Tennis in der Krise: Erloschene Strahlkraft
Tennis ist tot in Deutschland! Schon mal von dieser Aussage gehört? Die Verantwortlichen des Turniers vom Hamburger Rothenbaum würden sich naturgemäß eher die Zungen abbeißen, bevor sie einräumten, dass der „weiße Sport“ schon lange keine Strahlkraft mehr in diesem Land besitzt. Nur: Dem ist so.
Kommentar von Christian Görtzen
Wie sehr die Sportart am Boden liegt, zeigt ein Blick auf die TV-Einschaltquoten. 70.000 Unentwegte interessierten sich nach dem Ausscheiden der deutschen Spieler noch für das Treiben am Rothenbaum. Noch schlimmer war es im vorigen Jahr, als ganze 30.000 TV-Zuschauer die Bilder vom Turnier im Spartensender XXP verfolgten.
Das Bittere: Es findet sich kein deutscher Spieler, der der blutleeren Sportart durch Erfolge neues Leben einhauchen könnte. Dabei ist bei Profis wie Kiefer, Haas und Schüttler das Talent vorhanden. Man wird den Eindruck nicht los, dass es ihnen genügt, mal hin und wieder ein gutes Turnier zu spielen. Die Antritts- und Sponsorengelder gewährleisten auch so ein angenehmes Leben.
Wahr ist aber auch, dass sie es als nachkommende Generation schwer haben. Sie stehen im gewaltigen Schatten von Boris Becker, Michael Stich und Steffi Graf – den Begründern des Tennis-Booms in Deutschland.
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