piwik no script img

Nazis ersatzlos gestrichen

Verwaltungsgericht entscheidet: Auch in Lüneburg bleibt Rechtsextremisten Aufmarsch nach Gedenktag untersagt

Lüneburgs Verbot einer Nazi-Demo direkt nach dem Holocaust-Gedenktag ist rechtens. Das geht aus einem gestern verkündeten Beschluss des dortigen Verwaltungsgerichts (VG) hervor. Die Kundgebung, die sich gegen den Volksverhetzungs-Paragrafen richten sollte, hatte der einschlägig bekannte Christian Worch angemeldet. Lüneburg begründete das Verbot mit Hinweis auf Termin und Inhalt der Veranstaltung – und konnte sich dabei auf eine just eine Woche junge Entscheidung desselben Gerichts stützen: Am 11. Januar hatte das VG befunden, „Rechtsextremisten“ könne „nicht erlaubt werden, am 28. Januar 2006 in Celle zu demonstrieren“: Der Veranstalter – auch in Celle hatte Worch die Demo angemeldet – sei „als Rechtsextremist bekannt“ und die Kundgebung fände „in unmittelbarer zeitlicher Nähe zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus“ statt (taz berichtete). Gleiches gilt auch knapp 100 Kilometer weiter nördlich: Bei der jetzt verhandelten Ersatzveranstaltung habe es sich um „die identische Geschichte“ gehandelt, so VG-Präsident Wolfgang Siebert. Allerdings spricht die Zweitauflage dafür, dass Worch vors Oberverwaltungsgericht ziehen will. Im ersten Fall hatte er versäumt, pünktlich zu klagen. bes

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen