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Neue Verträge fast fertig

ELBPHILHARMONIE Weitergebaut wird im April: Senat und Baukonzern haben sich geeinigt – weitgehend

Bis zum 23. April will die Kulturbehörde auch die Höhe zusätzlicher Steuern und Zinsen errechnen

Weitgehend unterschriftsreif sind die Verträge zur Neuordnung der Elbphilharmonie. Sie sehen vor, dass Hochtief künftig direkt mit den Architekten zusammen arbeitet und beide gemeinsam die noch fehlenden Pläne erstellen. Mit deren Fehlen hatte der Baukonzern bislang etliche Verzögerungen begründet. Die Stadt wiederum braucht – abgesehen von selbst gewünschten ständigen Kontrollen – nicht mehr einzugreifen, kann auf festgeschriebenen Zwischenterminen bestehen und hat etliche Sonderkündigungsrechte ausgehandelt.

Der Preis für die Einigung ist allerdings hoch: Weitere 195 Millionen Euro – und damit insgesamt über 575 Millionen – will die Stadt dem Konzern zahlen, wie sie bereits Mitte Dezember 2012 bei der ersten Präsentation des Vertragsentwurfs verkündete. Den hatte man wegen des anderthalbjährigen Baustillstands eigentlich kündigen wollen. Die Trennung aber ist vom Tisch, weil sich die Stadt nicht in der Lage sieht, das Konzerthaus selbst fertig zu bauen.

Das will Hochtief tun, sehr bald, wie Sprecher Bernd Pütter bestätigte: „Wir werden wohl noch im April mit der Ertüchtigung des Dachs beginnen“, sagte er am Dienstag. Recht bald danach werde man auch am Konzertsaal weiterbauen, dem Herzstück des Gebäudes. Fertig sein soll die Elphi 2016 – falls alles vertragsgemäß verläuft und Hochtief nicht weitere Vertragslücken findet und weiteres Geld fordert.

Zunächst aber wird die Stadt laut Kulturbehördensprecher Enno Isermann bis zum 23. April dem Senat eine Drucksache zuleiten, die den Verhandlungsstand dokumentiert. Falls der Senat zustimmt, geht das Papier anschließend an die Bürgerschaft. Und die wird bis Ende Juni entscheiden, ob sie jene weiteren 195 Millionen Euro plus Steuern und Zinsen bewilligt. Auch deren Höhe soll am 23. April errechnet sein.  PETRA SCHELLEN

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