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taz-Serie Schillerkiez"Ein zweites Kreuzberg hinstellen"

Das Tempelhofer Feld sollte weitgehend mit Wohnungen zugebaut werden, fordert der Ökonom Kristof Dascher. Das würde die Gentrifizierung bremsen.

Diese Weite auf dem Tempelhofer Feld... Bild: dpa
Interview von Uwe Rada Bert Schulz

taz: Herr Dascher, wann waren Sie zuletzt auf dem Tempelhofer Feld?

Kristof Dascher: Das ist schon länger her. Vor gut einem Jahr?

Es hat Ihnen dort nicht gefallen?

Doch. Aber ich habe nicht genügend Zeit, dorthin zu gehen.

Welchen Spirit haben Sie dort gespürt?

Es ist ein interessanter Ort, eine so große Fläche innerhalb der Stadt hat Seltenheitswert. Es gibt keine Bäume, man kann weit schauen.

Und das wollen Sie den Berlinern wieder nehmen.

Es ist einfach so, dass der Vorteil des Parks mit vielen Nachteilen einhergeht, die man sich so nicht bewusst macht.

Welche Nachteile denn?

Als Ökonom interessiere ich mich für die Ökonomie von Städten. Und da gibt es den deutschen Wirtschaftsgeografen Johann Heinrich von Thünen, der schon im 19. Jahrhundert argumentiert hat, dass sich ein Standortvorteil in der Stadt niederschlägt in steigenden Mieten. Das zeigt sich zum Beispiel im Neuköllner Schillerkiez, der unmittelbar ans Tempelhofer Feld grenzt.

Mehr Wohnungen

Kristof Dascher, 45, ist seit 2009 Professor für Ökonomie am Touro College in Charlottenburg. Einer seiner Schwerpunkte ist Stadtökonomie. Im Oldenbourg-Verlag ist sein Buch "Volkswirtschaftslehre. Eine Einführung in Bausteinen" erschienen.

Berlin wächst, und das immer schneller. Einer neuen Bevölkerungsprognose zufolge soll die Stadt bis 2030 250.000 neue Bewohner haben. Experten halten deshalb den Neubau von 150.000 Wohnungen für nötig. In dieser Legislaturperiode will der Senat 30.000 Wohnungen bauen.

Auf dem Tempelhofer Feld sollen 4.650 Wohnungen entstehen, zudem Gewerbeflächen für mehr als 7.000 Arbeitsplätze. Von den bestehenden 303 Hektar sollen 95 Hektar versiegelt werden.

Eine Empirica-Studie im Auftrag des Senats hält diese Planung für sinnvoll. Eine innerstädtische Bebauung brächte Berlin in den kommenden 50 Jahren finanzwerte Vorteile in Höhe von 298 Millionen Euro. Die Studie wird heute offiziell vorgestellt.

Die Initiative 100 Prozent Tempelhof startet demnächst ein Volksbegehren. Sie will verhindern, dass überhaupt auf dem Feld gebaut wird. (taz)

Aber gerade die Bewohner der angrenzenden Gebiete sind vehemente Befürworter der Initiative „100 Prozent Tempelhof“, die eben keine Bebauung will. Erkennen die ihre gefährliche Lage angesichts der Mietpreise nicht?

Ja, vielleicht erkennen sie die nicht. Und ich weiß nicht, ob die Unterstützung des Parks auch bei den angestammten Bewohnern dort wirklich so groß ist. Bei der Volksabstimmung über die Schließung des Flughafens Tempelhof gab es in der Umgebung ja eine Mehrheit für den Weiterbetrieb. Dass die neu hinzuziehenden Anwohner für den Park sind, das ist klar. Sonst würden viele von ihnen ja gar nicht kommen. Sie verursachen Verdrängungsprozesse.

Ihre Lösung ist, das Tempelhofer Feld zu zwei Dritteln zu bebauen und 100.000 Wohnungen zu errichten. Was hätten die Bewohner, die von Gentrifizierung bedroht sind, davon?

Wenn die Berliner beschließen, den Park einzutauschen gegen eine weitgehende Wohnbebauung, dann verlieren die Anwohner in der Summe nichts: Ihre Mieten bleiben niedriger. Denn die Gewinner des Parks sind auch auf mittlere Frist nur die Immobilienbesitzer, deren Wohnungen etwa in der Oderstraße wertvoller und wertvoller werden. Die Allgemeinheit hat davon nichts.

Woher nehmen Sie die Sicherheit, dass die Bebauung des Parks die Mietpreise sinken lässt?

Wenn der Park die Mieten steigen lässt, dann ist es doch nur logisch, dass seine Bebauung, also das Fehlen des Parks, dies nicht zur Folge hat.

Das gilt aber doch nur, wenn die Mieten auf dem Parkgelände höchstens so hoch sind wie in den umliegenden Vierteln – sonst werden doch die Mieten dort hochgezogen.

Ich glaube, es handelt sich hier um einen Konflikt, der in der gesamten Stadt existiert: Mieter gegen Vermieter. Das ist in vielen Städten so, auch in London und New York. Da geht es um den Streit: Wird Neubebauung zugelassen? Es gibt eine große angelsächsische Tradition, Neubebauung zu verhindern. Und zwar mit Hinweis auf die Natur – in London gibt es den Green Belt, in New York auch das Urban Gardening. Dahinter stecken die Partikularinteressen der Wohnungsbesitzer, der Vermieter. Jeder Vermieter in Berlin müsste gegen die Bebauung des Feldes sein …

weil dies Ihrer Ansicht nach die Mieten in der Stadt senken würde.

Wenn das Feld massiv und dicht bebaut wird, würde das das Mietniveau in der gesamten Stadt beeinflussen. Das kann der Vermieter im Kreuzberger Bergmannkiez genauso wenig wollen wie der Vermieter im Schillerkiez. Er muss befürchten, dass ihm die Mieter wegziehen – zumal, wenn es sich um architektonisch ansprechende Viertel handelt. Von einer Bebauung würden alle in Berlin profitieren – außer die Vermieter!

taz-Serie Schillerkiez

Zwischen Flughafen Tempelhof und Hermannstraße in Neukölln liegt der Schillerkiez. Lange galt das Viertel am Rande des Flugfelds als Armeleutegegend. Menschen aus vielen Nationen leben hier, mehr als 40 Prozent sind arbeitslos, der Kiez hat die höchste Bevölkerungsdichte von Neukölln.

Doch spätestens seit der Stilllegung des Flughafens 2008 ist aus dem innerstädtischen Viertel ein Quartier mit Potenzial für Investoren geworden. Seit Mai 2010 ist die 386 Hektar große Freifläche ein Park; es sollen Gewerbebetriebe entstehen und neue Wohnquartiere für die obere Mittelschicht.

Droht dem Schillerkiez nun also eine Welle von Aufwertung und Mietsteigerungen, wie sie weite Teile von Prenzlauer Berg und Kreuzberg bereits erlebt haben? Sind die Studierenden und Künstler, die ins Viertel strömen, Vorboten einer Entwicklung, die in Friedrichshain und Mitte schon an ihrem Ende angekommen ist? Wird das Arbeiterviertel gentrifiziert - oder wird es bei ein paar Townhouses am Parkrand bleiben?

Sicher ist nur eins: Der Schillerkiez wird sich verändern. Wer davon wie stark profitiert, wird man sehen. Die taz beobachtet diese Veränderungen seit Mai 2010. Bereits erschienene Texte stehen unter: www.taz.de/schillerkiez

Das ist Marktgläubigkeit pur!

Es ist ein ganz einfaches Modell. Und für mich ist – aus einer gesamtstädtischen Perspektive – völlig klar: Es sollte bebaut werden.

Immerhin sorgt das freie Feld für ein besseres Klima in immer heißer werdenden Sommern: Die heiße Luft kann sich da abkühlen.

Für Berlin ist es besser – da fällt die Temperatur ein bisschen. Aber global gesehen ist es nicht besser. Da wäre es sinnvoller, wenn wir die Wohnflächen verdichten würden. Das Feld ist perfekt an den öffentlichen Nahverkehr angebunden, die Bewohner der neuen Wohnungen müssten nicht in die Stadt pendeln, es würde weniger Auto gefahren. Das spart massig Kohlendioxid.

Reichen denn die 100.000 Wohnungen – das entspricht etwa fünf Prozent des Wohnungsbestands der Stadt –, um die Mieten derart zu beeinflussen? Schließlich gehen viele Studien von einem weiteren Wachstum Berlins aus.

Das ist eine gute Frage. Es wird sicherlich nicht die Mieten steigen lassen. Und wir hätten die Chance, etwas Neues zu gestalten, jene Urbanität zu gestalten, die wir alle schätzen und suchen – also etwa Kreuzberg. Bei Städten geht es ja um Verdichtung, um Spezialisierung, um Subkulturen. Das geht nur, weil Berlin groß ist.

Sie argumentieren mit dem sogenannten Sickereffekt – dass jene Leute, die in eine teure Neubauwohnung ziehen, eine billige freimachen. Das ist aber bisher nicht belegt. Meist steigen die Preise der preiswerteren Wohnung bei Neuvermietung deutlich.

Das sind jetzt die Niederungen des Mietrechts. Ich sehe hier eine Möglichkeit, den Mietanstieg zu bremsen. Und ich glaube, dass so ein massives neues Angebot einen Effekt hat.

Aber durchgerechnet haben Sie das noch nicht?

Nein. Sie können natürlich eine Unterfütterung durch eine konkrete Kosten-Nutzen-Analyse starten. Es gibt eine Studie der Firma empirica, die dies gegenwärtig auch tut [siehe auch Kasten, d. Red.]. Aber das Besondere hier ist, dass meiner Ansicht nach auch ohne eine solche Analyse die Vorteile der Bebauung klar überwiegen.

Wer soll Ihrer Ansicht nach bauen?

Die Grundstücke sollen nicht verkauft, sondern verpachtet werden; private Investoren sollen dafür auch relativ saftige Preise zahlen. Die Einnahmen daraus können – nach grobem Überschlagen – mehrere hundert Millionen Euro im Jahr betragen. Geld, dass man durchaus zweckgebunden verwenden könnte, über dessen Verwendung gerne die Bürger abstimmen dürften. Man könnte sie zum Beispiel für die Subventionierung von Sozialwohnungen auf dem Feld nutzen.

Die aktuelle Diskussion über die geplanten 5.000 Wohnungen auf dem Feld geht in eine andere Richtung: Hier sollen die landeseigenen Gesellschaften bauen.

Das ist auch in Ordnung. Wie das im Detail gemacht würde, ist völlig offen! Auch was man da hinstellt: sozialer Wohnungsbau mit spektakulärer Architektur, wie die Holländer es vormachen. Oder Lofts. Man könnte Vorteile dadurch haben, dass man sozial Schwache da wohnen lässt, oder den Gentrifizierungshaushalten für teure Wohnungen ordentlich Geld abnimmt.

Die Gentrifizierung in der Innenstadt läuft rasend schnell. Kommt eine Bebauung des Feldes wie Sie sie vorschlagen, überhaupt noch rechtzeitig, um die Folgen zu mildern? In Neukölln sind die Preise bei Neuvermietung innerhalb von drei Jahren um 30 Prozent gestiegen.

Ich sage ja nicht, dass die Bebauung alle innerstädtischen Probleme löst.

Die nächste Frage wäre dann: Was wird denn als nächstes zugebaut? Der Tiergarten? Der Viktoriapark?

Das Tempelhofer Feld war kein Park, sondern ein Rollfeld. Beim Viktoriapark würden da Denkmalschutzaspekte dem entgegensprechen.

Kleingartenkolonien?

Da gibt es ja schon Beispiele dafür.

Würden Sie auf das Feld ziehen, wenn es so bebaut würde, wie Sie vorschlagen?

Ich wohne in Kreuzberg. Und einer meiner Ausgangspunkte war: Warum kann man nicht ein zweites Kreuzberg da hinstellen? Und alle wollen nach Kreuzberg.

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47 Kommentare

 / 
  • B
    Bönx

    Ein zweites Kreuzberg? Warum wollen denn die Leute nach Kreuzberg? Schon einmal an die Geschichte gedacht, das drumherum? Sowas stellt sich doch in einem "Retortenviertel" erst in Jahrzehnten ein...

  • E
    ExSchillerer

    Der Herr Ökonom, der den Park genau einmal gesehen hat und sonst wohl nur in seinem ergonomischen Planungsbüro herumökonomiert soll meinentwegen seinen Garten zu 2/3 bebauen. Wie kann sich so jemand anmaßen darüber zu urteilen was nun Lebensqualität ist und was nicht. Gentrifiziert wird sowieso. Das ist nicht nur systemimmanent sondern gewollt. Park hin oder her. Die Bebauung von Innenstadtflächen hat doch noch nie für KEINE Mitsteigerung gesorgt. Das sollte auch ein Ökonom wissen. Oder ist der etwa bei den Bösen?

  • M
    Martin

    also im prinzip sagt er, senkt die Lebensqualitaet im Viertel, damit wenigstens die Mieten runter gehen

  • TL
    Tim Leuther

    @lentz

     

    Der Bund zahlt für Bankenrettungen. Ihr Argument mit der LBB zählt nicht, das WAR ja eine Landesbank. Für die sind die Länder (als Eigentümer) zuständig. Das wissen Sie auch. Daher schon seltsam das Sie es hinschreiben, nur um auf mehr Zeilen zu kommen. Wie bei den meisten anderen Sachen die Sie schreiben.

     

    Der Bund könnte für den sozialen Wohnungsbau mehr zahlen. (Ja mit Umweg über die Länder).

     

    Bauverhinderer verhindern Zubau, zulasten der Übergroßen Mehrheit. Sie machen in der Regel aus lokalen Partikularinteressen. Das schreibe ich.

  • DL
    dem lentz

    leider kennen sie scheinbar den bau und finanzierungsmarkt sco schlecht wie berlin; warscheinlich aus der tagespresse

    der bund zahlt?

    was, mein herr, sagt ihnen der begriff "bankgeselschaft" wenn er mit berlin in verbindung gebracht wird?

    bauskandal vlt?

    milliarden weg vlt?

    berlin ist pleite?

    sparen bis es quitscht, weil niemand auch nur einen pfenig zuschießt?

    das mein herr sind die folgen von sowas

    und genauso würde es wieder laufen

    so wie die öffentlichen wohnungsbaugeselschaften berlins hohe mieten verlangen müssen weil sie überschuldet waren nachdem sie einander der stadt abkaufen mussten würde der schwarze peter wieder beim steuerzahler und mieter landen

    zuviel bauen können sie in berlin nur indem sie gleichzeitig die lebensqualität senken, wie es der diepchen-senat geschafft hatt, nur das wir an dem was das gekostet hatt immernoch knabbern, das ist das geld das für infrastruktur, die bildung usw fehlt

    dazu hätten wir eine neubausiedlung die billig hochgepfuscht das selbe schicksal wie die anderen schlecht eingebundenen neubausiedlungen(es giebt auch gut eingebundene, aber das währe hier aus 1000mal beschriebenen gründen nicht möglich)erleiden würde.

     

    und nein, nur weil sie eigenkapital einsetzen(das müssen sie sowieso zur besicherung) heist das noch lange nicht das eine der banken die in den letzten jahren aus der baufinanzierung ausgestiegen sind für sie wieder in diese einsteigt.

    die gründe sind vielfältig,einige habe ich unten genannt

    das sie nicht wissen das diese es getan haben...

     

    erst sollten sie einen markt kennen bevor sie seitenlang ihre idiologischen vorstellungen über diesen verbreiten und leute difamieren die andere idiologische vorstellungen haben

    ihre "bauverhindererbeschimpfung" die sie da zusammengeschrieben haben und bei jeder gelegenheit verlinken um menschen die auch keine ahnung haben auf den holzweg zu schicken ist ist propaganda ohne realitätsbezug

    oder "hypotetische aufklährung" falls sie einen euphemismus für den werbetext suchen

     

    dies nur weil ich langsam das gefühl habe ihnen hier erst das ausdenken neuer, wieder nicht realitätsbezogener, sondern rein rethorisch-sophistischer argumente zu moderieren indem ich ihnen eine kleine einführung in die grundlagen von bau gebe

     

    sie scheinen sich ja als liberalen zu betrachten

    leider auf einem stand wie die meisten christen, die sich so nennen, aber aus der evangelischen kirche austreten weil ihnen der neue pabst nicht past

    sie sind gläubig

    ohne zu wissen an was sie da eigentlich glauben

    am besten fangen sie mal mit kalle an

    ist zwar auch nur theorie, aber zwei blickpunkte geben tiefenschärfe

  • TL
    Tim Leuther

    Die Kreditmenge ist in den Größenordnungen die Benötigt werden nicht relevant. Wichtig ist das Eigenkapital, dass das herkommt. An den Banken wird es nicht scheitern. Der Draghi druckt schneller Geld als die Mitarbeiter in der Berliner Verwaltung die Roten Punkte auf die Papiere kleben können. Natürlich gibt es gewisse Eigenkapitalanforderungen, das ist klar. Das Eigenkapital ist der Flaschenhals, denn hier ist ja das Risiko viel höher. Die Bank hat ja nur einen Verlust wenn

     

    *Investment fehlschlägt (erbringt die Fremdkapitalkosten/Tilgung nicht)

    UND

    *Restwert unter Fremdkapitalanteil

    UND

    *Investor (u.U. jur. Pers.) hat keine eigenen anderen Mittel mehr

     

    Die Bank ist also ein vielfaches besser abgesichert als der Eigenkapitalinvestor. Deshalb ist auch das Eigenkapital der Flaschenhals bei der Finanzierung. Es sei denn natürlich Sie haben an eine hochriskante fremdkapitallastige gedacht.

     

    Die Mieter profitieren von einer Blase deshalb weil eine Blase bedeutet, das zu viel gebaut wurde. Zuviel Gebäude treffen auf zu wenige Mieter. Die Zahlen dann geringere Mieten. Schaden haben die Vermieter, und wenn die Vermieter (deren Firmen etc. je nach §-Form) pleite gehen dann die Banken. Gehen die Banken pleite/drohen Sie pleite zu gehen, zahlt der Bund. Das ist dann quasi das Geld, was der Ramsauer nicht rausrücken will. Und ja: Natürlich ist Leerstand ein Grund die Miete zu senken. Nur weil manche mal etwas warten ist das kein Grund an dem Zusammenhang zu zweifeln. Mieteinnahmen sind ein verfallendes Gut. Jeden Monat den man nicht vermietet hat, hat man komplett 0 gemacht. Neben dem dass das Haus in sich zusammenkracht und die Versicherung nicht zahlt, ist das quasi dass schlimmste, was passieren kann. Die Vermietung kann man hinterher auch nicht nachholen. Ein materielles gut kann man lagern, aber in Mai, kann man die Wohnung nicht mehr für Januar vermieten.

  • L
    lentz

    "Kredite stehen zur Verfügung, deren Menge ist nicht begrenzt."

    ich glaub ich träume

    wovon reden sie da?

    sogar die kfw mittel sind begrenzt

    und die sind das wichtigste element der baumarktsteuerung in diesem land

    und nichtmal diese mittel wird ihnen jede bank durchleiten.

    für eine bank bedeuted das verleihen von geld ein geschäft

    und ein risiko

    wenn sich viele dieser risiken in schlechte risiken verwandeln weil die kredite notleidend werden bedeuted das das die bank letztlich auf dem damit finanzierten produkt sitzenbleibt; tritt dies in einem marktsegment gehäuft auf sind die folgen davon härtere vorschriften und limitierungen in dem betreffenden segment

    und eine verkleinerung des zur verfügung gestellten rahmens für das gesammte geschäftsegment innerhalb des hauses.

    das ist übrigens bei jeder art geschäft so

    als it-startup hatte man nach dem crash auch schwierigkeiten geld von banken zu kriegen

     

     

    "Mietern kann nichts besseres passieren als eine Immobilienblase."

    wie kommen sie den darauf?

    eine immobillienblase ist immer eine preisblase, d.h. die preise liegen weit über wert, was meist auch nach platzen nicht korigiert wird; die einen halten um die schäden zu begrenzen, die nächsten rümpeln die portfolios der kreditgebenden banken so zu das die das geschäftsfeld bis nach konsolidierung verkleinern bis sperren, und die dritten lassen zu abschreibezwecken leer stehen

    was davon nutzt dem mieter?

    die flaute danach; wenn die banken versteigern um ihre verluste zu verringern?

    auch da hängen die preise vom verkehrswert ab der sich wiederum aus zu erwartenden mieteinnahmen errechnet was definitiv kein grund ist die miete zu senken, eher im gegenteil.

     

    die 10 jahre + oder- vor oder nach den eingemeindungen sind baugeschichtlich und stadtentwicklungsgeschichtlich, d.h. vom charakter der bezirke her irrelevant.

    die "dörfer" waren ja schon keine mehr als sie dazu kahmen

    von den städten gar nicht zu reden

    weniger der stil von münchen, wo alles auf ein zentrum zustrebt

    als mehr ruhrgebiet

    würde man dieses zu einer stadt vereinheitlichen währe das argument "nicht alt-kastrop-rauxel ja auch eher...naja

  • TL
    Tim Leuther

    @lentz

     

    Alt-Berlin ist:

     

    *Mitte

    *Kreuzberg

    *Friedrichshain

    *Prenzlauer Berg

    *Wedding

    *Tiergarten

     

    Alles andere ist erst seit 1920 Teil von (Groß-) Berlin.

     

    Kredite stehen zur Verfügung, deren Menge ist nicht begrenzt. Die Rettung der Banken in Falle der Kriese ist Aufgabe Europas, nicht der Berliner Innenstädter, sie wären nur Profiteure.

     

    Mietern kann nichts besseres passieren als eine Immobilienblase.

     

    Die in Kreuzberg bleiben wollen, wollen vor allem in Kreuzberg bleiben. Sie haben in der Mehrheit sicher nichts gegen Neubauten.

  • L
    lentz

    sie kriegen es scheinbar nicht auf die reihe:

     

    ich binn kein bauverhinderer

    im gegenteil

    ich binn ein bauprofiteur

    und gentrifizierung ist für mich eine frage der politischen steuerung des wohnungs"marktes" wobei viel was so bezeichnet wird das untermischen von gutverdienern in homogene armut ist

    also begrüßenswert.

    das verweisen auf etwas was sie wo anders wg jemand anderem geschrieben haben betrachte ich als nichtreaktion als reaktion bliebe nur ebenfals zu verweisen

    hierhinn z.b.

    http://www.appd.de/

     

    vlt sollten sie ihre markttheorie mal an der realität und dem was in dieser alles vorkommt messen, sie werden erstaunt sein was gerade in einem markt der kein markt ist alles möglich ist.da währe erstmal die sache das miete neubau re-finanziert, nicht finanziert, denn ohne haus keine miete.

    zur finanzierung werden in der regel kredite genutzt, deren masse allerdings ebenfalls beschränkt ist da die banken auch nicht ganze stadtteile im portefolio haben wollen, zu viele zwangsversteigerungen sprengen den markt.

    was bedeuted es wenn viele das selbe produkt(kredit) nachfragen wenn dies nur beschränkt zur verfügung steht?

    kennen sie den begriff sub-prime-kriese?

    was sagt ihnen spanien

    imobillien sind für banken gerade sehr heisse eisen

    schauen sie mal was mit den offenen fonds passiert

    es tut mir leid, aber ihre marktvorstellungen....

    wollen sie nicht gold kaufen?

    das fällt zwar seit 2 jahren ist davor aber 20 jahre gestiegen also ein sicheres geschäft

    oder?

     

    sie sind innenstädter?

    wohl nicht berliner innenstädter, sonst währen sie kaum auf die idee gekommen altberlin (vulgo: die museumsinsel)anzuführen.

    das die durchschnittliche deutsche innenstadt auf dem alex platz hatt hatt ihnen auch noch niemand verraten, sowie das kreuzberg so weit von diesem entfernt ist das man normalerweise schon wieder auf der grünen wiese steht.

    sie reden also von problemen die nicht ihre sind

    wie die archtektin die vorgärten und begrühnte seitenstreifen als spießig bezeichnete aber abgesehen von einer jugenderfahrung in der studentenwg die städte auch als nicht bewohnbar ansah trotzdem aber ihre ästethischen vorstellungen dort umsetzen will.

    klimatische oder soziale argumente interessierte sie sowenig wie sie sie interressieren

    sollen die leute doch aufs land fahren wenn sie atmen wollen, da will doch eh jeder hinn; wo also ist das problem.

     

    die leute die in kberg bleiben wollen

    die die dort hinnwollen

    wollen in der regel nicht ans hallesche tor oder in die ritterstraße

    sondern in die altbaukieze

    da stöhren ein paar neubauten nicht

    aber in masse ist das etwas anderes

    wie einige investoren der letzten jahre erfahren mussten

    auch wenn sie es sich hätten denken können

    denn kberg war schon zu westberliner zeiten ein beliebter anlaufpunkt, so das man dort für relativ schlechteren wohnraum oft mehr zahlte als in den damaligen innenstadtbezirken schöneberg, wilmersdorf und charlottenburg

    es liegt u.a. an der aussenraum-gestaltung, am aufbauen externer kleiner zentren die den menschen eine art dörflichkeit vorspielt die u.a. zu den kiezhockern führt die keine sozialen kontakte oder interressen ausserhalb haben, an der sozialen einbindung ,an naherholungsmöglichkeiten

    an all dem mit dem sich berlin von den normalen deutschen großstädten unterscheidet

    schränken sie die funktionalität ein zerstöhren sie das was sie vermarkten wollen

    dazu giebt es viele wege

    das bebauen der fahrbahnen der hauptverkehrsstraßen währe noch von geringer problematik

    es giebt schlieslich eine u-bahn

  • TL
    Tim Leuther

    @lentz

     

    Selbstverständlich haben auch Eigentumswohnungen einen Einfluss auf die Mieten, bei Neubau einen senkenden.

     

    Lesen Sie am Besten dazu diesem Eigentumswohnungsargument den Abschnitt

     

    "Die neuen Wohnungen sind doch vor allem Eigentumswohnungen - das hilft Mietern ja nicht."

     

    in

     

    http://erleutherung.blogspot.de/2012/06/gentrifizierung-warum-bauverhinderer.html

     

    Ist nicht lang, mit Grafiken. Sie sitzen einem grundsätzlichem Irrtum auf.

     

    *Der Standort ergibt sich aus der Nachfrage. Kreuzberger wollen nunmal nicht nach draußen ziehen. Wenn Kreuzberger damit kein Problem hätten, dann bräuchten wir das Wort Gentrifizierung gar nicht. Ich befürchte Sie können einfach nicht nachvollziehen das wir Innenstädter nicht nach draußen ziehen wollen. Und das wir unter draußen was anderes verstehen. Ich will Ihren Kiez nicht zu dieskreditieren, aber es ist eben nicht der Geschmack der Innenstädter.

     

    *Ich habe nie gesagt das Häuser kurz in sich zusammenfallen. Nur das eine Situation in der man mit der Miete keinen Neubau finanzieren kann eine Nich-Nachhaltige ist. Nun ist die Bevölkerung gewachsen. Die nichtnachhaltige Situation beendet. Sie wäre so oder so irgendwann beendet worden. Wenn auch in Jahrzehnten. Die Situation bestand ja auch Jahrzehnte. Auch die Versingelung/ überproportionale Wachstum der Haushalte hätte zu der Situation geführt, nur später.

  • DL
    dem lentz

    "Bei Neubau ist in jedem Szanario der Mieter der Gewinner."

    ausser ich baue zum verkaufen, nicht zum vermieten, denn an diesem markt ist kein mieter beteiligt

     

    was ich nicht verstehe ist warum sie aus einer standortdiskusion eine über den prinzipiellen sinn von neubau machen und einen bauunternehmer von diesem zu überzeugen suchen...

     

    war da nicht ein lauter knall?

  • TL
    Tim Leuther

    @Lenz

     

    Was Sie nicht verstehen wollen ist das der Neubau senkend wirkt

     

    * Bei stark steigender Nachfrage steigen die Mieten nicht ganz so stark

    * Bei geringe wachsender Nachfrage steigen die Mieten nicht

    * Bei konstanter Nachfrage sinken die Mieten

     

    Bei Neubau ist in jedem Szanario der Mieter der Gewinner. Deshalb kommt es eben NICHT auf die Nachfrage an. Der Mieter profitiert in jedem Fall.

  • DL
    dem lentz

    @Tim Leuther

     

    als jemand der in der innenstadt aufgewachsen ist weis ich das diese erst einen bezirk(vor reform) ausserhalb des ringes endet; unatraktiv für die die es nicht kennen, aber weder wedding noch lichtenberg noch friedenau sind "aussenbezirke"

    "Auch bei Sanierung halten Häuser nicht ewig."

    kommt auf die verbauten materialien, und die definition von ewig an

    den geziegelten kram der hier rumsteht muss man alle 50a angehen, dann macht der noch ein paar jahrhunderte, was altbaufreunde freuen wird, denn selbst die schäbigste wilhelminische mietskaserne wird heute als hochherrschaftlicher gründerzeitbau eingepreist.

    das sagt weniger über die reale qualität dieser gebäude aus als mehr über den modernen betonbau des 20jh der schon nach 20 jahren dem sanierer in den blick rückt, wenn überhaupt noch was zu machen ist.....

    problem der geringen massen

     

    stadtentwicklung, herr leuther, ist eine komplexe sache

    dabei geht es nicht immer zu wie im wunschkonzert

    egal wieviele wohnungen sie zentral dazu bauen; solange den menschen die von aussen herreindrängen die zustände nicht klar sind werden sie nie den markt komplett bedienen können

    sie werden nur mit einer situation enden aus der die bevölkerung, wie bis vor 9jahren in berlin geschehen, flieht.

    neubau KÖNNTE marktregelnd wirken, muss aber nicht; hängt von der marktdynamik ab

    dazu schrieb ich einiges das sie komplett ignorieren (besser als ausfällig werden, zugegebenermaßen)

    genau wie zu der sozialproblematik bei zu hoher dichte(da giebt es bibliotheken zum thema, aber man muss ja auf argumente nicht reagieren; ist ein freies land)

    oder das mikroklimatische

    interressiert sie alles nicht

     

    ob ich das feld mag hatt nichts damit zu tun das der verlust dieser fläche sich mehrfach negativ auf die stadt auswirken wird.

    ich binn auch der meinung das die übermässige nachverdichtung im pberg ein problem in 30-40 jahren programiert(wenn sie meine generation die diesen bezirk fast komplett in der hand hatt langsam ausdünnt und der rentnerbezirk billig-zuzug generiert)

    nur

    einzelne häuser kann man wegreissen und damit, wie in wb geschehen die dichte ganz direkt nachregulieren

    eine fehlentwicklung wie das bauen der verdoppelten höhe in gropiusstadt jedoch hatt sich bis heute nicht regulieren lassen

    dinge wie das n-kz wollen mitlerweile sogar die damals verantwortlichen wegreissen

    aber eine siedlung auf einer ehemaligen freifläche wird nie wieder verschwinden, als egal wie groß sich der fehler erwiesen hatt, gropiusstadt wurde selbst bei 3/4 lehrstand nicht zurückgebaut

    es giebt in berlin lehrstand(abgesehen von dem mitlerweile massivem spekulativen)...in den betonburgen des 20jh

    der altbaumarkt ist nähmlich ein anderer als der neubaumarkt

    wer altbau liebt, der will nicht in neubau wohnen und umgekehrt; wer da bekommt was er nicht will sucht weiter bis er wieder in seiner bevorzugten bauform lebt

    wobei die altbaumasse einfach beschränkt ist, und (in der theorie eines nicht eh nach anderen gesetzen, wie jetzt, funktionierenden marktes)bei höherer nachfrage teurer wird, egal wieviel neubau sie daneben stellen;

    selbst milchmädchen unterscheiden zwischen sahne und käse

    nur sie nicht

    sie wollen, alle argumente ignorierenderweise, einfach bauen

    obwohl die folgeschäden mit fünf fingern berechenbar sind

    als hätte es nie analysen der probleme des biotops "stadt" gegeben

    als müssten städter nicht atmen, kein minimalrevier für sich proklamieren

    warum?

    alle menschen die dahin wollen werden auch so nicht in kberg wohnen können; dafür müssten sie extradimensionalen wohnraum schaffen

  • TL
    Tim Leuther

    @lenz

     

    Wenn kein Neubau erfolgen kann, dann ist die Situation nicht nachhaltig. Kann man ein paar Jahrzehnte mitnehmen, hab ja nichts dagegen. Aber man muss sich klarmachen das es keine Situation für die Ewigkeit ist. Auch bei Sanierung halten Häuser nicht ewig. Und bei einem Bevölkerungsanstieg / Haushaltsanstieg (Versingleung) MUSS gebaut werden.

     

    Mir ist klar das nach dem Tempelhofer Feld noch eine ganze Ecke Berlin kommt. Aber wenn man in der Innenstadt aufgewachsen ist, dann erscheint einem das nicht attraktiv. Und die Leute wollen das Urbane. Das sieht man ja an der Entwicklung.

     

    Sie mögen ja ein Fan der Außenbezirke sein, aber davon gibt es de-facto nicht so viele.

     

    PS: Ich habe mich nie gegen die Bebauung von anderen Baulücken ausgesprochen.

    Geben Sie doch einfach zu das Neubau sich mietsteigerungsmildernd auswirken wollen, Sie das Feld aber so toll finden, das es ihnen egal ist wenn tausende durch die Nichtbebauung in die von ihnen so geliebten Außenbezirke ziehen müssen.

  • N
    Nic

    Alleine die Vorstellung man könne ein zweites Kreuzberg "hinstellen", also quasi im Labor herstellen und dann im Stadtbild erscheinen lassen, diskrediert sämtliche Aussagen solcher Urbanistik-Genies.

  • BF
    Bernd Flügge

    Dascher hat die klügste Meinung, die ich bisher zum Tempelhofer Feld gehört habe. Was sonst sollen wir tun als neu bauen, wenn in Berlin jedes Jahr 40.000 Menschen mehr leben? Wo sonst wollen diese Leute wohnen - und wo sonst wollen wir sie aus urbanen, sozialen und ökologischen Gründen haben - als in der Innenstadt, und nicht in Gatower oder Buchholzer Reihenhäusern? Wo sonst ist in der Innenstadt so viel Platz dafür wie auf dem Tempelhofer Feld? Mietsteigerung und Gentrifizierung passieren, wenn wir KEINE neuen Wohnungen bauen - genau das führt zur momentanen Verdrängung. Ich liebe die Weite auf dem Tempelhofer Feld und radle immer wieder drüber. Aber ich verzichte gern darauf, weil ich Städter bin und kein Egoist, der aus Leerraum-Verliebtheit ein derart großes Stück Innenstadt daran hindern will, Stadt und ein dauerhafter Lebensraum für Städter zu werden - Tag und Nacht, im Sommer wie im Winter.

  • L
    lentz

    @Tim Leuther

    niemand wiederspricht ihnen dabei das die mieten zum selbsterhalt der häuser zu niedrig wahren (bei altbestand geht es um sanierungs, nicht um neubaukosten die erwirtschaftet werden)

    um diesen zu gewährleisten benötigt man zwischen 4€ (substandard zu standard, energetisch saniert mit kfw80+)

    und 8€ (all inclusiv)

    mit rücklagen, kapitalkosten und rendite kommt man so auf 5-10€

    ein preis den sich mieter im ostlohn und lohnsenkungsgebiet berlin gerade so leisten können weshalb auch für den vermieter hier die grenze des interessanten liegt

    (ich verdien damit mein geld, argumentiere hier also im grunde gegen meine monetären interressen, aber ich denke nebenbei auch an andere dinge)

    und nein

    die zuflüsse generieren keine kostensenkung

    sie sorgen vielmehr für ein bereits eintretendes sich zurückziehen der banken aus der finanzierung weil der markt, sagen wir mal ein wenig erwärmt ist.

    damit sind die meisten (es giebt durchaus ausnahmen denen jede bank ihr geld hinterherträgt, egal was die machen) schon heute auf teurere finanzierungsmodelle angewiesen

     

    übrigens giebt es auch andere unbebaute flächen in der innenstadt, wenn ihnen das argument der zu hohen dichte eh wurscht ist

    flächen die klimatisch uninterressant sind, deren bebauung die lebensqualität der bewohner also folgerichtig nicht beeinflussen würde

    die hauptverkehrsstraßen z.b.

    oder die autobahn

    braucht doch keiner

     

    btw

    "Und zu ihren in den äußeren Bezirken bauen ding:

     

    *Dort wollen die leute nicht wohnen

    *Dort erzeugen Sie mehr Verkehr

    *Dort erzeugen Sie noch mehr Autoverkehr

    *Dort gibt es nicht das Problem mit den steigenden Mieten

     

    Abgesehen davon ist das TH Feld nun auch nicht so zentral. Es ist noch nicht einmal Teil von Alt-Berlin

    ist doch purer luxus auf kosten aller anderen"

     

    ihnen scheinen die puren dimensionen und die verhältisse in berlin sowenig klar zu sein wie den schnöselkindern die sich über die rüden arbeiterbezirke beklagen oder die massen an mittelmeeranrainern die hier nach jobs suchen

  • TL
    Tim Leuther

    @lentz

     

    Die Mieten waren über lange zeit zu niedrig. Zu niedrig jetzt nicht aus moralischer Sicht, sondern zu niedrig um damit die Kapitalkosten für den Neubau zu bezahlen. Jetzt ist die Preis über dieses Niveau gestiegen und es lohnt sich neu zu bauen. Baut man nicht dann werden die Mieten schneller steigen.

     

    Es ist mehr Vermietermarkt als früher. Ein Spekulantenmarktt oder sonstwas ist es nicht. Das die Spekulanten, welche eine Eurokriese etc. fürchten den Mietern der Stadt schaden ist meiner Ansicht eine verblendete Behauptung. Denn diese Menschen drücken den Zins für Bauprojekte. Er dürfte wahrscheinlich nach Inflationsabzug so bei 0 liegen. 0 ist für diese Menschen immer noch besser als das was Sie sonst bekommen würden.

     

    Der Vermieter kann die Miete ja auch ohne Verkauf erhöhen, einen logischen Zusammenhang zwischen verkauf und Mietsteigerung gibt es nicht. Vielleicht ist der Käufer schlauer als der Verkäufer und weiß besser wie man die Miete erhöht.

     

    Es ist eher folgendes zu beobachten: Die Kaufpreise steigen schneller als die Mieten. Und das ist gut, denn zu den Neuen Kaufpreisen kann man Häuser hinstellen.

     

    Daher sollte Berlin jetzt Neubau nicht abwürgen, so billig kommen wir wahrscheinlich nie wieder an Baugeld ran.

     

    Und zu ihren in den äußeren Bezirken bauen ding:

     

    *Dort wollen die leute nicht wohnen

    *Dort erzeugen Sie mehr Verkehr

    *Dort erzeugen Sie noch mehr Autoverkehr

    *Dort gibt es nicht das Problem mit den steigenden Mieten

     

    Abgesehen davon ist das TH Feld nun auch nicht so zentral. Es ist noch nicht einmal Teil von Alt-Berlin

     

    Zu ihrem Vergleich mit dem Bäcker:

    Wenn die Bäcker die Brötchen von 10 Cent auf 75 cent anheben und klar ist das Sie die mit der Zeit auf 10 Euro anheben dann sollten wir jemanden der eine neue Bäckerei aufmacht nicht anbrüllen mit: "Hier gibt es schon genug Bäcker"

     

    So als Volkswirtschaftliche Parallele.

     

    Mehr Konkurrenz hilft dem Konsumenten.

    Sowohl beim Wohnraum:

    http://erleutherung.blogspot.de/2012/06/gentrifizierung-warum-bauverhinderer.html

     

    Als bei den Discountern

    http://erleutherung.blogspot.de/2012/06/die-soziale-wirkung-von-discountern.html

  • DL
    dem lentz

    @Tim Leuther

    niemand hatt etwas dagegen das hier alle bauen

    sollen sie

    nur nicht in den eh schon hochverdichteten bezirken sondern in den anderen

    meinetwagen kann auch viel missglücktes abgerissen werden

    die stadt ist voll mit lebensraum vernichtenden mist

    das ein ver- und ein mietermarkt einander ähneln habe ich ja bereits ausgeführt

    da der vermieter nur geld verdient wenn er vermietet wird er auch den potentiellen kunden im auge haben

    und da sind für 5€pqm mehr zu haben als für 20€

     

    ein bäcker hätte auch gerne 20€ für sein brötchen, wird sie aber nicht so auspreisen weil er weis das die kunden das nicht kaufen würden - er entpricht in dem sinne einem vermieter im vermietermarkt

     

    wber das ist derzeit hier nicht die entwicklung

    hier ist der kunde der angepeilt wird der käufer

    das ergiebt eine ganz andere marktsituation

    denn die vermietbarkeit steht nicht, wie beim vermietermarkt, im mittelpunkt

    und in dieser befinden wir uns seit 2-3 jahren

    da werden wohnungen und häuser im halbjahrestakt mit dem doppeltem vom vorpreis angeboten

    sowohl was kauf als auch was miete betrifft, nur verkauft wurden sie zwischendurch, sonst ist nichts geschehen

    wie soll sich das den jemals aus der miete refinanzieren?

    das ist definitiv nicht vermieterfreundlich- ergo kein vermietermarkt

    mietermarkt erst recht nicht

    wie würden sie das dann nennen?

    ps

    das sie nicht ausfallend werden obwohl jemand eine andere meinung als sie hatt....wollen sie dafür jetzt gelobt werden?

    braver laddy

  • TL
    Tim Leuther

    @DJ Tüddel

     

    Die Sickertheorie ist statitisch und meint das einfache Leute bei Luxusneubau in bessere Wohnungen ziehen können.

     

    Darauf beziehe ich mich nicht.

     

    Mir geht es darum das die die In hochwertige Wohnungen ziehen nicht in Altbau ziehen den Sie dann Sanieren, also dynamisch. Somit bestehen in diesem Fall durchaus eine Art kommunizierende Röhren. Eine Art, weil nur in eine Richtung.

     

    http://erleutherung.blogspot.de/2012/06/gentrifizierung-warum-bauverhinderer.html

  • TL
    Tim Leuther

    @von dem lentz

     

    Ein Spekulationsmarkt bei dem sich die Miete an dem Kaufpreis ach zu erzielendem verkaufserlös des gebäudes festgelegt werden?

     

    Naja, wenn Sie meinen. Ich möchte nicht arrogant oder ausfallend werden. Aber es ist nicht meine Einschätzung. Ein Vermieter versucht immer möglichst viel Miete zu verlangen. Und Mieter/Vermietermärkte sind fließend. Mit mehr Neubau verschiebt es sich etwas zu den Mietern zurück bzw. es schiebt sich langsamer zu den Vermitetern hin.

     

    Mieter profitieren daher durch Neubau. Das im Moment jeder Kegel auf diesem Planeten ein Haus in Berlin bauen möchte ist ein Potential für den Mieter, keine Gefahr.

  • DT
    DJ Tüddel

    Habe mal nachgeschaut: In Kreuzberg gibt es laut IBB Wohnungsmarktbericht 2011 etwa 76.000 Wohnungen. Und der feine Herr Dascher will also allein auf dem Flugfeld 100.000 neue Wohnungen bauen lassen?

     

    Na denn mal fröhliches stapeln!

     

    (liebe taz: ihr habt euch wirklich nicht vertippt?)

  • DL
    dem lentz

    @nun ja 2

     

    nicht das ich ihre ablehnung des paris/londoner models nicht teilte

    allerdings sehe ich in dem vorschlag halt nicht die lösung

    gerade berlin ist ja so strukturiert wie es ist weil dies die antwort auf die verslumungsproblematik des 18-19jh war, wie sie in paris und london halt nicht vollzogen wurde, wo die stadtkerne durchaus älter und wie die meisten alten städte nur in kleinem maßstab funktional waren

    ob london paris oder rom

    sie alle haben ein innenstadtklimaproblem, das sich nur löst weil die masse der einwohner der inneren bezirke dort in wirklichkeit nur 2t wohnungen zum teilzeitbewohnen haben

    ähnlich der ferienwohnungsproblematik

    wenn man die innenstadt versiegelt muss die frische luft von aussen zugeführt werden

    ist aussen zu weit weg giebt es ein klimaproblem

    das berliner model mit beschränkter bauhöhe, parkanlagen, breiten straßen und kleinen zentren hingegen ist skalierbar

    man kann einfach noch so einen bezirk rannbasteln ohne das es die funktionalität des restes, wie in london oder paris, einschränkt

    und dies

    ist auch der beste weg mit den derzeitigen problemen umzugehen

    die idee der zentrumsbezogenen peripherie ist mit den schlafstädten des 20jh endgültig gescheitert

  • DT
    DJ Tüddel

    Leider scheinen weder der Interviewte noch der Interviewer Ahnung von Wohnungswirtschaft, geschweige denn von der politioschen Ökonomie dahinter zu haben. Ebensowenig die kommentarfreudigen Leser/innen. Das Interview birgt ein paar simple Wahrheiten, aber mindestens genauso viel hanebüchenen Unsinn.

     

    1. Ja, die Berliner Mieten steigen wegen einer zunehmenden Knappheit an wohnen (und nicht wegen der Aufwertung einzelne Viertel). Das ist eine schlichte Angebots-Nachfrage-Rechnung. Nur ein Mehr an Wohnungen kann diesen Mietanstieg bremsen - und keinesfalls wohnwertmindernde Maßnahmen im Innenstdtbereich.

     

    2. Es ist vollkommener Unsinn, man könne auf dem Tempelhofer Feld 100.000 Wohnungen bauen. Da hat vielleicht jemand eine Null zu viel drangeschrieben, wahrscheinlicher jedoch: Aus Gefallsucht einfach eine astronomische Zahl in den Raum gestellt.

    Zwei Drittel des Tempelhofer Felds sind 200 Hektar. Kreuzberg ist dagegen 10 Quadratkilometer groß, also 1000 ha. Kreuzberg verfügt grob über 100.000 Wohnungen, und das in weiten Teilen in einer Dichte, die man heutzutage nicht mehr bauen dürfte (und sollte). Die selbe Zahl will der Möchtegernprofessor also auf ein Fünftel der Fläche bauen lassen. Ein Kommentar erübrigt sich.

     

    3. Da wird die Sickertheorie von zwei Leuten angeführt, die offenbar keine Ahnung haben, was sie bedeutet, geschweige denn was zu dieser liberalen Theorie seit ihrer Aufstellung geforscht wurde.

    Die Sickertheorie besagt, dass alle Bereiche des Wohnungsmarkts als kommunizierende Röhren aufeinander wirken. Dass man also die Miethöhen einfacher Wohnungen durch Luxusbauten beeinflussen könne.

    Die wissenschaftliche Forschung hat jedoch gezeigt, dass der Wohnungsmarkt aus segmentierten Teilmärkten besteht, die nicht in der von der Sickertheorie herbeihaluzierten Weise miteinander in Verbindung stehn. Wenn zu viele Luxuswohnungen gebaut werden, dann lassen Vermieter die lieber leerstehen als dort Menschen mit geringen Einkommen zu geringen Mieten einziehen zu lassen. Aus diesem Grund kann privater, hochwertiger Neubau keinen Mangel an günstigen Wohnungen ausgleichen. Das Marktsegment für einfache, kleine Wohnungen folgt seiner eigenen Logik, d.h. innerhalb diesen Marktes bestimmen Angebot und Nachfrage die Miethöhe. Aus diesem Grund macht es einen himmelweiten Unterschied, WAS tatsächlich gebaut wird, also wer baut, wer dazu Geld gibt und an wen das dann zu wlechem Preis vermietet werden kann.

     

    4. Der Berliner Wohnungsmarkt ist durch einen neoliberalen Umbau der Stadtpolitik ins Wanken geraten. Die vergangenen Senat haben die aktive Wohnungspolitik abgeschafft und das Geschehen dem Markt überlassen. Das Ergebnis sehen wir nun. Welchen Sinn soll es haben, zu diesem Problem ausgerechnet einen Marktschreier zu Wort kommen zu lassen, der den Neoliberalismus augenscheinlich verinnerlicht hat, und das auch noch vollkommen kritikfrei?

     

    Gesamturteil: Ein erneuter Tiefschlag unter den stadtpolitischen Beiträgen der Taz.

  • DL
    dem lentz

    @Tim Leuther

    ausserhalb des s-bahn- ringes ist noch lange nicht suburb

    so klein ist berlin nicht

    ich habe so oft ausserhalb des s-bahn-ringes gewohnt wie innerhalb

    die grenze zu den vororten ist wo anders und nicht immer alzu konsistent, wenn man sich unter den eichen und umgebung so anschaut ; suburb zehlendorf? dort nicht!

    daher verstehe ich auch den wiederwillen dagegen dort, wo große ehemalige industriebrachen oder längst von der stadt umarmte ehemalige vororte, und die gescheiterten schlafstädte des 20jh liegen etwas zu tun nicht

     

    wenn sie glauben das sie mit einem viertel der fläche, mehr währe nicht zu erwarten, selbst bei gezielter planung richtung dachgärten, schlieslich braucht man straßen und andere versiegelte flächen, dasselbe erreicht wie mit der ganzen haben sie nichtmal die grundlagen der mathematik verstanden

    die dachgärten könnten vlt noch zur klimverbesserung in den straßen zwischen ihnen reichen

    aber für die stadt währe die fläche von der wirkung wie durchbetoniert

    nebenbei währen sie mit dachgärten wieder im premiumbereich

     

    und das von geldsorgen geplagte berlin wird bauland in der masse verschenken....

    sehr warscheinlich

    warum noch gleich giebt es seit sarazin keine wohnbauförderung des landes mehr?

     

    es lohnt sich übrigens immer mehr miete zu verlangen; v.a. wenn man die miethöhe als verkaufsargument nutz, egal ob man für 1k oder für 5k pqm gebaut hatt

    wie gesagt:

    dies ist kein mietermarkt, wo die erhöhung des angebotes zum senken der mietpreise führt

    das war es vor 9 jahren

    dies ist auch kein vermietermarkt, bei dem die häuser zu preisen zu haben sind zu denen man am markt einen schnellen return on invest erwarten konnte

    dies ist ein reiner spekulantenmarkt, bei dem die mietpreise nach zu erzielendem verkaufserlös des gebäudes festgelegt werden.

    ihre ausführungen mögen rein theoretisch gewissen gesetzmässigkeiten entsprechen

    sie entbeeren auch nicht der logick

    in diesem speziellen fall sind sie jedoch nicht anwendbar,

  • DL
    dem lentz

    @nun ja

    das verringern der dichte war program bei den sanierungswellen der 70er 80er und z.t. der 90er jahre

    im wiederaufbau wurde die dichte fast komplett auf vorkriegsnivau wiederhergestellt

  • TL
    Tim Leuther

    @lentz

     

    *Das sich Neubau nur ab einem gewissen Mietniveau lohnt, heißt nicht das der Neubau mietsteigernd wirkt. Zusätzliches Angebot wirkt mietsenkend. Eine Mietsteigerung mag vielleicht die Grundlage gewesen sein, aber Sie vermischen hier Ursache und Wirkung massiv!

     

    *Eine Erhöhung des Wohnungsbestandes in der Innenstadt um 5% hätte sehr wohl eine Wirkung, Sie müssen ja immer das Szenario vergleichen mit Bau und ohne Bau. Das bedeutet dann für Zehntausende Menschen, das Sie in der Innenstadt wohnen bleiben können, weil es sich für Ihre Vermieter nicht lohnt die Wohnung zu sanieren (auf ein Niveau der dann nicht für die Bestandsmieter gedacht ist), weil im Premiumbereich schon eine gewisses Angebot gibt. Wenn man es schafft dann auch noch Sozialwohnungen (privat finanziert, im Gegenzug für das Bauland) hinzustellen ohne die Staatskasse zu belasten -was in Berlin unrealistisch ist- dann wäre das noch besser.

     

    *Die Industrie spielt in Berlin schon lange nicht mehr die Rolle, die Dienstleistungsberufe sind eher nicht im Suburb.

     

    *Gründächer transparieren genauso wie Wiesen

     

    *Und das es für Mieter früher besser war in Berlin bezweifelt keiner. Aber früher ist eben nicht mehr.

  • NJ
    nun ja

    lieber lentz,

     

    der Bombenhagel und der Mauerbau hatten die Dichte Berlins verringert.

    Berlin muss sich entscheiden, ob es ein Paris wird, mit ärmerer Bevölkerung in den Randbereichen und einer Elite im Zentrum, die in einem nostalgischen Stadtmodell wohnt, oder ob es Urbanität wagt. Dann wird es sich natürlich einpendeln, dass diese Dichte einigen zuviel wird und sie das beschaulichere Leben am Rand bevorzugen.

    Eine Hong-Kong-Dichte ist ja nun nicht zu befürchten...

  • DL
    dem lentz

    @Tim Leuther

    "Der Kerl im Interview hat gesagt das er in Kreuzberg lebt. Das geht in der Regel als "Städter" durch."

     

    nur weil jemand in der stadt wohnt muss er kein städter sein

    genau wie ein städter auf dem dorf leben kann

    beide werden in ihrer umgebung nicht glücklich

    beide werden die angebote ihrer umgebung mangels wertschätzung nicht wahrnehmen

    es giebt viele die in der stadt wohnen und sie als nicht bewohnbar betrachten; differenzieren tun diese nicht sehr

     

    "Wenn es Neubau gibt, dann gibt es mehr Anbieter, dann finden einzelne im Neubau die Wohnung und die treiben im Bestand die Mieten eben nicht mehr."

    der berliner wohnungsmarkt ist derzeit ein spekulationsmarkt

    es wird gebaut und saniert, aber vor allem verkauft

    dafür muss die angenommene vergleichsmiete möglichst hoch sein, um rendite versprechen zu können

    es giebt in singapur und brasillien noch genug milliardäre die ihre vermögen sichern wollen und keine ahnung von der hiesigen realität haben

    die sehen nur die hauptstadt der größten industrienation europas

    deshalb wird nurnoch in den highend bereich investiert, resp bruchbuden als solcher angepriesen- wobei die mietforderungen nicht gesenkt werden nur weil man die bude nicht loswird, da wartet man lieber auf den (illegal) gewerblichen nutzer, und kann beim dosier des hauses mit wahnsinnseinnahmeversprechen protzen

    in dem haus in dm ich wohne ist jetzt die 3te wohnung wechselbelegt, also warscheinlich ferienwohnung, und zu manchen reiseunfreundlichen zeiten ist mitlerweile die halbe straße konstant dunkel.

    und das in gegenden mit großteils öffentlichem bestand

    so

    kann man auch 12€ pqm für schlechtsanierte untere etagenwohnungen nehmen(schon gesehen)

    eine erhöhung des wohnungsbestandes in der innenstadt um mikrige 5% würde daran nichts ändern zumahl der zuzug viel schneller steigt als die fertig gebaut würden

    warscheinlich währe mit einer bebauung in 15-20 jahren zu rechnen

    wie die probleme dann aussehen weis kein mehnsch

    bedenken sie:

    vor 9 jahren bekahm man noch mietfreie monate wenn man einzog weil die bevölkerung so rapide seit der wiedervereinigung gefallen war

     

    die masse der jobs ist übrigens in der städtischen peripherie- sprich ausserhalb des s-bahn-ringes, das sie in bb währen habe ich nie behauptet

     

    die lebensqualität macht, wie ich berits ausführte, ja nicht nur das freizeit angebot aus

    an heissen tagen kann man in den angrenzenden bezirken kreuzberg neuköln und tempelhof das einfliessen der kühlen luft vom feld spühren

     

    und diesen efekt hatte es immer schon

     

    es ist ein 3 bezirke beeinflussendes innerstädtisches kühlelement, und das so zentral das eine ersatz dafür nur über energiefressende klimaanlagen, die wiederum das klima ausserhalb der gekühlten räume verschlechtern, geschaffen werden kann

  • DL
    dem lentz

    @andersrum

    1.

    weil eine weitere verdichtung zu sozialen problemen führt wie man sie aus den städten mit höherer dicht kennt, weshalb man die dichte in berlin absichtlich gesenkt hatt.

    das ging auch nicht ohne schmertzen ab, aber letztlich waren alle mit dem ergebnis zufieden

    2.

    würde eine hochbebauung zu stärkerer verschattung und damit schlechterer nutzbarkeit des öffentlichen raumes und einer wohnqualitätsabsenkung in den unteren etagen führen

    es giebt da ein paar krankheiten die auf das leben im schatten zurückzuführen sind, und das diese für kinder der unteren schichten nicht mehr als normal gelten wird algemein als errungenschaft betrachtet

    dazu kommt das luftströmungsverhalten an hochaufragenden glattfassaden(und dioe dynamik die die fassade bräuchte um bei großer höhe noch eine ausreichende luftstrombrechung zu erzeugen währe niemand bereit zu bezahlen

     

    ergo

    berlin sollte nur in der breite wachsen

    nicht in der höhe

    die ist, wie der begeisterte zustrom in die als hoch empfundene lebensqualität wohl belegt, recht gut eingependelt

  • P
    Pravda

    Nanu, sollte dieser Artikel nicht in der Rubrik "Wahrheit" stehen? Selten habe ich so über eine gelungene Satire gelacht!

  • J
    Jochen

    Nach der Logik dieses Ökonomen dürfte es ja noch eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten geben, die Mieten in Berlin zu senken. Zum Beispiel könnte man: Alle Straßenbäume fällen, die Müllabfuhr abschaffen, Schulen und Theater schließen, die Straßenbeleuchtung abstellen, Strom und Wasser nur noch Stundenweise und noch so manche wirksame Maßnahme, um die markt-getriebene Gentrifizierung zu stoppen. Wenn sich Berlin dann endlich in einen großen, stinkenden Slum verwandelt hat dürften sich die Mieten auf dem Wohnungs-Markt auf 50 cent/qm eingependelt haben - das Problem wäre dann aus Ökonomen-Sicht gelöst.

     

    Man könnte die Mieten natürlich auch gering und die Lebensqualität gleichzeitig hoch halten, indem die Politik (ganz un-ökonomisch) entsprechende Satzungen einführt. Aber dazu müsste es auch den entsprechenden politischen Willen geben. Solange es den nicht gibt herrscht weiterhin: die Ökonomie vom Typus Kristof Dascher.

  • G
    Gentrifizierungsfreund

    ist es denn so wahnsinnig schlimm, wenn sich die stadt verändert? war denn der schillerkiez in den 1990'er und 2000'er jahren so super, dass es nichts zu verändern gäbe? ist veränderung nicht leben und stillstand tod? -- der interviewte möchte also das tempelhofer feld möglichst unattraktiv gestalten, damit veränderung vermieden wird: mann, ist der typ konservativ!

  • A
    Anon

    Was für ein unfassbarer Bullshit den der Kollege hier zum Besten gibt.

  • S
    Stratege

    Wie sieht eine neue Wohnungspolitik aus:

     

    1. Hartz4 Regeln für das Zusammenzeihen von 2 Singles entschärfen und Zusammmenzug wieder erleichtern! Das bringt unmittelbar tausende kleiner Wohnungen wieder auf den Markt

     

    2. Senioren den Umzug in kleinere Wohnungen erleichtern. Aus Angst vor höhreren Mieten bleiben viele Ältere in zu großen Wohnungen wohnen

     

    3. Freizieher-Programm für ältere Villen-Besitzer. Wer in eine altengerechte Mietwohnung umzieht bekommt Umzugshilfe.

     

    4. Kredit-Programm für Ältere bei Freizug:

    Ältere Villenbesitzer bekommen ab 55. Lebensjahr keinen Kredit und können oft nicht mehr "kleineres Eigentum" kaufen, um das "alte große Eigentum" zu kapitalisieren. So bleibt man in der alten Villa.

    Bei Umzug könnten in vielen Fällen bis zu 3 neue

    Wohnungen entstehen - wenn Altgrundstücke besser genutzt werden.

     

    5. Industrieflächen sollten mit "mobilen Bungalows" bebaut werden, die als Zwischennutzung dienen können und jeweils für 10 Jahre befristet werden.

     

    6. Baulücken-Programm aufsetzen und Baulücken schließen und besser ausnutzen - und dabei Energie an zwei Nachbarhäusern einsparen.

     

    Kommentar:

    Alles gute Ideen - aber gemacht werden sie deshalb nicht: bei Wohnungsnot kann man bessere Renditen erzielen. Und deshalb werden diese kostengünstigen Ideen nicht umgesetzt! Lieber lässt man die Menschen in Not geraten! So funktioniert Politik!

  • A
    andersrum

    Es gibt natürlich meherer Möglichkeiten, eine Stadt zu verdichten. Man kann die ganze Stadt homogen mit der gleichen Traufhöhe zubauen, oder man kann Zentren hoher Verdichtung schaffen und dafür freie Flächen erhalten. Letzteres erscheint mir erheblich attraktiver.

    Warum lässt man nicht die Traufhöhe sausen an den großen Straßen ?

  • O
    oscinato

    Die Sponsoren jenes obskuren College erzählen mehr über Stichhaltigkeit und Stoßrichtung der Argumentation als den Autoren von Studie und Interview lieb sein kann.

    Mea culpa, so naiv sein von der taz zu erwarten, zu diesem Gefälligkeitsgutachten akademische Kompetenz von TU, FU oder Beuth-Hochschule abzufragen?

  • M
    marciano

    ich finde Herr Dascher kommt recht unglaubwürdig rüber..er wohnt in Kreuzberg aber hat keine Zeit das Tempelfeld zu nutzen!? Na ja, jeder hat halt seine Prinzipien, dass ist auch okay.Aber trotzdem ist er sich sicher, dass eine Bebauung das beste für Berlin ist..am besten noch von privaten Investoren..nur hat er dass noch nicht ausgerechnet. So eine Antwort müsste ihm mal ein Prüfling geben.Vielleicht beschäftigt er sich auch soviel mit Ökonomie, dass er Kultur und Lebensgefühl vernachlässigt!? Ich glaube jeder Berliner und jede Berlinerin, die das Feld aktiv nutzen, sind gehen eine Bebauung.Alte sowie neue Mieter..KreuzbergerOben wie PankowerInen..Es ist mal wieder etwas Einzigartiges in dieser einzigartigen Stadt geschaffen worden und ich glaube richtige UrberlinerInen sind sich dessen bewusst und auch der Wichtigkeit für Berlin!! Her Waschbar sollte nochmal nachdenken, rechnen und erst dann etwas fachliches sagen!

  • TL
    Tim Leuther

    @lentz

     

    Die Lebensqualität "sinkt" ja nur in Relation zu seit der Öffnung. Ein Teil des Feldes soll ja frei bleiben.

     

    Wer gegen Nachverdichtung ist, versteht einfach nicht die konsequenzen. Wenn die Bevölkerung wächst kann das nicht ohne Folgen bleiben, erst recht wenn der Wohnbestand nicht wächst.

  • TL
    Tim Leuther

    @lentz

    Die Jobs sind in der Stadt. Netto. Es ist eindeutig so das mehr Brandenburger in Berlin arbeiten als andersrum. Das sagt jede Statistik.

     

    Ihre Aussage

     

    "die miete steigt solange jemand gefunden wirt der sie zahlt mit oder ohne neubau"

     

    über den Wohnungsmarkt ist äußerst kurz gesprungen.

    Wenn es Neubau gibt, dann gibt es mehr Anbieter, dann finden einzelne im Neubau die Wohnung und die treiben im Bestand die Mieten eben nicht mehr. Das habe ich in meinem Blogeintrag auch dargestellt. (link in kommentar unten)

     

    Der Kerl im Interview hat gesagt das er in Kreuzberg lebt. Das geht in der Regel als "Städter" durch.

     

    @frauflughafen

    Diese Einzigartigkeit hat aber Ihren Preis. Die Mieten werden zwar nicht sinken -egal was passiert- aber ob wir bei dem Niveau von Mainz rauskommen oder bei dem von Köln, das steht noch offen.

     

    Die Leute müssen den Preis wissen. Sie werden in kleinere Wohnungen ziehen müssen, oder raus. Berlins Bevölkerung steigt. In der Rate von 2011, wächst Berlin alle 36 Monate um 100.000 Einwohner.

  • F
    frauflughafen

    Berlin ist einzigartig, was Großstädte angeht, indem die Bebauung des Tempelhofer Feldes noch nicht stattgefunden hat. Und wir wollen diese Einzigartigkeit behalten. Ob aus einer Großstadt oder einem Dorf, ob aus Europa oder Asien, ob Mieter oder Vermieter, haben wir nie etwas wie das Tempelhofer Feld erlebt: Windsurfen, grillen, Fussball spielen, Gärten pflegen, Musik machen, Spazieren gehen, mal für den Triathlon tranieren, Rollerderby-Girls üben alles auf einmal... Hier gibt's Wind und Licht und Himmel – und eine Wiese für uns alle Platz, nicht nur die Reichen, die nicht besser wissen, was sie mit ihrem Geld machen sollten.

     

    Wir wollen das Tempelhofer Feld so haben wie es ist: Frei!

  • L
    lentz

    sie rechnen hier qualität gegen masse

    das ist einfach nur absurd

    folgte ich ihrer argumentation müsste ich für einen abriss aller häuser und das ersetzen durch wellblechhütten plädieren

     

    da kann man drinn wohnen und in ermangelung überflüssigen luxuses wird auch keiner überzogene mietforderungen stellen

     

    is giebt gute gründe gegen nachverdichtung

    die liegen in der lebensqualität begründet

    das da jemand für geld verlangt mag diskusionswürdig sein

    das senken der lebensqualität ist es nicht

  • S
    Susanne

    Ja, das stelle ich mir wunderbar vor: Da bekommen wir ein riesiges Areal - fast ne eigene Stadt! - liebevoll hochgezogener Neubauten geschenkt - mit der ganzen Liebe, die Bauspekulanten aufbringen können, um kreuzberger Charme zu erschaffen. Und wenn es dann auch die Tempelhofer Freiheit nicht mehr gibt, kann jeder, der dort wohnt, sagen: "Aber hier, wo ich wohne, da war sie mal. Ja, hier war es mal sehr schön - und das Stück land habe ich ergattert."

     

    Wo sich die Stadt aus z. B. dem sozialen Wohnungsbau zurückzieht, kann mir keiner erzählen, dass sie sich langfristig für Sozialwohnungen (und schon gar nicht bei Neubauten in der Innenstadt) einsetzen wird. Neue Wohnungen auf dem Feld werden kaum zur Entlastung des Wohnungmarktes des unteren Preissegmentes führen. Das sind falsche Versprechungen.

  • AK
    Achim Kniefel

    Eine schablonenartige Argumentation, die leider zu der ärgerlich unreflektierten Schillerkiez-Serie passt. Mich würde wesentlich mehr interessieren, welche ersthaften politischen Konzepte es für vernünftige Mietpreise gibt, statt diesen Vorschlag, der darauf hinausläuft, einfach die Lebensqualität möglichst zu behindern, um damit Mietwucher zu verhindern. Da könnte man ja gleich vorschlagen, das Feld als Mülldeponie oder Atommüllager zu nutzen, um auf diese Weise sichere Mietpreise in und um Kreuzberg - seit jeher zentrales Thema der Berlin-Taz - zu sichern.

    Warum schafft es die Berlin-Taz seit Jahren nicht, mit dem reflektierten, spannenden Hauptteil Schritt zu halten?

  • L
    lentz

    @Tim Leuther

    die miete steigt solange jemand gefunden wirt der sie zahlt

    mit oder ohne neubau

    mit oder ohne park

    das ist wie das pendlerargument bei 20% arbeitslosigkeit, einem funktionierenden nahverkehrsysthem und dem großteil der jobs in der peripherie

     

    der interviewte herr scheint einfach kein städter zu sein

    er sagt ja selber das er für park keine zeit hatt

    warscheinlich nimmt er sich freizeit gezielt in form von rlaub und verbringt sie weit weg

    das sei ihm gegönnt

    aber deshalb dem rest die lebensqualität vorsätzlich reduziern? (hilft nur berlin aber nicht der welt...hahaha- wenn die temperatur irgendwann künstlich über klimaanlagen ausgeglichen werden muss wie es in den meisten alten steinernen städten längst üblich ist steigt ja auch kein energieverbrauch, und das in washington dieses jahr die kabel durchgebrannt sind hatt damit auch gar nichts zu tun)

    wenigstens über die contraargumente nachdenken statt sich nur gegenargumente einfallen lassen hätte er schon.

  • TL
    Tim Leuther

    Ob ihr an den Markt glaubt oder nicht. Eure Miete steigt trotzdem wenn man Neubau verhindert.

     

    http://erleutherung.blogspot.de/2012/06/gentrifizierung-warum-bauverhinderer.html

  • AA
    Axel Arend

    Vielleicht hätte man ja noch dazusagen müssen, dass eine Bebauung die Mieten sinken lässt, auch wenn man das gerade nicht belegen kann. Aber wenn man das noch ein paar mal wiederholt glaubt es vielleicht jemand.