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Das Ende einer Lebenswelt

Die HU schmeißt die letzten MA-Studierenden raus

VON BERT SCHULZ

Die heutige Generation der Studierenden reibt sich angesichts dieser Zahlen die Augen: Schon seit 20 und (deutlich) mehr Semestern sind einige Wissbegierige an der Humboldt-Universität (HU) eingeschrieben, die die Hochschule jetzt rausschmeißt. Was um alles in der Welt, fragt sich da ein 20-jähriger Bachelor-Anwärter, machen die so lange an der Uni?

Dieses Unverständnis macht deutlich, wie stark sich die Hochschulen seit Einführung der Bologna-Reform vor 15 Jahren gewandelt haben und mit ihnen die Studierenden. Aber es lohnt sich, aus dem aktuellen Anlass noch mal darüber nachzudenken, was den Studierenden und Berlin verloren geht mit dem Abschied der „Bummelstudierenden“. Etwa die Überzeugung, dass die Zeit an der Uni eine Lebensphase sein kann und nicht nur ein Karriereschritt. Und dass es sich mit einem Studiausweis in der Tasche leichter über die Welt an sich nachdenken lässt als als Hartz-IV-Empfänger.

Wo bleibt das Engagement?

Viele erfolgreiche kulturelle und politische Initiativen und Institutionen konnten in der Vergangenheit nur von Studierenden getragen werden. Und nicht wenige Initiativen leiden heute darunter, dass die Studis, zerrieben zwischen dichtem Stundenplan und Praktikumspflicht, keine Zeit mehr für gesellschaftliches Engagement haben.

Das heißt nicht, dass früher alles besser war. Aber es bedeutet, dass heute etwas fehlt, das die Stadt besser gemacht hat. Viele britische Universitäten etwa ermutigen trotz hohen inhaltlichen Anspruchs ihre Studierenden zum Einsatz für das Gemeinwohl. Hoffentlich erinnern sich auch die Berliner Universitäten wieder, dass sie ein Teil der Stadtgesellschaft sind.

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