WM-Fußballunterricht im Internet: Fußball für Dummies
Damit während der WM auch jeder mitdiskutieren kann, erklären diverse Videos im Netz die Welt des Fußballs. Das kann lustig sein – oder auch nicht.
Pünktlich zur Weltmeisterschaft wird das ganze Land zum Fußball-Aficionado. Wenn beim Public Viewing die Spiele über die Leinwand flimmern, ist jeder ein Experte. Mitfiebern, Jubeln, den Schiri beschimpfen: All das wird zum hochemotionalen Gemeinschaftsakt. Zum Glück gibt es im Netz Crashkurse, die einem die wichtigsten Regeln noch mal erklären.
Pädagogisch besonders wertvoll tut dies die „Sendung mit der Maus“: In einem fünfminütigen Beitrag simuliert der WDR das WM-Endspiel zwischen Deutschland und Brasilien. Dabei lässt der Sender jede nur erdenkliche Fußballphrase nachspielen – wortwörtlich. Gibt der Schiedsrichter den Ball frei, öffnet er einen kleinen Käfig. Schickt Dante einen Pass in den Strafraum, zückt er seine Ausweispapiere. Wenn Klose den Ball unter die Latte nagelt, benutzt er dazu einen Hammer.
Das ist in jedem Fall lustiger als die bieder-hölzernen Lehrvideos des ZDF. In „Unser kleines Fußball-ABC“ erklärt eine Lehrerin Schülern aus aller Welt das Fußball-Vokabular. Diesmal: „Onde a coruja dorme“ („Wo die Eule schläft“). Soll heißen: den Ball in den Winkel schießen. Denn: Eulen schlafen gern in entlegenen Ecken, wo sie ihre Ruhe haben. Man kann Fußball also auch langweilig erklären. Gähn.
Empfohlener externer Inhalt
Etwas origineller sind die Cartoonfiguren Minions aus dem Film „Ich – Einfach unverbesserlich“. Die gelben Männchen bündeln die ganze Emotionalität des Fußballs in zehn Sekunden. Schon lustig, wie sie so über die Bildfläche trotteln. Aber halt: Beim Foul flucht doch glatt einer „Maccheroni! Spaghetti!“ Dafür gibt's zu Recht die rote Karte.
Ein Highlight ist dafür die Reihe „Brick by brick“ der britischen Tageszeitung The Guardian. Die Macher haben das Gruppenspiel zwischen Deutschland und Portugal aus Legosteinen nachgebaut. Mit Zeitlupen, Dramaturgie und allem, was einen Spielbericht ausmacht. Steinchen für Steinchen schießt Thomas Müller sich zum Dreierpack, Cristiano Ronaldo schmollt derweil an der Mittellinie.
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