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Neue US-Kritik an deutschem Handelsüberschuss

HANDEL Exporte steigen auf neue Spitzenwerte. US-Finanzminister drängt auf Binnenmarkt-Stärkung

BERLIN taz | Angesichts des weiter wachsenden deutschen Exportüberschusses hat US-Finanzminister Jack Lew bei einem Treffen mit seinem deutschen Amtskollegen Wolfgang Schäuble (CDU) eine Stärkung der Binnennachfrage gefordert. Zwar habe Deutschland schon Schritte in diese Richtung unternommen, sagte Lew am Mittwoch in Berlin. „Aber es ist kein Geheimnis, dass wir meinen: Mehr wäre besser“, sagte er.

Der hohe deutsche Exportüberschuss steht bei der EU wie den USA in der Kritik, weil er zu internationalen Ungleichgewichten führt. Im November stieg der Überschuss zum vierten Mal in Folge deutlich an und erreichte saisonbereinigt mit 17,8 Milliarden Euro einen neuen Spitzenwert, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. Dabei wuchsen vor allem die Ausfuhren in EU-Länder, die nicht der Eurozone angehören.

Schäuble wies die Kritik von Lew zurück. Er verwies darauf, dass die Eurozone als Ganzes nur einen geringen Handelsüberschuss habe und dass das Wachstum in Deutschland derzeit vor allem von der Binnennachfrage getrieben sei. Zugleich übte der deutsche Finanzminister auch Kritik an der expansiven Geldpolitik der USA. Durch ein „Übermaß an Liquidität“ bestehe die „Gefahr neuer Blasenbildung“, sagte Schäuble. MKR

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