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Haasenburg-Heime in BrandenburgKinder raus, zumachen

Nach dem Bericht über Misshandlungen in einem Kinderheim tritt der Leiter der Hamburger Aufsichtskommission für geschlossene Heime zurück.

Die Kinder müssten dort rausgeholt werden, fordern jetzt auch Politiker. Bild: Wolfgang Borrs

BERLIN taz | Nach den Recherchen der taz am Wochenende zu Misshandlungen von Kindern und Jugendlichen in Heimen der Haasenburg GmbH gab es einen ersten Rücktritt. Professor Michael Lindenberg, designierter Vorsitzender einer Hamburger Aufsichtskommission für geschlossene Heime, erklärte nach Lektüre des taz-Berichts, er stehe für diese Aufgabe nicht mehr zur Verfügung.

Eine solche Kommission sei „bestenfalls von Alibi-Nutzen für die Einrichtung selbst, aber kaum für die dort Untergebrachten“, schreibt der Professor der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit.

Die Haasenburg GmbH in Brandenburg nimmt Kinder aus der gesamten Republik auf. Die meisten– derzeit 13 – kommen aus Hamburg. Lindenberg sollte für Hamburg eine Kommission leiten, die das Heim mit kontrolliert. Er hatte im April zugesagt, diese Aufgabe zu übernehmen.

Brandenburg prüft

Nachdem die taz über den brutalen Umgang mit Kindern und Jugendlichen in der Haasenburg GmbH berichtet hat, will das Land Brandenburg nun eine Untersuchungskommission einsetzen. Diese soll ihre Arbeit den Angaben zufolge schnellstmöglich aufnehmen.

Nun geht er davon aus, dass die „dortige Praxis kaum durch Besuche der Aufsichtskommission so weit geändert werden kann, dass sie den Ansprüchen für wohl verstandene Kinder- und Jugendhilfe zu entsprechen vermag“.

Wie am Wochenende berichtet, liegen der taz zahlreiche Protokolle vor, die den Alltag in der Brandenburger Heimfirma bis Ende 2010 beschreiben. Die Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren wurden brutal diszipliniert, etwa auf Fixierliegen festgeschnallt. Die Haasenburg GmbH lehnte gegenüber der taz eine Stellungnahme ab.

Torsten Krause, der jugendpolitische Sprecher der Linksfraktion in Brandenburg, sagt: „Wenn sich bewahrheitet, was geschildert wird, ist die Einrichtung zu schließen.“ Von einem Untersuchungsausschuss verspricht sich Krause im Moment keinen Nutzen. „Ich habe keinen Grund, der Regierung und dem Jugendamt zu misstrauen“, sagt er.

Anders sieht es sein Hamburger Parteifreund. Mehmet Yildiz, Sprecher für Kinder, Jugend und Familie der Hamburger Fraktion Die Linke, sagt: „Das, was in Haasenburg geschehen ist, würde in Hamburg zu einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss führen.“ Ein solches Heim „würde in Hamburg keine Betriebserlaubnis erhalten oder sie würde entzogen werden.“

Hamburgs ehemalige Schulsenatorin Christa Goetsch sagt: „Hamburg muss sofort seine Kinder da rausholen.“ Auch andere Bundesländer, betont Exsenatorin Goetsch, müssten nun entsprechend handeln. „Hier wird Erziehungshilfe zum Verbrechen, zur Misshandlung von Schutzbefohlenen.“

Die Berliner Jugendpolitikerin Marianne Burkert-Eulitz (Grüne) sagte: „Wir müssen erreichen, dass kein Jugendamt mehr ein Kind dahin schickt. Und die, die dort sind, müssen zurück.“

Bremen beendete schon 2010 Zusammenarbeit

Ihre Brandenburger Parteikollegin Marie-Luise von Halem fordert: „Die Behörden müssen unverzüglich dafür sorgen, dass hier Klarheit herrscht, und sicherstellen, dass keine Kindswohlgefährdung besteht.“ Sich alleine darauf zu verlassen, dass ein Mitarbeiter des Jugendamts keine Auffälligkeiten bemerkt habe, reiche nicht aus, sagt von Halem.

Das Land Bremen hatte bereits 2010 entschieden, keine Kinder und Jugendlichen mehr in die Heime der Haasenburg zu schicken.

Seit Sonntag sammelt eine Onlinepetition Unterschriften für eine „sofortige Schließung“ der Heime und fordert „Aufklärung und strafrechtliche Konsequenzen für alle Beteiligten“. 20.000 Unterstützer müssen innerhalb der nächsten 60 Tage unterzeichnen, damit sich der Brandenburger Landtag mit der Petition beschäftigt.

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28 Kommentare

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  • P
    Pflegeheime

    Genauso wichtig wäre es, über Pflegeheime zu berichten, in denen ältere Menschen mitunter menschenunwürdig behandelt werden.

    Fixierungen statt Gespräch und Begleitung, Stundenlanges Sitzen in Rollstühlen mit festgeschraubter Tischfläche, Windeln statt Begleitung zur Toilette,...

    Unglaublich, dass auch diese Zustände immer noch anzutreffen sind! Wer macht sich für diese Menschen stark???

  • F
    furiosa

    Wirklich unglaublich, was sich mitten unter uns abspielt. Gott sei Dank ist das endlich ans Licht gekommen. Ich hoffe, die in der Haasenburg Angestellten setzen sich einmal intensiv mit ihrem Handeln auseinander, am besten im Knast. Wie kann man eine solche "Tätigkeit" eigentlich mit seinem Gewissen vereinbaren? Es ist doch eine Binsenweisheit, dass alle "Erziehungsmaßnahmen", die traumatisierend wirken, völlig kontraproduktiv sind, und dass nichts , aber auch gar nichts eine Mißachtung der Persönlichkeitsrechte der Jugendlichen rechtfertigt. Diese haben weiß Gott schon genug durchgemacht. Leute, die unter dem Deckmantel der Hilfe Gewalt anwenden, um ihre eigenen sadistischen Impulse an ohnehin schon Traumatisierten auszuleben, sind ein Fall für den Staatsanwalt.

  • CT
    Causa Trautmann

    Die Haasenburg ist kein Einzelfall:

    http://jugendamtwatch.blogspot.de/

     

    Immer öfter spielen Jugendämter Schicksal. Gegen den Willen der Eltern holen sie die Kinder aus ihrer Familie. Dafür müssen sie sich nicht einmal rechtfertigen. Und eine Kontrollinstanz gibt es nicht.

    Professor Kupffer spricht in diesem Zusammenhang von „statusbedingter Arroganz“: Die Eingriffsmacht des Amtes werde zur Urteilskompetenz umgedeutet, „dass der Eingriff des Amtes aber selbst eine Gefahr darstellen könnte, bleibt unberücksichtigt“.

     

    Deutschland hat ein strukturelles Problem. Das Jugendamt gehört abgeschafft oder unter Aufsicht gestellt. Kinder werden ohne Begründung ihren Eltern und intakten Elternhäusern entzogen uns sehen diese nie wieder. Dies ist ein Massenphänomen in Deutschland und sind KEINE Einzelfälle.

    Eltern und Kinderrechte werden zum Nachteil der Kinder ignoriert. Eklatante Menschenrechtsverletzung, Rechtsbeugung etc. begangen.

     

    http://jugendamtwatch.blogspot.de/2013/01/jugendamt-ratzeburg-systematischer.html

  • RU
    Recht und Gesetz

    Ist eine einseitige Wertung nicht etwas zu einfach?

     

    Wer sich auf Recht und Gesetz beruft, sollte doch wenigstens so viel Tolleranz und rechtstaatliches Verhalten an den Tag legen und die entsprechenden Behörden ihre Arbeit machen lassen!

    Bisher, gilt doch noch die Unschuldsvermutung, solang

    nicht das Gegenteil erwiesen ist.

     

    Sollte ein Richter eine Schuld feststellen ist diese auch entsprechend zu verurteilen!

     

     

    Grundsätzlich fände ich eine Diskussion zum Thema "Wie soll oder kann mit diesen Kindern und Jugendlichen umgegangen werden?" für angebracht. Wo liegen Ursachen für deren Auffälligkeiten und wie kann diesen begegnet werden?

     

     

    Ohne, dass ich hier etwas werden möchte. Die wenigsten derer die hier eine Meinung zum Besten geben wissen um die Biographien der dort untergebrachten. Ich bewerte auf keinen Fall ob zu Recht oder Unrecht.

    Oder um die tatsächlichen Bedingungen und Methoden in dieser Einrichtung.

     

    Ein Frage die ich mir stelle, ist wie gehe ich selbst mit auffälligen, gewalttätigen oder straffälligen Jugendlichen um? Möchte ich nicht, dass sich befähigte Menschen oder Einrichtungen sich derer annimmt?

    Oder fragt euch, wie fühlt sich eventuell ein durch diese Jugentlichen misshandeltes anderes Kind oder Jugendlicher! Wie steht es mit deren Schutz?

     

    Natürlich darf Gewalt grundsätzlich nicht als Rechtfertigung für Gegengewalt dienen.

     

    Dennoch die Diskussion dazu, sollte und muss vielschichtig und vielseitig geführt werden!

  • K
    kontrollzwang

    Haben Sie ihr Wissen aus Wikipedia ? Dann lesen Sie den ganzen dortigen Artikel:

    Zitat zu Jugendwerkhöfen:

     

    "Eingewiesen wurden weiterhin Jugendliche

     

    mit Bewährungsstrafen,

    nach Verbüßung der Jugendhaft,

    nach Straftaten bei Strafunmündigkeit,

    ............."

     

    Daher ist der TAZ Vergleich völlig daneben.

    Bei der geistigen Verwahrlosung der heutigen Jugend (nicht Alle, aber ziemlich Viele)ist eine resolute Erziehungsmassnahme durchaus sinnvoll. Mir geht jegliches Mitleid ab. Es ist ja noch weit vom Boot Camp Niveau entfernt.

  • R
    Rosa

    Sag mir bitte mal jemand wie man mit jugendlichen Intensivstraftätern umgehen soll,

    die sich jeglichen Kontroll- und Erziehungsversuchen widersetzen. Auch individualpädagogischen Maßnahmen.

     

    Wie zum Beispiel im "Fall Mehmed":

     

    "Bereits vor seinem 14. Geburtstag hatte „Mehmet“ mehr als 60 Diebstähle und Einbrüche, Körperverletzungen, Erpressungen, Nötigungen und Raubüberfälle begangen.":

     

    https://de.wikipedia.org/wiki/Fall_Mehmet

     

    der schließlich in die Türkei abgeschoben wurde.

     

    @ Schmidt Georg:

     

    Bitte den Text aufmerksamer lesen. Die Frage war, wie man jmd. wie M. helfen könnte.

    M. ist nicht wieder in Bayern (einfach den Link lesen).

  • G
    gesche

    @anke:

     

    dass aufregung herrscht und menschen versuchen, irgendwas zu tun, finde ich jedenfalls besser als wenn nach dem motto "weiter so" gehandelt würde. wenn es nicht die optimalen schritte sind, dann ist das wohl auch der hilflosigkeit angesichts des problems geschuldet.

    aber gute vorschläge können hier immer helfen: was sollte deiner meinung nach also passieren?

  • C
    Christin

    @ So nicht

     

    Das schlägt ja dem Fass den Boden aus!

    Wenn Sie schon Kritik an der Objektivität aussüben, dann sollten Sie sich dabei vielleicht auch selbst an objektiven Fakten orientieren!

    Fakt ist:

    - Jugendwerkhöfe waren KEIN Strafvollzug! Es handelte sich hierbei um Heime und Disziplinareinrichtungen der Jugendhilfe zur "Umerziehung"!

    - Straffällig gewordene Jugendliche wurden in solche Einrichtungen in der Regel NACH Verbüßung einer Hafstrafe eingewiesen! Der überwiegende Teil jedoch wurde aus Gründen "nonkonformistischen Verhaltens" von der JUGENDHILFE eingwiesen. Dazu zählte u.a.: politische Renitenz - aber auch eine Behinderung war Grund genug, ebenso wie der, so gern verwendete Grund der "sexuellen Verwahrlosung" bei Mädchen/jungen Frauen!

     

    Ob ein Vergleich beider "Systeme" angebracht ist, sei mal dahingestellt.

    Aber Fakt ist, dass es sich in beiden Fällen um Jugendliche handelt, bei denen völlig unangemessene Maßnahmen Anwendung finden!

    Hier, selbst noch im Jahr 2013, von "Bauchpinselei" zu sprechen, zeugt für mich nur von mangelndem Wissen, Lernfähigkeit und vor allem Empathie!

  • P
    Petra

    HOLT DIESE KINDER DA RAUS!!!!

     

    Um Himmels Willen - da muss was passieren, bitte helft mit!

     

    Es kann doch nicht sein, dass die Behörden die Kinder dort in dieser Folter belassen!!! Da ist jeder einzelne Tag mindestens 100 Jahre zu viel. Das sind Schäden, die so ein armes Menschenwesen NIE NIE wieder im Leben verarbeiten kann.

     

    Gibt es denn selbst für Kinder in diesem Land keine Grundrechte und keinen Schutz mehr? Oder sind die auch nur noch eine Ware und der Abschaum der Gesellschaft, da leider nicht zur "Elite" gehörend?

     

    Was ist das für ein Behördenapparat, der soetwas zuläßt? Was sind das für "Menschen", die soetwas zulassen? Da kann man doch nicht noch 60 Tage warten, bis da eine Petition vorliegt oder eine Kommission was geprüft hat.

     

    Ich fange langsam an, die Zustände in unserem Land hier zu hassen!!!!!!!!!! Wo man auch hinschaut (sofern es nicht die üblichen Medien sind) - überall Grundgesetzverletzungen, Korruption, Macht- und Geldgier und eine Verrohung, die nicht mehr auszuhalten ist!

     

    Was für eine Brutalität zum Schutze des Profits Einzelner hier sehenden Auges billigend in Kauf genommen wird - das ist wirklich ein Fall für die Menschenrechtskommission! Stehen die Rechte dieser Haasenburg GmbH in diesem Land wirklich über denen der schutz- und hilflosen Kinder?

     

    Sind wir Deutschen schon wieder in schwärzester Nacht - oder waren wir da in Wirklichkeit noch nie ganz raus? Wie weit soll es hier noch kommen?

     

    Ich finde es dazu auch unerträglich, dass Promi-"Skandälchen" oder Hetzkampagnen (Beispiel Wulff) wochenlang die Nachrichten und Talkshows füllen, aber bei so etwas bestenfalls mal eine Kurzmeldung erscheint. Wo findet denn noch verantwortungsvoller Journalismus statt? Nur noch im Netz und in Klein-Verlagen?

     

    Ich halte jeden für das Schicksal dieser Kinder verantwortlich, der damit was zu tun hat - und jeden, der die Macht hat, sofortigst dagegen etwas zu unternehmen und es wegen irgendwelcher unrechten Verträge oder unrechten Gesetze unterläßt! Da ist Gefahr in Verzug!!! Und selbst der Verdacht muss reichen, um sofort vehement einzuschreiten!!!

     

    Und ich fordere sofortige Überprüfung der Zustände in den Jugendämtern, da ich langsam Zweifel habe, ob da wirklich alles mit rechten Dingen zugeht.

     

    Art. 1 GG, Art. 20 Grundgesetz und "Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht." (Bertolt Brecht)

     

    DAS ist eine Sache, die man UMGEHEND zur "Chefsache" erklären muss, wenn einem das Volk und das Grundgesetz etwas wert sind! (Wer auch immer sich davon angesprochen fühlen mag!)

     

    Bitte teilen und twittern und Abgeordnete und Medien etc. anschreiben (Dieser Text darf zu diesem Zwecke verwendet werden), und wer dort hin kann oder in der Nähe wohnt, vor den Heimen demonstrieren oder was euch sonst so einfällt. Wir können uns hier offensichtlich nicht mehr auf die zeitnahe Ausübung der Fürsorgepflicht des Staates verlassen!

     

    Diese Kinder können sich nicht selber helfen - das können nur wir!

     

    http://www.taz.de/!118139/

    http://www.taz.de/Haasenburg-Heime-in-Brandenburg/!118277/

    https://www.openpetition.de/petition/online/sofortige-schliessung-aller-kinderheime-der-haasenburg

  • D
    diplom_hartzi

    Pädagogisch bin ich nur Quereinsteiger (war fachfremder 1€-Jobber in der Jugendhilfe), allerdings kann ich mir vorstellen, welche Folgen die in den Texten dargestellte Erhöhung der Frustrationsgrenze hat: Man lässt sich in Zukunft Unrecht/Straftaten gefallen, greift nicht mehr ein, lässt Krankheiten unbehandelt, wird unempfindlich gegenüber Strafe. Wir haben jedenfalls gelernt: Deeskalieren, nicht einen Schritt weiter sein als der Klient. Welche gefühllosen Zombies sollen denn dabei rauskommen, wenn auf dem Bett liegen und heulen mit Strammstehen geahndet wird? Allerdings bin ich hin- und hergerissen, denn ich habe selbst erlebt, wie Minderjährige andere aufs brutalste misshandeln und keinen Hauch Mitgefühl zeigen, habe in der Platte Wand an Wand mit Tätern gewohnt und miterlebt, wie unschuldige Nachbarskinder leiden mussten. Mit linker Kuschelpädagogik kommt man da auch nicht weiter.

  • SG
    Schmidt Georg

    ja, ja jetzt lamentiert-mit schwererziehbaren Kinder auf Segeltörn um die Welt, offene Heime, geschlossenen Heime , ja und ! die ganze Diskussion hier-zeigt eben die Hilfslosigkeit aller Beteiligten-erst die Skandale mit den toten Kindern im Privaten usw-hilfslos-intressenlos-jetzt Rücktritte-nicht die Probleme angehen-aber nein-dann tritt zurück, dass man seine Unfähigkeit damit dokumentiert, was solls, einfach abtauchen-wenn ich das schon lesen-Mitarbeiter sollten-aha-nachdem man Jugendliche jahrelang misstig behandelt hat-sollte man jetzt---wart Ihr alle blind, oder lest Ihr einfach mal drüber weg-ein Skandal jagt den anderen und ??? was tut sich-ja man müsste !

  • A
    anke

    Sag ich doch: Sie wissen nicht, was sie tun (sollen).

     

    Dass es der taz behagt, wenn auf ihr Betreiben hin ein Heim geschlossen wird, kann ich mir lebhaft vorstellen. Dass auch den Insassen geholfen ist, halte ich allerdings für eher unwahrscheinlich. Irgendwie scheint da mal wieder der erste Schritt vor dem zweiten zu kommen: erst "sofortige Schließung", dann "Aufklärung". Ein Wunder, dass nicht sofortige "strafrechtliche Konsequenzen für alle Beteiligten" (inklusive der Jugendlichen und ihrer eventuellen Babys?) gefordert werden – oder die Installation eines Lynchmobs.

     

    Angenommen, die Hasenburg wird geschlossen - was folgt daraus? Es folgt u.a., dass:

     

    1) die Mitarbeiter frei entscheiden können, ob sie Hartz IV beziehen oder sich einem neuen Blutsauger an den Hals zu werfen wollen

    2) diee Hamburger Bürgerschaft (einschließlich aller Ex-SenatorInnen) selbstgerecht zurücksinken kann, weil "ihre" Kinder nun ja "sicher" sind

    3) Professor Lindenberg seinen Aufsichtsposten doch noch guten Gewissens antreten kann – und anschließend auch bloß nicht ausfüllen

    4) der Betreiber der Haasenburg alsbald dem Vergessen anheimfällt, sodass er mit seiner sauer verdienten Kohle in Ruhe ein anderes mieses Geschäft eröffnen kann

    5) Mehmed Yildiz sich seinem Partei-"freund" Krause überlegen fühlen darf, weil er a) in Hamburg lebt und b) zu Recht misstraut hat

    6) Marianne Burkert-Eulitz lernt, es sei hilfreich, Kinder und Jugendliche wie Stückgut zu verschieben, so bald irgend wer was zu bemeckern hat und

    7) sich die Onlinepetitions-Veranstalter trotz Knoten in den Füßen als besserer Teil der Vierten Gewalt fühlen und die taz mit einem ihrer Zuträger verwechseln dürfen.

     

    Win-win-win-win-win-win-win also. Aber halt! Was folgt eigentlich für die Jugendlichen, die in der Haasenburg untergebracht waren, weil die sogenannte Gesellschaft so gar nichts besseres mit ihnen anzufangen wusste? Das wird man sehen. Vielleicht. Wahrscheinlich aber nicht. Die nächste Sau scharrt schon mit ihren Hufen.

  • Z
    Zsolt

    Wenn ein solches Heim in Hamburg keine Betriebserlaubnis bekommen hätte, hat man die Kinder eben in ein "exterritoriales" Heim untergebracht, nach Modell Guantanamo.

  • F
    Fritzlothar

    Ich kann nicht nachvollziehen, daß diese gesamte Angelegenheit keinen lauten Aufschrei in Deutschland hervorruft. Wenn irgendein Reifenhersteller eine bestimmte Rennwagensorte nicht mehr beliefert, dann steht das in sämtlichen Medien. Wenn aber Grausamkeiten an Kindern und Jugendlichen das Thema sind, dann findet man das bestenfalls (!!) irgendwo versteckt - wenn überhaupt. Es sei denn, da ließe sich Auflagenhöhe von beeinflussen - aber mit ohnehin "gescheiterten" Kids, das ist uninteressant. Ein tolles Spiegelbild unserer Gesellschaft. Ekelhaft!

  • VA
    Vincent aus B

    @So Nicht

     

    Leider haben Sie, ich hoffe unbewusst, überlesen das in die Heime keine Straftãter gebracht werden, sondern Kinder und Jugendliche bei denen das Jugendamt/ Familengericht eine Unterbringung zum "Kindeswohl" anordnet (Verhaltensauffällige, Selbstmordgefahr usw.).

     

    Bei diesen Disziplinierungsmaßnahmen sind. Die Kinder dort sicher überhaupt nicht gut aufgehoben. Heim schließen und Verantwortliche anzeigen! Und Petition unterschreiben :)

  • B
    bempo

    @So nicht: Für sie nochmal gaaanz laaaangsaaaaam: Es geht in diesen Terrorheimen NICHT um jgendliche Straftäter! Bericht nicht gelesen, aber rumtrollen, was, alter Reaktionär? Wohl etwas viel Zucht und Ordnung genossen? Soll ja, wie man sieht, teilweise Schäden fürs ganze Leben verursachen.

  • SA
    Sterna an So nicht

    Es geht hier nicht um bauchpinseln, sondern um die Verletzung der Menschenwürde und des Kindeswohls. Außerdem handelt es sich nicht um Straftäter.

    Ich sehe nicht, warum der Vergleich mit den Jugendwerkhöfen falsch sein sollte. Wenn es sich dabei um Strafvollzug handelte und man der Meinung wäre, dass solche Methoden damit gerechtfertigt seien - und gleichzeitig die Methoden in den Haasenburg-Heimen die selben sind.. dann ist es doch nur um so schlimmer. Dass in Nicht-Strafvollzugsheimen Methoden vom Strafvollzug angewendet werden.

  • R
    R.Bor

    Das passiert wenn die Aufgaben des Staates an das Kapital weitergereicht wird. Da wo Profit im Vordergrund steht wird an gut ausgebildeten Personal gespart. Ausgerehnet in Brandenburg eine geschlossene Einrichtung zu eröffnen, halte ich auch nach 20 Jahren ehemaliger DDR für instinktlos, obwohl ich glaube, dass eine geschlossene Einrichtung als letztes Mittel Jugendlichen den Weg in die Kriminalität zu ersparen, für richtig erachte. Nur, so nicht!!!Was mir bei der Berichterstattung fehlt ist das Konzept wonach diese "Firma" arbeitet und ich kriege die kalte Wut wenn ich lese, dass die Altersstruktur 12 bis 17 Jahre beträgt. Wer schützt hier eigendlich die "Kleinen" vor Übergriffen von fast erwachsenen selbst misshandelten, Zöglingen, körperlich wie sexueller Art?

  • S
    SED&Grüne

    SED und Grüne sind nicht mit einem Kinderheim einverstanden in dem jugendliche Verbrecher lernen nicht alles zu dürfen. Ihre Taten braucht man nicht erwähnen, das macht die taz sonst ja auch nicht. Alternative Meinungen will man als taz-Leser nach Redaktionsmeinung gar ncht wissen bzw. soll es nicht. Rückfallquotenzahlen aus Hamburg und Brandenburg zu vergleichen natürlich auch nicht und über Hamburger Zustände redet man nicht. Wie nennt sich sowas? Qualitätsjournalismus. Hahahahahahahahahahahaha. Die SED wird das Ding in Brandenburg schon schließen wenn sie kann. Gulags für Andersdenkende sind O.K. aber den Betongenossen aus Hamburg in den Dogmen der 70er zu widersprechen geht natürlich gar nicht.

  • L
    lowandorder

    @von So nicht:

     

    genau! - so nicht!

    Vielleicht versuchen Sie's ja mal wieder?

    - und versuchen, Ihr Mitgefühl wieder

    zu entdecken/entwickeln;?

     

    als Einstieg mal ( wieder?)

    Siegfried Lenz - Deutschstunde - lesen;

    als Hamburg sich noch direkt die Hände

    schmutzig machte.

     

    Aber Menschen zugewandte Einrichtungen

    - wie z.B. die " Outlaw" - sind längst dem Rotstift und

    der Outsource-Ideologie zum Opfer gefallen.

     

    In derart konzipierten, kapitalistisch organisierten

    "Einrichtungen" stört - der Mensch.

    Das - ist in!

  • T
    Tim

    @So nicht

     

    Halt dich erstmal an deine eigenen Maßstäbe, erst bist du bei jugendlichen Straftätern und dann erzählst du was davon, dass Haasenburg ja nix mit Strafvollzug zu tun hat. Das geht doch nicht zusammen.

     

    Was besseres als fehlende Objektivität ist dir wohl nicht eingefallen. Hab schon lange keinen objektiveren Artikel gelesen.

     

    Kisch-Preis-verdächtig, weiter so, taz. Eine Schande, dass sich wohl nur ein paar Regionalblätter für die Story interessieren.

  • HB
    Harald Bode

    Die Untersuchungsk. hat 20 Uhr eine Pressemitteilung veröffentlicht. Betroffene können sich unter einer Telefonnummer oder einer E-Mail-Adresse melden:

     

    http://bundespresseportal.de/brandenburg/item/12751-untersuchungskommission-zur-haasenburg-jugendministerium-k%C3%BCndigt-aufkl%C3%A4rung-der-vorw%C3%BCrfe-gegen-jugendhilfeeinrichtung-an.html

     

    Darüber hinaus gibt es weiterhin die Möglichkeit für Whistleblower, die von mir ausgeschriebenen Goldprämien zu erhalten:

    http://kindheitistmehrwert.wordpress.com/

     

    Gestern haben sich allein fünf Personen mit Informationen zum Beteiligungsgeflecht der Haasenburg GmbH und der JCD Beteiligungs GmbH sowie zum Ausbildungshintergrund des Personals und der Fürsprecher im Umkreis d. Hr. Bernzen gemeldet. Ich erneuere hiermit noch einmal mein Angebot, für Informationen, die zur Schließung dieser und anderer privater Einrichtungen führen, Prämien in Barrengold oder den Gegenwert (derzeit zwischen 1000 und 5000 EUR) auszuschütten.

     

    Harald Bode

    kindheitistmehrwert@gmail.com

  • D
    dauermecker

    Der Kommentar "von SO nicht" zur Haasenburg ist vollkommen PANNE und wohl vom Medienberater der Haasenburg gesponsert.. Die dargestellten Vorfälle im Taz-Artikel sind klare Menschenrechtsverletzungen an zumeist minderjährigen Personen, die eine Überprüfung durch die Staatsanwaltschaft zwingend erforderlich machen. Der Rücktritt des Leiters der Hamburger Aufsichtskommission für geschlossene Heime reicht nicht. Da müssen einige Leute vor den Kadi, um sich wegen Misshandlung, Körperverletzung usw zu verantworten.

  • S
    Sozialpädagogik-Student

    @"So nicht":

     

    Nichts für ungut, aber ich habe einige Freunde, die im Bereich JVA/Jugendheim arbeiten, und einige davon als Justizbeamte (also "Wärter"), nicht nur Sozialpädagogen.

    Ob der Vergleich mit den Jugendwerkhöfen Unsinn ist, weiß ich nicht, aber eines kann ich ihnen sagen:

    Würden Strafgefangene Jugendliche so behandelt werden wie in der Haasenburg, das gäbe Kündigungen, Dienstaufsichtsbeschwerden, einen Justizskandal erster Güte und wahrscheinlich auch eine Knast-Revolte.

    Wir reden ja nicht von Maßnahmen gegen Messerstechereien, wir reden davon, das Jugendliche von 4 Gorillas in den Schwitzkasten genommen werden, weil sie aus dem Fenster gucken.

     

    "Was guckst du?"

    "och, Ich guck nur die Wolken an..."

    "Was? Ist verboten, ZACK, ab auf die Fixierliege, und vorher nochmal schön den Arm verdrehen"

     

    Hölle. Ja, klar, bis zu den 60er Jahren war sowas auch in vielen "normalen" Kinderheimen in Deutschland üblich. Heutzutage ist (sexuelle) Gewalt gegen Kinder und Jugendliche dankenswerterweise strafbar. Wann nimmt den eigentlich die Staatsanwaltschaft Ermittelungen auf? An irgend etwas muss ja "Lena" gestorben sein.

  • F
    fazleser

    Für die Aufklärung der Vorwürfe ist das Jugendministerium auch zwingend auf konkrete Hinweise von Jugendlichen, die in Einrichtungen der Haasenburg GmbH betreut wurden oder werden, angewiesen. Sie können sich ab sofort im Jugendministerium unter der Telefonnummer 0331 – 866 37 01 oder per Mail an andreas.hilliger@mbjs.brandenburg.de wenden und von ihren Erfahrungen berichten. Die Informationen werden auf Wunsch vertraulich behandelt und im weiteren Verfahren anonymisiert

  • AU
    Andreas Urstadt

    Glueckwunsch

  • SN
    So nicht

    Besonders Objetiv ist die TAZ nun nicht gerade, in der Berichtsdarstellung. Das Jugendliche Straftäter nicht gebauchpinselt werden sollen ist doch wohl klar. Der Vergleich mit den Jugendwerkhöfen der DDR ist Unsinn. Da es sich dort um Strafvollzug handelte. Oder glauben Sie dort saßen nur Unschuldsengel ein. Mancher Insasse möchte sich heute gerne als "Verfolgter des SED Regimes" darstellen, scheint ja gerade "in" zu sein.

  • KI
    Kontrolle ist besser

    Die Mitarbeiter dieser Einrichtung sollten überprüft werden. Wenn sich dort Angestellte von Security-Unternehmen an den "Begrenzungen" beteiligt haben, dann sollten die auch nicht bei anderen Gelegenheiten eingesetzt werden, wo ihnen im Rahmen sich ergebener Machtgefälle die Möglichkeit gegeben wird sich zu vergnügen.