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Barkhof wird wieder Oberschule

SCHULPOLITIK Schwachhausen bekommt nun doch eine Oberschule – am Barkhof. Seit 1905 gibt es den Schulstandort, 1989 wurde das Gymnasium geschlossen

Das alte Schulgebäude am Barkhof ist die einzige Schule in Bremen, bei der das „Oberschule“ in Stein gemeißelt über dem Eingangsportal steht – ab dem kommenden Schuljahr soll nun auch eine Oberschule drin sein. 1989 wurde das alte Gymnasium Am Barkhof geschlossen, seitdem nutzt die Universität das Gebäude. Das derzeit dort untergebrachte „Zentrum für Sozialforschung“ wird auf den Campus umziehen müssen.

„Ich glaube, wir werden überall Unterstützung finden“, erklärte Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD), die kurzfristig zum Fototermin geladen hatte. Schon seit langem fordert eine Elterninitiative in Schwachhausen, dass es in diesem Stadtteil auch eine Oberschule geben sollte. Der Elternprotest im Viertel in diesem Jahr, dessen Oberschulen wegen des Andrangs aus Schwachhausen überrannt wurden, hat nun den Druck erhöht. Durch ein neues dreizügiges Angebot in Schwachhausen am alten Standort Barkhof soll es im kommenden Jahr solche Probleme nicht mehr geben, hofft die Senatorin.

Bisher werden fünf Klassenräume des Gebäudes noch vom Hermann-Böse-Gymnasium (HBG) genutzt. Mit dem HBG soll die neue Oberschule kooperieren – möglicherweise am Ende auch in Form einer gemeinsamen Oberstufe.

Uni-Rektor Winfried Müller hofft, dass er demnächst dann alle sozialwissenschaftlichen Forschungs-Institute in einem Neubau auf dem Uni-Gelände konzentrieren kann. Dass die Uni auf die stadtnahen Räume verzichtet, sei eben auch ein Entgegenkommen im Interesse der Schüler und Eltern in Schwachhausen, sagte er. Und offenbar auch gegenüber der Senatorin. „Wir erwarten auch von der Politik Unterstützung bei der Aufnahme der Doppeljahrgänge in zwei Jahren“, fügte Müller hinzu.

Der Barkhof war 1905 als „Reformgymnasium“ gegründet worden. Bei dem Fototermin gestern war Ferdinand Berghorn zugegen – als Mitarbeiter des Bildungsressorts war er 1989 gegen die Schließung der Schule gewesen. „Ich konnte mich damals leider nicht durchsetzen“, erinnerte er sich. kawe

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