: In Brandenburg schinkelt’s
Karl-Friedrich Schinkel wäre am 13. März dieses Jahres 225 Jahre alt geworden. Das „Kulturland Brandenburg“ setzt deshalb heuer ganz auf das Thema Baukultur
Am 13. März 1781 wurde er im brandenburgischen Neuruppin geboren. Karl-Friedrich Schinkel, Architekt, Maler und Baubeamter, hat nicht nur Berlins, sondern auch Brandenburgs Stadtbilder maßgeblich mitgestaltet. Aus Anlass seines 225. Geburtstags steht die Veranstaltungsreihe „Kulturland Brandenburg“ dieses Jahr unter dem Motto „Baukultur“.
Schinkels Leben und Werk sind Thema der zentralen Ausstellung im Potsdamer Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, die am 19. Mai eröffnet. „Schinkel wurde eigentlich als Maler von Stadtpanoramen bekannt“, plauderte Museumsdirektor Gert Streidt am Freitag aus dem Nähkästchen. Das Leben des berühmten Architekten spiegele seine Zeit besonders anschaulich wider.
„Wir wollen aber nicht historisieren“, fügte Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) eilig hinzu. „Es ist unser Ziel, neue Impulse für Stadt- und Baukultur zu geben.“ In über 400 Ausstellungen und Veranstaltungen, die sich mit Brandenburgs Architekturgeschichte von Schinkel bis heute befassen, solle „klischeehaften Vorstellungen über Brandenburg“ entgegengewirkt werden.
Beispielsweise in der untergeordneten Veranstaltungsreihe „Die neue Stadt“: Sie setzt sich mit Stadtneubau und Stadtumbau in Geschichte und Gegenwart auseinander. „Anfangs- und Endpunkte sind zwei Brandenburger Planstädte: Neuruppin, seit 1806 das Brandenburgische Modell einer preußischen Planstadt, und Eisenhüttenstadt als sozialistische Idealstadt der DDR mit aktuellen Stadtumbauproblemen“, informierte Brigitte Faber-Schmidt, Geschäftsführerin von Kulturland Brandenburg.
Das Kulturministerium fördert das Veranstaltungsprogramm zusammen mit dem Bauministerium mit 1,1 Millionen Euro. „Das Programm ist auch eine Leistungsshow dessen, was sich in den Nachwendejahren in Brandenburgs Städten und Dörfern getan hat“, sagte Landesbauminister Frank Szymanski (SPD). Sein Ministerium unterstütze Kulturland Brandenburg, um Baukultur ins Zentrum gesellschaftlicher Diskussion zu rücken. Die andere Hälfte des 2-Millionen-Etats, die in der Modellphase von 2000 bis 2005 der Bund übernommen hatte, wurde nun erstmals von Sponsoren angeworben. Hauptgeldgeber sind die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und der Ostdeutsche Sparkassenverband.
„Das Programm ist dieses Jahr ziemlich museumslastig. Wir hoffen trotzdem, dass sich die enorme Besucherresonanz vom letzten Jahr wiederholt“, sagte Brigitte Faber-Schmidt. Am 6. Mai wird das Kulturland mit einer Festveranstaltung in Eisenhüttenstadt offiziell eröffnet.
SOPHIE DIESSELHORST
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