: Viel Platz für Fantasie am Alex
ARCHITEKT KOLLHOFF STÄNKERT
Immer dieser Kollhoff. Vor 20 Jahren gewann Berlins wohl am meisten rückwärtsgewandte Architektengestalt den Wettbewerb für den Alexanderplatz. Zehn 150 Meter hohe Türme sollten endlich Manhattanfeeling an den Alex bringen – mit einer Architektur, die an die goldene Zeit der zwanziger Jahre in New York erinnern sollte.
Passiert ist seitdem – nichts. Um den Alexanderplatz haben die Investoren einen großen Bogen gemacht, sodass Berlins Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer 2004 die Reißleine zog. Der Turmbau war nun nicht mehr Pflicht, sondern bloße Kür.
Nun aber will der US-Investor Hines neben dem Saturn-Bau die Kür wagen. Das wiederum hat Hans Kollhoff, den selbst ernannten Mister Alexanderplatz, so sehr geärgert, dass er seitdem auf allen Kanälen gegen diesen „Billigheimer“ stänkert. Er selbst, ließ Kollhoff wissen, wolle sich gar nicht erst am Architektenwettbewerb beteiligen.
Wer aber ist dieser Hans Kollhoff? In einer Selbstauskunft bekannte der 66-Jährige einmal, für ihn sei das 19. Jahrhundert noch lange nicht zu Ende. Entsprechend ist sein Berlinbild: Für die Elite elitäre Architektur, der Rest gehört in den Hinterhof.
Doch am Alex könnte er sich verrechnet haben. Kaum war seine Kritik in der Welt, forderten Architekten bereits, ganz auf die Hochhausskyline zu verzichten. Das wäre schade. Denn zwischen Kollhoff und Nicht-Kollhoff ist am Alex noch viel Platz für Fantasie. UWE RADA
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