Meeresschutz intensivieren

Eine verstärkte internationale Ausrichtung strebt die Umweltschutzorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) an. Deshalb verlegen die Naturschützer jetzt ihre Deutschlandzentrale von Bremen nach Hamburg. „Hier sind wir nahe dran an den Themen und den Medien“, begründet Pressesprecher Ralph Kampwirth den Umzug. Offiziell eröffnet wird das neue Zentrum für Meeresschutz in der Speicherstadt am Hafen am 24. Mai.

Ein erster Arbeitsschwerpunkt war die am Freitag zu Ende gegangene Nordseeschutzkonferenz der Umweltminister in Göteborg (taz berichtete). Der für die nordostatlantische Ökoregion zuständige WWF-Experte Stephan Lutter kritisierte, dass die Anrainerstaaten ihre Politik zunehmend von den Ministerkonferenzen und regionalen Konventionen weg und hin zu „einer noch unscharfen und schwachen EU-Meeresschutzstrategie“ verlagerten. So könnte die Göteborg-Konferenz die letzte dieser Art gewesen sein. „Wir wissen nicht, was danach kommt“, sagte Lutter.

Das Selbstverständnis des WWF, der in Deutschland von mehr als 300.000 Förderern unterstützt wird, fußt nach Kampwirths Angaben auf konstruktiver Kritik: „Der WWF bemüht sich Lösungen zu finden, wir sagen nicht ,Nein‘, wir sagen wie.“

Die Umweltexperten wenden sich unter anderem gegen die Überfischung der Ozeane und setzen sich für neue und effektivere Schutzgebiete in Nord- und Ostsee ein. smv