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Kolumne FernsehenMerkel, Guido Knopp und Gina Wild

Jürn Kruse
Kolumne
von Jürn Kruse

Besondere Anlässe brauchen besondere Formate: Am Dienstag läuft der Sat.1-Superfilm „Die Staatsaffäre“. Hier ein Vorausstrahlungsliveticker.

Philippe Caroit (l.) und Veronica Ferres mit Regisseur Micky Rowitz. Bild: dpa

A m Dienstag ist es soweit: Dann kehrt Sat.1 als der deutsche Filmsender zurück in die Herzen der Zuschauer. Schon die Ankündigung lässt großes Kino im kleinen Fernsehen erahnen:

„Jetzt wird’s politisch für Veronica Ferres: Als deutsche Bundeskanzlerin Anna Bremer lenkt sie in der Sat.1-Event-Komödie ’Die Staatsaffäre‘ mit kühlem Verstand die Geschicke der deutschen und europäischen Politik. Doch ganz ohne Fehler ist auch sie nicht, denn als sie in dem französischen Präsidenten ihren One-Night-Stand aus der Nacht des Mauerfalls wiedererkennt, flammen alte Gefühle auf – und zwischen den beiden Staatsoberhäuptern entwickelt sich eine durchaus wörtlich gemeinte Staatsaffäre …“

Ein bisschen Merkel, bisschen Guido Knopp, bisschen Gina Wild. Das muss ziehen. Und weil ich von Focus Online gelernt habe, dass große (oder alternativ: alle) Ereignisse einen Liveticker brauchen, hier nun vorab die Highlights aus dem Liveticker zum Fernsehevent des Jahres:

1. Minute: Kanzlerin Anna Bremer scheint eine patente Frau zu sein: Sie treibt Sport und bereitet ihr Frühstück selbst zu. Sie ist übrigens Single, erzählt sie, so sei man sicher vor einem Sex-Skandal, „dachte ich zumindest“.

8. Min.: „Oh, du kommst in Begleitung“, sagte die Schwester der Kanzlerin bei einer Gartenparty. Dabei weiß sie ganz genau, dass der Mann an der Seite der Kanzlerin ihr Personenschützer ist. Voll fies.

12. Min.: Guy Dupont gewinnt die französischen Wahlen. „Der kommt mir irgendwie bekannt vor“, sagt Kanzlerin Bremer.

13. Min.: Die Nachrichten nennen Bremer „Mrs. Tüchtig“. Dabei müsste es doch „Miss“ heißen. Die Kanzlerin ist ja nicht verheiratet. Das ist doch das Schlimme.

14. Min.: Wo hab ich nur die DVDs der ersten „Alf“-Staffel?

16. Min.: EU-Gipfeltreffen in Bruchsal: Frankreichs Präsident fährt mit schwarzem Sportwagen vor und bremst scharf. Ja, so sind sie, die Franzosen: Politik können sie nicht, aber ’nen geilen Auftritt hinlegen schon.

17. Min.: Schade, dass es bei Presse-DVDs keine Werbeunterbrechungen gibt. Ich vermisse nicht nur Alf, sondern auch den Charmin-Scheißbär.

31. Min.: Mist, die „Alf“-Staffel hab ich verliehen.

34. Min.: Bremer muss über das Energieabkommen reden. „Ich brauche Sie! Jetzt!“, sagt sie zum italienischen Premier. „Gut, muss aber schnell gehen“, sagt der – und zieht die Hose runter.

36. Min.: Es stellt sich heraus: Der Guy Dupont war gar nicht so schlimm. Er hatte der Kanzlerin nach der einen Nacht im November 1989 eine Nachricht hinterlassen. Doch die war vom Dach geweht worden.

40. Min.: „Glaubst du an Schicksal?“, fragt Mister Mauerfall. Sie küssen sich. Tränen. Uh, die Kanzlerin in Unterwäsche.

43. Min.: Sonnenaufang, Vogelgezwitscher, verschlafen in Löffelchenstellung.

44. Min.: Ach, da ist „Alf“ ja. Zwar nur die zweite Staffel, aber …

45. Min.: Adieu, Monsieur le Président! Tschüs, Frau Bundeskanzlerin!

46. Min.: Hallo, Willie Tanner!

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Jürn Kruse
Ist heute: Redaktionsleiter bei Übermedien und freier Autor. War mal: Leiter des Ressorts tazzwei bei der taz. Davor: Journalistik und Politikwissenschaft in Leipzig studiert. Dazwischen: Gelernt an der Axel Springer Akademie in Berlin.
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