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Vorwurf: Kreditbetrug

BELUGA Die Bremer Schwerlastreederei soll Zahlen geschönt haben, ehe 2010 ein US-Investor einstieg. Anklage gegen Firmengründer Stolberg

Die Geschäftsleitung der Bremer Beluga-Reederei soll ihre wirtschaftliche Lage beim Einstieg des Finanzinvestors Oaktree geschönt haben. Die Staatsanwaltschaft hat deshalb Anklage wegen Kreditbetrugs gegen den damaligen Chef Niels Stolberg und zwei weitere Verdächtige erhoben. Der US-amerikanische Investor war 2010 bei der Schwerlastreederei eingestiegen, die 2011 in die Insolvenz ging.

Die Beschuldigten sollen Oaktree Scheinumsätze in zweistelliger Millionenhöhe und gefälschte Frachtaufträge vorgelegt haben. Sie hätten den Auftragsbestand im Jahr 2010 um mindestens 189 Millionen US-Dollar und im Jahr 2011 um mindestens 316 Millionen Dollar überhöht dargestellt, so Frank Passade, Sprecher der Staatsanwaltschaft, am Montag. Oaktree habe sich daraufhin über eine Tochtergesellschaft mit Darlehen von insgesamt 188 Millionen Euro an Beluga beteiligt.

Die Ermittler beschuldigen den einstigen Vorzeigeunternehmer, einen zweiten Geschäftsführer und einen Prokuristen außerdem der Bilanzfälschung: Sie sollen die Umsatzerlöse im Jahresabschluss 2009 um 46 Millionen Euro frisiert haben. Unternehmensgründer Stolberg wird darüber hinaus Untreue in besonders schwerem Fall vorgeworfen – einer Oaktree-Tochtergesellschaft seien 5,4 Millionen Euro Schaden entstanden.

Im Februar war gegen Stolberg und einen Ex-Manager Anklage wegen Kreditbetrugs bei der Finanzierung von Schiffsneubauten erhoben worden. Es werde Monate dauern, bis diese und weitere Vorwürfe aufgeklärt seien, sagte Passade.  (dpa)

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