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Drei Akkorde für das Vaterland

RECHTSROCK Vorgebliche Privatveranstaltung im Kreis Celle lockt mit Szenebands. Protestaktion abgesagt

Das Programm dürfte die Szene begeistern: Insgesamt sieben Rechtsrockbands treten am Samstag im niedersächsischen Eschede auf. Unter dem Motto „Hier kommt der Winter“ sind auf dem Anwesen von Joachim N. Kapellen wie „Sturmtrupp“ oder „Oidoxie“, aber auch die Schweden „Endless Pride“ angekündigt.

Eine Protestaktion dagegen sagten die Anmelder nach Gesprächen mit der Polizei und dem Landkreis Celle wieder ab: „Eine Route in der Nähe des Geschehens wurde uns nicht erlaubt“, erklärt Olaf Meyer von der Antifaschistischen Aktion Lüneburg/Uelzen. Nach Angaben von Dezernent Micheal Cordioli befürchtet der Kreis, Demonstranten könnten versuchen, auf das Grundstück zu gelangen.

Nah am Heß-Todestag

Meyer wundert sich, dass ein derart großes Konzert überhaupt genehmigt wurde. Der Abend sei eine „Privatveranstaltung“, sagt dazu Kreissprecher Ulf Keller. Auch die Celler Polizei hat kein Problem mit der zeitlichen Nähe zum 17. August – dem Todestag des in der Neonazi-Szene beliebten Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß.

Zweifel am privaten Charakter nährt die Einladung zu dem Konzert, das die verurteilten Gewalttäter Marcus Winter und Stefan Silar verantworten: Der braune Flyer wurde unlängst auch auf dem „Pressefest“ des NPD-Bundesverbandes verteilt. Auf den Flugblättern wirbt Mitveranstalter Silar gleich noch für seinen Laden „Streetwear Tostedt“, in dem auch CDs etwa von „Oidoxie“ verkauft werden.

Auch verbotene Stücke

Gegen deren Album „Schwarze Zukunft“ liegt ein Beschlagnahmungsbeschluss vor, ihr Stück „Rechtsrock“ ist ein Szene-Hit. Wähnt die Band sich auf sicherem Terrain, spielt sie auf Konzerten auch verbotene Stücke wie das „Hakenkreuzlied“. Darin heißt es unter anderem: „Hängt dem Adolf Hitler den Nobelpreis um“ und „hisst die rote Fahne mit dem Hakenkreuz“. AS

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