DIE ZERLEGTE ZAHL: 6,307 Cent
Am kommenden Dienstag soll die Zahl offiziell verkündet werden, doch die Größenordnung ist schon jetzt bekannt: Die EEG-Umlage steigt 2014 auf 6,307 Cent pro Kilowattstunde. Mit diesem Geld, das alle privaten Verbraucher über ihre Stromrechnung bezahlen müssen, werden die Mehrkosten von Ökostom im Vergleich zum Börsenstrompreis bezahlt. Geregelt ist das im Erneuerbare-Energien-Gesetz, kurz EEG genannt. In diesem Jahr liegt die Umlage bei 5,3 Cent pro Kilowattstunde.
Wenn die Stromanbieter die erhöhte EEG-Umlage voll an ihre Kunden weitergeben würden, müsste ein durchschnittlicher deutscher Haushalt monatlich rund 3 Euro mehr für Strom bezahlen. Allerdings wäre eine vollständige Weitergabe keinesfalls gerechtfertigt. Mehr als die Hälfte des Anstiegs liegt nach einer Analyse des Branchendienstes Energy Brainpool im Auftrag der Grünen daran, dass Strom an der Börse billiger geworden ist. Diesen gesunkenen Einkaufspreis müssten die Stromanbieter eigentlich auch an ihre Kunden weitergeben. Wenn sie das nicht tun, sondern um mehr als einen halben Cent erhöhen, sollte man über einen Anbieterwechsel nachdenken.
Weitere 25 Prozent des Anstiegs stammen daher, dass die Bundesregierung immer mehr Industriebetriebe von der Umlage befreit hat. Diese Kosten müssen die übrigen Verbraucher mitfinanzieren. Hier kann man nur darauf hoffen, dass die Ausnahmen – wie von allen Parteien im Wahlkampf gefordert – in Kürze tatsächlich wieder reduziert werden. Der Bau neuer Ökostromanlagen ist für ganze 13 Prozent des Anstiegs der EEG-Umlage verantwortlich. MALTE KREUTZFELDT
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