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Kein Platz für NPD-Fan

STADIONVERBOT

An der Hamburger Straße ist er nicht mehr erwünscht: Am vergangenen Mittwoch sprach Eintracht Braunschweig ein „Haus- und Stadionverbot“ gegen Holger Apfel, Bundesvorsitzender der NPD, aus. Vereinsgeschäftsführer Soeren Oliver Voigt versicherte, man werde alle Rechtsmittel ausnutzen, um ein sofortiges Verbot auch „dauerhaft“ absichern zu können. Pech für Apfel – der ein treuer Fan des frisch in die erste Bundesliga aufgestiegenen Vereins ist.

Nach dem letzten Heimspiel der Saison hatten Fans am Pfingstsonntag aus Freude über den da schon längst feststehenden Aufstieg das Spielfeld gestürmt. Mit dabei: NPD-Grande Apfel. In seinem Facebook-Profil postete er später mehrere Bilder von der Rasenparty. Darauf ist er im Eintracht-T-Shirt zu sehen, mal ein Stück Stadionrasen in der Hand, mal einen Parteifreund im Arm.

Auf Facebook habe der Politiker aus Hildesheim schon früher regelmäßig über Stadionbesuche berichtet oder Spiele kommentiert, sagt David Janzen, Rechtsextremismusexperte aus Braunschweig. Darüber sei auch der Verein informiert gewesen. Dass die Eintracht nun handele, begrüßt Janzen. Apfel dagegen hat eine juristische Überprüfung angeregt.

Ein juristisches Nachspiel dürften auch die nächtlichen Ausschreitung in der Braunschweiger Innenstadt haben – wegen schweren Landfriedensbruchs. Gegen 21.15 Uhr hatte die Polizei nach dem Spiel wegen einer Schlägerei in der Kneipe „Movie“ einschreiten müssen. Bei der Ankunft wurden die Uniformierten aus einer mehr als 320-köpfigen Menschenmenge heraus angegriffen: Steine, Flaschen, Tische flogen. Beenden konnte die Polizei die Auseinandersetzung erst mit Verstärkung.

Später war stets nur von „Randalierern“ die Rede: Die Polizei vermied es, die rechten Hooligans beim Namen zu nennen. Auch der Verein selbst wollte lange nicht darüber sprechen, dass er auch rechtsextreme Anhänger hat. Mit dem Apfel-Rausschmiss hat der Verein nun aber ein Zeichen gesetzt.  AS

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