: BUNDjugend Berlin
Mitmachen, die Erde retten! Unter diesem Motto bietet die Umweltschutz-organisation zahlreiche Projekte von und für junge Menschen an
■ Infoabend Klimacamp international
Die BUNDjugend Berlin plant eine Internationale Begegnung mit einer Gruppe von Umweltaktivisten aus Ungarn und die gemeinsame Fahrt zum Klimacamp der BUNDjugend in NRW. Am 7. Juni um 18 Uhr, im BUNDjugend-Büro (Erich-Weinert-Str. 82)
■ Infotreffen/Grillabend
Thema: „Eine Erde Sommercamp“, ein Woche lang auf den ökologischen Fußabdruck achten. Am 9. Juni ab 18 Uhr im Garten in der Kaubstraße 9.
■ Im Netz: www.bundjugend-berlin.de
„Klimawandel zum anfassen“ soll es sein, erklärt Eva Ressel. „Die Frage ist doch: Wie kann man dem Klimawandel ein Gesicht geben?“ Eva ist Trainee bei der Bundjugend Berlin und organisiert das jüngste Projekt namens „HotSpots – dem Klimawandel auf der Spur“. Eine moderne Variante aus Schatzsuche und Schnitzeljagd quer durch Berlin. „Wo sind die Klimahelden und die Klimasünder?“ Mit Handy und GPS sollen sich die TeilnehmerInnen auf die Suche machen. Da wird der Pegelstand der Spree in Augenschein genommen, und es geht natürlich zur Vattenfall-Zentrale. Auch Klimahelden sind dabei, zum Beispiel Schulen, die eine Solaranlage auf dem Dach haben. An jedem Ort können dann „Schätze“ in Form von Informationen und Rätseln sowie Hinweise auf weitere HotSpots gefunden werden. In Verbindung mit GPS und dem Internet heißt das Ganze dann Geocaching.
„Klima ist ein riesiges Thema und schwer vermittelbar.“ Eva erklärt, wie es zu der Idee kam: „Wir, also die Menschen in den westlichen Ländern, haben den Klimawandel verursacht, aber wir spüren die Folgen bisher nicht.“ Mit den HotSpots will die BUNDJugend direkt vor Ort an konkreten Beispielen vermitteln, wie mit dem Klima umgegangen wird und welche Auswirkungen unser Verhalten hat bzw. noch haben könnte.
Ein weiteres Projekt der BUNDjugend ist Berlin Global. Auch dieses Projekt führt durch Berlin. Bei dem globalisierungs- und konsumkritischen Stadtrundgang geht es aber nicht auf eigene Faust los, sondern mit kompetenter Begleitung. Behandelt werden alle Themen rund ums Einkaufen. Wo kommen unsere Waren her, wer hat sie hergestellt und vor allem unter welchen Bedingungen? „Die Führungen machen die Aktiven von der BUNDjugend selber“, erzählt Tobias Döppe. Tobias ist der Jugendbildungsreferent des Berliner Landesverbandes. Die Aktiven klären dann die TeilnehmerInnen des Stadtrundgangs zum Beispiel darüber auf, dass eine Näherin von dem, was ein Schuh kostet, gerade mal 0,4 Prozent bekommt oder dass die Bestandteile unserer Jeans um den halben Globus wandern, bevor die Hose hier in Berlin im Geschäft landet.
„Wir suchen immer Interessierte, die Lust haben, selber durch die Stadt zu führen“, so Tobias. Halbjährlich wird eine Schulung angeboten. „Die Schulung soll nicht nur inhaltlich vorbereiten, sondern auch didaktisch, damit die Tour spannend wird. Die Interaktion mit der Gruppe ist zum Beispiel sehr wichtig“, erklärt Tobias.
Der 34-Jährige sorgt für Kontinuität bei der Jugendumweltgruppe. Das ist mit dem Umbau des Bildungswesens nicht leichter geworden. „Die neuen Schulbedingungen und der Bachelor sind echt ein Thema“, meint er. „Nicht nur wegen der realen neuen Zeitanforderungen an junge Menschen, sondern auch weil diese zusätzlich psychologisch unter Druck stehen. Viele meinen, dass man mit 22 seinen Lebenslauf schon mit Praktika und Auslandsaufenthalt abgerundet haben muss“, berichtet Tobias von seinen Erfahrungen. Das hat natürlich Auswirkungen auf das Engagement. Für den ehrenamtlichen Umweltschutz ist es nicht leichter geworden. „Insgesamt hat die Fluktuation in der Gruppe eher zugenommen“, weiß Tobias zu berichten. „Die Organisation der BUNDjugend hat sich natürlich auch gewandelt. Die Frage ist: Wie bekommen wir auch die Projekte flexibler, sodass wir einen schnelleren Einstieg ermöglichen, aber auch die Qualität und die Weitergabe von Wissen und Erfahrungen sichern?“
Positiv sieht er, dass die Motivation, sich kreativ einzubringen, eher gestiegen sei. Überhaupt bestehe mehr Interesse, bei dem Engagement auch selber etwas zu lernen. Viele würden sich über praxisnahes Engagement freuen, so wie es die BUNDjugend anbietet. „Ich darf mal Projektleiter sein, darf etwas ausprobieren, und mir wird etwas zugetraut.“ Das sei wichtig für die Aktiven.
Die bei der BUNDjugend Aktiven sind meist zwischen 16 und 27 Jahren. „Aber es können gern auch Jüngere mitmachen“, erklärt Tobias. Insgesamt hat die Berliner Jugendgruppe 3.000 Mitglieder und Förderer, von denen aber natürlich nicht alle intensiv mitarbeiten. Den harten Kern, diejenigen, die aktiv mitplanen, organisieren und Projekte wuppen, schätzt Tobias auf vielleicht 60 bis 80. Die anderen Aktiven würden sich gelegentlich einbringen und die Veranstaltungen besuchen. Bei den vielen Projekten, die die BUNDjugend Berlin plant, sind also neue MitstreiterInnen immer sehr willkommen.
Ganz konkret werden gerade AktivistInnen gesucht, die Interesse haben, ein internationales Klimaprojekt mitzugestalten. Ende August findet ein großes Klimacamp am Braunkohletagebau in Garzweiler (NRW) statt – dort, wo der Klimawandel gemacht wird. Mit Workshops, Aktionen und Party. Die Berliner Gruppe organisiert dazu einen Austausch mit ungarischen AktivistInnen. Wer Lust hat, diese in Berlin zu begrüßen, ein Programm für die gemeinsamen Tage auf die Beine zu stellen, und zum Klimacamp mitfahren möchte, der kommt am besten zu einem der nächsten Camp-Treffen der BUNDjugend.
JAL
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