piwik no script img

Wochenübersicht: LautsprecherJörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Demo: Sa, 9.45 Uhr, Hauptbahnhof

Nach der Wahl ist Nachwahlruhe, alle müssen sich ja erst wieder beruhigen und die NPD muss sich in ihre neue bezirksparlamentarische Rolle einfinden, daher ist erst gegen Ende dieser Woche wieder etwas los. Am Donnerstag trifft sich das Berliner Bündnis für freie Bildung in der Offenen Uni. Das Bündnis, das auf einer breiten Basis steht und nicht nur Universitäten bedenkt, möchte Bildung offen und für alle zugänglich halten. Angesichts der neuen Bezahl-Unis und den sinkenden öffentlichen Ausgaben für Bildung ein drängendes Thema.

Häuserkampf: So, 16 Uhr, Kastanienallee 86

Am Freitag wird in der Roten Insel die ebenfalls sehr aktuelle Frage gestellt, was denn nun mit den Nazis zu tun sei. Und auch wie man sich gegen die braunen Mannen und ihrer kämpferischen Horden wehrt. Woher sie kommen, was sie denken, all das wird gleich mit geklärt.

Am Samstag wird mal wieder ein politischer Ausflug gemacht, zu frühmorgendlicher Zeit treffen sich antifaschistische AktivistInnen am Hauptbahnhof, um nach Hoyerswerda zu fahren. Diese Stadt erlangte traurige Berühmtheit, da es dort Nazis zwischen dem 17. September und dem 23. September 1991 schafften, Asylbewerberinnen und Asylbewerber aus der Stadt zu vertreiben und dabei noch relativ ungestört mit Steinen und Molotowcocktails um sich werfen konnten. Die Politik zeigte sich zwar einerseits betroffen, erfüllte aber umgehend die Wünsche der Nazis und machte die Stadt „ausländerfrei“. Fünfzehn Jahre nach diesem Debakel soll nun mit einer Kundgebung daran erinnert werden.

Nazis: Fr, 17 Uhr, Rote Insel, Mansteinstr. 10

Am Sonntag dann gibt es ein weiteres Mal Häuserkampf in der Kastanienallee, vor der Hausnummer 86, in der das Hausprojekt von Sanierungsplänen bedroht ist, gibt es eine Kundgebung. Da wird die Cocktailtrinker- und Handtäschchenschwingergemeinde in den umliegenden Läden sicher staunen.

Freie Bildung: Do, 19 Uhr, Offene Uni, Philippstr. 13

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen