Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Ja, lieber T. Müller,
nun wissen wir es alle, dass zumindest in diesem wichtigen Rückspiel das im Vorfeld angemahnte Verantwortungsgefühl mit dem Schulterschluss genauso wenig half, wie Eure Leistungen auf dem Rasen!
Jetzt wissen wir es aber auch alle, dass das Munkeln mit dem Sand……..in der allgemeinen Presse zuletzt berechtigt war! Aber Vorsicht, der nette, immer etwas aufgeregt gestikulierende „Pep“ ist nicht allein an dem furchtbaren Reinfall zuhause verantwortlich!
In einer so nicht erwarteten überzeugenden Vorstellung hat eine Mannschaft in München vorzüglich bewiesen, dass mit relativ wenigen Chancen auch ganz viel erreicht werden kann. Um ganz ehrlich zu sein, auch mir gefällt das „ticki-tacka“-Spiel, das in der ablaufenden Bundesligasaison förmlich die meisten gegnerische Mannschaften lähmte, schon lange nicht, weil dabei viel zu selten für jeden Zuschauer auch erkennbar ist, dass der unbedingte Drang zum gegnerischen(!) Tor mit diesem System nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Statt immer nur auf den übermäßig langen Ballbesitz zu pochen, was allerdings sehr schwer ist, hätte ich es lieber, wenn dafür das Streitobjekt nach Abschluss einer gelungenen Staffette knappp am gegnerischen Tor vorbeizischen würde……
Jedes Rückwärtsspielen (ausgenommen aus ergebnisorientierten taktischen Gründen) lässt die Bemühungen sofort wieder vergessen, die man durch einen erarbeiteten Raumgewinn in Richtung gegnerisches Tor gerade herausholte. Wenn allerdings dieses System weiterhin so häufig angewandt und von anderen Vereinen evtl. nachkopiert wird, könnten die Regeln – wie in anderen Sportarten – bald geändert werden....
Für Euch ist jedenfalls das Geschwäz vom erneuten Triple endlich vorbei!
Sportjournalismus 2.0...
Israels „begrenzte Bodenoffensive“ im Libanon birgt immense Gefahren. Nicht nur Iran steigt in den Krieg ein. Die Welt schaut ohnmächtig zu.
Kommentar Bayern-Schmach: Mia san mia und ihr seid ihr
Bayernkicker Thomas Müller beschwor vor dem Halbfinale gegen Real Madrid den nationalen Schulterschluss mit der Presse. So ein Schmarrn.
Nicht getroffen: Thomas Müller am Boden Bild: dpa
Null zu vier. FC Bayern gegen Real Madrid: Null zu vier! Die Münchener sind raus im Halbfinale. Gedemütigt von Ronaldo, Ramos und Pepe. Nun müssen allen voran wir Presseheinis uns kritisch hinterfragen, ob wir wirklich alles für den Erfolg des FC Bayern und darüber hinaus für den Erfolg des ganzen Landes getan haben.
Schließlich hatte Bayerns Offensivallrounder Thomas Müller die volle Unterstützung für das Rückspiel gefordert: „von allen, auch rundherum um den Verein, auch von den Medien, von der Presse. Wir sind alle Deutsche.“
Tja, Thomas, WIR haben es nicht geschafft. Sorry. Das einzig Gute ist nun – nach dieser Ohrfeige ins Mia-san-mia-Gesicht –, dass UNS das völlig egal sein kann, DIR aber zu denken geben sollte. Du, lieber Thomas, und wir sitzen nämlich nicht in einem Boot. Wir spielen noch nicht einmal das selbe Spiel: Du kickst, wir schreiben oder fotografieren oder machen Fernsehen.
Wir stellen die Fragen, du antwortest – wenn du willst. Für alles andere, für das Mia-san-mia, hat dein Klub eine Werbeabteilung. Die ordern fürs nächste Halbfinale bestimmt wieder tolle Klatschpappen. Damit können die Fans auf den Sitzplätzen dann für diese tolle Flutlichtspiel-Atmosphäre sorgen, die die Uefa so gerne im Fernsehen sieht und hört.
Aber wir Journalisten sind nicht dafür da, euer Hochglanzprodukt zu vermarkten. Das vergisst der eine Kollege oder die andere Kollegin manchmal. Das vergessen Sportler immer wieder. Und das haben viele Funktionäre und Vereinsbosse sowieso noch nie verstanden. Aber so ist es nun mal: Wir sind wir – und ihr seid ihr. Immerhin erlaubte es Müller uns Journalisten, dann doch Kritik üben zu dürfen, aber nur „wenn wir es am Dienstag nicht schaffen sollten. Dann könnt ihr uns von mir aus zerlegen.“ Ach, Herr Müller, das hat Real doch schon zur Genüge getan.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Fußball
Kommentar von
Jürn Kruse
Autor
Ist heute: Redaktionsleiter bei Übermedien und freier Autor. War mal: Leiter des Ressorts tazzwei bei der taz. Davor: Journalistik und Politikwissenschaft in Leipzig studiert. Dazwischen: Gelernt an der Axel Springer Akademie in Berlin.
Themen
mehr von
Jürn Kruse