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CNH-Lösung in Sicht

Spandauer Baumaschinenwerk macht laut Gewerkschaft später dicht als geplant. Abfindungen sind vereinbart

Für die Beschäftigten des von der Schließung bedrohten Spandauer Baumaschinenwerks CNH zeichnet sich nach Angaben der IG Metall eine Verhandlungslösung ab. Der geplante Schließungstermin solle vom 31. Juli auf den 30. November verschoben werden, sagte ein Gewerkschaftssprecher. Eine Kommission aus Vertretern des CNH-Managements, des Senats und der IG Metall solle ein Konzept für den Aufbau alternativer Beschäftigungsmöglichkeiten am Standort entwickeln.

Für die 333 von einer möglichen Kündigung betroffenen Beschäftigten sei ein Abfindungsvolumen von 29 Millionen Euro verhandelt worden. CNH wolle weitere 2 Millionen Euro für den Aufbau einer Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft bereitstellen. Das entspreche einer durchschnittlichen Abfindung von rund 90.000 Euro pro Mitarbeiter.

Geplant sei auch, dass die Fertigung von Planiergeräten mit 22 Beschäftigten mindestens bis zum 31. Dezember 2008 fortgesetzt werde. Beschäftigte, die bereits einen Anspruch auf Altersteilzeit erworben haben, sollen von den geplanten Kündigungen ausgenommen werden.

Die Verhandlungskommission der IG Metall habe bereits ihre Zustimmung zum erzielten Verhandlungsstand signalisiert. Das CNH-Management wolle sich endgültig bis Donnerstag entscheiden.

Das CNH-Werk in Spandau wird seit Mitte Februar bestreikt, weil der italienische Mutterkonzern Fiat die Produktion schließen und Mitarbeiter entlassen will. Die Beschäftigten forderten den Abschluss eines Sozialtarifvertrags, mit dem sie nach einer Werksschließung zeitweise abgesichert wären. Am liebsten hätten sie – und auch der rot-rote Senat, der Millionensubventionen zurückfordert – es aber gesehen, wenn CNH den Beschluss zur Einstellung der Produktion zurückgezogen hätte. KAL

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