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HSH-Bank-Intrige

FINANZEN US-Staatsanwälte ermittelt gegen HSH Nordbank wegen falscher Kinderporno-Vorwürfe

HAMBURG dpa/taz | Die Staatsanwaltschaft in New York ermittelt gegen Manager der HSH Nordbank. Der frühere Leiter der US-Filiale in New York soll fälschlich als Konsument von Kinderpornos diskreditiert worden sein, um ihn leichter loswerden zu können, berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Im Visier der Bezirksstaatsanwaltschaft seien auch HSH-Nordbank-Chef Dirk Jens Nonnenmacher und der inzwischen freigestellte Chefjurist der Bank, Wolfgang Gößmann.

Das Magazin bezieht sich auf einen Bericht der Anwaltskanzlei WilmerHale, den die Bank selbst in Auftrag gegeben hatte. Dem Spiegel zufolge liegt der rund hundertseitige Bericht auch der Staatsanwaltschaft in Hamburg vor. Die Bankenaufsicht Bafin habe eine Sonderprüfung eingeleitet. Im Jahr 2009 war laut Spiegel das Büro des New Yorker Niederlassungsleiter durchsucht worden. Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hätten später ergeben, dass der beschuldigte Mitarbeiter Opfer einer Intrige geworden sei. Auch im WilmerHale-Bericht heißt es laut Spiegel, es gebe keinen Beweis dafür, dass der Beschuldigte kinderpornografische Bilder auf seinem Bürorechner genutzt habe. Dagegen gebe es Hinweise auf eine Falle, die ihm gestellt worden sei. Die HSH Nordbank reagierte empört: „Wenn erneut Unterstellungen und Verdachtsmomente bewusst breit gestreut werden, ist dies erschütternd. Hier geht es nicht um irgendeine Form der Aufklärung, sondern um die Beschädigung der Bank“, teilte Sprecher Frank Laurich am Samstag mit. Vorstand und Aufsichtsrat hatten erklärt, dass Vorwürfe gegen die Bank systematisch und konsequent aufgearbeitet würden.

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