US-Kongressabgeordneter tritt zurück: Muskelspiele, Kitsch und Schummelei
Sein Büro ist im Stil von „Downton Abbey“ eingerichtet, seine Bauchmuskeln sind auf Magazin-Titelseiten zu sehen. Jetzt stürzt Aaron Schock über einen Finanzskandal.
WASHINGTON dpa | Sein Büro im Washingtoner Kapitol hat der junge US-Kongressabgeordnete gerade erst für teures Geld im Stile der TV-Hitserie „Downton Abbey“ einrichten lassen – und auf dem Titel eines Männermagazins protzte Aaron Schock mit seinen Bauchmuskeln.
Nun hat der Republikaner aus Illinois wegen eines Finanzskandals seinen Rücktritt erklärt. Die Fragen zu seinem Umgang mit Geld „machten es zu schwierig, mein Amt auszuführen“, teilte Schock am Dienstag mit.
Der 33-Jährige steht nach Medienberichten in Verdacht, auf Kosten der Steuerzahler mit Privatjets geflogen zu sein und gravierend bei Spesenabrechnungen geschummelt zu haben. So berichtete das Webmagazin Politico, der Politiker habe dem Staat und andere Geldgeber insgesamt 170.000 Meilen (rund 273.500 Kilometer) für Fahrten mit seinem Privatwagen in Rechnung gestellt, obwohl das Auto insgesamt nur rund 80.000 Meilen auf dem Tacho hatte. Schock ist seit 2009 im Kongress.
Allein für die Umgestaltung seines Büros nach Vorbild des erfolgreichen britischen Adelsepos „Downton Abbey“ mit Geld aus dem Kongress-Budget soll er nach öffentlicher Kritik 40.000 Dollar (37.700 Euro) zurückgezahlt haben. Für einen Flug in einer Privatmaschine zu einem Footballspiel habe er nachträglich 1.200 Dollar zurückerstattet, so Politico.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Problematischer Vorstoß der CDU
Stigma statt Sicherheit
Musks AfD-Wahlempfehlung in der „Welt“
Rocky Horror Springer Show
Kleinparteien vor der Bundestagswahl
Volt setzt auf die U30
Reichtum in Deutschland
Geldvermögen auf 9,3 Billionen Euro gestiegen
Silvester in Berlin
Kein Ärger in Verbotszonen
Mögliches Ende des Ukrainekriegs
Frieden könnte machbar sein