: Debatten-Stoff jetzt auch in Kiel
Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Ute Erdsiek-Rawe (SPD) bereitet ein Kopftuch-Verbot vor
Gegen alle Glaubens-Abzeichen in norddeutschen Klassenzimmern hat sich gestern die Frontfrau des Südschleswigschen Wählerverbandes im Kieler Landtag ausgesprochen: „Religiöse Symbole“, so Anke Spoorendonk laut dpa, „haben in staatlichen Schulen nichts zu suchen.“ Damit reagierte sie auf eine Forderung der Bildungsministerin Ute Erdsiek-Rawe (SPD): Ein Kopftuch-Verbot.
Bei der Kopftuchdebatte ist Schleswig-Holstein spät dran: In Hamburg, Bremen und Niedersachsen wurde sie im vergangenen Jahr geführt. Dass sie gerade jetzt Kiel erreicht, liegt nach Darstellung des Ministeriums aber „keineswegs daran“, dass gestern eine kopftuchtragende muslimische Referendarin ihren Dienst in einer Realschule antrat. Man arbeite vielmehr „schon länger an einer gesetzlichen Regelung“. Allerdings scheint diese über Skizzen-Status noch nicht gediehen: So blieb unklar, ob das Verbot sich auch auf Kruzifix, jüdische Kippa und die Haare der Sikhs erstreckt. Welche religiösen Symbole verboten werden, „wissen wir noch nicht“, so Erdsiek-Raves Sprecherin. „So weit sind wir noch nicht.“ bes
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