: Westen überlaufen
OBERSCHULEN Im Bremer Westen gibt es zu wenige Plätze. Eltern sollen in andere Stadtteile ausweichen
Das Schulangebot im Bremer Westen reicht nicht aus: An der Gesamtschule West gab es 206 Anmeldungen für die neuen 5. Klassen, aber nur 81 Plätze. Auch am Schulzentrum Findorff bewarben sich 152 SchülerInnen auf 135 Plätze.
Rund 40 Eltern von Grundschulkindern haben jetzt erfahren, dass ihre Kinder im nächsten Schuljahr eine weiterführende Schule außerhalb des Bremer Westens wählen müssen.
Sie wurden an die Schule Helsinkistraße in Lesum, an die Carl-Goerdeler Straße in der Neuen Vahr oder an die Schule Gerhardt-Rohlfsstraße in Vegesack verwiesen.
„Ein Skandal ohnegleichen“, findet Kristina Vogt das, die bildungspolitische Sprecherin der Linken im Beirat Walle. Die Linken in Walle fordern den „Bau einer weiteren Schule im Westen“.
Den werde es sicherlich nicht geben. Es handele sich um ein „Zwischenstadium“, erklärt Karla Götz, die Sprecherin von Bildungssenatorin die Lage: Überraschenderweise gebe es deutlich mehr Kinder aus Privatschulen, die sich für die weiterführende Schule im öffentlich-rechtliches System angemeldet haben. Da die Privatschulen ihre Plätze zum Teil erst nach Ostern vergeben, rechnet die Behörde damit, dass dann noch Plätze „frei“ werden.
Ein anderes Problem ist die große Attraktivität vor allem der Gesamtschule West. Wer diese Schule als „Erstwahl“ angebe, laufe Gefahr, dass bei einer Ablehnung dann die „Zweitwahl“ auch schon voll sei.
Die Behörde wolle in diesem Jahr nicht wie früher entweder die Klassen voll stopfen mit zusätzlichen Kindern noch weitere Klassen an Standorten aufmachen, die zu gut angewählt sind. Nach den Erfahrungen aus früheren Jahren, so Götz, wird sich die Situation noch entspannen. Jedenfalls suche die Behörde „nach bestmöglichen Lösungen“ für die Betroffenen. kawe
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen