piwik no script img

„Unser Umsatz ist stabil“

KAMPAGNE Zum Weltladentag gibt‘s im Ostertor kulinarische Quizs, Filme und Kostproben

Susanne Mewis, 40

■ ist Dipl.-Ökotrophologin und seit 1997 Geschäftsführerin des Bremer Weltladens. Dort arbeiten derzeit 25 Menschen, 23,5 davon ehrenamtlich.

taz: Ihre Kampagne heißt „Öko + fair ernährt mehr“. Die Verfechter der industriellen Landwirtschaft erklären stets, die wachsende Weltbevölkerung sei anders nicht zu ernähren.

Susanne Mewis: Genau das hat sich ja nicht bewahrheitet, die Zahl der hungernden Menschen steigt. Mehrere Studien, unter anderem von der UN, belegen, dass die Weltbevölkerung sehr wohl nach den Prinzipien des ökologischen und fairen Landbaus ernährt werden könnte. Die Auslaugung der Böden durch chemisch gedüngte Monokulturen führt langfristig zum Verlust von Agrarland.

Mittlerweile hat sogar Lidl fair gehandelte Produkte. Wie finden Sie das?

Es ist positiv, wenn die Produzenten am anderen Ende der Handelskette von steigenden Umsätzen durch die Discounter profitieren. Andererseits finde ich es problematisch, wenn sich ein Konzern mit solchen Siegeln schmückt, aber seine eigenen Mitarbeiter schlecht behandelt.

Wie hat sich Ihr eigener Umsatz entwickelt?

Es gibt Schwankungen, aber unter dem Strich ist er stabil. Der Umzug von der Buchtstraße ins Ostertor hat sich jedenfalls positiv ausgewirkt.

Sie zeigen heute auch den Film „Nu liggt‘t an di“. Warum werden die Vermarktungsschwierigkeiten von Kamelmilch auf plattdeutsch erklärt?

Vielleicht ist es einladender, wenn Probleme wie Biopiraterie und Patente auf platt erklärt werden. Aber der Film hat hochdeutsche Untertitel, damit es keine Verständnisprobleme gibt.

Interview: Henning Bleyl

Samstag von 11 bis 15 Uhr am Ostertorsteinweg 90

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen