Stereotype und humanitäre Hilfe: Schwarz und Weiß
Eine norwegische Organisation vergibt einen Preis für Kampagnen, die rassistische Vorurteile schüren. In einem Video spielt sie mit Klischees über Afrika.
Wenn westliche Staaten Menschen in Entwicklungsländern helfen wollen, ist das auf den ersten Blick gut. Wenn westliche Staaten Menschen in Entwicklungsländern helfen wollen, hat das dennoch oft einen negativen Beigeschmack. Das Satire-Video der norwegischen Studentenorganisation SAIH rechnet mit den gängigen Klischees vom „weißen Helden und den exotischen Anderen“ ab.
In dem Video bewerfen weiße Volunteers schwarze Menschen in Afrika mit Lebensmitteln und schießen Selfies mit ihnen. Es folgt eine virtuelle Castingshow: Showmaster, Publikum und Telefonjoker sind afrikanischer Abstammung. Die weiße Kandidatin weiß nicht, dass Afrika kein Land ist. Das Video übertreibt mit Absicht, um seinen Punkt zu machen.
SAIH ruft damit dieses Jahr zum zweiten Mal den Rusty Radiator Award aus. Der zeichnet Werbekampagnen für Hilfsprojekte aus, die besonders vorurteilsbehaftetet zu Spenden aufrufen. Eine weiße Frau füttert ein schwarzes Kind, afrikanische Dorfbewohner bekommen einen Brunnen: das sind Beispiele für Bilder aus Spendenkampagnen, die den Schein der schwarz-weißen, arm-reichen Welt aufrecht erhalten.
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Dieser Tage sammelt Band Aid 30 ebenfalls Geld für Ebola-Opfer in Westafrika. Nach Initiative von Bob Geldof haben unter anderem die britischen Künstler Bono, Ellie Goulding und Chris Martin den Charity-Song „Do They Know It's Christmas?“ aufgenommen. Die Künstlerin Adele ignorierte hingegen die Anfragen von Geldof und der Sänger Damon Albarn äußerte allgemeine Kritik an der Ausführung von Charity-Aktionen und deren Medienrelevanz.
An der deutschen Versions des Songs beteiligen sich zahlreiche Künstler wie unter anderem Die Toten Hosen, Udo Lindenberg, Cro und Haftbefehl. Kritisch hinterfragt hat unter den deutschen Musikern das Projekt noch keiner.
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