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Der sonntaz-Streit„Fleisch muss Luxus sein“

Der Veggie Day ist eine gesundheitspolitische Notwendigkeit, findet Moderatorin Sonya Kraus. Rainer Brüderle findet den Vorschlag lachhaft.

Vielleicht doch lieber ein Salätchen? Oder Hirsepuffer? Bild: dpa

Was? Kein Kantinenschnitzel mehr? Twitter-Deutschland zeigte sich höchst empört über den Vorschlag der Fraktionschefin der Grünen vom Anfang der Woche. Sie wollte in öffentlichen Kantinen und Mensen einen fleischfreien Tag, einen Veggie Day, einführen. „Gutes Essen geht auch ohne Fleisch“, schreibt Renate Künast nun im aktuellen sonntaz-Streit. Der Veggie Day sei eine gute Gelegenheit das auszuprobieren.

Der enorme Fleischkonsum der Deutschen – doppelt so viel wie von Ernährungsexperten empfohlen – sei nicht nur gesundheitsgefährdend, sondern belaste auch Umwelt und Klima. Bereits seit mehr als drei Jahren setzen sich die Grünen für einen Veggie Day ein, auch in ihrem Wahlprogramm ist er zu finden. Zum Wahlkampfthema wurde das Vorhaben allerdings erst, nachdem sich Künast vergangenen Montag in der Bild-Zeitung dazu äußerte.

Als lachhaft bezeichnet der Fraktionsvorsitzende der FDP, Rainer Brüderle, den Vorschlag im sonntaz-Streit: „Statt sich um die Konsolidierung der Haushalte, die Energiewende und die Zukunft Europas zu kümmern, wird der tägliche Speiseplan staatlich verordnet.“

taz am Wochenende

Den sonntaz-Streit "Ist ein Veggie Day geboten?" lesen Sie in der taz.am wochenende vom 10./11. August 2013. Darin außerdem: Die Titelgeschichte "Ich will dein Geld!" Ab wann ist man reich? Die Grünen probieren etwas Neues. Sie wollen ihre wohlhabenden Wähler mit höheren Steuern belasten. Aber was sagen die dazu? Wo beginnt überhaupt die Oberschicht? Und: "Wollen wir das wirklich?" Yvonne Hofstetter entwirft Algorithmen. Für private Konzerne oder Rüstungsfirmen. Ein Gespräch über die wachsende Macht der Maschinen. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Dabei hat die Stadt Bremen bereits Erfahrungen mit dem Veggie Day gesammelt: Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) führte ihn dort schon 2009 ein. „Ein Tag ohne Fleisch spart CO2 und schont langfristig Ressourcen“, schreibt er in der sonntaz. Ein reduzierter Fleischkonsum senke zudem das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Sonya Kraus, die "Allesfresserin"

Die TV-Moderatorin Sonya Kraus gibt ihm Recht, auch wenn sie sich selbst als „Allesfresser“ bezeichnet. Fleisch müsse ein bewusst genossener Luxus sein und gehöre nur zweimal die Woche auf den Tisch, wenn man fit die Rente erreichen wolle. „Ein Veggie Day, unterstützt von einer ernährungswissenschaftlichen Aufklärungskampagne, wäre daher nicht nur ein Beitrag zum Umweltschutz, sondern auch eine gesundheitspolitische Notwendigkeit“, schreibt Kraus.

Auch der prominente Kriminalbiologe und Vegetarier Mark Benecke unterstützt den Veggie Day: „Wenn Befehle helfen würden, würde ich Tiere essen einfach verbieten und basta.“ Ein Veggie Day könne mit Spaß und Güte vermitteln, dass niemand Tiere zu essen braucht.

Im taz-Café übrigens gibt es schon seit zwei Jahren den Veggie Day, immer freitags.

Der Geschäftsführer des Zentralverbands der Deutschen Schweineproduktion, Jens Ingwersen, findet den Veggie Day hingegen sachlich nicht nachvollziehbar: „Weder verhindern wir durch ein Veggie-Day-Gebot den Hunger auf der Welt, noch die Rodung des Regenwaldes oder die Erderwärmung.“

Für Martin Fuchs, den Hauptgeschäftsführer des Deutschen Fleischer-Verbandes, ist Fleisch Teil einer ausgewogenen Ernährung. Wie bei allen Lebensmitteln gelte jedoch: „Ein immer mehr und immer billiger ist genauso falsch wie ein völliger Verzicht.“ Verbraucher sollten stattdessen auf Qualität, Regionalität und Handwerk achten.

Die sonntaz-Frage beantworten außerdem Tarik Rose, Küchenchef und Moderator der ZDFneo-Sendung „Beef Buddies“, der vegane Kochbuchautor Attila Hildmann, Dieter Berlingen, Kantinenleiter des Bayer-Konzerns sowie die taz-Leserin Julia Reiter in der aktuellen sonntaz von 10./11. August 2013.

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38 Kommentare

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  • R
    Realo012

    Einfach keine Tiere mehr essen!?

    Damit können wir dann auf Drei Viertel der Landwirtschaftlichen Nutzfläche (Weiden, Wiesen, Savannen) als Nahrungsressource nicht mehr zugreifen - und die Welt würde verhungern

  • C
    Clemens

    vor dem Hintergrund des aktuellen Kantinentests (http://www.rtl.de/rtl-nachrichtenarchiv/1602713/test-kantine-fett-alt-ungesund-essen.html) und dem Einkaufsverhalten des Bundesbürgers (http://www.bild.de/ratgeber/gesundheit/fruehstueck/fruehstueck-lebensmittel-weltreise-29892-kilometer-29427266.bild.html) erübrigt sich die Diskussion um einen VeggieDay! Die Diskussion ist verlogen und typisch GRÜN (http://www.mittelhessen.de/hessen-welt_artikel,-Kein-Interview-mit-Kuenast-_arid,165696.html?fb_action_ids=562335207136394&fb_action_types=og.recommends). Aufklärung nur dann, wenn Sie den Grünen nutzt ...

  • G
    gerstenmeyer

    vielleicht sollten die grünen

     

    die gesellschaft einfach in ruhe lassen mit ihrem-das sollte man nicht machen und das ist nicht gut für uns-die sollten sich einfach um ihre bunte scxheinwelt scheren und die grosse mehrheit

     

    nicht ständig nerven-o.k?

  • Eine wochentägliche Fleischprohibition-

     

    ich stelle mir schon die schmatzenden Mäuler hinter geschlossenen Gardinen vor, die am Fleischlos-Tag die doppelte Menge Fleisch wie den BBC-Bericht aus der Göppelsschnauze verstecken. Es gibt Dinge, die lassen sich nicht verordnen. Ein Umdenken geht nur über die Aufklärung.

     

    Es gibt zuwenig Esser, die einmal Fleisch vom Bio-Bauern bezogen. Es kostet nicht nur 3-4 mal zuviel, es schmeckt auch soviel male besser und die Reduktion des Verbrauchs im Kehrwert besticht jede Kostenjammerei.

  • A
    Arne

    Mich würde mal interessieren, in welchen Kantinen außer der Bundestagskantine die Menschen wie Künast, Roth, Göring-Eckart, aber auch Brüderle bislang gegessen haben.

     

    Und woher Frau Krauss die Qualifikation besitzt, etwas über Kantinenessen zu sagen?

     

    Ich kann mich dazu nicht äußern, sage ich klar: Ich esse nie in einer Kantine. Dank den o.g. Politikern gehöre ich zu den Menschen, die entweder gar keine Arbeit mehr finden oder nur eine, die so unterbezahlt ist, dass ich mir Kantinenessen sowieso nicht erlauben kann. Da kann ich mirfür die Mittagspause nur den von den Discountern produzierten Speisemüll von zu Hause mitbringen.

  • B
    BL

    Eigentlich finde ich es sehr sinnvoll, an manchen Tagen in Kantinen nur vegetarisches/veganes Essen anzubieten - alleine schon, weil die Meisten ein völlig falsches Bild davon haben.

     

    Allerdings sollte das von den Kantinen oder den Unternehmen her freiwillig eingeführt werden, so was gesetzlich zu verordnen, schafft nur Ablehnung. Und nebenbei befeuert es Verschwörungstheorien von der bösen grünen Bio-Diktatur (siehe Kommentare unten).

     

    Alter, mal ehrlich, man könnte grad meinen, man hätte die Leute persönlich angegriffen oder ihre Religion beleidigt.

    • A
      Arne
      @BL:

      Natürlich ist es eine religiöse Frage, um die es hier geht. In den meisten Staaten, außer den islamischen, wird es nicht gesehen, welche Entscheidungen religiös motiviert sind, auch, wenn sie wie hier die selben Auswirkungen haben. Das Fastengebot der Mohammedaner und der Katholiken hatte ja auch mal in seinen Ursprüngen gesellschaftliche Gründe.

       

      Sinn und Zweck aller Religionen war es immer, sich zu verbreiten und zur Arterhaltung des Menschen beizutragen, daher früher auch die ganzen sexuellen Verbote u.ä.

       

      Heute werden die religiösen Fanatiker eben erklären, was man machen muss, um die Erde mit der menschlichen Art zu erhalten. Weniger Fleisch konumieren gehört dazu.

       

      Ich bin allerdings für Religionsfreiheit und möchte selber entscheiden, ob mir die Arterhaltung des Menschen so viel Wert ist, dass ich meine körperliche Integretät über meinen Fleisch- und Rauchkonsum der mehrheitlichen religiösen Meinung anpassen soll, man solle diese Art erhalten. Das sollen diejenigen machen, die Kinder haben und noch besser, die Menschen entscheiden, die hier auf dieser Erde noch länger leben werden als ich.

       

      Ich persönlich bin ganz froh, dass die religiösen/politisch-ideologischen Vorstellungen meiner Eltern in ihrer Jugend, wie ich dereinst zu leben habe, nicht wahr wurden. (Mein Vater war bei der SS und meine Mutter BDM-Führerin.)

  • KG
    Kein Gast

    Und anstelle des Fleisches essen wir dann Käse.

     

     

     

    http://www.heise.de/tp/artikel/39/39650/1.html

     

     

     

    Hier hat sich jemand mal tiefergehende Gedanken zu der Thematik gemacht, interessant ist wie sowohl Greenpeace als auch Die Grünen nur vordergründig den Umweltschutz im Fokus haben mit diesem Vorschlag und was alles an Opfern in Kauf genommen wird.

     

    Selbstverständlich nicht auf Seiten der eigenen Klientel.

  • G
    gaspari

    Getagt unter: Lea Becker, aka Catwoman, eine Mode-/Beautyjournalistin, die echte Fleischkompetenz in ihrem «Dessous Diary» zeigt – ach, wie süeeeeeß! Und all die lobenden Leserkommentare.

  • I
    ion

    Soylent Green™ für alle und mit allen!

     

    Neo-Kannibalismus at its best.

     

    Das is-s-t Kultur!

  • Es ist schön, wenn sich die Belegschaft in einem Unternehmen für einen Gemüsetag entscheidet, weniger schön ist, wenn der Staat den Menschen vorschreiben will, was sie zu ihrem eigenen Besten zu essen haben. Ein bisschen Freiheit brauchen wir Bürger schon noch.

     

     

     

    Die Grünen haben historisch beide Wege in ihrer politischen "DNA": Die pietistisch-kleingeistige Schurigelei des Einzelnen und die freie Entfaltung des Individuums. Ich hoffe, dass sie sich für den zweiten Weg entscheiden, sonst ist die Partie für mich nicht mehr wählbar.

     

     

     

    Es geht hier um den Rest an individueller Freiheit, den wir in dieser Gesellschaft noch haben.

  • AO
    atom otto

    freies land-freie wahl des essens

  • Ich weiß, wir leben im Zeitalter der Unvernunft. Aber muß wirklich jedesmal dieser Unfug von der grünen Diktatur herhalten, wenn mal wieder ein vernünftiger Vorschlag kommt, der der Pharma- und Fleischindustrie nicht gewünscht ist?

     

     

     

    In Frankreich glaubt man an das Ende des Abendlandes, wenn eine Homo-Ehe zugelassen wird. In Deutschland frisst man sich um den Verstand, so als ob es morgen nix mehr zu beissen gibt. Stellt jemand das in Frage, wird er mit Müll zugeschmissen.

     

     

     

    Wenn jemand den vegetarischen Tag nicht möchte, ist das sein gutes Recht und er kann sich seine Gesundheit weiter ruinieren (s. Raucher, Trinker, Fixer). Eine gesellschaftliche Entwicklung deswegen zu bremsen und von Missionierung, Weltfremdheit usw. zu Reden ist nicht förderlich. Macht euch doch mal ein paar Gedanken darüber was Frau Künast wirklich gesagt und gemeint hat.

     

     

     

    Ach so, falls Ihr von der Lobby der o. g. Industrien seid, ist euch eh nicht zu helfen. Dann müßt Ihr halt noch ein bisserl warten, bis es trendy ist und euch von oben diktiert wird.

     

     

     

    Grüne machen übrigens Basisdemokratie und die lebt vom mitmachen, sowas sollte sich auch allmählich verbreitet haben. Interessant finde ich, daß genau diese Basisdemokratie, bei jeder Gelegenheit angezweifelt wird. Macht die wirklich soviel Angst? Ich weiß, hier in Bayern, haben die von den Rechten (FDP, CSU) schon mächtig Angst davor. ;-)

    • @Rafael Nunez:

      Man kann auch einfach die Produkte eines Wirtschaftszweiges mögen. Das hat nichts mit Lobbyismus zu tun. Diese ständigen Andeutungen, wenn man gegen den Veggie-Day ist, muss man ja wohl bei den Fleischproduzenten im Sold stehen, tragen nicht wirklich zur Versachlichung der Diskussion bei.

       

       

       

      Davon abgesehen kann eine gesellschaftliche Entwicklung - wenn sie real ist - hervorragend ohne staatliches Händchenhalten auskommen. Wenn "die Gesellschaft" ohnehin auf dem Weg zum (wenigstens partiellen) Vegetarismus ist, dann werden sich die althergebrachten, fleischlastigen Speisekarten ganz von selbst in Zukunft schlecht auf den Umsatz auswirken und entsprechend ersetzt werden.

       

       

       

      Etwas anderes ist es hingegen, wenn eine Minderheit sich zur durchsetzungsbefugten Avantgarde erklärt und die "gesellschaftliche Entwicklung" - die aus Sicht der Mehrheit manchmal auch einfach nur nervige Einmischung und Besserwisserei ist - von oben forcieren will. Genau das ist der bevorzugte Politikstil vieler Grüner. Demokratie - auch die mit starkem Basisbezug - funktioniert nicht ohne die Fähigkeit, auch Andersdenkende leben lassen zu können.

  • PS
    Peter Schwanen

    Besonders bezeichnend ist natuerlich, dass die Gruenen den Donnerstag als fleischfrei einfuehren wollen. Ein weiteres Mosaikteil in der antichristilichen Hetze dieser Partei, die Schritt fuer Schritt Deutschland, die Freiheit und jede Tradition dieses Landes zerstoeren und ganz einfach verbieten moechte.

     

     

     

    Wehret den Anfaengen...sollte man eigentlich aus unserer Geschichte gelernt haben.

    • U
      Ungläubiger
      @Peter Schwanen:

      @peter schwanen

       

      Antichtistlich? Im Zusammenhang mit fleischloser Ernährung?

       

      Dieser Zusammenhang erschließt sich mir nicht. Immerhin soll auch Petrus wider das unnatürliche Essen von Fleisch gepredigt haben und auch Matthäus soll "nie Fleisch berührt" und rein pflanzlich gelebt haben.

       

      Gegen christliche Gebote wäre ein Verbot von toten Tieren am Freitag, hier isst der moderne gute Christ traditionell Fisch. Der Donnerstag ist in diesem Kontext sogar sehr christlich gewählt – und das ausgerechnet von den achso gottlosen Grünen.

       

      Auch in der deutschen Geschichte finde ich keine Stelle, an der am Donnerstag traditionell Fleisch gegessen werden soll. Allenfalls der spießige Sonntagsbraten der Nachkriegsjahre fiele mir da ein. Aber auch in dieser Zeit konnten sich längst nicht alle Menschen jeden Tag Fleisch leisten. Von Zerstörung der Tradition also keine Spur.

       

       

       

      Bitte, Herr Schwanen, denken Sie doch das nächste Mal ein wenig nach, bevor Sie mit Begriffen um sich werfen, die Sie anscheinen nicht verstehen.

       

       

       

      PS.: Sie haben recht, in Deutschland sind wir (zumindest in unserer täglichen Illusion) frei. Es zwingt Sie ja niemand Kantinen-Fraß zu kaufen. Also gehen Sie doch Donnerstags demnächst zur nächsten Dönerbude. Doch können Sie dann ganz deutsch, traditionell und christlich Fleisch fressen ;)

  • A
    Annelie

    Typisch Linke! Meinen die alleinigen Besitzer der Wahrheit zu sein. Natürlich müssen Alle nur an diese Wahrheit Glauben - und müssen am liebsten dazu gezwungen werden. Wie wärs mit Umerziehungslagern?

     

     

     

    "Fleisch muss Luxus sein" das ich nicht lache! Das sagt gerade die Öko-Klientel der Grünen! Gutverdienend und saturiert. Wird da wieder Wein gesoffen und Wasser gepredigt?

     

     

     

    Ich finde diese Politclowns nur noch abstoßend!

    • U
      Ungläubiger
      @Annelie:

      Liebe Annelie!

       

       

       

      Wahr ist, dass Methan um ein vielfaches stärker auf unser Klima wirkt, als CO2. Wahr ist auch, dass zur Produktion von Fleisch (neben dem ganzen Methan) eine große Menge an CO2 entsteht. Vom Transport von unglaublichen Mengen Soja quer über den Atlantik mal abgesehen (Sie wissen, dass große Containerschiffe teils mit Schweröl und also extrem umweltschädlich betrieben werden?). Wahr ist auch, dass übermäßiger Fleischkonsum ungesund ist (auch Herr Atkins ist mit seiner Diät nicht alt geworden). Wahr ist auch, dass bis vor 60 Jahren Fleisch für viele tatsächlich Luxus wahr und nur durch unglaublich grausame Ausbeutung von Umwelt, Ressourcen, Mensch und schlussendlich auch der Tiere für jeden (Deutschen) so leicht verfügbar wurde. Und zu guter letzt ist auch wahr, dass unser Fleischkonsum die Existengrundlage hunderttausender Menschen in Südamerika, Asien und Afrika zerstört. Aber das ist Ihnen ja egal, hauptsache wir fressen uns alle dumm und fett und wo die anderen bleiben können die ja mal sehen, ne?

       

      Achso, zum Thema gut verdienend: Reich sein und dennoch nur selten Fleisch essen – wäre das so schlimm? Arm sein und statt billiger, verkeimter Gammelhänchen jeden Tag nur einmal in der Woche, dafür aber hochwertig und regional Fleisch zu essen – wäre das wirklich so dramatisch? Die armen Geringverdiener, was sollen die nur essen? Gemüse? Nee, das kann man ja keinem zumuten ....

      • K
        Kontaktscheu
        @Ungläubiger:

        die Argumentation ist nicht schlüssig: während das BMU private Kamine und Biomasseanlagen als Nutzbarmachung regenerativer Energie lobt, soll dies für Futter (GRAS) nicht gelten?

  • PK
    Peter Kern

    Die Gesundheitsdiktatur ist schon fest am Laufen. Alleine der Name "Veggie Day" ist eine verBILDelte amerikanisierung, die in mir den Wunsch aufkommen lässt, Menschen mit solchem Vokabular den Zugang zur Öffentlichkeit zu verbieten.

     

    Wie wäre es mit einem Tag, an dem Politiker nur die Wahrheit aussprechen dürfen, oder eben ihren Mund halten müssen? DAS gäbe ein Aufatmen für den Geist aller, und die Frage mit der Ernährung würde sich von alleine wieder einpendeln.

     

    Bei den Katholiken gibt es den fleischlosen Freitag ja schon ewig und drei Tage. Die Grünen wollen offenbar zur neuen Religion werden.

  • K
    kotzbrech

    Man sieht's daran , mit welchen oberdümmlichen Argumenten man über sie herfällt (s. für alle : Brüderle), dass die Grünen ein richtiges und NOT-wendiges Thema aufgegriffen haben .

     

    Hilft aber nichts : WACHSTUM und der GROSSE FRASS sind nun mal das quasi-naturgesetzliche Ziel der Wirtschaftsunordnung und ihrer Robotniks .

     

    Dagegen - gegen die Wirtschaftsunordnung - hilft dereinst jedoch die quasi-naturgesetzliche Evolution . So wie aktuell schon in Griechenland , Spanien , Portugal , Italien ....

    • I
      Ina2
      @kotzbrech:

      .. hat doch überhaupt nichts mit Wachstum (um jeden Preis zu tun), sondern einzig mit der steigenden Nachfrage aus Schwellen- und Entwicklungsländern

  • H
    Horsti

    Rauchen ist auch ungesund für´s Klima und die Lebenserwartung. Warum verbieten die GRÜNEN nicht das Rauchen?

    • R
      Raucher
      @Horsti:

      Warum soll der Staat das Rauchen verbieten, an den Rauchern verdient er ja Milliarden.

       

       

       

      Außerdem ob ungesund oder nicht, der Staat freut sich sicher wenn Leute früher sterben, muss er keine Rente mehr zahlen.

  • Also Sonya Kraus kannte ich bisher nur von alleranspruchsvollster Unterhaltung auf Pro7. Auch ich bin Allesfresser (durch die Evolution). Allerdings denke ich, dass wir wieder zurück zu einem vernünftigen Maß sollten/müssen. Und das ist die gesellschaftlich notwendige Debatte. Wenn das von den Grünen so gewollt war, ist das ziemlich daneben gegangen. Ich habe die Schnautze voll, von dieser missionarischen "Pädagogik. Wenn ich nur an das sog. Nichtraucherschutzgesetz in NRW - besonders im Hinblick auf die E-Zigarette - denke, kommt mir der (Faire-) Kaffee hoch. Die dortige grüne Ministerin arbeitet mit allen (unfairen) Tricks, Halbwahrheiten und gefakten Gutachten. So nicht liebe Grüne!

  • S
    seine.heiligkeit

    haltet doch die schnauzen: ich esse was ich will und soviel ich will und trage die verantwortung nur für mich selber.

     

    wenn da solche körperlichen Entsetzlichkeiten wie die kraus in mich hineingreifen, schüttelt es mich vor ekel.

     

    die vergesellschaftung von essverhalten über das kulturell-gegebene maß hinaus, soll doch der schweigsam exerzieren, der das braucht.

    • U
      Ungläubiger
      @seine.heiligkeit:

      Schön, Sie essen also nicht nur, was Sie wollen, Sie haben offenbar auch Ihre Umschalttaste verlegt. Egal, eine Tastatur zu benutzen ist nicht jedem gegeben – genauso wenig, wie über den Tellerrand zu schauen.

       

      Sie tragen die Verantwortung also nur für sich selbst? Gut erklären Sie das mal den Menschen, deren Lebensgrundlage durch Raubbau an Ihren Ackerflächen zerstört wird, damit Sie weiterhin jeden Tag Billigfraß in Ihren Wanst stopfen können. Verantwortung tragen Sie für alle Ihre Taten und die Konsequenzen daraus. Und wenn Horden von Asylsuchenden an unseren Grenzen stehen und von Frontex weggefegt werden, dann liegt das auch an Ihrem Konsumverhalten. Vielleicht sollte man Fleischessen überhaupt nicht groß kommentieren. Einfach die Kosten für Umweltschäden, soziale Folgen, übertriebenen Grenzzschutz und Entwicklungshilfe auf alle Carnivoren umlegen. Eine solche Fleischsteuer wäre mit Sicherheit exorbitant hoch (Frontex ist teuer) und ruckzuck wäre ein tumber Tor wie Sie ein Befürworter fleischarmer Ernährung, da bin ich mit sicher. Ein Cheeseburger bei McD für fünf, zehn oder fünfzehn Euro? Deutschland würde untergehen – oder den Fleischkonsum reduzieren ;)

      • I
        Ina002
        @Ungläubiger:

        ich würde die Kosten auf die Vegetarier umlegen, deren Essen ich als Mischköstler (mit Fleischverzehr) subventioniere. Woher sollen denn sonst die von Veggies bevorzugten tierischen Produkte wie Joghurt, Eier, Käse kommen?

        Ach so: nicht auszudenken, welchen Weg der Tofuburger hinter sich hat ...

  • N
    nichtOhneMeinBeef

    „Wenn Befehle helfen würden, würde ich Tiere essen einfach verbieten und basta.“

     

     

     

    Das sagt doch eigentlich alles über die Gesinnung der veggies. Zum Glück leben wir noch nicht in einem Land, wo solche Leute einfach anderen ihren Willen aufzwingen dürfen.

  • M
    match

    „Fleisch muss Luxus sein“

     

     

     

    Aha. Bitte stellen Sie sich vor eine Runde Hartz4-Empfänger und wiederholen Sie diesen Satz, liebe gutbetuchte Pro7-Moderatorin.

     

     

     

    Das ist zynisch.

    • R
      Rentner
      @match:

      Nicht nur Hartz IV Empfänger können sich Fleisch kaum oder gar nicht leisten.

       

       

       

      Denkt auch an die Rentner, die können sich von den kleinen Renten nichts mehr leisten, oder spricht man denen automatisch das Recht auf Fleisch und gesunde Ernährung ab ?

  • Katzen haben sollte genauso Luxus sein. Katzen essen Fleisch. Ich kann die Moralische Hetze gegen Fleischesser nicht mehr hören, nur weil einige Leute von Bambifilmen einen vollkommen verquertes Naturbild haben. Natur ist Brutal. Essen ist Brutal. Essen ist immer Tötung.

     

     

     

    Ob Fleisch ein Luxus sein sollte, soll der Markt entscheiden. Und nein, nicht nur Fleisch wird Subventioniert. Auch eure Biobauern werden mit Subventionen überkippt, sonst wären die Produkte dieser unproduktivsten aller Landwirte (soviel übrigends zum Flächenverbrauch) noch teurer.

     

     

     

    Den Veganern geht es nur um Tierrechte, nicht um Umwelt oder Welternährung. Und Tierrechte sind eine ethisch-religiöse sache. Und dazu kann man auch atheistisch sein. Wie übrigends die meißten anderen Tiere auf der Welt auch.

     

     

     

    Nur weil ihr in eurer Bambi-Bubble lebt, müssen wir es nicht auch.

  • G
    Gast

    tja -hmmm....Wie würde eine Regelung aussehen, die die maximale Freiheit des Einzelnen zum Ziel hat?

  • Ich achte sehr gerne auf Qualitaet, Handwerk und Regionalitaet aller Produkte die ich konsumiere. Ich zahle auch freiwillig stets mehr als auf Rechnungen steht, gebe mindestens 20 Euro Trinkgeld. Ich reite ausschliesslich auf Bio-Pferden mit denen ich mich binnen eines 7-jaehrigen Initiationskurses geistig, koerperlich und seelisch vereint habe/fuehle. Die Geschenke fuer den kleinen Tim letztes Jahr hab uebrigens auch ich gebracht, natuerlich nur nach neuesten WHO-Erkenntnissen und unter Zahlung von 7.000 Euro/Stunde Nachtzulage fuer mich selbst (Geld das ichd araufhin natuerlich sofort gespendet habe).

  • R
    Reneage

    Wenn man um die Volksgesundheit besorgt ist, muss man nicht Fleisch teuer machen, sondern das Gesundheitssystem privatisieren und die Menschen die Kosten ihrer gesundheitsrelevanten Entscheidungen selbst tragen lassen.

    • U
      Ungläibiger
      @Reneage:

      Das ist ein guter Punkt – gruselig zwar, in einem Land zu Leben, in dem Krankenkassen einfach so Menschen ablehnen können, weil sie zu einer Risikogruppe gehören, aber dennoch. Es verdeutlicht das Dilemma dieser Debatte, haben doch zuletzt unsere amerikanischen Freunde darüber diskutiert Krankenkassen als Pflicht einzuführen. Das wurde genauso torpediert, mit dem Verweis auf die individuelle Freiheit. Dass damit allerdings nicht die Freiheit der natürlichen Personen (sprich: der Bürger) gemeint ist, sonder die der juristischen Personen (sprich: der Unternehmen und Versicherungen) hat dabei mal wieder niemand beachtet. Und bei der Fleischdebatte geht es auch nicht um die Freiheit von uns Bürgern, nicht einmal um die der Tiere geht es. Es geht einzig um die Freiheit eine lebensverachtenden Industrie, die alles, aber auch wirklich alles ausbeutet, dessen sie habhaft werden können. Schweinchen bei vollem Bewusstsein kastrieren, weil es billiger ist? Ganz großartig wir können uns echt was einbilden auf die Freiheit, die wir uns, quatsch, unseren Bonzen und Firmen gönnen. Hooray and hail to the chimp!

    • G
      gast
      @Reneage:

      Wenn Menschen per Gesetzgeber sich nicht mehr gesund ernähren können (Hartz IV ler und Rentner), Mangelerscheinungen haben dadurch, die sollen die gesundheitlichen Folgen daraus dann selbst tragen ?

       

       

       

      Wenn Sie so viel Geld haben, dann machen Sie das. Warum seid ihr immer so drauf Leute für was auch immer bestrafen zu müssen ?

    • H
      h.j.liquor
      @Reneage:

      davon wird die Gesundheit des Einzelnen nur amerikanische Ausmaße annahmen, wobei die Amis heuer auch eine staatl. subventionierte KK bekommen