Dänen streiten für deutsche Hochschule

SPARKURS Flensburg will seine Universität behalten. Der aber droht die Rückstufung zur Fachhochschule – oder gar die Fusion mit der Universität Kiel. Protest auch aus dem benachbarten Dänemark

Wie die Landesregierung die Zukunft der Uni sieht, verrät sie kommende Woche

Zweisprachig schallt es dem grimmigen Sparschwein entgegen: „Hold trynen væk!“ – „Klauen weg!“ Mit einer Unterschriften-Aktion im Internet kämpft die Dänenpartei SSW für den Erhalt der Universität Flensburg.

Erst 1994 erhielt die pädagogischen Hochschule universitäre Weihen, jetzt steht der Status schon wieder auf der Kippe: Um Geld im Landeshaushalt einzusparen, könnte die Förde-Alma Mater Studiengänge verlieren, wieder zur FH heruntergestuft oder mit der Kieler Christian-Albrecht-Universität verschmolzen werden. Dagegen richten Uni-Leitung und Asta morgen einen „Aktionstag“ aus und werden dabei von der Industrie- und Handelskammer unterstützt.

„Schleswig-Holstein braucht mehr und nicht weniger Investition in seine Universitäten“, so Uni-Chef Lutz Reuter in einem offenen Brief. Die Hochschule steigere „das Fachkräfteangebot, zieht Unternehmen an und bereichert das kulturelle und gesellschaftliche Leben“. Mit jeder Einschreibung „fließen pro Jahr rund 7.000 Euro an den Standort“. Zurzeit verteilen sich 4.200 Studierende auf neun Fächer. Einen Schwerpunkt bildet die pädagogischen Fakultät, daneben gibt es Angebote wie „International Management“ in Zusammenarbeit mit einer dänischen Uni.

Wie die schwarz-gelbe Regierung die Zukunft der Hochschule sieht, verrate sie in der kommenden Woche, erklärte Wissenschaftsminister Jost de Jager (CDU) gestern: Dann gibt das Kabinett die Streichliste bekannt, an der zurzeit eine kleine Kommission werkelt. „Die Zukunft der Universität Flensburg wird allein unter dem Aspekt möglicher Einsparungen gesehen“, klagte die SSW-Fraktionschefin Anke Spoorendonk. Anders als vereinbart wolle das Land nicht eine Evaluation durch die Wissenschaftskommission Niedersachsen abwarten. Große Sorgen macht man sich laut SSW-Landeschef Flemming Meyer auch jenseits der Grenze: „Die Syddansk Universitet und die Region Syddanmark haben ihren Unmut geäußert.“ EST