Protest bei Delfin-Jagd in Dänemark: 14 Aktivisten festgenommen
Auf den Färöer-Inseln werden traditionell die zur Familie der Delfine zählenden Grindwale gejagt. Eine Protestaktion von Sea Shepherd wurde von der Polizei abgebrochen.
STOCKHOLM afp | Auf den zu Dänemark zählenden Färöer-Inseln sind 14 Aktivisten der Tierschutzorganisation Sea Shepherd festgenommen worden, als sie die traditionelle Delfin-Jagd stoppen wollten. Wie die Organisation am Sonntag in Stockholm mitteilte, wurden die Aktivisten am Samstag auf der Insel Sandoy beim Versuch festgenommen, die Tötung von 33 Grindwalen zu verhindern.
Auf den Färöer-Inseln werden traditionell die zur Familie der Delfine zählenden Grindwale gejagt. Dazu werden die bis zu acht Meter langen Meeressäuger mit Booten in eine Bucht getrieben und dort getötet. Nach der Festnahme der Walschützer seien alle 33 Grindwale getötet worden, erklärte Sea Shepherd.
Unter den festgenommenen Aktivisten befanden sich acht Franzosen, zwei Südafrikaner, zwei Spanier, ein Italiener und ein Australier. Drei Schiffe von Sea Shepherd wurden beschlagnahmt. Die Tierschutzorganisation betreibt eine weltweite Kampagne gegen die Waljagd, die sie als „brutal und archaisch“ bezeichnet.
Die Färöer-Inseln liegen zwischen Island und Schottland. Die Jagd von Walen und Delfinen reicht dort rund tausend Jahre zurück. Laut einer Umfrage sind 77 Prozent der Einwohner für die Beibehaltung dieser Tradition, nur zwölf Prozent dagegen.
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen