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Evangelischer Kirchentag in HamburgAbendmahl und Sonnenschein

Das Protestantentreffen in Hamburg endete mit einem riesigen Open-Air-Gottesdienst sowie Appellen für mehr Gerechtigkeit und den Dialog der Religionen.

Abschlussgottesdienst im Hamburger Stadtpark von oben(!) Bild: dpa

HAMBURG dpa | Rund 130.000 Gläubige haben am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein im Hamburger Stadtpark das Finale des 34. Evangelischen Kirchentages gefeiert. Neben Bischöfen wie dem anglikanischen Theologen Nicholas Baines, der in seiner Predigt zu einem bescheideneren Lebensstil aufrief, wirkten auf der zentralen Bühne, neben der ein schlichtes weißes Kreuz stand, rund 3.000 Musiker und Sänger an dem stimmungsvollen Open-Air-Gottesdienst mit. Das Bühnenprogramm wurde auf Großbildleinwänden übertragen. 100 Pfarrer teilten derweil an 100 Tischen im Hamburger Stadtpark das symbolische Abendmahl aus.

In seiner Abschlussrede forderte Kirchentagspräsident Gerhard Robbers mehr soziale Gerechtigkeit. „Wer auf Hartz IV angewiesen ist, muss davon auch menschenwürdig leben können“, sagte der Jura-Professor. Das Lohndumping müsse aufhören.

Von dem fünftägigen Glaubensfest seien auch wichtige Signale für die Ökumene und die Annäherung der Religionen ausgegangen, sagte Robbers. An dem Treffen protestantischer Laien hatten sich auch katholische, orthodoxe, jüdische und muslimische Gemeinden beteiligt. „Das zeigt: Das Zusammenleben von Religionen und Kulturen kann gelingen. Wir können zusammen“, so Robbers. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, sprach von „kraftvollen Impulsen in unsere Gemeinden und in die ganze Gesellschaft hinein“. Die Bischöfin der Nordkirche, Kirsten Fehrs, meinte: „Der Kirchentag zeigt, dass es ein enormes Bedürfnis dafür gibt, sich einzumischen und Dinge ändern zu wollen.“

Das Kirchentags-Motto „So viel du brauchst“ hatte seit Mittwoch fast 120.000 Dauerteilnehmer und Tagesgäste zu dem Christen-Event gelockt. Politische Kontroversen, wie sie frühere Kirchentage geprägt hatten, waren in Hamburg größtenteils außen vor geblieben. Dabei hatten neben Bundespräsident Joachim Gauck auch Kanzlerin Angela Merkel und ihr SPD-Herausforderer Peer Steinbrück das Protestantentreffen besucht.

Für echten Streit sorgte jedoch allein das kirchliche Arbeitsrecht, das Streiks und Aussperrung ausschließt. In Hamburg vereinbarten die evangelische Kirche und die Gewerkschaft Ver.di am Samstag eine Veranstaltungsreihe, um in der Frage der Bezahlung von 1,3 Millionen Beschäftigten der Kirchen und ihrer Wohlfahrtsverbände aufeinander zuzugehen.

Der nächste Evangelische Kirchentag findet 2015 in Stuttgart statt. Im nächsten Jahr lädt der Katholikentag nach Regensburg.

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11 Kommentare

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  • P
    Pink

    Appelle für mehr Gerechtigkeit ?

    Wann endlich werden in dieser Republik Kirche und Staat getrennt ??!!!

     

    Das "Kirchen-Arbeitsrecht" ist eine Schande für die Demokratie. Nichts weiter. Und da können Evangelische wie Katholische Kirche heulen und mit den Zähnen klappern.

     

    Irgendwann kriegen wir Euch doch !

    Und dann schlägt der Arbeitsrichter für JEDEN endlich die gleichen Gesetzesbücher auf.

  • WB
    Wolfgang Banse

    @olfgang Banse:Der Kirchentag wie ich ihrtümlich geschrieben haben fand nicht1982 sondern 1981 in Hamburg statt, Soweit zur Richtigstellung

  • WB
    Wolfgang Banse

    Zu Beginn vo Katholiken-und Kirchentagen gibt es Eröffnungsgottesdienste,die das Laientreffen eröffnen.Zum Abschlus gibt es einen zentralen Open-Air-Gottesdienst der das Laientreffe beschließt.So war es auchwas den 34. Deutschen Evangelische Kirchentag in der Hansestadt Hamburg anbetrifft.In seiner Predigt sagte der anglikanische Bischof von Bradford in England,"dass die welt veränderbar ist:"SeineAusführungen wurden mehrfach vo Beifall gekrönt.

    Es war kein politischer Kirchentag iHinblick auf 1982 wo der Nato-Doppel-Beschluss eine große Rolle beim Kirchentag einnahm.Kirchentagsmenschen brauchen nicht ins Leere fallen,i Jahr 2014 findet der 99 Katholikentag in Regenburgstatt.Bevor sich die Kirchentagsgemeinde wider auf den weg nach Stuttagrt i Jahr 2015 begibt,gibt eszahlreiche Regionalkirchentage,wieden Internationalen Bodensse Kirchentag zum Beispiel.

    Als Frisch fröhlich,from kann man den 34. Deutschen Kirchentagbezeichnen,der jetzt Geschichet ist.

  • J
    Jan

    Kein Alkohol in muslimischen Staaten? Vielleicht im Iran und in den Emiraten, aber sonst?

    Außerdem: Religion gehört ins Private! Wozu haben wir eigentlich eine Trennung von Kirche und Staat? Damit nicht alles auf Religion bezogen wird. Das es immer noch als Opium dienen kann ist bedenklich. Nächstenliebe geht auch ganz ohne Kirche, echt jetzt! Der "Gaucksche Mythos" von der alleinigen Triebkraft Kirche bei der Wiedervereinigung ist an den Haaren herbeigezogen. Der Ostblock zerbröckelte, ganz ohne Mitwirken der Kirche. Und Hegel war vielleicht ein Denker, aber auch ein übler Rassist.

  • SG
    Schmidt Georg

    jaja, der WEsten soll/muss den Islam tolerieren, man stelle sich vor, Christen würden in den islamischen Länder Schweinefleisch und Alkohol verlangen !

  • R
    Religionsfrei

    Und darum geht es, wenn die römisch-katholische Kirche über den Dialog der Religionen redet, denn die Heuchler sind auch damals schon mit Adolf H. ins Bettchen gestiegen:

     

    Türkischer Präsident warnt vor Holocaust, wenn Islam nicht stärker toleriert wird

    http://www.humanist-news.com/turkischer-prasident-warnt-vor-holocaust-wenn-islam-nicht-starker-toleriert-wird/

     

    “Islam und Migranten sind längst eine Realität in Europa und das seit Jahrzehnten. Solange Europa von der Mehrheit abweichende Lebensweisen nicht stärker toleriert, besonders was die Religion angeht, muss es zwangsläufig zu einer neuen Inquisition und einem Holocaust kommen”, sagte Gül vorgestern auf einer Konferenz für “Migration, Islam und Multikulturalismus”, an der Hacettepe Universität.

  • VL
    vergessene Liebe

    "NEIN" zu den bösen Zungen die den evangelischen Kirchentag in Hamburg ablehnen!

    Es war immerhin die evangelische Kirche der EX- DDR die als pazifistische Triebkraft die 1989 Wiedervereinigung gewaltlos und ohne Opfer vorbereitet hat!

    Und es war und ist der Geist Luthers, der Immanuel Kant und G.W.F. Hegel = die deutsche säkuläre Aufklärung ermöglicht hat!

    Es erscheint angebracht, den nun vorüber- evangelischen Event in Hamburg zu sehen als einen positiven Beitrag zur `deutschen Dialektik´ an sich!

    Im Namen von Frieden und Gerechtigkeit !!!

  • FC
    Frank Cohen

    Kirchentag 2013: Messianische Juden waren nicht erwünscht.

    Alle haben den gleichen Gott? Anscheinend nicht, denn die Messianischen Juden Deutschland durften am Kirchentag nicht teilnehmen. Die Kirchenleitung beugte sich dem Zentralrat der Juden in Deutschland die waren nämlich auf dem Kirchentag dabei- denn Juden sollen nicht durch Jesus missioniert werden.

    Hindus, Tibetaner, alle Kirchen, Schiiten und Juden- aber Juden die an Jesus glauben waren ausgeschlossen.

    Für mich ein Skandal.

    Wenn im Koran ein Jesus beschrieben wird- dann nicht der aus der Bibel- denn in der Bibel heißt es, dass Jesus der Sohn Gottes ist und das leugnet der Koran. Das schreibt ein Jude der an Jesus glaubt.

  • SG
    Schmidt Georg

    und morgen sind alle zuhause und es geht weiter, wie immer !

  • TS
    Tim Sroka

    Endlich vobei? Sehr gut, endlich muss ich mir diesen Missonierungsdrang und die geheuchelte Nächstenliebe nicht mehr weiter antun, wenn ich zur Arbeit will.

  • J
    Jan

    endlich ist es vorbei! Dass sich die taz diesem Event so angenommen hat, fand ich echt nervig. Man möge sich vorstellen, Tausende Muslime treffen sich in Deutschland zu einem Glaubensevent, wird dann auch so wohlwollend berichtet, oder wird das dann doch skeptischer behandelt? Davon würden sich die Menschen dann wieder "bedroht" fühlen, aber die Christen dürfen ruhig nerven. Unter der Woche den Uni campus in Beschlag nehmen, nein find ich nicht ok.