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CDU wählt ihr SpitzenpersonalWersich nominiert, Schira ausgebootet

Die CDU wählt Dietrich Wersich zum Scholz-Herausforderer und straft Frank Schira ab.

Sie passen nicht mehr zueinenander: Frank Schira und seine CDU Bild: dpa

HAMBURG taz | Mit Dietrich Wersich als Spitzenkandidaten zieht die CDU in den Hamburger Bürgerschaftswahlkampf. Auf ihrer Landesversammlung wählten die Hamburger CDU-Delegierten den 50-jährigen mit 91 Prozent der Stimmen zum Herausforderer von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). Gegenkandidaten hatte es nicht gegeben. Wersich, der ohne Gegenkandidaten antrat, hatte zuvor in einer kämpferischen Rede betont, dass die CDU wieder Regierungsverantwortung übernehmen wolle, ohne dabei eine klare Machtoption zu benennen. "Nichts ist vorherbestimmt, auch nicht die absolute Mehrheit der SPD", prognostizierte der ehemalige Hamburger Sozialsenator. Auf den zweiten Listenplatz wählten die Deligierten Roland heintze, gefolgt von Friederike Föcking, Hans-Detlef Roock, Christoph de Vries und Marita Meyer-Kainer.

Während die Karriere von Wersich mit seiner Nominierung einen neuen Höhepunkt erreicht, neigt sich die des Bürgerschaftsvizepräsidenten Frank Schira dem Ende entgegen. Der ehemalige Landes- und Fraktionschef wurde nicht wieder für ein Bürgerschaftsmandat nominiert. Vom CDU-Wahlausschuss noch für den aussichtsreichen Listenplatz sieben nominiert, sah der Wandsbeker CDU-Kriesvorsitzende sich am Samstag unversehens dem 31-jährigen Henri Schmidt als Gegenkandidaten gegenüber, dem er mit 69 zu 80 Stimmen unterlag. Da Schira mit Aussicht auf den vermeintlich sicheren Landeslistenplatz in seinem Wahlkreis Alstertal-Walddörfer zuvor auf eine Nominierung verzichtet hatte, ist seine politische Karriere vorerst beendet.

„Für mich steht Schira für die größte Niederlage der CDU-Hamburg“, hatte Schmidt seine Kandidatur damit begründet, dass Schira der CDU als Landeschef bei der letzten Bürgerschaftswahl einen Rechtsruck verordnet und ihr Ergebnis mit 21,9 Prozent halbiert hatte. Zudem nahmen ihm viele Delegierte übel, dass er vor knapp zwei Jahren mit nicht immer feinen Mitteln versucht hatte, im Kampf um ein Bundestagsmandat in Wandsbek den Abgeordneten Jürgen Klimke auszustechen.

Schon bei der Aufstellung der Liste für die CDU-Bundestagskandidaten war er dafür vor einem Jahr von den CDU-Deligierten abgestraft worden, so dass am Ende doch Klimke statt Schira im Deutschen Bundestag landete. In den vergangenen Wochen war nun ausgerechnet in dem von Schira geführten Wandsbeker Kreis streng geheim die Gegenkandidatur von Schmidt vorbereitet worden, die erst am Freitag bekannt geworden war. Auf seine Wahlniederlage reagiere Schira, den Parteifreunde hinter vorgehaltener Hand schon mal als "Meister des politischen Ränkespiels" bezeichnen, sichtlich geschockt: "Hier haben einige Menschen falsch gespielt und das macht mich persönlich sehr betroffen".

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