Beschneidung - die ich insofern infrage stelle als es keineswegs unmoeglich ist, sich trotz Vorhaut sauber zu halten - ziemlich hinfaellig sind, wenn die Maenner anschliessend auf das Kondom verzichten, weil sonst "nichts geht".

  • N
    Nordlicht

    ... überweigend psychisch wirksame selbsterfüllende Prophezeiung? In welche erträumte/befürchtete Richtung auch immer? Ich vermute fast ;). Rein physisch traue ich einem solchen Beschneidungsvorgang kaum derart unterschiedliche nachfolgende Erfahrungen zu.

     

    Ich wurde aus medizinischen Grunden (wiederholte Pilzübertragungen) im Alter von 25 Jahren beschnitten und der Vorher-/Nachhervergleich fiel eindeutig zugunsten des Nachhers aus! Zuvor störte u. a. eine Überemfindlichkeit, die sich bei Berührungen im halbfeuchten Zustand schmerzhaft auswirkte. Die zwei Wochen nach der Beschneidung waren gut zu ertragen - ich brauchte nur ein Mittel gegen sonst schmerzhafte nächtliche Erektionen - sonst nichts.

     

    Allerdings würde ich mir wünschen, dass Beschneidung nur mit Zustimmung des Betreffenden und frühestens mit 12 Jahren erfolgen. Nur dann können m. E. psychische Folgeschäden weitestgehend vermieden werden. Deshalb habe ich auch die Hoffnung, dass nach und nach auch Religionsvertreter in der Lage sein werden, ihre Dogmen diesbezüglich zu modifizieren.

  • P
    p3t3r

    ich als unbeschnittener ziehe mir ein dickes kondom über um "harten schnellen sex" geben zu können, wenn ne frau das auch will! für solchen sex mir den schutz der eichel abzuschneiden ist doch wirklich bescheuert, dann scheuert die eichel doch ;)

    also mit vorhaut kann ich langsamen oder harten sex haben,

    die ganze diskussion ist so sinnlos wie die dazugehörigen religionen, die alle an den selben nicht vorhandenen gott glauben, und anstatt sich wie eine große familie zu umarmen, sich gegenseitig den schädel einhauen

    ich kann dazu nur sagen: bäh ....

    jeder hat das recht mit seinem körper zu machen was er möchte solange er niemand anderem damit schadet,

    kinder verstümmelung ist ja wohl sowas von vorgestern, das nur religionen und erzgläubige das machen

  • O
    OldCut

    Ich wurde mit über 30 beschnitten und kann dem nicht zustimmen!

    Natürlich muss man seinen Penis neu kennenlernen und auch das Onanieren neu lernen, aber dennoch ein Schritt den ich niemals bereuht habe.

    Hygienischer, ästhetischer und genau dasselbe Gefühl!

  • B
    blibla

    Die einzige, wirklich einzige relevante Frage in der Debatte um religiös motivierte Beschneidungen von unmündigen Kleinkindern lautet:

     

    Wenn man als Glaubensmitglied im vorgeschriebenen Alter nicht beschnitten wurde, kommt man dann in die Hölle?

     

    Die Antwort lautet: Nein!

     

    Es gibt also keine ernsthafte spirituelle Begründung, warum jemandem die Wahlfreiheit auf die Beschneidung genommen werden soll.

     

    Lautete die Antowort "ja", oder "wahrscheinlich", dann sähe die Situation anders aus, da die Erwartung auf Höllenqualen bei intensiv Gläubigen zu Traumata führen kann.

  • C
    chutullu

    hach, lieber autor. mit 5 hat man noch keine sexuelle empfindungen, daher bezieht man als kind diese im umfeld der op erlebten schmerzen nicht auf die sexualität. ich wurde als kind beschnitten, aus gesundheitlichen gründen.

     

    du als erwachsener, dein geschlechtsteil ist in dem alter quell des selbstwert gefühls. das ist damit angegriffen worden.

     

    bei mir als kind war das einfach nur irgend ein ding an meinem körper. mit dem alter wurde es dann zur sexualität und selbstverständlich.

     

    und als beschnittener mann kann ich länger und häufiger als so mancher mit vorhaut und ohne selbstwert.

  • IP
    Ihr pvst

    Danke für den Artikel,

    das ist der beste Artikel zum Thema den ich bisher gelesen habe.

  • N
    naja

    also ich weiß nicht, ob ich da so zustimmen kann. ich wurde bereits mit 5 jahren beschnitten und so fehlt mir der vergleich, aber wenn es mir an was nicht fehlt so ist das empfindsamkeit. vielleicht wurde die op beim autor schlecht durchgeführt, zu viel vorhaut weggeschnitten oder wie auch immer. jedenfalls gibt es zu dem thema auch ganz wiedersprüchliche aussagen. männer, die unter vorhautverengung leiden, bekommen durch den eingriff überhaupt erst die möglichkeit lustvollen sex zu haben. ich glaube nicht, dass man das pauschalisieren sollte.

  • FS
    Frank Schäfer

    Das ist eine Sichtweise. Meine Wenigkeit ließ sich just im gleichen Alter beschneiden und das sexuelle Erleben war ein gesteigertes. Nie wieder Ejaculatio Praecox. Und es gibt nun mal Frauen, die harten und ausdauernden Sex lieben. Und viele Höhepunkte dabei erleben. Und das sind mehr als "Foreskin-Man" so denkt. Das ist meine Sichtweise. So repräsentativ (oder nicht) wie die andere. Was ie OP-Schmerzen angeht: ja, stimmt; da muss man halt durch. Punkt. Für richtige Männer kein Problem.

  • M
    mit_ohne

    Es wird sich darüber beschwert, dass sich unbeschnittene Männer über den Akt der Beschneidung und die Vor- bzw. Nachteile keine Meinung erlauben dürfen, gleichzeitig wird die Meinung eines einzelnen Beschnittenen als die einzig wahre Meinung aller beschnittenen Männer dargelegt.

     

    Ich kann mich nicht an qualvolle Schmerzen erinnern, die ich nach der Beschneidung hatte, schon eher an Schmerzen nach dem Entfernen der Weisheitszähne, aber auch hier wird es mehrere Meinungen über Schmerzen nach dieser Zahn-OP geben. Ebensowenig bin ich "südlich des Äquators" gefühlsarm geworden, eher empfinde ich manchmal das Gegenteil, aber auch das darf bitte jeder für sich selber fühlen.

     

    Der Vorteil der Sauberkeit des Penis, welche sich bei beschnittenen Männern automatisch einstellt, wird mit keinem Wort erwähnt. Schade. Bleibt also als Restgeschmack dieses Berichtes die Tatsache, dass der Autor sich seines männlichen Orgasmusgefühls beraubt sieht. Das tut mir ziemlich leid.

  • B
    bla

    Ich kann die Vorher-Situation aus gegeben Gründen nicht nachvollziehen. Aber was den "härteren und längeren" Sex angeht: Was ist daran schlecht? Ich habe nicht das Gefühl, dass er weniger intensiv ist - ohne Kondom. Mit Kondom geht nichts, da es tatsächlich zu abgestumpft ist. Ich kann also zumindest diesem Punkt zustimmen. Das ist als Querficker vielleicht richtig schlimm, ich als Monogamer (und auch Polyamore Menschen) stört das (denke ich) nicht besonders.

     

    Trotzdem stinkt Religion. Änderungen am Körper aus religösen Gründen sind...befremdlich. Allerdings aus ästhetischen Gründen...siehe Piercing.

  • B
    Bachsau

    Schön, dass endlich mal jemand begründet Partei dafür ergreift, dass das Verstümmmeln von Kindern nicht okay sein kann. Egal, ob Mädchen oder Junge. Wer soetwas wirklich will, kann es mit 18 immernoch tun.

  • HH
    Heinz Hertlein

    "Ich frage mich bis heute, wie Erwachsene es verantworten, dass sogar neugeborene Jungen diese Schmerzen durchleben müssen."

    Was ich vor Beginn dieser Debatte nicht wußte, ist wie häufig heutzutage noch Neugeborene ohne Betäubung beschnitten werden. Auch da gibt es den Mythos, dass sie schmerzunempfindlicher wären, als Erwachsene.

     

    Es gibt gar nicht so wenige, die sich als Erwachsene beschneiden lassen und auch einige Internetforen in denen diejenigen darüber sprechen.

     

    Die Aussagen über das sexuelle Erleben davor und danach differieren stark.

  • L
    LNF

    Der Artikel ist mutig, aber irrelevant. Jeder Mann ist anders. Ich hatte es inzwischen mit drei Männern zu tun, die in Erwachsenenalter aus medizinischen Gründen beschnitten werden mussten. Alle drei erzählen unterschiedliche Geschichten. Zwei davon sagen, der Sex wurde dadurch besser. Der dritte ist unglücklich über die Beschneidung, im Gegensatz zum Autor aber deshalb, weil der Penis zu empfindlich geworden ist. Genau wie die des Autors sind das aber Einzelerfahrungen. Solange es dazu keine Statistik gibt (Oder gibt es eine und der Autor unterschlägt sie?), sind solche Texte sinnlos.