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Mehr Schutz für Handel im Kiez

STADTENTWICKLUNG Neue Möbel- oder Baumärkte soll es nur noch dort geben, wo es bereits andere Märkte gibt. IHK begrüßt das Berliner Fachmarktkonzept

Der Senat will traditionelle Einkaufsstraßen stärker vor der Konkurrenz durch große Baumärkte oder Möbelhäuser schützen. Neue Fachmärkte dieser Art soll es nur noch an 18 festgelegten Standorten geben, vorwiegend dort, wo bereits ähnliche Großgeschäfte existieren. Man wolle nichts verbieten und es gebe auch weiter Bedarf für neue Märkte, sagte Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD). Doch es gehe darum, diese Entwicklung mit dem am Dienstag im Senat beschlossenen Fachmarktkonzept zu steuern.

Die derzeit rund 170 großen Bau-, Möbel- und Gartenmärkte in Berlin gelten nicht wegen ihres eigentlichen Sortiments als Gefahr für den kleinen Einzelhandel, sondern wegen ihres zusätzlichen Angebots. Das darf zwar nicht über einen bestimmten Anteil der Verkaufsfläche hinausgehen. Doch wenn diese Verkaufsfläche 20.000 Quadratmeter beträgt, was fast drei Fußballfeldern entspricht, dann lässt sich auch auf fünf Prozent für „Sonstiges“ eine Menge unterbringen. So findet sich etwa in einem OBI-Baumarkt eine Fahrradabteilung, die größer als manches Fahrradgeschäft ist.

Als Beispiel für künftige Ansiedlungsorte nannte Senator Müller den Standort Alboinstraße in Tempelhof an der Stadtautobahn, wo unter anderem Ikea und die Baumarktkette Bauhaus Niederlassungen haben. An solchen Orten braucht es keine neuen Zufahrten, zudem entstehen kaum zusätzliche Verkehrsströme, die an anderer Stelle einen Kiez belasten können.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) begrüßte die Entscheidung des Senats. „Das Fachmarktkonzept legt klare Spielregeln für Standortentscheidungen von Handelsunternehmen fest“, äußerte sich IHK-Vizechef Christian Wiesenhütter.

STEFAN ALBERTI

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