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Kein Sprengstoff gefunden

In Delmenhorst durchsuchte gestern die Polizei den Wohnort von Adrian B. Im Internet hatte der Neonazi verkündet, eine „Kaliumkloriedbombe“ zu bauen, um „Juden und Kanaken“ zu töten. Erste Erkenntnisse, erklärt die Polizeisprecherin Susanne Mittag, würden darauf hindeuten, dass für einen Bombenbau bei dem 20-Jährigen „weder eine Umsetzungsmöglichkeit, noch eine Umsetzungsfähigkeit“ gegeben wäre. Zu erhärten scheint sich jedoch der Verdacht auf die Verbreitung Holocaust verleugnender Texte und indizierter Rechtsrock-Cds. In der Wohnung von Adrian B. stellten die Beamten einen Computer sicher, dessen Daten weiter ausgewertet werden sollen.

Eine Strafanzeige droht jedoch auch dem Anzeiger, der beim Chatten in Kontakt mit Adrian B. kam. Denn seine Informationen über Adrian B. hatte er nicht nur der Polizei zukommen lassen, sondern auch ins Internet gestellt. Laut Polizeisprecherin Mittag werde überprüft, ob die Veröffentlichung der persönlichen Daten den Betroffenen gefährdet habe. Sie kritisierte auch die Presseberichte über den Fall. Die Ermittlungsarbeit sei dadurch erschwert worden. Es könne sein, dass eine Verurteilung nun scheitere.

Allerdings hatten die Pressenachfragen die Ermittlungen eher beschleunigt. Als die taz vorgestern Nachmittag bei der Polizei anrief, wusste man dort nicht gleich von der Anzeige. Sie war in der Nacht zuvor eingegangen. AS

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