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Protest gegen Agrarindustrie in BerlinStoppschild gegen Massentierhaltung

30.000 Menschen haben am Samstag in Berlin für eine nachhaltigere Landwirtschaft demonstriert. Derzeit findet dort die Agrarmesse „Grüne Woche“ statt.

Findet prima, dass viele Menschen sich Gedanken „um die Welternährung“ machen: Landwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich (CSU). Bild: dpa

BERLIN dpa | Mehrere zehntausend Menschen sind am Samstag in Berlin für einen besseren Tier- und Klimaschutz in der Landwirtschaft auf die Straße gegangen. Unter dem Motto „Wir haben Agrarindustrie satt“ forderten die Teilnehmer am Rande der Grünen Woche von der Bundesregierung eine agrarpolitische Wende. Nach Informationen des Veranstalters hatten bis zum frühen Nachmittag etwa 30.000 Menschen an dem Protestzug teilgenommen. Rund 70 Traktoren seien dem Protestzug vorweg gefahren, hieß es.

Einige Landwirte seien mit ihren Treckern aus ganz Deutschland bis zu 50 Stunden angereist. Bundeslandwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich (CSU) begrüßte, dass sich Demonstranten an der politischen Debatte beteiligten. „Alle Argumente, die dort vorgetragen werden, spielen auch in unserer Diskussion eine Rolle und haben ihre Berechtigung“, sagte Friedrich. Es sei gut, dass die Demonstranten ihre Meinung sagten, “weil es zeigt, dass viele Menschen sich Gedanken machen um die Welternährung“.

Gute Landwirtschaft mit nachhaltiger Produktion und hoher Qualität wollten alle erreichen. Über den Weg dorthin gebe es verschiedene Argumente. Grünen-Chefin Simone Peter nannte die Demonstration laut einer Mitteilung ein deutliches Stoppschild gegen Massentierhaltung in Megamastanlagen, Gentechnik auf dem Teller und Pestizide im Essen. Der Ökolandbau zeige, dass es auch anders gehe.

Der Bio-Branche dürften keine Knüppel zwischen die Beine geworfen werden, weil der neue Landwirtschaftsminister vor allem auf industrielle Massenproduktion setze. Die Veranstalter – ein Bündnis aus Tierschützern sowie Verbraucher-, Umwelt- und Bauernorganisationen – kritisierten besonders das geplante Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den USA. „Hinter verschlossenen Türen verhandelt die EU-Kommission über ein Freihandels-abkommen, das Bauern und Verbrauchern gleichermaßen schadet“, sagte einer der Veranstalter, Jochen Fritz, laut Mitteilung.

„Gegen Wachstumswahn“

Auf dem Berliner Messegelände kletterten einige Protestierende auf den Funkturm, um während der Agrarmesse für mehr Tierschutz in der Landwirtschaft zu demonstrieren. Sie entrollten ein Transparent mit der Aufschrift „Bloß nicht genau hinsehen“. Die Polizei sperrte die Umgebung ab. Auf Transparenten der Teilnehmer der offiziellen Demonstration in Mitte hieß es unter anderem „Kein Gen-Food“ oder „Gegen Wachstumswahn“.

Der Protestzug begann am Vormittag am Potsdamer Platz, die Demonstranten liefen und fuhren dann zum Kanzleramt. Nach Angaben der Polizei verlief der Protest friedlich. Nur die Autofahrer mussten sich in Friedrichshain und Mitte auf Staus und Umleitungen einstellen.

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3 Kommentare

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  • R
    routier

    Dieser Friedrichs hat doch in jedem Resort das er hat nur flaches Zeug gedacht. Der hatte noch nie Teifgang und so einem gestattet man die BRD zu ernähren.

    Dann guten Appetit.

  • R
    Ridicule

    Gibt es nicht irgendson Film mit

    Louis de Funes - mit Kohlköpfen?

     

    is das jetzt eine bayrisch-frankisches remake?

    echt außerirdisch;-))

  • CL
    CHristoph Lang

    Für wen spricht eigentlich die taz? Wie kommt ein Artikel in die taz, der dem zuständigen Minister die Deutungshoheit über die Proteste gegen seine Politik in die Hand gibt? Der Minister wird als erster und am ausführlichsten mit seiner Position zitiert, in der er natürlich die Proteste relativiert, dann eine Vertreterin der parlamentarischen Opposition und dann erst Aktivist_innen. Auch wenn es sich hier um eine dpa-Meldung handelt: So etwas darf der taz nicht passieren, wenn sie nicht als Sprachrohr der Mächtigen verstanden werden möchte. So etwas ist DDR.