„Die Dauer verkürzen“

DOKTORSPIELE Eine neue Promotions-Beratungsstelle an der Uni lädt zum Erfahrungsaustausch

■ leitet das Promotionszentrum der Uni Bremen und hat in Hochschulforschung promoviert.

taz: Herr Vosgerau, Sie bauen an der Uni ein neues Promotionszentrum auf. Gibt es zu wenige Studierende, die DoktorIn werden wollen?

Klaus Vosgerau: Wir wollen den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern. Es geht dabei nicht in erster Linie darum, die Zahl der Promotionen zu erhöhen. Eher wollen wir deren durchschnittliche Dauer verkürzen und die Abbrecherquote verringern.

Wie hoch liegen die jeweils?

Das lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Oft werden Doktoranden erst erfasst, wenn viele Vorarbeiten bereits geleistet sind. Wer vor diesem Punkt abbricht, ist uns unbekannt. Auch für die Dauer der Promotion gibt es keine verlässliche Datenlage. Diese zu schaffen, ist auch Aufgabe unseres Zentrums.

Obwohl sie gar nicht wissen, wie lange die Doktoranden promovieren, wollen Sie die Dauer der Promotionen verkürzen?

Dass es keine exakten Daten gibt heißt nicht, dass es keine Erfahrungen aus vielen Fachbereichen gibt. Wir wollen, dass sich die Promovierenden die Zeit nehmen, die für eine qualifizierte Arbeit nötig ist – aber auch, dass sie die in einem überschaubaren Zeitraum fertig stellen.

Was ist denn ein überschaubarer Zeitraum?

Dazu gibt es keine allgemeine Empfehlung. Bei den DFG-Graduiertenkollegs spielt es sich im Zeitraum bis zu vier Jahren ab.

Wie viele Doktoranden gibt es an der Uni?

Rund 2.000 bis 2.500.

Das ist ein Achtel der Studierendenzahl. Welchen von denen raten Sie zur Promotion?

Eine Promotion ist in jedem Fach sinnvoll – wenn die Motive stimmen und sie mit einer bestimmten Zukunftsplanung verknüpft sind. INTERVIEW: CHRISTIAN JAKOB

14 bis 18 Uhr, „Cartesium“, Uni