ADAC-Preis: Umweltpolitik für Autos
Der ADAC will Umweltschutz mit Mobilität verbinden. Weil das schwierig ist, hat er einen Preis für die besten Ideen ausgelobt. Was dabei herausgekommen ist, war so wenig überraschend, dass sich der Auto-Club entschieden hat, den eigentlich zu vergebenden Innovationspreis zu behalten. Mit der intelligenten Ampelsteuerung in Hamburg hat er überdies ein Projekt gewürdigt, das den Konflikt mitnichten löst.
Kommentarvon Gernot Knödler
Für die Ampelsteuerung wird der Verkehr auf allen Straßen gemessen, die auf eine Kreuzung zuführen. Ein Computer errechnet daraus immer wieder neu die Schaltung, die den Verkehr optimal fließen lässt. Je weniger Staus, desto besser für die Umwelt. Das mag stimmen, geht aber in diesem Fall zu Lasten von Fußgängern und Radfahrern. Nie erhalten sie automatisch Grün, immer müssen sie einen Taster betätigen, der sie dann bis zu 90 Sekunden lang warten lässt.
ADAC und Stadtentwicklungsbehörde können sich offenbar nicht vorstellen, wie frustrierend das ist, insbesondere für geübte Radfahrer, die nicht viel langsamer fahren als Autos. Während ihre motorisierten Mitbürger über die Kreuzung brettern, müssen sie stoppen. Jedes Mal. Auch wenn sie es locker noch bei Auto-Grün schaffen würden.
Lust auf emissions- und lärmarmes Radeln macht das nicht. Einmal mehr hat der ADAC gezeigt, dass sein Blick zwar übers Lenkrad hinaus reicht, aber auch wirklich nicht weiter.
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