verwendung von studiengebühren: Teuer erkauft
Überfüllte Hörsäle, miese Betreuung, lange Wartezeiten: Ein Studium an der Bremer Universität lässt, allen Ranking-Erfolgen zum Trotz, zu wünschen übrig – zumindest was die Lehrsituation angeht. 1.000 SportstudentInnen teilen sich demnächst eine einzige Professorin. Wenn die Kürzungspläne von Bildungssenator Willi Lemke umgesetzt werden, sieht es bald in vielen Fächern ähnlich aus.
Kommentar von Christian Jakob
Man könnte also versucht sein, die bei „Langzeit-Studierenden“ eingesammelten und für Tutorien verwendeten Gebühren als sinnvoll investiert zu verbuchen. Doch dies ist deutlich zu teuer erkauft.
Studiengebühren – egal in welcher Form – sorgen für Ausschluss. An der Erkenntnis führt kein Weg vorbei: Die Barrieren universitärer Bildung für Arme werden höher. Sowohl bundesweit wie auch langfristig, mit steigender Tendenz. Die Hemmschwelle, an die Universität zu gehen, steigt. Bessere Betreuung für die wenigen, die dennoch kommen, ist da kein Trost. Außerdem ist die Vorstellung einer besseren Lehre als Folge von Studiengebühren ein Trugschluss. Die Politik, zumal im chronisch klammen Bremen, ist bereits jetzt der Versuchung erlegen, die Gebührenmittel bei den Zuschüssen einfach wieder wegzukürzen. Gewinn für die Uni: Null.
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