Muss das sein?

ROTE FLORA Der Investor will das linke Hamburger Kulturzentrum schließen. Eine Demo für seinen Erhalt endet in schweren Krawallen, es gibt über 600 Verletzte. Wie könnte der Staat den Konflikt ohne Räumung lösen?

HAMBURG taz | 500 Verletzte Demonstranten, 120 verletzte Polizisten: Am Samstag erlebte Hamburg die schwersten Ausschreitungen seit Jahren. Eine Demo für den Erhalt des besetzten Stadtteilzentrums Rote Flora mit 7.500 Teilnehmern war kurz nach Beginn eskaliert.

„Das ist derart gewalttätig gewesen, das haben wir lange so nicht erlebt“, sagte Polizeisprecher Mirko Streiber. Die Organisatoren der Demonstration kritisierten hingegen einen „massiven Einsatz von Schlagstöcken, Pfefferspray und Wasserwerfern“. Sie warfen der Polizei vor, den Protestzug absichtlich gestoppt zu haben. Kürzlich hatte Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) erneut Bereitschaft signalisiert, das Gebäude vom Investor Klausmartin Kretschmer zurückzukaufen, um die von ihm verlangte Räumung abzuwenden. Doch Kretschmer lehnte ab. Er will auf dem Grundstück ein neues Kulturzentrum einrichten. In diesem Fall wären monatelange Zusammenstöße wohl vorprogrammiert. Muss der Senat Kretschmers Pläne trotzdem durchsetzen? cja

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