KAI VON APPEN ÜBER DIE IKEA-GRUNDSTEINLEGUNG: Vermiedene Konfrontation
Die Ikea-Philosophie ist darauf geeicht, jeden Konflikt mit den neuen Nachbarn zu meiden.
D ie Alarmsirenen in den Hirnen des polizeilichen Staatsschutzes waren schon angegangen. Denn auf den Internetseiten der Gentrifizierungsgegner von „Recht auf Stadt“ und „Anna Elbe“ war wegen des „Versuchskaninchen-Brunchs“ zur Grundsteinlegung des Innenstadt-Kaufhauses von Ikea in Altona zu einem Treffen an der Baustelle aufgerufen worden. Die Pferdestaffel wurde nach Altona an die Ikea-Baustelle verlegt und Aufklärer des Staatsschutzes wieselten in der Region herum.
Da machte das Ikea-Management einen klugen Schachzug, der respektvoll als „souverän“ bezeichnet werden muss. Denn es hat den Ikea-Gegnern gestattet, ihren Protest mitten im Festzelt vorzutragen – sowohl vor als auch nach den Reden zur Grundsteinlegung.
Das ändert zwar nichts daran, dass das neue Ikea-Innenstadt-Kaufhaus – das Ikea ja selbst als „Monstrum“ bezeichnet – nicht nach Altona gehört. Es macht jedoch deutlich, dass die schwedische Ikea-Philosophie darauf geeicht ist, nicht den Konflikt mit den neuen Nachbarn zu suchen – wie es Mövenpick gemacht hat, als repressiv sein Luxushotel im Schanzenpark-Wasserturm durchgesetzt wurde.
Ikea möchte offenkundig keine Bauarbeiten unter permanenten Polizeischutz, sondern versucht Konflikte im Dialog zu beseitigen.
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