: WM-Tickets: Hannover zieht die Notbremse
Der umstrittene Vorzugsverkauf an Ratsmitglieder wird vorerst gestoppt. OB Schmalstieg versteht die Kritik nicht
Hannover hat die Vergabe von der Stadt zur Verfügung stehenden Eintrittskarten für die Fußball-Weltmeisterschaft vorerst gestoppt. Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg (SPD) kündigte am gestrigen Freitag an, Mitte Januar ein neues Vergabeverfahren für die Tickets aus einem Sonderkontingent vorzustellen. Bislang hatte die Stadt ihren 64 Ratsmitgliedern bis zu zehn Tickets für die Spiele in der AWD-Arena in Hannover angeboten. Das wäre fast ein Drittel des 2.000 Karten umfassenden Kontingents gewesen, aus dem auch Sponsoren, WM-Mitarbeiter und städtische Angestellte bedient werden sollten. Bislang haben Kommunalpolitiker 170 Karten nach dem nun gestoppten Modus gekauft.
„Ich verstehe die Kritik nicht. Wer sich engagiert, damit die WM ein Erfolg wird, soll auch die Möglichkeit bekommen, Karten zu kaufen“, sagte Schmalstieg zur dpa. Das WM-Organisationskomitee stellt den WM-Städten Karten zur Verfügung, über deren Verteilung sie frei bestimmen können. Auch in Hamburg hatte die Sonderbehandlung von Politikern und Promis Proteste ausgelöst (taz von gestern). Die etwa drei Millionen Tickets sind heiß begehrt: Angeblich gibt es bislang rund 14 Millionen Anfragen.
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