piwik no script img

Ein Labyrinth neben dem Lustgarten

Nicht nur die taz bewegt, wie der Schlossplatz zwischengenutzt werden soll. Jüngster Vorschlag ist die Errichtung eines Labyrinths zwischen dem Lustgarten und dem Staatsratsgebäude. Das Projekt hat bereits zahlreiche Befürworter

Neben den 20 Beiträgen, die im Rahmen des taz-Ideenwettbewerbs eingegangen sind, liegt nun ein weiterer Entwurf für die Gestaltung des Schlossplatzes nach dem Abriss der Palastruine vor. Es ist ein drei Hektar großer Labyrinthgarten, entwickelt von der Kulturmanagerin Tina Zickler, dem Landschaftsarchitekten Jens Henningsen und dem Architekten Xaver Egger.

Eine „einzigartige Liaison von Kultur und Natur“ nennen die Autoren ihr Vorhaben, das zwischen dem Lustgarten und dem Staatsratsgebäude entstehen soll. Ein klassisches Labyrinth soll es aber nicht werden, eher ein opulenter Garten, „der die Schönheit und Vielfalt der Natur zeigt und damit ein Stück Paradies verkörpert“.

Um das zu erreichen, wird der Garten in seiner Gestaltung den fünf Sinnen zugeordnet. „Verschiedene Blumen, Kräuter, Gemüse, Beeren, Sträucher und Bäume wecken mit ihren mannigfaltigen Farben, Formen und Düften die Sinne und regen unsere Wahrnehmung an.“ In das Gestaltungskonzept des Gartens sollen außerdem ausgewählte, von Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland importierte Zier- und Nutzpflanzen integriert werden.

Der Labyrinthgarten hat inzwischen schon eine Vielzahl von Unterstützern gefunden, unter ihnen die ehemalige Kultursenatorin Adrienne Goehler, den Direktor der Berlinischen Galerie, Jörn Merkert, und den Geschäftsführer der Berlin-Tourismus-Marketing GmbH, Hanns Peter Nerger. „Durch die kulturelle Universalität des Labyrinthsymbols“, so ihr Argument, „gewänne Berlin einen sinnlich philosophischen Garten als ideale Ergänzung der Museumsinsel und darüber hinaus ein temporäres Wahrzeichen“.

Denn das ist der Vorzug des Entwurfs: Nicht nur der Garten kann zum Baubeginn des Humboldt-Forums wieder abgebaut werden, sondern auch die „Humboldt-Box“, die nach dem Willen von Zickler, Henningsen und Egger quer zu den Linden entstehen soll. Als Ausstellungsort, aber auch mit einer Dachterrasse und Café wäre diese temporäre Architektur sogleich der Eingang zu den Gärten. WERA

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen