piwik no script img

hamburg heuteBefreit René!

Kundgebung für Freilassung von Berliner Schwulen-Aktivisten aus polnischer U-Haft

Als René K. sich am 10. Juni nach Warschau aufmachte, ahnte er wohl nicht, dass der Tag für ihn in einer Gefängniszelle enden würde. Der 24-Jährige nahm dort an der „Gleichberechtigungsparade“ teil, die für die Rechte von Lesben und Schwulen in Polen eintrat. Während der Demonstration kam es zu einer Rangelei zwischen Teilnehmern und rechten Gegendemonstranten. Die Polizei nahm 14 Aktivisten fest, darunter René K.

Seitdem sitzt der Berliner in Warschau in Untersuchungshaft. Die polnische Justiz wirft ihm vor, mit Schlagstock und Pfefferspray vier Polizeibeamte angegriffen zu haben – es droht eine langjährige Haftstrafe.

Ein Berliner Solidaritätskomitee meldet jedoch erhebliche Zweifel an der offiziellen Darstellung an. So seien bei der Festnahme keine waffenähnlichen Gegenstände gefunden worden, K. nach eigenen Angaben nicht einmal in der Nähe der Auseinandersetzungen gewesen. Außerdem, so das Komitee, sei dem Inhaftierten erst nach neun Tagen erlaubt worden, einen Anwalt zu kontaktieren. Ein Dolmetscher sei ihm verweigert worden.

Um für die Freilassung K.s zu demonstrieren, ruft ein Bündnis aus linken und schwul/lesbischen Gruppen heute zu einer Kundgebung vor dem polnischen Konsulat in Hamburg auf. rat

Kundgebung: 16 Uhr, Gründgensstraße 20, Infos unter www.queerberlin.tk

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen