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Hausbrand in BacknangNeonazis im Hinterkopf

Der Wohnungsbrand in Backnang weckt Befürchtungen. Obwohl wenig darauf hindeutet, dass es ein rechtsextremer Anschlag war, ist das Misstrauen berechtigt.

Betroffenheit vor Ort: Der türkische Botschafter Avni Karslioglu (l.) und Winfried Kretschmann. Bild: dpa

Ein Hausbrand in Deutschland, bei dem fast eine ganze türkischstämmige Familie stirbt – da war doch was? Auch wenn Polizei und Feuerwehr einen rassistischen Anschlag für sehr unwahrscheinlich halten, poppte nach der Tragödie in Backnang bei vielen sofort wieder die Erinnerung an die Brandanschläge auf von Türken bewohnte Häuser in Mölln und Solingen, 1992 und 1993, im Hinterkopf auf.

Eine 40-jährige Türkin und sieben ihrer Kinder sind in der Nacht zu Sonntag in dem Ort nahe Stuttgart ums Leben gekommen; nur drei Angehörige konnten gerettet werden. Das Feuer war mitten in der Nacht im Gebäudekomplex einer ehemaligen Lederfabrik ausgebrochen, in dem sich zwei Wohnungen, ein deutsch-türkischer Kulturverein, zwei Gaststätten und ein Getränkehandel befanden. Die Polizei vermutet, dass ein defekter Holzofen oder auch marode Stromleitungen das Feuer in der ersten Etage verursacht haben könnten. Hinweise auf Brandstiftung fand sie bisher keine.

Nach dem beispiellosen Versagen der Behörden im Zusammenhang mit der NSU-Mordserie reichen solche Erklärungen allerdings nicht aus, um die Gemüter zu beruhigen. Die türkischen Tageszeitungen in Deutschland, die der Tragödie ihre Titelseiten widmeten, hielten sich allerdings größtenteils mit Verdächtigungen zurück – ganz anders als vor vier Jahren, als nach einem Großbrand in Ludwigshafen die Spekulationen ins Kraut schossen.

Dafür mahnte der türkische Staatspräsident Abdullah Gül die „vollständige Aufklärung“ der Brandkatastrophe an. Und die Opposition in Ankara schickte sogar zwei Abgesandte nach Backnang, die sich selbst ein Bild machen sollen.

Hochburg der rechtsextremen Szene

Die deutsche Politik reagierte angemessen. Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall (SPD) und Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) reisten noch am Sonntag nach Backnang, auch Bundeskanzlerin Merkel zeigte sich erschüttert. Sie versprach zudem, „dass die zuständigen Stellen nicht ruhen werden, bis die Brandursache aufgeklärt ist“.

Das tief sitzende Misstrauen auf türkischer Seite gegen die schnellen Erklärungen der deutschen Behörden hat gute Gründe – nicht nur wegen der NSU-Mordserie, deren Aufdeckung schließlich die dunkelsten Ahnungen bestätigte, sondern auch wenn man die Region gut kennt. Denn Backnang liegt im Rems-Murr-Kreis, der in Baden-Württemberg als Hochburg der rechtsextremen Szene berüchtigt ist.

In den letzten Jahren machte die Region immer wieder durch Schmierereien, Beleidigungen und gewalttätige Übergriffe bis hin zu Mordversuchen negativ auf sich aufmerksam. Bei den letzten Kommunal- und Landtagswahlen kam die NPD hier in manchen kleinen, ländlichen Gemeinden auf bis zu 5 Prozent der Stimmen.

Daneben treiben Neonazis hier als sogenannte Freie Kräfte ihr Unwesen – etwa bei den „Nationalen Sozialisten Schwaben“, der „Aktionsgruppe Rems-Murr“, der „Freien Kameradschaft Fichtenberg“ oder der „Anti-Antifa Ludwigsburg“. Die Gaststätte Linde in Schorndorf-Weiler, nicht weit von Backnang entfernt, galt bis zu ihrer Schließung als bekannter Treffpunkt der Szene.

Im April 2011 zündeten Faschisten ganz in der Nähe eine Gartenlaube an, in die sich mehrere junge Männer vor dem rechten Mob geflüchtet hatten; einige von ihnen wurden schwer verletzt.

Auch wenn der Brand von Backnang jetzt auf eine rein technische Ursache zurückzuführen sein sollte – blindes Vertrauen darauf wäre fehl am Platze.

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41 Kommentare

 / 
  • D
    Dortmunder

    Ramazan Muhsi, es war aber kein rechtsextremer Anschlag. Die Familie hat versehentlich das Feuer selbst verursacht. Der Brand ist an einer Stelle ausgebrochen an der keine Stromleitung waren. Es gab kein Brandbeschleuniger, die Haustüren waren verriegelt und es ist auch kein Fenster von außen beschädigt worden.

     

    Und zwei Bewohner haben vorher versucht den Brand mit Eimern zu löschen Diese sind Zzt. nicht bereit bei der Polizei aus zu sagen.

  • RM
    Ramazan Muhsi

    es ist schon krass wie hier rechte meinungen gepostet werden. das stärkt den standpunkt der taz.

     

    für mich spricht einiges für einen anschlag:

    der zeitpunkt (wochenende 4 uhr früh)

    die gegend (hohe rate an rechtsextremisten)

    weitere tatsachen wie

    haustür war tag und nacht offen,

    haus war ausschliesslich von türken bewohnt,

    im haus befand sich ein türkischer verein.

  • H
    hildebrand

    Und was das "deutsche 9/11" angeht:

    9 Tote in 6 Jahren, sowas wäre der türkischen Regierung im eigenen Land nicht mal ein müdes Arschrunzeln wert.

     

    Schaut mal "Sivas-Massaker", dann wißt ihr, was ich meine.

  • EF
    eine Frage

    By the way:

     

    Kann mir mal jemand die Frage beantworten warum bei sämtlichen Bränden,Solingen, Mlln, Ludwigshafen (Nicht Ludwigsburg) und jetzt auch Backnang immer nur FRAUEN und Kinder, niemals erwachsene Männer umgekommen sind, auch da, wo sich Männer in den Brand-Häusern befanden?

  • P
    P.M.

    Die Unterführung zum Brand-Gebäude ist voller Nazi-Schmierereien. Das ist natürlich kein Hinweis, dass da Nazis am Werk waren.

    Siehe http://www.netzwerkit.de/Members/MaxMoritz/Backnag20130312/

  • UZ
    und zu

    @Hr. Peters:

     

    Diese Antwort war so wirr, dass ich nicht einmal weiß, wo ich anfangen soll.

    Ist mir ehrlich gesagt aber auch ohnehin zu blöd, also troll dich.

  • HS
    Huber Sepp

    "Bei den letzten Kommunal- und Landtagswahlen kam die NPD hier in manchen kleinen, ländlichen Gemeinden auf bis zu 5 Prozent der Stimmen."

     

    Donnerwetter. Wenn also in einem 300-Seelen-Kaff von 200 Wählern 10 die NPD wählen, dann ist der ganze Kreis eine rechtsextremistische Hochburg? Ich bin beeindruckt. Sorry, aber das ist Bildzeitungsniveau, bloß andersrum. Im Kreis kam die NPD übrigens auf nicht mal 1%.

  • OV
    Opferkult verlagert

    Tja, da verlagert sich der Opferkult der beleidigten Stolzen ("Schande") aus Dresden hinaus in die Spalten der taz und ihre zum Teil grün-alternative LeserInnenschaft.

    In Dresden ist das NSDAP-Heldengedenken schwierig geworden, da muss es woanders hin...

     

    Rassismus richtet die Mehrheitsgesellschaft gegen MigrantInnen und auch TürkInnen: aus Konkurrenz entsteht Neid. Die haben was, was ihnen nicht zustehe und die seien Betrüger.

     

    Die Mordstatistiken sind zu löschen.

    Die Zeit löscht etwas engagierter.

  • HP
    Hr. Peters

    Vielen Dank für die Antwort! War ich schon beleidigend? - wow, das geht ja einfach! Und habe ich Polemik mit Ironie verwechselt? Und vergessen wer gegen den Vorwurf der Anonymität mit lustigen statements antwortet?

     

    Nochmal Danke! Jetzt weiß ich es wieder - wahrlich unaufmerksam aber auch. Die geliebten Volksrepubliken hätten einfach noch stärker betont werden müssen.

     

    Solch´ Emotionalität und Brüderlichkeit kenn ich ja sonst nur aus den AK-Treffen.

     

     

    Und bei aller Sympathie für Polemik: sie macht fehlenden Humor einfach nicht wett.

  • UZ
    und zu

    @ Hr. Peters

     

    Es ist also ignorant zu behaupten, der Staat habe durch seine offene Kumpanei mit dem NSU (und anderen) das Vertrauen in sich zerstört?

     

    Na dann hören Sie sich mal in der türkischen Gemeinde um, und nicht nur da, auch unter Deutschen.

    Ignorant ist es, zu glauben, man könne nach einer solchen Geschichte einfach zurück zum business as usual gehen, als wäre nichts geschehen. Das nämlich wäre wirklich ignorant ("nicht wissen wollen"!).

     

    Oder haben Sie einfach fanatisch geifernd die Ironie im ersten Satz überlesen, in der Hoffnung, jemanden beleidigen zu können? Na wenn das mal nicht das ist, was gegen die Netiquette verstößt.

     

     

    PS: Den Seitenhieb mit der Anonymität hört man ja immer wieder. Solange Sie sich aber nicht mit vollem Namen und Adresse zu Wort melden, sind sie nicht weniger anonym als ich, und damit fällt jedes Urteil, dass Sie über andere fällen, nur auf Sie jämmerliche Gestalt selbst zurück. Peinlich, peinlich.

    Aber die dümmsten Bauern hätten eben stets am liebsten die dicksten Eier...

  • S
    simsalabim

    "50 nach rechts neigenden Schreibenden und bis zu 600 mitschleppend Lesenden machen noch kein politisches Wetter in Deutschland!"

     

    Es stellt sich dabei nur die Frage, wer hier die Rechten und wer die rechten sind.

     

    Wie verträgt sich denn der der Versuch, die Gerichtsbarkeit der BRD überwachen zu wollen und zu beeinflussen eigentlich mit unserer Verfassung?

     

    Einigkeit und Recht und Freiheit? Sind wir wieder soweit?

  • NM
    Nikta Momus

    Deutscher Reichstag und „no go areas“!

     

    Alle bekannten Brände in Deutschland haben Gewohnheit tief in der Nacht stattfinden. Manchmal aus eigener Kraft! Manchmal mit Nachhilfe! Es ist durchaus möglich, dass es wirklich technischer Defekt war. Aber genau so möglich, dass eine banale kriminelle Energie dahinter steckt! Der Besitzer des Hauses hat sich vorsorglich mit seinem Urlaub ein Alibi verschafft und bleibt die Schlusselfugur bei der Ermittlung.

     

    Die Diskussion über das Thema in verschiedenen Medien hat aber gezeigt, dass auch in soziallen Netzwerken „no go areas“ gibt, wo Luftrohr des nationalen Stolzes reichlich mit Emotionen geschmiert wird und keine alternative Meinung duldet. Ich werde aber gerne und weiter solche „no go areas“ besuchen!

     

    50 nach rechts neigenden Schreibenden und bis zu 600 mitschleppend Lesenden machen noch kein politisches Wetter in Deutschland! Trotzdem ist es sehr traditionsreiche und viel sagende Tendenz und Stimmung! Meinen türkischen Freunden drücke ich mein Beileid aus, und wünsche weiteren Mut haben, diesen beschämenden Tendenzen zu widerstehen!

  • DI
    Dummheit ist schmerzlos

    Jede Woche werden 7 Deutsche durch Migranten getötet und etwa 3.000 zu Opfern schwerer und schwerster Körperverletzungen.

     

    Seit der Wiedervereinigung wurden etwa 7.500 Deutsche von (meist muslimischen) Einwanderern ermordet. Und 3 Millionen Deutsche waren Opfer gewalttätiger Übergriffe durch Einwanderer.

     

    Die Medien sind längst dazu übergegangen, die Herkunft der Täter zu verklausulieren: Aus einen Mahmut wird ein Manfred, aus einem Cengis ein Klaus. Türkische Täter werden zu "Jugendlichen mit südländischem Aussehen", eingedeutschte Migranten sind grundsätzlich "Deutsche". Politik und Medien verschleiern den größten Todeszoll indigener Deutscher seit dem Zweiten Weltkrieg durch fremde Gewalt. Damit machen sie sich der bewussten Täuschung ihres Volkes schuldig. Mehr noch: Mit ihrem systematischen Verschweigen, Beschönigen, Verharmlosen, mit ihrem steten Hinweis auf angebliche "Einzelfälle" werden sie zu Mittätern dieser Verbrecher.

     

    Verschweigen Medien und Politik diese Verbrechen deswegen, weil sie insgeheim längst selbst an der Abschaffung Deutschlands arbeiten?

  • F
    FaktenStattFiktion

    In Ludwigshafen war es Stromdiebstahl der türkischen Bewohner, die Forderungen der Türkei sind eine Frechheit und die Speichelleckerei der deutschen Regierung eine einzige Schande.

     

    Dafùr stimmt die Überschrift. Die taz hat immer nur Nazis im Kopf.

  • P
    Peter

    @olli(nazi) @Marco(nazi) @Thorsten(nazi) @Erwin(nazi) @boateng(nazi) @ari(er) @Petra(warum soll ich mir fremde trauern und warum nicht um die verhungerten des Tages?) @Rainer Wiegand (wie peinlich ist dein Murks denn?)

     

    Klar wenn Türken sterben darf man niemals an Nazis denken. Das wäre geistige Brandstiftung. WTF! Was soll denn dadurch schon passieren? Progrome an Nazis? Und wann gabs die jemals?

     

    Als ob es das gleiche wäre in alle Richtungen zu ermitteln, also AUCH in Richtung der Nazis, wie bei Diebstählen NUR an Sinti und Roma. Hat ja schon bei den "Dönermorden" so "gut" gepasst!

     

    In ausländische Richtung denken die Ermittlungsbehörden evident öfter als an Nazis! Oder wie erklären sie die einseitige Ermittlung bei der NSU und generell bei den über 150 Morden durch Nazis, nach Polizeistatistik grade mal 60?

     

    Gerade deshalb muss die Presse solche Fragen stellen!

     

    Und ihr Opfer faschistoider Propaganda regt euch auch noch drüber auf! Ihr seid mindestens die Wegbereiter der Faschisten! Vermutlich seid ihr alle sowieso nur Nazi-Spammer.

  • N
    Nordwind

    @)von Rems-Murr-Watch!

     

    Ob Sie (und Hr. Bax und andere) wohl auch so forsch spekulieren würden, wenn Ihnen die Feuerwehrleute gegenüber stünden, die die Leichen der toten Kinder geborgen haben? Die können wohl ziemlich kompetent Brandursache und Brandausbreitung einschätzen. Wie hätten die wohl auf "ihren" passenden Ton reagiert, der impliziert, dass sie, die Hilfskräfte, Teil eines monströsen Mordkomplotts seien. Oder entwickeln sie solchen Mut nur in der Anonymität vor dem heimischen PC?

  • E
    Erwin

    Also ich hätte mich geärgert, wenn ich für so einen Artikel bezahlt hätte. Mit seriösem Journalismus hat er auf jeden Fall nichts zu tun. Kurz mal gegoogelt, oder? Die Meinung der türkischen Bewohner Backnangs unterschlagen Sie kurzerhand und legen dafür Backnang "ganz in die Nähe" von Winterbach. Chapeau

  • WS
    Wer soll das glauben

    Wird es wie in Ludwigsburg? Erst Feuerwehrbeamte verprügelt. Dann gigantische Gedenkveranstaltungen. Dann Ermittlungen unter türkischer Überwachung. Als sich rausstellte wie ein Türke seinen armen Landsleuten Schrott vermietete, dann das Wort Stromklau aufkam, da konnte man plötzlich "keine endgültige Ursache" feststellen weil ja schon so schön gedacht wurde. Die Leute sind aber nicht blöd und es erzeugt inzwischen einfach nur noch Kopfschütteln bis Wut.

  • B
    boateng

    Ich habe keinen Bock mehr als Deutscher sofort wieder unter Generalverdacht gestellt zu werden.

    Ja es gab Mölln, und?Das ist 20 Jahre her.

    Die Medien die sofort eine rechtsradikale Straftat sehen, schlachten diese Tragödie in unheilvoller Art und Weise aus.

    So werden weiter Keile zwischen die Bevölkerungsteile getrieben.Wer sind da die eigentlichen Brandstifter?

  • HP
    Hr. Peters

    @"Marco":

    Dein link verweist auf einen Brandanschlag im März 2008 und damals lag für sämtliche Medien ein rassistischer Hintergrund nahe. Ausserdem wurde der Artikel in der taz 2008 mit Fragezeichen hinter dem Begriff "rassistischer Hintergrund" geschrieben! Hier dazu ein Tagesthemenvideo zum Brandanschlag in Backnang 2008:

     

    http://www.tagesthemen.de/multimedia/video/video296774.html

     

     

    Auch der zweite Kommentar vom anonymen "und zu" zeichnet sich mit Ignoranz (im wörtlichen Sinne: Unwissenheit) aus. Und verstößt meines strengeren Erachtens nach gegen die Netiquette.

    Beim dritten Kommentar von "olli" kommen dieselben Vermutungen auf.

     

    Immer wieder ist es in den Kommentaren auf taz.de zu beobachten, dass Artikel im Zusammenhang mit rassistischem und/oder nationalsozialistischem sowie sexistischen Themen zu mehr oder weniger offenen Verunglimpfungen kommt.

     

    Eine strengere Durchsetzung der Netiquette und transparente Identifizierung der Kommentierenden zu den oben genannten Themen finde ich deshalb angemessen.

  • T
    tee

    Komische Leute gibt es unter den Kommentatoren bei taz.de. Der erste Kommentar, von Marco, unterstellt, die taz hätte in einem anderen Artikel diesen Brand als Werk von Neonazis erklärt. Arme Nazischweine, werden ständig diffamiert. Folgt man dem Link, sieht man dass der verlinkte taz-Artikel in Wahrheit von 2008 ist.

     

    10 Minuten später beschwert sich Olli erneut über Diskriminierung von Nazischweinen und meint dann man sollte gefälligst lieber Ausländer diskriminieren.

     

    Es sind schon sehr suspekte Sympathien die einige Herren hier offenbaren...

  • A
    Ari

    Für euch von der TAZ wäre es wie Weihnachten und Ostern, ähhh sorry, Ramadan, wenn es sich um einen fremdenfeindlichen Anschlag handelt.

     

    Merkt ihr wirklich nicht, dass ihr euch in keinster Weise von den Rechtsextremen unterscheidet?

  • P
    Petra

    Geduld ist nicht die Sache der Medien. Anstatt einfach mal ein paar Tage abzuwarten, was bei den Brandermittlungeh herauskommt, werden alle denkbaren Szenarien und Befürchtungen durchgehechelt. Muss das wirklich sein? Kann man denn nicht mal eine kleine Zeitlang in Trauer schweigen angesichts dieser wirklich schlimmen Katastrophe? Oder sind wir mittlerweile unfähig zu trauern?

  • T
    Thorsten

    Wenn also jemand totgetreten wird, dann ist der Verdacht auch gerechtfertigt, dass der Täter Türke ist? Wird in Zukunft bei Messerstichen automatisch eine Fahndung nach Kosovaren herausgegeben? Trickbetrüger sind immer Zuwanderer aus Rumänien? Anlagebetrüger sind grundsätzlich Juden aus New York? Ist das jetzt nicht etwas arg rassistisch, liebe taz?

  • TW
    T. Weber

    "ganz anders als vor vier Jahren, als nach einem Großbrand in Ludwigshafen die Spekulationen ins Kraut schossen."

     

    Dazu kann man ergänzen, dass der Brand bis heute nicht aufgeklärt wurde. Die offizielle Erklärung, die Brandursache wäre ein nicht mehr rekonstruierbarer technischer Defekt gewesen, beruht ebenfalls auf Spekulation.

  • R
    Rems-Murr-Watch!

    ich finde diesen Artikel gut und vom Tonfall her richtig.

     

    Es ist wichtig auf die Umtriebe im Rems-Murr-Kreis hinzuweisen. So genau wußte ich das als Ex-Schwabe nicht.

     

    Es gab einen Brandanschlag, in Lübeck, am 125. Jahrestag der Gründung des Kaiserreichs, 18. Januar 1996, bei dem 10 Menschen (aus Afrika) verbrannten. Die meisten Überlebenden wurden abgeschoben und ein Libanese mit absurden Begründungen angeklagt und freigesprochen.

    Wo bleibt die Aufarbeitung dieser Vertuschungsstrukturen?

     

    Außerdem ist hier gleich wieder eine toughe Moderation der Kommentare-Seite wichtig!

    Wie ein Olli hier die Toten relativiert mit Diebstählen. Gehört hier nicht her.

  • F
    flujo

    Wenn man sich ansieht, was reflexartig für Verbal-Diarrhö in den Kommentaren der online-taz ausgeschüttet wird (Beispiel hier: "olli"), sollte man vielleicht einfach die Kommentare sperren. Es scheint sich ja ein ganzer Tross von rechten Trolls gebildet zu haben, der nichts besseres zu tun zu haben scheint, als reflexhaft bei jeglicher Berichterstattung der taz zu rechten Untrieben das immergleiche "ja aber über die Linken schreibt ihr nie muss man doch mal sagen dürfen müssen" aus der Hüfte schießen.

    Liebe jaaberdielinkensinddochvielschlimmer-Aufsager, es gibt doch wohl genug Foren, wo ihr eure Vernunftabsenz unter Beweis stellen und unter die Leute bringen könnt. Müllt nicht immer die taz damit zu.

  • K
    keetenheuve

    Diese "Anteilnahme" der türkischen Politik und Medien vermisse ich regelmäßig, wenn türkische Staatsangehörige in Deutschland als Kopftreter auffallen und sich sogar noch der Verhaftung durch Flucht in die Türkei entziehen, wie aktuell Onur U. in Berlin. Ebenfalls gibt es keine Worte der Entschuldigung oder des Bedauerns von türkischer Seite bei den Angehörigen der Opfer in solchen Fällen. Da stimmt was nicht....

  • E
    eksom

    Vertrauen ist keine Schnittblume die nach wächst!

     

    Nicht nach 10 Jahren NSU-Morden und dem Totalversagen aller Behörden (vor allem der Polizei- und der Verfassungsschützer), sowie der Justiz und er Politik!

     

    Nur eine kleine Erinnerung an alle Möchtegern-Nazis mit der Maske eines Demokraten: SHAEF - Militärgesetze!

  • MR
    Malena R

    @Olli

     

    Irgendwie hat mir dein Beitrag zu denken gegeben. Ich habe auch zunächst einen rechtsextremen Hintergrund zumindest erwogen (und tue das auch jetzt noch), aber an deiner Logik ist etwas dran.

  • G
    Gustav

    Ach Marco,

     

    wärst Du doch nur klug genug gewesen, zu schauen, wann der von Dir verlinkte Artikel veröffentlicht wurde und worauf er sich folgerichtig bezieht.....

    Der Artikel, den Du hier mit uns geteilt hast, stammt nämlich aus dem Jahr 2008.

  • S
    Sebastian

    Was der türkische Botschafter gemacht hat ist eine lupenreine Kriegserklärung. Normalerweise.

     

    Siehe Serbien 1914.

     

    Wäre Deutschland wirklich souverän würde man ihm einen Tritt geben das er bis nach Südost-Anatolien fliegt.

     

    Und die Welt würde klatschen.

     

    Solche Anmaßung habe ich selten gesehen.

     

    Das sind innere Angelenheiten die nur den Staat Deutschland etwas angehen.

  • T
    Teermaschine

    Über das "Wenige" hätten wir denn doch gerne etwas gelesen

     

    Ach, egal, Hauptsache die Richtung stimmt. Und solange nicht definitiv ausgeschlossen werden kann, dass ein rechtsradikaler Attentäter, mit billigender Unterstützung des Verfassungsschutzes, das Dach erklommen und durch den Kamin einen Brandsatz in Ofennähe platziert hatte, verbieten sich alle Ermittlungen in andere Richtungen

  • M
    Marc-Andre

    "...blindes Vertrauen darauf wäre fehl am Platze."

     

    Ach so aber für wilde, völlig haltlose Spekulationen ist immer Platz oder wie? Langsam bereue ich mein Abo, ganz ehrlich!

  • DM
    Dr. Mehmet

    Ich finde es beruhigend, daß taz.de immer wieder rechte Kommentatoren zu Wort kommen lässt.

     

    Das erhöht die Glaubwürdigkeit der taz.

  • T
    tommy

    Solange es keine gesicherten Erkenntnisse gibt, kann man zu dem Fall sowieso nichts Sinnvolles sagen. Das Verhalten der Politik finde ich aber schon irritierend. Der betroffenen Familie zu kondolieren, menschlich angebracht, aber dem türkischen Botschafter als Vertreter einer Kollektivgemeinschaft? Man hat den Eindruck, dass die Politik hier bloß nichts falsch machen will - vielleicht auch aus Angst vor eventuellen Unruhen?

  • UZ
    und zu

    @Marco:

     

    So sieht's aus, taz.de hat schon am 30.03.2008 ein vernichtendes Urteil über dieses gefällt.

     

    Darum lesen wir ja so gern taz.de:

    Taz.de, immer 5 Jahre früher informiert!

  • RW
    Rainer Wiegand

    Als 1997 mein Haus zum Hitlerburtstag brannte, und ich bei nur 1 Minute späterem Entdecken des Feuers durch eine Nachbarin tot gewesen wäre, hat das keinen interessiert, die Presse schrieb harmlos "Scheunenbrand".

    Seitdem erzählt mir der Staat, "auf Einzelschicksale kann keine Rücksicht genommen werden", und der SPD-Bürgermeister findet den Brand "langweilig".

    Obwohl ich nur ein dreiviertel "Biodeutscher" bin, kommt kein ausländischer Botschafter nachschauen wie es dem Viertelwenden in mir geht, denn einen eigenen wendischen Staat gibt es nicht.

    Und die taz ist auch nur ein deutsches Wurstblatt, dem mein Schicksdal scheißegal war.

    Von jedem Brand, von dem die Medien aber berichten, fühle ich mich beleidigt.

  • O
    olli

    aha es ist also völlig in Ordnung sofort die rechtsextreme Szene im Blick zu haben, aber es ist absolut diskrimminierend wenn man bei anderen Sachen, wie beispielsweise bei Diebstählen im Ruhrgebiet, Romas im Hinterkopf zu haben oder bei Prügeleien türkisch/arabisch stämmige Männer zu verdächtigen? Ziemlich komisch die Logik

  • UZ
    und zu

    Anti-Antifa? Aber die sind doch so unpolitisch wie Frei.Wild, haben bloß was gegen alles Linke und demokratische, das ist doch noch lange nicht rechts!

     

    Zurück zum Thema: Ist es nicht traurig, dass dieser Staat so viel Vertrauen zerstört hat, dass ihm niemand mehr so recht glauben will, wenn es bei einem solchen Zwischenfall heißt, dass vieles auf einen Unfall hindeutet? So viel Vertrauen genießen sonst nur noch China und Nordkorea.

  • M
    Marco

    taz.de hat das feuer ohnehin schon gleich zum brandanschlag erklärt

     

    http://www.taz.de/Brandstiftung-mit-rassistischem-Hintergrund/!15117/