piwik no script img

„Anstrengend, aber sinnvoll“

PARKUMBAU Der Huckelrieder Park wird neu gestaltet – so wie es mit Beteiligung der Bürger geplant wurde

Karsten Schmidt, 45

■  ist Landschaftarchitekt beim Umweltbetrieb Bremen, zu dem Stadtgrün und BEB fusioniert wurden

taz: Herr Schmidt, vom Huckelrieder Park kriegt man rechts der Weser wenig mit …

Karsten Schmidt: Das überrascht mich nicht. Er ist zwar nach den Wallanlagen und dem Bürgerpark die drittälteste Parkanlage Bremens, tritt aber kaum ins Bewusstsein. Auch im Ortsteil haben ihn viele bisher nicht als Park erkannt. Momentan ist er zu zugewachsen und dunkel, um ihn zu nutzen. Für viele ist er eher zur Angstfläche geworden.

Wie wollen Sie das ändern?

Wir wollen das hervorkramen, was es dort schon mal gab: Eine schöne Parkanlage mit altem Baumbestand. Es muss gelichtet werden, Wege müssen erneuert, Sitzflächen geschaffen werden.

Das freut die Anwohner sicher!

Nicht nur, es hat durchaus kontroverse Diskussionen und Proteste gegeben. Wir haben die Planungen in einem langen Prozess mit den Bürgern abgestimmt. Von den ersten Entwurfsideen bis hin zu einem Ortstermin und einer Sitzung des Ortsbeirats – noch demokratischer kann man ein solches Verfahren kaum gestalten.

Was war Anlass für Protest – die Bäume, die zum Lichten des Parks gefällt werden sollen?

Die waren natürlich der erste Kritikpunkt. Wir standen zunächst schwer unter Feuer. Es hat sich aber Verständnis dafür entwickelt, dass das auch sinnvoll sein kann. Um den Park so zu gestalten, wie die Leute ihn sich wünschen – heller, weniger unheimlich – muss auch gelichtet werden.

Ist der Bürgerkontakt für einen Landschaftsarchitekten auch ein Realitätsschock?

Bürgerbeteiligung ist echt anstrengend, aber sinnvoll. Ich möchte nicht der entschwebte Landschaftsarchitekt sein, der sich große Sachen ausdenkt, die am Ende womöglich keiner braucht. In Huckelriede hat sich gezeigt, was die Menschen wollen. Kritik tut nur weh, wenn einem unlautere Absichten unterstellt werden. INTERVIEW: THA

Die Arbeiten dauern bis November

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen